Amazon~Beschreibung:
Was für ein Mensch willst Du sein?
Die sechzehnjährige Mira schmuggelt Lebensmittel, um im Warschauer Ghetto zu überleben.
Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet:
28 Tage lang.
28 Tage, in denen Mira Momente von Verrat, Leid und Glück erlebt.
28 Tage, in denen sie sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört.
28 Tage um ein ganzes Leben zu leben.
28 Tage, um eine Legende zu werden.
Meine Meinung:
David Safier kann auch anders. Ganz anders.
Nach seinen humorvoll-ironischen Romanen wie „Mieses Karma“ und „Plötzlich Shakespeare“ zieht er seine Leser nun in eine ganz andere Geschichte.
Sie ist düster, bedrohlich, zu Tränen rührend und vermittelt auf jeder einzelnen Seite die Botschaft, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, weil wir in Frieden leben dürfen.
Weil wir frei sein dürfen.
Weil wir nicht vor der Wahl stehen, unser Leben für ein Glas Marmelade und ein Pfund Butter verkaufen zu müssen um jene, die wir lieben, wenigstens kurzfristig vom Hunger zu befreien.
Safier schreibt in einem sehr modernen Stil, was die Geschehnisse seiner Geschichte umso realistischer erscheinen lässt. Der Holocoust ist eben doch noch keine Ewigkeit her, sondern gerade einmal 70 Jahre.
Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die sechzehnjährige Mira, die Lebensmittel von der polnischen Seite der Stadt Warschau ins jüdische Gehetto schmuggelt, um ihre jüngere Schwester und ihre, von Depression zerfressene Mutter am Leben zu halten.
Anders als in der Beschreibung von Amazon stehend (die hat scheinbar jemand verfasst, der das Buch selber nicht gelesen hat) , schließt Mira sich nicht direkt dem Widerstand an, nachdem sie von der Endlösung der Deutschen erfährt. Ihre Prorität liegt ganz klar darin, ihre Familie durchzubringen und Mira kann das Risiko nicht eingehen, zu sterben. Denn dann würden ihre Mutter und ihre Schwester verhungern. Sie schließt sich dem Widerstand erst an, nachdem… aber das solltet Ihr selber lesen. Ich möchte der Geschichte nichts vorwegnehmen.
„28 Tage lang“ ist jedenfalls ein Roman, der den Leser sprachlos zurücklässt, obwohl er die deutsche Geschichte kennt .
Er ist nicht reißerisch, aber er verschönt auch nichts.
Und nach der Lektüre fragt man sich unwillkürlich selbst:
Was für ein Mensch wäre man womöglich selber in solch einer Situation gewesen?
Volle fünf Sterne von mir.
Nachtrag:
Ich finde es ziemlich irritierend, dass nun oben unter "ähnliche Bücher" die anderen Romane von David Safier aufgelistet werden - nur weil sie vom selben Autor sind.
Diese Bücher haben weder in der Thematik noch im Schreibstil irgendwelche Gemeinsamkeiten.