Jenny Siler - Verschärftes Verhör / The Prince of Bagram Prison

  • Die Autorin:
    Jenny Siler wurde 1971 in New Jersey geboren und ist in Montana aufgewachsen. Sie brach ihr Studium an der Columbia University in New York ab und jobbte in Europa und in Key West, bevor sie nach Seattle zog. Dort begann sie zu schreiben und veröffentlichte 1998 ihren ersten Roman. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Portland, Maine. (Klappentext)


    Kurzbeschreibung:
    Kat Caldwell hat als Angehörige der US-Armee Gefangene im Militärgefängnis Bagram in Afghanistan verhört. Sie erhält den Befehl, einen ehemaligen Häftling zu finden, der jetzt Kontakt zu Terroristen haben soll. Doch als ein Soldat ermordet wird, der zum zweifelhaften Tod eines Häftlings in Bagram aussagen wollte, schöpft Kat Verdacht: Geht es bei ihrem Auftrag in Wahrheit um die Vertuschung von Folter und die Beseitigung eines unliebsamen Zeugen? (Klappentext)


    Eigene Meinung:
    Ich habe nach langer Zeit mal wieder einen Roman abgebrochen, und das, obwohl ich mich schon durch die Hälfte der nur 250 Seiten langen Geschichte durchgearbeitet habe. Die Grundidee ist dabei eigentlich spannend: die Anschläge des 11. Septembers 2001, der anschliessende Krieg in Afghanistan, Folterskandale in Bagram und Abu Ghraib (Irak) dienen als wahre Hintergrundgeschichte, in der eine junge Dolmetscherin / Verhörspezialistin mutmassliche Terroristen zu Spitzeln "umdrehen" soll. Scheinbar geht es in dem US-Stützpunkt nicht ganz rechtmässig zu, denn Jahre später sollen unliebsame Zeugen beseitigt werden.
    Ich konnte mich allerdings in die Geschichte gar nicht hineinlesen. Die Geschichte springt zwischen komplett unabhängigen Erzählsträngen hin und her (Hawaii, Madrid, Virginia, London, Marokko, Oman und Afghanistan) - und zwar rapide: ein "Abschnitt" ist hier nur 1-2 Seiten lang. Die Protagonisten, Orte und auch das Jahr wechseln so schnell, dass ich Mühe hatte zu verstehen, um was es eigentlich geht. (Keine Ahnung wer alles hinter dem kleinen Marokkaner Jamal her ist - vom Warum mal ganz abgesehen). Durch den ständigen Wechsel in Ort und Zeit findet nur mühsam eine Haupthandlung statt und ich fand es nach einer kurzen Leseunterbrechung immer schwierig, mir das vorher Gelesene wieder in Gedächtnis zu rufen - es gab ja kaum einen Zusammenhang zum vorherigen Kapitel!
    Die Frage bleibt, ob sich gegen Ende alle Handlungsstränge zusammenfinden und die offenen Fragen beantwortet werden - ich bin allerdings am Ende mit meiner Geduld und gebe hiermit auf.


    Das Buch muss man wahrscheinlich an einem Stück und mit guter Konzentration durchlesen, um den Überblick zu behalten.