Als Bretts Mutter, eine erfolgreiche Geschäftsfrau, verstirbt, erhalten alle einen beachtlichen Erbanteil, nur ihre Tochter bekommt stattdessen einen Sonderauftrag. Brett soll eine Liste mit Lebenszielen abarbeiten, die sie selbst im Alter von 14 Jahren verfasst hat. Diese Liste geriet bei ihr in Vergessenheit, doch ihre Mutter hob sie auf und verlangt nun, das Brett in den nächsten zwölf Monaten zehn der dort aufgeführten Punkte erfüllt, ansonsten wurde sie kein Erbe erhalten. Brett ist entsetzt, denn die damaligen Ziele entsprechend überhaupt nicht mehr ihrer jetzigen Lebensplanung. Aber vielleicht ist es genau das, was ihre Mutter beabsichtigte.
"Morgen kommt ein neuer Himmel" hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Geschichte beginnt sehr emotional, so dass ich während der ersten Kapitel mehrfach Tränen in den Augen hatte, und dabei weine ich eigentlich nie bei Büchern. Die Grundidee des Romans gefällt mir wahnsinnig gut. Bretts Mutter ist der Meinung, dass ihre Tochter gerade kein glückliches Leben führt, auch wenn Brett es selbst ganz anders sieht. Schließlich sind die Träume einer 14-Jährigen nicht mehr die einer erwachsenen Frau in den Dreißigern. Nichtsdestotrotz beginnt Brett zögerlich sich mit der Liste auseinander zu setzen, gerät dabei oft an ihre Grenzen, aber erreicht auch einige Ziele.
Nach jedem erfüllten Ziel erhält Brett einen Brief ihrer Mutter und nicht nur Brett, sondern auch der Leser, spürt die Liebe, die Bretts Mutter in diese Zeilen gesteckt hat. Es ist offensichtlich, wie sehr die Mutter ihrer Tochter ein glückliches Leben wünscht und dass sie sie wachrütteln möchte, damit Brett selbst erkennt, dass sie ihre Ziele und Wünsche aus den Augen verloren hat.
Der Roman ist sehr berührend und erzählt von einer interessanten Mutter-Tochter-Beziehung. Es gibt neben den bewegenden Szenen aber auch humorvolle Momente und es ist unglaublich spannend zu sehen, was die Briefe und diese große Aufgabe in Bretts Leben verändern. Durch den flüssigen Schreibstil und die authentische Protagonistin und Ich-Erzählerin verliert man sich leicht in der gelungenen Story.
Besonders gefällt mir, dass der Roman eine Message in die Welt hinausschickt. Eine, die zwar nicht neu ist, aber die im Alltag oft vergessen wird. Um zu leben, muss man sich Herausforderungen stellen. Man soll nicht immer den einfachen Weg wählen, nur weil er bequemer ist, sondern auch einmal etwas wagen, was einem Angst macht und bei dem man die eigene Komfortzone verlassen muss. Brett steht vor zehn Aufgaben, die ihr genau das abverlangen. Was ihr davon gelingt oder nicht, muss jeder selbst lesen.
Fazit: Ein Buch, dass aktuell zu recht auf den Bestsellerlisten ganz weit oben steht. Es berührt und unterhält auf einem tollen Niveau und rüttelt nicht nur die Protagonistin sondern auch den Leser wach, um das Leben aktiv zu leben. 5/5 Sterne.
- Broschiert: 368 Seiten
- Originaltitel: The Life List