Marktmacht von Amazon

  • Zumindest meine Bücher brauche ich nicht mehr bei Amazon zu kaufen. Die kleine, aber sehr feine Buchhandlung, in der ich vor langer Zeit einmal mein Praktikum gemacht habe, verschickt jetzt ihre Bücher auch landesweit per Post. Zwar mit Unterstützung von Libri, aber dadurch bleibt auch der unabhängige Laden in der Moderne konkurrenzfähig. Somit bin ich Amazon in Sachen Bücher fast losgeworden. Für englischsprachige Bücher gebe ich dann eben 1-2€ mehr aus. Das ist es mir dann doch noch wert.
    Trotzdem werde ich auch mal Sonderangebote bei den großen Seiten wahrnehmen.


    PC-Spiele kaufe ich sowiesonur noch als Download. Einen vernünftigen Laden dafür gibt es in dieser Stadt leider schon seit Jahren nicht mehr, außerdem spart das Platz. Filme und Serien kaufe ich mir eh nur selten, da kann ich auch woanders suchen. Sonst fallen die 5-10€ auch nicht ins Gewicht, die ich alle Jubeljahre mal dafür bei Amazon lassen.


    Nur bei Fernsehern, Monitoren etc. habe ich bei Amazon bessere Erfahrungen gemacht. Auf der Suche nach einem Monitor, der bestimmte Voraussetzungen erfüllt, habe ich mir damals fast die Füße wundgelaufen, nur gefunden habe ich vor Ort keinen. Dabei war ich in so vielen Geschäften. In Filialen vonKetten wie bei Einzelhändlern. Am Ende musste ich doch bei Amazon bestellen. Ist auch praktischer für den Transport. Ich habe nämlich kein Auto und muss sonst immer warten bis meine Schwester Zeit hat.


    Auf jeden Fall werde nach der letzten, bereits eingetroffenen Buchlieferung endlich unabhängiger von diesem Konzern. :)



    PS:
    Jeder sollte die unabhängigen Buchhandlungen seines Wohnorts regelmäßig googeln. Vielleicht haben mehr davon einen Online-Shop als ihr denkt. Oder eröffnen in naher Zukunft einen. Die kleine Buchhandlung, von der ich gesprochen habe, bietet diesen Service erst seit ein paar Monaten, sie muss damit so um den Jahreswechsel rum angefangen haben. Eine andere Buchhandlung in der Stadt hat dieses Angebot sogar schon deutlich länger.


    Und ja, E-Books bekommt man dort auch. :wink:

    "Until something better than this world arrives, we'll lead rich fantasy lives" (Aus dem Lied "Rich Fantasy Lives" von Rob Balder)


    "A book is a device to ignite imagination" (Aus der Satire "The Uncommon Reader" von Alan Bennett)

  • Wow, hier wird ja munter diskutiert. Ich hätte nicht gedacht, dass es innerhalb weniger Stunden gleich so ein Feedback gibt. Danke dafür. :thumleft:
    Dann will ich mal was schreiben.

    Lieber Elnovelero,
    ich finde es sehr wichtig, dass solche Themen hier auch zur Sprache kommen und ich danke Dir für Deine Offenheit.

    Bitte, gerne geschehen. :)

    Ich habe ein Problem damit, wenn jemand alleiniger Herrscher werden will und das auf kosten Anderer. Wir selbst leben vom Verkaufen und wir ärgern uns jedes mal, wenn unsere Kunden unsere Beratung in Anspruch nehmen und dannen Internet kaufen. Wir sind ein kleines Familienunternehmen wir können keinen Preiskampf mit den großen führen.


    Das sehe ich auch so. Es gibt nicht wenige Händler, die das beklagen. Zum Glück ist es bei Büchern noch so, dass die überall gleich viel kosten und wenn ich mich dann schon beraten lasse, dann nehme ich das Buch auch gleich mit.

    aber wo behaupten sie, dass der Kindle das einzig wahre Lesegerät sei? :scratch:

    Nirgends. Es wird aber auuch kein anderer eReader auf Amazon beworben. Amazons entscheidender Vorteil ist, dass Gott und die Welt dort bestellt und zwar nicht nur Bücher, sondern sämtlichen Hausrat. Daher ist es die ideale Plattform zur Bewerbung des eigenen eReaders.
    Zweiter Punkt: Such mal bei Amazon nach ebooks im epub-Format. Ich mag mich jetzt täuschen, aber ich habe dort noch keine gefunden. Wer ein ebook bei Amazon kaufen möchte, der muss schon fast den Kindle nutzen. Die kostenlosen Apps, die dort für Smartphone und Tablets angeboten werden, haben ebenfalls nur eine Alibifunktion. Wer eine solche App einmal hat und die Freude an ebooks gefunden hat, wird auch weiter diese bei Amazon kaufen und den praktischen Kindle, der an jeder Ecke dort beworben wird, mit dazu.

    Hätte ich eine vernünftige Buchhandlung vor der Haustür, bzw. in unserer Stadt, würde ich sicherlich gern dort einkaufen. Ich besuche Buchhandlungen aber vor allem zum stundenlangen Stöbern. Die hiesigen Buchhandlungen haben weniger Bücher vorrätig als bei uns im Haus herumstehen und das sind dann noch deutsche Mainstream Bücher - da gibt es nichts zu stöbern.

    Ja, das kann ich verstehen. Ich verurteile das auch nicht. Ich würde es wohl auch so machen und sehr viel online bestellen, wenn ich keine passenden Geschäfte in der Nähe habe. Amazon ist hier sehr gut, was Geschwindigkeit und Service angeht. Hier müssen andere noch dazu lernen.

    Wenn Du vor Ort kaufst, dann weiß Dein/e Buchhändler/in das alles. :idea:

    Ja, aber er/sie speichert das nicht im PC ab und entwickelt daraus ein Kundenprofil. Inzwischen ist es erschreckend, wie das alles vernetzt ist.
    Ich habe mich neulich mal auf einer Internetseite herumgetrieben, die australische Opale versteigert. Mich hat das einfach mal interessiert, wie da so die Preise sind (in Markus Heitz Buch Oneiros) spielen sie eine Rolle). Am Tag darauf wurde mir rechts im BT eine Bannerwerbung für Opale und Edelsteine angezeigt. :-k

    Und da kann man ebooks im epub Format erwerben. DAS bietet amazon nicht.

    Nein, und das wird es auch niemals geben. Amazon strebt mit Hilfe des Kindle die absolute Marktführerschaft bei ebooks an. Im Idealfall gibt es diese dann irgendwann nur noch im mobi-Format und nur noch über Amazon - weltweit. Und selbst dann werden viele sagen: "Ist doch toll. Alles aus einer Hand."

    Macht das nicht jede Firma? Microsoft wird bestimmt nicht Apple empfehlen und BMW findet seine Autos natürlich auch am besten (sind sie ja auch :P ) und eben nicht Audi oder Mercedes. Also das finde ich, kann man Amazon nun nicht vorwerfen. Klar ist Amazon mit seinem Extra-Format stark, aber es gibt ja Wege und Lösungen :-,

    Ja, das macht jede Firma. Microsoft hat von diversen Gerichten deswegen auch schon kräftig etwas auf die Mütze bekommen, als sie den Kunden ihren Internet Explorer quasi aufgedrängt haben.
    Ich weiße ja auch nur auf die Gefahren für die Marktmechanismen hin, die ein (quasi) Monopolist für den Buchmarkt haben kann. Letztendlich gibt es dann, außer Amazon, nur noch Verlierer (Buchhandel, Verlage und Kunden).

    Das Stöbern, das Enigma beschreibt, um auch mal ausgefallene Entdeckungen zu machen, ist in diesen Buchhandlungen überhaupt nicht möglich.

    Das ist richtig. Vor allem kleinere Buchhandlungen können es sich keum leisten immer tausende Titel vorrätig zu haben für den Fall, dass jemand durch die Tür kommt und gerade danach fragt. Die gängigen Werke können jedoch in der Regel schnell bestellt werden. Ausgefallenere Bücher, die der Großhändler nicht vorrätig hat, dauern mitunter Wochen. Amazon hat hier auch den Vorteil, dass es selbst Großhändler ist und sehr viele Titel sehr schnell ordern kann.


    - wer ist bei Facebook angemeldet? ---> Da brauch ich wohl nix dazu sagen

    Stimmt. Die sind noch schlimmer. Heutzutage muss jede Imbissbude bei Facebook "geliked" werden können und mit einer eigenen Seite vertreten sein. :computer:

    Ich glaube allerdings, dass es Amazon nicht gelingen wird die Verlage zu Grund zu richten. Amazon ist auf die Verlage ja schließlich angewiesen.

    Falsch, die Verlage sind auf Amazon angewiesen, denn Amazon ist Großabnehmer. Außerdem ist Amazon bereits dabei selbst Autoren anzuwerben und in eigenen Verlagen deren Bücher zu verlegen. Amazon will schon lange nicht mehr nur verkaufen, sondern nach Möglichkeit die ganze Wertschöpfungskette in seiner Hand haben.
    Schau Dir mal den Fernsehbericht an, den Martha verlingt hat (Post 3 in diesem Thread).


    So ist es! :thumleft: In einer der hiesigen Kleinstbuchhandlungen stehen 7 - 10 Alibi-Bücher herum, die anderen haben überhaupt keine englischen Bücher. :thumbdown: Und ich lebe nicht auf dem Dorf, sondern in einer wohlhabenden, aufstrebenden Stadt mit mehr als 35 000 Einwohnern.

    Siehe oben. Aber woran liegt es denn, dass es kaum mehr anständige Buchhandlungen gibt? Fairerweise musst Du auch dazu sagen, dass die Masse der in Deutschland gekauften Bücher eben auch in deutscher Sprache gekauft werden. Ein einigermaßen gutes Sortiment an englischen Büchern gibt es oft nur in Universitätsstädten, die als Studiengang Anglistik (o. ä.) anbieten und selbst dort kann nur eine Auswahl angeboten werden. Fremdsprachige Bücher kauft am am besten online oder man bestellt sie beim Buchhändler, wenn der sie schnell beschaffen kann.

    Die Fernsehreportage neulich hat mich allerdings auch zum Nachdenken gebracht. Ich weiß leider nicht mehr wann und wo ich es gesehen habe.

    Schau mal ganz oben in den Post 3. Dort gibt es einen Link zu Marthas Post mit der Reportage über Amazon. Sehr aufschlussreich.

  • Falsch, die Verlage sind auf Amazon angewiesen, denn Amazon ist Großabnehmer. Außerdem ist Amazon bereits dabei selbst Autoren anzuwerben und in eigenen Verlagen deren Bücher zu verlegen.

    Da sollten sich meiner Meinung nach aber mal die Verlage fragen, warum das für Autoren so attraktiv ist, zu Amazon zu wechseln oder direkt Amazon als Verleger zu wählen.


    Ich finde es immer schwierig, einem Konzern vorzuwerfen, dass er möglichst viel Geld verdienen will und in erster Linie an seine eigenen Interessen denkt. Natürlich will Amazon den Markt beherrschen, denn das verspricht die meisten Einnahmen. Was für ein Interesse hätte denn Amazon daran, anderen ein Stück vom Kuchen abzugeben? Selbiges will Thalia, selbiges will Hugendubel. Oder glaubt irgendjemand, deren Konzernleitung interessiert es auch nur irgendetwas, wie es einem kleinen, unabhängigen Buchhändler geht? (gut, die wollen das jetzt nicht weltweit, das ist evtl. der Unterschied.)
    Etwas ändern können ohnehin nur die Verbraucher, die ihre Bücher entsprechend im stationären Handel kaufen - und da eben nicht bei den großen Ketten, die wesentlich am Verdrängungswettbewerb beteiligt sind - und die Buchhändler selbst, die sich neue Strategien ausdenken müssen, um ihre Kunden zu halten. Wenn sie es handhaben, wie von Clover beschrieben, ist das doch ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn ich aber in eine Buchhandlung gehe, ein bestimmtes Buch suche und der Verkäufer sagt mir: "Ham wa nich', gucken Se mal ins Internet" - na, dann kauf ich dort eben nicht.

  • Ich glaube, ich gehöre in einigen Bereichen zu der von manchen als "ewig gestrige" bezeichneten Bevölkerungsgruppe (und stehe dazu :D ).


    • Ich kaufe meine Bücher fast ausschließlich in meiner Lieblingsbuchhandlung vor Ort. Selbst wenn ich bei meiner Schwester in einem anderen Bundesland zu Besuch bin, und dort eine Buchhandlung aufsuchen will, dann suche ich die alteingessene Buchhandlung auf und nicht die entsprechende Thalia-Filiale. (Diese alte Buchhandlung hat sogar im 3. Stock eine gutsortierte "Flohmarkt-Abteilung" :love: )
      Auch was Bekleidung betrifft, gehe ich nicht unbedingt bei den großen Handelsketten einkaufen, sondern meist - und viel lieber - in kleineren Geschäften. Das Preis-Argument (großer Markt = günstigere Angebote) wäre mir hier auch noch nie aufgefallen, da es auch in den kleineren Geschäften Rabatt-Zeiten gibt und nette Schnäppchen.
      Elektronik-Bereich ist das gleiche - auch hier lieber zum kleinen Händler, der, wenn dann mal was kaputt geht, auch sofort zur Stelle ist, um den Schaden zu beheben. Wo ich mir auch als Stammkunde (ohne Kundenkarte :wink: ) hin- und wieder einen Preisnachlass heraushandeln kann, einfach weil man mich schon kennt und weiterhin als Stammkunde behalten will, und nicht weil ich lt. Kundenkarte bereits ein Einkaufsvolumen von XXX € erreicht habe.


      Was ich damit sagen will:
      Ich bin kein kompletter Gegener von Amazon (der Marketplace für gebrauchte Bücher ist durchaus interessant für mich, auch als Nachschlagewerk optimal (ISBN-Nr.), auch die ersten paar Seiten als Leseprobe ist oft ganz interessant) aber ich lege sehr viel Wert auf FREUNDLICHE UND PERSÖNLICHE Bedienung.
      Ich will nicht nur shoppen um etwas zu besitzen, ich will auch, dass mir das Shoppen ansich Freude bereitet.


      In meinem Lieblingsshop gibt es z.B. eine eigene Kaffeeecke, in der man verweilen kann. Teilweise ist dies sogar ganz gefährlich für meine Brieftasche, da man während des Trinkens sieht, was andere erwerben wollen, und trotz bereits abgeschlossenem eigenen Einkauf, doch nochmal Interesse aufkommt. :-, Man kommt auch ins Gespräch mit anderen Kundschaften, es entsteht einfach eine sehr entspannte Atmosphäre. Genau das richtige nach einem harten Arbeitstag (Hauptjob und Nebenjob).


      Es liegt an uns Konsumenten, was uns angeboten wird. Werde ich in einem Geschäft schlecht bedient, äußere ich dies auch und teile auch mit, warum ich in diesem Geschäft jetzt nichts einkaufen werde bevor ich rausgehe. Ich gebe aber auch sehr gerne positives Feedback. Und ich habe oft genug erlebt, dass man genau in den kleinen Geschäften oft sehr viel mit Feedback erreichen kann. Hier habe ich meist das Gefühl, dass wirklich versucht wird, auf die Kundenwünsche einzugehen, den Kunden zufrieden zu stellen, um ihn so zum Stammkunden zu machen, und nicht das Motto: "ich will dein bestes - dein Geld" im Vordergrund steht (hauptsächlich einmal etwas verkauft).


      All das habe ich beim Online-Shoppen nicht. Hinzukommt, dass ich tagsüber arbeite (und mir meine Pakete nicht dorthin schicken lassen kann). Meist hatte ich dann abends einen Zettel an der Tür mit der Ankündigung des 2. Zustellversuches am nächsten Tag (super - wieder zur Arbeitszeit). Ansonsten könnte ich es direkt an der Abholstation abholen (Öffnungszeiten wieder während meiner Arbeitszeit). Darf also dann meiner Lieferung nachfahren bzw. an einem freien Nachmittag mir diese holen. Da nutzt mir dann auch kein 24-Stunden-Lieferservice).


      Noch ein Wort zu den E-Books:
      Einziger Vorteil wäre für mich die Platzersparnis (meine Wohnung hat leider keine Bibliothek :wink: ) und der Gewichtsvorteil auf Reisen.
      Nur möchte ich mir mit dem E-Book auch Bücher (ebooks) in unserer Stadtbibliothek ausleihen können, was aber mit der Kindle-Version nicht geht. Somit ist für mich klar, dass wenn schon irgendwann mal ein ebook (wahrscheinlich vor der nächsten Urlaubsreise), dann sicher kein Kindle.


    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

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  • Vielleicht ist das etwas, das man nicht unbedingt laut ausprechen sollte, aber ich finde, es ist teilweise auch Mitschuld des Endverbrauchers, dass ein Konzern so groß und mächtig werden kann. Amazon ist ja nicht von heute auf morgen zu dieser Position gekommen, sondern weil der Endverbraucher entweder keine andere Alternative hat (Leute, ich lebe auch auf dem Land, von daher habe ich für diesen Punkt vollstes Verständnis. :)) oder schlicht und ergreifend zu bequem ist. Es wird einem ja immer wieder vorgebetet und vorgelebt, dass alles möglichst zeitsparend und effektiv sein muss. Mit einer Onlinebestellung kann man sich nunmal den Weg zur Buchhandlung sparen. Die Meisten wissen was sie möchten, von daher brauchen sie keine Beratung, man muss nicht ggf. an der Kasse warten, vorher vielleicht noch Geld abholen, ein zweites Mal hinfahren, um die Bestellung abzuholen, womöglich den freien Tag opfern... Oder, wie €nigma es schon sagte, das Buch ist anders nicht bis kaum zu beschaffen.
    Für Leute mit einem sehr ausgefallenen Buchgeschmack sind Onlinebestellungen einfach die Beste und oft auch einzige Alternative. Liebe Englischleser, in der Hinsicht müsst ihr mich auch kurz aufklären: Ist es in Hinblick auf Porto nicht auch günstiger? Ebenso wie für Leute, die auf dem Land leben. Oft sind die passenden Geschäfte ein ganzes Stück weiter weg, und es lohnt sich leider oft nicht für ein einziges Buch 20-40 km zu fahren, ohne es mit etwas anderem kombinieren zu können. Sprit gibts ja leider auch nicht umsonst, und ganz ohne Auto wird die Sache nochmal richtig spannend. :) Ein weiterer wichtiger Punkt ist wahrscheinlich auch, dass man bei Amazon 24/7 nach den Objekten der Begierde schauen kann. Klar, mittlerweile haben viele auch bis 20 Uhr offen, aber ich kenne auch größere Städte (25.000+ Einwohner), da ist die Fußgängerzone um 17/18 Uhr zappenduster.


    In vielen Dingen stimme ich dir zwar zu, Novelero, finde es aber gleichzeitig zu leicht, pauschal nur Amazon selber zu kritisieren. Auch die Gesellschaft selber sollte man in der Hinsicht sehr kritisch betrachten. Letztendlich bestimmt der Verbraucher, wo er kaufen will. Mir sind beispielsweise auch Buchhandlungen deutlich lieber als Onlinebestellungen. Und wenn online, dann direkt bei Rebuy oder Medimops. Ich gehöre also wohl zu der sehr kleinen Gruppe, die noch nie etwas bei Amazon bestelllt hat *lach* Aber wozu auch, wenn die Alternativen da sind?
    Jedes Unternehmen möchte soviel Gewinn machen, wie nur möglich und Amazon ist da nicht anders. Nur vielleicht etwas größenwahnsinniger ;) Und die meisten Verbraucher möchten ihre Ware möglichst günstig (was in anbetracht der Grundkosten oft auch verständlich ist). An die Schattenseiten denkt man dabei eher selten, da sie weit weg sind und man selber nicht betroffen ist. Aber da ist nicht nur Amazon so. Sondern auch Disney, zig Bekleidungsmarken, Supermärkte und (wie ich vor kurzem gelernt habe) sogar die Schokoladenindustrie.


    Ist es aber nicht auch jetzt schon so, dass die Verlage für den Leser eine "Auswahl" vorsetzen, was lesenswert ist und was nicht? Immerhin gibt es doch auch hier viele Reihen, die entweder angefangen und nicht weiter übersetzt wurden, oder die als Trilogie verwurstet werden, obwohl es viel mehr Bände der Reihe gibt. Bestsellerlisten stehe ich auch sehr skeptisch gegenüber. Und wie oft hat man sich schon bei einem gehypten Buch hinterher gedacht: Nagut, so toll wars eigentlich nicht? ;) In der Hinsicht würde Amazon also nichts Neues machen.


    Amerika... Die Amis kann man nicht unbedingt mit Europäern vergleichen, von daher ist es vielleicht nicht ganz so günstig, sie als Beispiel heranzuziehen. Viele Einstellungen, Ansichten und Umstände unterscheiden sich einfach zu sehr, um es Hierzulande anzuwenden oder vergleichen zu können.


    Das man beim Kindle komplett auf Amazon angewiesen ist, stört mich allerdings auch sehr. Liegt aber hauptsächlich an der Tatsache, dass ich ungerne von irgendetwas komplett abhängig bin. Konnte mich zwar noch nicht dazu durchringen, mir einen Reader anzuschaffen, tendiere wenn aber immer mehr zum Tolino, da der auch pdf Dateien abspielt und es Onleihebücher eh nur als ePub oder pdf gibt. Da könnte Amazon meinetwegen auch sagen, dass der Kindle Krebs heilt und die Antwort auf alle Fragen kennt, für mich persönlich hätte der Tolino trotzdem mehr Vorteile ^^

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  • Zweiter Punkt: Such mal bei Amazon nach ebooks im epub-Format. Ich mag mich jetzt täuschen, aber ich habe dort noch keine gefunden.

    Und wie ist das umgekehrt? Könntest Du in Deinem Kobo Shop Bücher im .mobi Format kaufen? (Ich rede jetzt mal nicht vom halb- oder illegalen Umformatieren. :wink: )
    Solche Bücher kann man außer bei amazon zumindest noch beim Projekt Gutenberg runterladen.


    Fairerweise musst Du auch dazu sagen, dass die Masse der in Deutschland gekauften Bücher eben auch in deutscher Sprache gekauft werden.

    Das stimmt natürlich. Aber auch im Hinblick auf deutsche Bücher finde ich unsere Mini-Buchhandlungen wenig beeindruckend. Da liegen meist nur die Bücher der Bestsellerlisten und die Neuerscheinungen, die auch bei vorablesen vorgestellt werden, herum.
    Ich kaufe zu 95% nur englische Bücher, da bin ich mit amazon besser dran als sogar beim Hugendubel. Würde ich deutsche Neuerscheinungen kaufen, statt mir diese über unsere Bücherei oder vorablesen zu beschaffen, könnte ich mir gelegentlich einen Einkauf in einer Buchhandlung vorstellen...


    Selbiges will Thalia, selbiges will Hugendubel.

    Eben! Thalia hat ja offenbar allerhand Buchhandlungen übernommen. In meiner ursprünglichen Heimatstadt ist mir aufgefallen, dass einige der vorher anders heißenden Buchhandlungen jetzt zu Thalia gehören.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für Leute mit einem sehr ausgefallenen Buchgeschmack sind Onlinebestellungen einfach die Beste und oft auch einzige Alternative. Liebe Englischleser, in der Hinsicht müsst ihr mich auch kurz aufklären: Ist es in Hinblick auf Porto nicht auch günstiger?

    Ich bestelle meine englischen Bücher entweder direkt bei meiner Buchhandlung oder ich komme sie in England, wo ich die Auswahl habe. der Kofferraum wird dann meist sehr voll. :)
    Sollte ich ein Buch schnell wollen und meine Buchhandlung bekommt es nicht zügig heran, dann greife ich auch auf den Onlinehandel zurück. Amazon (und auch andere) haben da einfach das bessere Vertriebssystem und bekommen Bücher schneller ran. Letztendlich fällt das Porto nie ins Gewicht. Auch The Book Depository liefert Bücher portofrei, allerdings gehören die inzwischen auch schon zu Amazon. :-s


    In vielen Dingen stimme ich dir zwar zu, Novelero, finde es aber gleichzeitig zu leicht, pauschal nur Amazon selber zu kritisieren. Auch die Gesellschaft selber sollte man in der Hinsicht sehr kritisch betrachten. Letztendlich bestimmt der Verbraucher, wo er kaufen will.

    Das stimme ich Dir voll und ganz zu. Der Verbraucher entscheidet und, ganz klar, ein Konzern wie Amazon will auch seine Gewinne maximieren. Ich kann das auch total nachvollziehen, wenn Kunden sagen, es wäre praktischer auf dem Land oder wenn keine Buchhandlung in der Nähe ist. Ich würde das auch so sehen.


    Ich denke jedoch, dass wir es uns als Verbraucher manchmal sehr einfach machen. Ich zum Beispiel habe eine recht gute Buchhandlung nicht weit von mir, die mir fast alles zügig besorgen kann. Daher nutze ich die aus Prinzip, denn würde sie schließen, dann ist unsere Innenstadt wieder etwas ärmer. Man kann halt nicht auf der einen Seite alles Online kaufen und sich dann darüber beschweren, dass es in den Fußgängerzonen nur noch Handyshops, Dönerbuden und 1-Euro-Läden gibt. Leider geht die Tendenz aber in diese Richtung. Meine Befürchtung ist, dass wir viele viele Buchhandlungen und kleine Verlage irgendwann nicht mehr haben werden, dass man uns Verbrauchern eine Vielfalt an Einkaufsoptionen nimmt und wir eigentlich diese Freiheiten riskieren, nur weil wir zu bequem geworden sind. :-k


    Aber vielleicht ist es einfach so. Der Zeitgeist wird hier immer oft genannt. Dann stellen wir uns darauf ein, dass wir irgendwann zum Einkaufen gar nicht mehr aus der Wohnung gehen müssen. Dann brauchen wir auch keine richtigen Geschäfte mit persönlicher Beratung mehr (Telefon-Hotline tut's) und unser Kühlschrank wird Amazon schon mitteilen, wenn die Milch alle ist... :wink:

  • in England, wo ich die Auswahl habe. der Kofferraum wird dann meist sehr voll. :)

    :lechz: Noch drei Monate und 7 Tage bis zum nächsten Besuch bei Waterstones am Piccadilly Circus... :lechz: :dance:

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  • :lechz: Noch drei Monate und 7 Tage bis zum nächsten Besuch bei Waterstones am Piccadilly Circus... :lechz: :dance:

    Ihr fahrt nicht zufällig mit dem Auto und habt Lust, auf dem Heimweg einen kleinen Schlenker nach Oberschwaben zu machen? :-, O:-)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ihr fahrt nicht zufällig mit dem Auto

    Uns ist das mit dem Auto zu stressig, wir fliegen lieber. :wink: Vielleicht kann El Novelero sich Deiner erbarmen?

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  • Letztendlich fällt das Porto nie ins Gewicht. Auch The Book Depository liefert Bücher portofrei, allerdings gehören die inzwischen auch schon zu Amazon. :-s


    Echt nicht? :shock: Meine Buchhändlerin vor Ort hat mich mit Portokosten aus dem Ausland ziemlich verunsichert, als ich mich mal wegen Samit Basu schlau gemacht habe. Meinte eben, dass das u.U. sehr teuer werden kann. Direkt aus Indien bestellen trau ich mich nicht und selbst Amazon bietet die als Taschenbuch nicht an. ^^; Die Möglichkeit es mal bei englischen Händler zu probieren kam mir allerdings nie in den Sinn. *sich an die Stirn schlag* Wenn alle Stricke reißen und ich an dem Punkt angekommen bin, werde ich mich nochmal vertrauensvoll an euch wenden :)



    Daher nutze ich die aus Prinzip, denn würde sie schließen, dann ist unsere Innenstadt wieder etwas ärmer. Man kann halt nicht auf der einen Seite alles Online kaufen und sich dann darüber beschweren, dass es in den Fußgängerzonen nur noch Handyshops, Dönerbuden und 1-Euro-Läden gibt. Leider geht die Tendenz aber in diese Richtung. Meine Befürchtung ist, dass wir viele viele Buchhandlungen und kleine Verlage irgendwann nicht mehr haben werden, dass man uns Verbrauchern eine Vielfalt an Einkaufsoptionen nimmt und wir eigentlich diese Freiheiten riskieren, nur weil wir zu bequem geworden sind. :-k


    Darauf ein Amen! Bei uns in Bremen haben vor kurzem auch zwei Buchhandlungen geschloßen. :cry: Die gehörten zwar beide zu großen Ketten, aber ich habe da ziemlich gerne und regelmäßig vorbei geschaut. Jetzt ist nur noch eine da, und die empfand ich immer als die Unsympathischste. Wenn unsere kleine Buchhandlung auch noch wegfallen würde, säh ich ganz schön alt aus, obwohl ich in die aufgrund der Öffnungszeiten nicht gerade oft kann. Aber die Atmosphäre ist einfach schon ganz anders.



    Aber vielleicht ist es einfach so. Der Zeitgeist wird hier immer oft genannt. Dann stellen wir uns darauf ein, dass wir irgendwann zum Einkaufen gar nicht mehr aus der Wohnung gehen müssen. Dann brauchen wir auch keine richtigen Geschäfte mit persönlicher Beratung mehr (Telefon-Hotline tut's) und unser Kühlschrank wird Amazon schon mitteilen, wenn die Milch alle ist... :wink:


    So wird es wahrscheinlich auch wirklich enden *seuftz* Bin zwar auch kein Beratungsmensch, gehe aber gerne in "normale" Läden, wo ich Menschen habe, die mir im Notfall helfen können oder die ich mit Kleingeld ärgern kann. :twisted: Ich bin in solchen Sachen aber auch nicht sehr aufgeschloßen, sondern eher verdammt altmodisch.

    The message is in the silence
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  • Noch drei Monate und 7 Tage bis zum nächsten Besuch bei Waterstones am Piccadilly Circus... :lechz: :dance:

    Der El Novelero plant gerade einen Besuch in der zweiten Augusthälfte. Ich freu mich jetzt schon wie ein Schnitzel, wenn ich mich am Piccadilly Circus wieder einen Tag lang durch die 5 Etagen voller Bücher blättern muss. :lechz:

    Ihr fahrt nicht zufällig mit dem Auto und habt Lust, auf dem Heimweg einen kleinen Schlenker nach Oberschwaben zu machen? :-, O:-)

    Ich fahre eigentlich immer mit dem Auto rüber. Da hab ich keine so starke Gepäckbeschränkung, wie im Flugzeug. Außerdem will ich noch nach Leicestershire ein paar englische Freunde besuchen und mit den Kids zelten. :)

    Uns ist das mit dem Auto zu stressig, wir fliegen lieber. :wink: Vielleicht kann El Novelero sich Deiner erbarmen?

    Der kann sich erbarmen. Nachdem ich Squirrel ja jetzt auch persönlich kenne... :wink:
    Wir können ja mal mailen, wenn ich Dir etwas mitbringen soll.

  • Danke für das interessante Thema. Ich sehe Amazon mittlerweile auch eher skeptisch. Selbstverständlich ist das Angebot unschlagbar, man findet alles und hat es meist schon am nächsten Tag vor der Tür, ich finde das auch oft sehr bequem. Erst letztens ging Lovefilm in Amazon auf, wieder ein Marktsegment mehr, wo Amazon eine Vormachtstellung aufbauen will. Mittlerweile gibt es sogar von Amazon produzierte Serien. Von den Ambitionen Amazons unter die Verleger zu gehen, ganz zu schweigen. Da bekomme ich schon ein mulmiges Gefühl, wenn ich an diese krasse Expansion denke.


    Bis vor ein paar Jahren hatte ich eine schnuckelige kleine Buchhandlung im größeren Nachbarort, wo ich sehr gerne eingekauft habe, leider hat die dann ganz plötzlich geschlossen. Ein paar Häuser weiter gibt es eine weitere (und etwas größere) Buchhandlung, die aber nicht mehr aufsuche. Das Personal ist sehr unfreundlich, die Auswahl ist nicht sehr ansprechend... Früher (mit einer anderen Besitzerin) war das ganz anders, aber jetzt gehe ich dort nicht mehr rein. Die nächste Buchhandlung ist 20km entfernt, in einem Ort, in dem ich für gewöhnlich nichts zu erledigen habe.


    Neubücher kaufe ich inzwischen fast ausschließlich bei buch24.de. Das Angebot ist (für meine Bedürfnisse) gleichwertig, die Versandbedingungen ebenfalls. Das ist zwar auch nicht förderlich für den örtlichen Buchhandel, aber zumindest eine (für mich) sehr gute Alternative zu Amazon. Was mich aber natürlich nicht davon abhält, in diversen Buchhandlungen zu stöbern, wenn ich gerade in der Nähe bin. :wink:


    Ansonsten denke ich, dass die zunehmende "Verkettung" online (von Amazon auf die Spitze getrieben) und offline der Lauf der Dinge ist, ob man das nun gutheißt oder nicht. Die Prinzipien der Evolution sind letztendlich ebenso in der freien Marktwirtschaft gültig, der Stärkste überlebt.



    Die Fernsehreportage neulich hat mich allerdings auch zum Nachdenken gebracht. Ich weiß leider nicht mehr wann und wo ich es gesehen habe.

    War das vielleicht 37° letzte Woche Dienstag? Da gab es zumindest ein sehr ähnliches Thema. Unter anderem wurde auch ein Buchladen gezeigt, der (unter anderem) wegen der Online-Konkurrenz schließen musste.


    Da sollten sich meiner Meinung nach aber mal die Verlage fragen, warum das für Autoren so attraktiv ist, zu Amazon zu wechseln oder direkt Amazon als Verleger zu wählen.

    Wie ich das verstanden habe, nimmt Amazon hauptsächlich Autoren, die von den Verlagen abgelehnt wurden. So gesehen ist Amazon für diese Autoren insofern attraktiv, dass sie überhaupt verlegt werden. Bekannte Autoren machen einen großen Bogen um Amazon. Zudem sollen die Verträge mit Amazon die Autoren ziemlich kurz halten. Vor ein paar Wochen habe ich darüber irgendwo einen Artikel gelesen.

    Viele Grüße
    Aventurin


    :study:Rebecca Gablé - Hiobs Brüder


    SuB: 92 / Gelesen 2016: 7

  • Der kann sich erbarmen. Nachdem ich Squirrel ja jetzt auch persönlich kenne...
    Wir können ja mal mailen, wenn ich Dir etwas mitbringen soll.

    Du fährst nicht zufällig einen Kleinlaster? :-, :loool: :mrgreen:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Die Prinzipien der Evolution sind letztendlich ebenso in der freien Marktwirtschaft gültig, der Stärkste überlebt.

    Vielleicht nicht zwingend der Stärkste, aber der, der sich schneller und besser an die neuen Gegebenheiten anpassen kann.
    Der stationäre Buchhandel muss unbedingt seine Vorteile noch mehr ausspielen, dazu gehört zum Beispiel eine gute persönliche (und freundliche) Beratung, Autorenlesungen und Aktionen, u. s. w.
    Wenn ich dann hier von unfreundlichem Personal lese oder von Empfehlungen, man könne ja selbst im Internet recherchieren, dann läuft da etwas schief und man braucht sich nicht wundern, dass sich die Kunden abwenden.
    Selbstverständlich ist ein schneller Service bei Buchbestellungen ebenfalls schon Pflicht.

    Du fährst nicht zufällig einen Kleinlaster? :-, :loool: :mrgreen:

    Wenn genug Bestellungen zusammen kommen, dann könnte ich das auch in Erwägung ziehen. :wink:
    Allerdings habe ich inzwischen auch viele ebooks, d. h. ich kaufe nicht mehr ganz so viele Printwerke, wie früher. Meist sind das dann (signierte) Hardcover, die ich unbedingt will.

  • Und täglich grüsst Amazon das Murmeltier :wink:
    Ach, El, Du erinnerst mich schon wieder an unseren, wie hiess er doch gleich, Georg ?, aus dem Reader-Thread. :loool: Nene, Du bist (noch) wesentlich objektiver bei der Thematik als er (hast ja auch nicht das Flaggschiff der Szene :loool: ) aber irgendwie, nimms mir nicht krumm, kann man es nicht mehr hören. :uups:
    Der olle Marx würde sich heute im Grabe umdrehen wenn er wüsste dass sich seit seiner Londoner Exilzeit anno 1850 nicht wirklich was geändert hat. Sein "Kapital" ist hinfällig. Ich könnte nur noch sehr wenige Abschnitte daraus zitieren aber der "parasitär faulende Kapitalismus" , damals schon angeblich dem Tode geweiht, hat definitiv überlebt. Und ist heute stärker als je zuvor. Ob Einem das nun passt oder nicht.
    Jede Firma, egal wie gross sie ist, egal wie sie heisst, muss Profit machen. Egal mit welchen Mitteln. Gut heissen muss man das nicht. Aber man sollte auch jedem selbst überlassen wo, was und bei wem jeder seine Bücher und weiss der Geier einkaufen mag. Da muss sich niemand rechtfertigen. Das ist Marktwirtschaft incl. Kapitalismus. Menschlichkeit war und ist da eher ein Fremdwort- Leider.
    Ich schätze Dich sehr, aber Dein (unentwegter) Amazon-Feldzug löst bei mir inzwischen eher Schmunzeln denn Aktionismus aus. :wink:





  • Jede Firma, egal wie gross sie ist, egal wie sie heisst, muss Profit machen. Egal mit welchen Mitteln. Gut heissen muss man das nicht. Aber man sollte auch jedem selbst überlassen wo, was und bei wem jeder seine Bücher und weiss der Geier einkaufen mag. Da muss sich niemand rechtfertigen.

    Das habe ich auch nie jemandem abgesprochen. ich kaufe ja selbst dort ein - gelegentlich. O:-) Allerdings denk ich inzwischen öfter drüber nach.

    Ich schätze Dich sehr, aber Dein (unentwegter) Amazon-Feldzug löst bei mir inzwischen eher Schmunzeln denn Aktionismus aus. :wink:

    Ach, so schlimm ist das doch nicht. Ich habe doch jetzt schon seit Monaten nichts mehr gegen den Lieblingskonzern Vieler gesagt. Letztendlich kann ich eh nichts daran ändern, denn jeder kann tun und lassen, was er/sie will. Aber man darf seine Gedanken ja trotzdem hin und wieder aussprechen. Und wenn ich dich zum Schmunzeln bringe, dann ist das doch auch schon mal was, oder? :friends:

  • ...... Aber man darf seine Gedanken ja trotzdem hin und wieder aussprechen. Und wenn ich dich zum Schmunzeln bringe, dann ist das doch auch schon mal was, oder? :friends:

    Ja, natürlich darfst Du das aussprechen :wink: Im Grunde stimme ich Dir ja zu aber ändern wird man am Kapitalismus nicht wirklich was. Das haben schon Einige vor uns probiert und sind kläglich gescheitert ^^
    Und die Schmunzelsache, ja, die hast Du unbestritten geschafft :wink: :friends:

  • Zitat

    Im Grunde stimme ich Dir ja zu aber ändern wird man am Kapitalismus nicht wirklich was. Das haben schon Einige vor uns probiert und sind kläglich gescheitert


    Tut mir leid , aber Aussagen wie "ist halt so, die Unternehmen müssen Gewinn machen, da kann man nichts dran ändern, etc.", muss ich ein wenig widersprechen. Bzw. warum muss ich als Konsument einen auf "Unternehmensversteher" machen?
    Natürlich schafft es ein einzelner nicht der Welt den Weltfrieden zu schenken. Aber warum immer so überdimensional denken um dann einen Riesenberg vor sich zu haben, denn man wirklich alleine nicht bewältigt? Warum setzt man sich nicht einfach kleinere Ziele? Im "Friedensbeispiel" einfach mal ein gutes Einvernehmen mit den Menschen in der direkten Umgebung?


    Ich versuche es genauso zu halten. Und nicht um anderen meine Meinung oder meine Sichtweise aufzudrängen, sondern um mit mir selbst zufrieden zu sein. Ich verurteile nicht oder versuche nicht Menschen, die anders handeln, von meiner Sicht zu überzeugen, wenn sie es ganz bewusst, aus Gründen die sie für sich selbst entschieden haben (z.B. Online-Büchershopping, weil meilenweit keine "vernünftige" Buchhandlung, kein ausreichendes Angebot in der Buchhandlung, etc.) tun. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde persönlich nur, dass die Entscheidung bewusst getroffen werden sollte, und nicht weils "halt immer schon so war, man eh nichts machen kann, etc."


    Es sind kleine Dinge, die ich für mich einfach aus für mich guten Gründen mache.


    Beispiele:
    1) Selbstbedienungskassen im Supermarkt.
    Werden von mir konsequent verweigert. Warum? Ich nehme dem Unternehmen Arbeit ab und helfe dem Unternehmen Mitarbeiter einzusparen. Gibt es deswegen die Ware günstiger? Nein. Aber dafür darf ich als Steuerzahler dann wieder ein paar Arbeitslose mehr mit den Steuergeldern unterstützen. Alles nur, damit ein Unternehmen sich etwas einspart? Sehe ich nicht ganz ein.


    2) Selbstbedienungstankstellen
    Einige hier in diesem Forum (die älteren vor allem :wink: ) kennen vielleicht noch die Zeit, als nur Tankstellen mit Bedienung gab. Man konnte im Wagen sitzen bleiben, dem Tankwart mitteilen wieviel in den TAnk kommen sollte, dieser tankte auf, reinigte in der Zwischenzeit die Scheiben und überprüfte eventuell noch den Ölstand. Man bezahlte vom Wageninneren heraus. Für solche, die es nicht kennen: Die altmodische Version einer Drive-In-Tankstelle :wink: .
    Irgendein Anbieter kam auf die Idee Selbstbedienungstankstellen zu machen. Dort gab es dafür anfangs den Sprit ein klein wenig billiger. Das wurde natürlich von den Konsumenten begeistert angenommen. Als dann so gut wie jede TAnkstelle umgestellt wurde auf Selbstbedienung waren auch die Preise wieder alle auf einem ähnlichen Niveau. Dafür darf ich jetzt bei jedem Sauwetter aus dem warmen Auto aussteigen, mein Auto selbst auftanken, darf mich dann an der Kassa im Shop hinter 5 Personen anstellen, die Getränke einkaufen oder einen kleinen Imbiss, und habe nicht einmal mehr eine Preisersparnis.
    Genau 1 Tankstelle kenne ich bei uns in der Gegend, die noch nach dem alten System arbeitet und einen herumsausenden Tankwart beschäftigt: komischerweise ist dort der Sprit nicht teuerer, im Gegenteil. Und ich fahre gerne dorthin tanken.


    3) "gesunde" Ernährung:
    Ein Beispiel, das belegt, dass auch ein Markt auf Konsumentenverhalten durchaus reagiert.
    Ein Supermarkt bietet Ware an, die er auch gut verkauft und bei der er einen großen Gewinn hat. Also bestimme ich als Kunde, was sich gut verkauft.
    Wenn ein REgal voller Weintrauben aus Südafrika keine Beachtung findet, da auch die heimischen Produkte angeboten werden und sich die Konsumenten für diese entscheiden, wird der Markt darauf reagieren, bzw. hat es bereits wieder verstärkt getan. Was mich sehr freut.
    Immer mehr Supermärkte werben wieder mit regionalen Produktpaletten. Es ist wieder "in" geworden.
    Es liegt also an uns, den Markt so zu gestalten, wie wir in wollen. Wir sind als Konsumenten nicht machtlos, wie wir uns immer fühlen oder wie uns versucht wird einzureden.

    :study: Audre Lorde: Sister Outsider (eBook)

    :study: Joseph Roth: Hiob (eBook) - MLR

    :study: Thomas Chatterton Williams: Selbstportrait in Schwarz und Weiss - Unlearning Race



    „An allem Unrecht, das geschieht, ist nicht nur der Schuld, der es begeht, sondern auch der, der es nicht verhindert.“

    Erich Kästner

    "Das fliegende Klassenzimmer"


    Warnhinweis:
    Lesen gefährdet die Dummheit

    :study:

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  • Tut mir leid , aber Aussagen wie "ist halt so, die Unternehmen müssen Gewinn machen, da kann man nichts dran ändern, etc.", muss ich ein wenig widersprechen. Bzw. warum muss ich als Konsument einen auf "Unternehmensversteher" machen?

    Das hat nichts mit "Unternehmensversteher" zu tun (was für ein Wort :loool: ) sondern schlicht und ergreifend mit der Realität.
    Deine Liste ist nett wird aber rein gar nix ändern. Aber wenn Du Dich gut dabei fühlst ist ja alles in Ordnung.