Lars Schütz - Göttersturz. Der Galgenaufstand

  • Inhalt
    Der Gott Orchon ist tot, doch nach wie vor glauben die Menschen an ihn. Rowen "die Maus" ist als Dieb in den Straßen Sichelstadts unterwegs, ihm ist der Gott egal, Hauptsache er kann für sich und seine Schwestern sorgen. Doch einer seiner Diebstähle geht so richtig schief und Rowen landet am Galgen. Ob nun zu seinem Glück oder auch Pech, reist der Galgenstrick und Rowen erlangt große Bekanntschaft. Der Vorfall erregt die Aufmerksamkeit von Salus, dem Anführer des Widerstandes, der die bestehende Herrschaft Orchons stürzen will. Rowen soll ihm dabei helfen. Noch ahnt der Dieb nicht, dass hinter all dem viel mehr steckt, als er zu wissen glaubt.


    Meine Meinung
    Der zweite Band der Göttersturz-Reihe von Lars Schütz führt seine Leser in die Sichelstadt. Die stattfindenden Ereignisse finden einige Zeit nach dem ersten Band statt. Der Gott Orchon ist gefallen, doch der Glaube an ihn besteht weiterhin. Durch den Barden Asht wird die Geschichte des Falls immer weiter verkündet, denn er war ja dabei.


    Dieser Band umschließt völlig neue Charaktere, solche, die in ersten Band nicht erwähnt wurden und doch alles auf gewisse Weise miteinander verbinden. Erst nach und nach wird diese Verbindung aufgezeigt.
    Die Handlung konzentriert sich auf den kleinen Dieb Rowen, der auch gerne "die Maus" genannt wird.


    Rowen hat zwei jüngere Schwestern, von denen eine schwer krank ist, um die er sich kümmern muss. Auf den Straßen Schichelstadts beschafft er Nahrung und Geld für die Medikamente. Rowen ist ein einfacher und gewisser Weise auch ehrlicher Dieb. Er sorgt sich um seine Familie und ist bereit für sie alles zu tun. Auf den Straßen der Stadt sieht er die vorherrschende Ungerechtigkeit, doch dagegen unternehmen kann er nichts.


    Salus ist der andere zentrale Charakter. Er ist der Anführer des Widerstandes, der sich dafür einsetzt die Situation in der Stadt zu verändern. Orchons Macht soll endlich fallen. Im Rowen findet er eine Figur, die er als Sinnbild für Orchons Machtverlust ansieht. Das Schicksal hat schließlich entschieden, dass der Strick des Diebes riss und sein Leben rettete. Obwohl Salus seine Absichten klar und deutlich präsentiert und auslegt, bleibt er doch undurchsichtig. Etwas stimmt nicht mit ihm.


    Lars Schütz spinnt hier die Geschichte um den Göttersturz weiter. Es mag zwar sein, dass die Charaktere des ersten Bandes nur am Rande Erwähnung finden, doch ihre Rollen sind wichtiger, als man sich denken würde. Vor allem gegen Ende wird etwas sehr wichtiges erwähnt, was der Story erneut einen Pusch gibt. Erneut darf der Leser sich einer Schar an Fragen stellen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden können.


    Äußerst gelungen, sind dem Autor die Charaktere. Er verleiht ihnen zwei verschiedene Gesichter, die es zu entdecken gilt. Vor allem hat mich dies an Jolla und Rosanna fasziniert. Bei ihnen hätte man so etwas nicht ganz vermutet. Dass Rowen und Salus etwas Neues von sich offenbaren würden, war hingegen klar.


    Auch der Schreibstil von Schütz ist so aufgebaut, dass er spielerisch mit den Worten umgeht. Einerseits offenbart er so manches durch Gesten und Gespräche und bringt den Leser zum Grübeln, andererseits verbirgt er so vieles, das man einfach weiter lesen will um alles verstehen und erfassen zu können. Ich bin wirklich gespannt, wohin Rowens Reise nun hingegen wird.
    Vor allem bin ich gespannt, was dieses Etwas ist, das aus dem Trichter gekommen ist um in der Welt Fuß zu fassen.


    Fazit
    Ein weiterer Faden der Geschichte ist gesponnen, ein neuer Teil der Welt offenbart. Mit spannenden und aufschlussreichen Momenten führt der Autor durch seine geschaffene Welt. Gefühle wie Glück oder Enttäuschung landen zum Mitfiebern ein. Mit einem großartigen Ende wird die Neugier erneut in ihrem Level angehoben, denn das Grauen wartet.


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