Klappentext
Als die siebzehnjährige Katy Swartz vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihren winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um "neue Freunde" zu finden. Und lernt so den atemberaubend gutaussehenden Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie von nun an am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat...
Allgemeines
Das Buch umfasst 399 Seiten und ist in 30 Kapitel aufgeteilt, im Anschluss findet sich noch eine Danksagung der Autorin. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Katy.
Natürlich soll an der Stelle das Cover nicht unerwähnt bleiben - finden wir es nicht alle wunderschön ?! Nach dem lesen kann ich zwar sagen, dass es meiner Meinung nach nicht im geringsten die Stimmung des Buches auffängt, aber gut, lassen wir die Kleinigkeiten.
Meine Meinung
Man merkt es oben vielleicht schon und ich gebe es auch zu - das Buch war ein reiner Coverkauf. Erst danach habe ich kurze Blicke ins Internet zu dem Buch geworfen und musste feststellen, dass das Buch wohl sehr beliebt ist. Rundum kann man fast nur überaus positive Rezensionen lesen. Ich verstehe nicht, warum. Und ich denke in dem Fall auch nicht, überkritisch zu sein, das Buch ist wirklich absoluter Durchschnitt.
Aber zunächst zum Positiven: Das Buch liest sich erstmal ziemlich schnell weg, der Schreibstil der Autorin ist einfach gehalten und sehr flüssig. Außerdem kann die Hauptfigur Katy mit so manch' ironischer Bemerkung und ihren amüsanten, hitzigen Wortgefechten mit Daemon sehr gut unterhalten. Die sind wirklich gut gelungen, ich musste häufig schmunzeln. Aber das reicht halt nicht. Nur weil eine Autorin es schafft, mich ab und an zum grinsen zu bringen, ist die Geschichte deswegen nicht gleich bahnbrechend.
Sonst habe ich nicht viel Positives über dieses Buch, von dem ich mir so viel versprochen hatte, zu sagen. Überall wird ein wenig an der Oberfläche gekratzt ohne jemals in die Tiefe zu gehen. Die beiden Hauptfiguren plänkeln schön miteinander, sonst sind sie jedoch nichts besonderes. Katy 's Pluspunkt ist, dass sie nicht auf den Mund gefallen und nicht so leicht zu erschrecken ist, aber ansonsten ging sie mir viel zu oft mit ihren nicht enden wollenden Gedanken zu Daemon's unvorstellbarer Hotness echt auf den Geist. Ja, ich habe es auch nach dem dritten Mal verstanden - Daemon ist richtig heiß, macht euch auf was gefasst - da brauche ich es nicht noch ein zehntes Mal zu hören. Besagter Gott selbst bleibt einem als Leser relativ fremd, da man nur wenig intensivere Momente mit ihm erlebt; um ehrlich zu sein, war er für mich einer der unsymathischeren männlichen Hauptfiguren, die mir in Büchern solcher Art über den Weg gelaufen sind. Er ist ein tyischer Vertreter von kalt-heiß: In den meisten Momenten benimmt er sich wie ein widerwärtiger Mistkerl gegenüber Katy, aber ab und an wird er natürlich auch schwach und zeigt, dass er sich doch ziemlich zu ihr hingezogen fühlt. Dieses Spiel übertreibt die Autorin leider etwas. Daemon ist oftmals schon richtig gemein, teilweise verletzend und dabei noch so dermaßen arrogant und selbstverliebt, dass es nicht mehr feierlich ist. Das ist nicht mehr charmant, sondern schlicht entnervend. Und Katy ist ständig dabei zu erkennen, was er doch eigentlich für ein Mistkerl ist, denkt im selben Moment aber auch, wie anziehend er nicht trotzdem ist. Und genau das lässt sie leider zunehmend dümmlich und oberflächlich dastehen. Verwunderlich fand ich auch, dass sie gerade erst umgezogen ist, im Prinzip aber schnell keinen Gedanken mehr an ihr altes Leben verschwendet. Wenigstens ist da noch Daemons Schwester Dee, die Katy's beste Freundin wird und eine überaus liebenswerte Nebenfigur darstellt und das Ganze somit nicht völlig zur Daemon/Katy-Show verkommen lässt. Die restlichen Figuren werden eher am Rande berührt und kriegen die volle Packung Klischee ab: die Bösen sind aus reiner Boshaftigkeit böse, die Freunde von Damon und Dee können Katy einfach aus Prinzip nicht leiden, weil sie anders ist. Aha.
Ja, zum Thema "anders" und damit zum Fantasyaspekt in der Geschichte: Der Klappentext lässt schon vermuten, Daemon, seine Schwester Dee und alle aus ihrem Umfeld sind nicht wirklich menschlich, sie sind übernatürliche Wesen. Die Idee dahinter war schon ganz nett, in dem Stil auch noch nicht gesehen, konnte mich aber nicht richtig vom Hocker hauen, vor allem weil die Gegenspieler unendlich schwach erdacht sind. Alles ist bloß so oberflächlich angeschnitten, es dauert viel zu lange bis Katy endlich mal rausfindet, was Daemon usw. denn nun eigentlich sind, wodurch eine langatmige erste Hälfte entsteht und gegen Ende wird dann alles viel zu schnell abgehandelt und als Leser versteht man nicht ganz, wo jetzt eigentlich der Sinn hierbei lag. Auch klingt hier schon wieder an, dass Katy in dem übernatürlichen Universum, in dem wir uns befinden, sich sicher als was ganz spezielles herausstellen wird. Und dazu kommt dann noch das lächerliche Ende, wo Katy plötzlich ein Rückrat gewachsen ist - schlimmer als jede Telenovela. Keine Ahnung, wen das reizt die weiteren vier Bände lesen zu wollen, mich jedenfalls nicht.
Fazit
Ich wollte so gerne ebenfalls, wie so viele andere scheinbar, begeistert von diesem Buch sein, kann es aber nicht. Eine mehr als durchschnittliche Geschichte, die leider an keiner Stelle irgendwie in die Tiefe geht und zwei Hauptfiguren präsentiert, die zunehmend immer unsympathischer werden. Die 19 Euro kann man sich sparen, man hat echt nichts verpasst, wenn man das nicht gelesen hat. dafür.