• Klappentext


    "Sprich nicht von Unsicherheit, nenne es Freiheit"


    Mut bedeutet nicht, frei zu sein von Angst, sondern vielmehr, sich im vollen Bewusstsein seiner Ängste mit ihnen zu konfrontieren. Mut ist die Bereitschaft, der fundamentalen Unsicherheit des Lebens zu begegnenund sie als das grundlegende Mysterium unserer Existenz zu achten.


    Osho, der provokante spirituelle Lehrer, der seine Schüler und Anhänger stets radikal mit der existenziellen Ungewissheit des Lebens konfrontierte, beantwortet hier alle Fragen rund um das Thema Mut und Ängste. Er fordert dazu auf, jeden Augenblick des Lebens in all seiner Schönheit und Freude wie auch in seinem Schrecken und schmerz bewusst zu erfahren - denn es gibt nichts zu fürchten!


    Inhalt


    Mit dem Buch-Slogan "Lebe wild und gefährlich" ruft Osho ganz klar zu mehr Mut, Freiheit und Abenteuer auf. Dabei erklärt er zunächst, was Mut überhaupt bedeutet und gibt anhand von spannenden Geschichten und Beispielen aus dem Leben praktische Tipps und Lösungsvorschläge.
    Meine Meinung


    Einfach genial! Ich liebe Osho und seine direkte und ehrliche Art! Seine Worte sind so deutlich, so dass ich mit Hilfe dieses Buches mehr über Angst, Mut und Freiheit erfahren und erleben konnte. Und er hat so recht. Viele von uns sind (leider) noch sehr ängstlich und dadurch nicht in der Lage sein wahres Potenzial zu entfalten.


    Rund um ein mega tolles Buch zum Thema Angst. Wer ne Portion Mut braucht, sollte auf jeden Fall dieses Buch lesen.



    Sterne



    5/5

  • Für diese Rezension benötigte ich etwas länger, da ich das Buch tatsächlich zweimal, und dazu noch zwei weitere Bücher vom Autor gelesen habe. Noch dazu habe ich dann erst einmal recherchiert, wer dieser OSHO eigentlich genau war – Und das war gut so! Es war auch gut, dass ich die Recherche erst nach dem Lesen begonnen habe. So konnte ich vollkommen unwissend, vorurteilsfrei und unvoreingenommen an diese Bücher heran gehen, ohne zu wissen wen beziehungsweise was ich da überhaupt las.


    Bhagwan Shree Rajneesh, gegen Ende seines Lebens OSHO genannt, galt nicht nur zu Lebzeiten als charismatische Persönlichkeit. Er war ein Atheist und Rebell der in den frühen 70er Jahren zunächst in Indien, später auch im Westen die geistlichen und weltlichen Autoritäten in Frage stellte und damit genau im Trend der Zeit lag. OSHO starb im Alter von nur 58 Jahren nach langer Krankheit – angeblich an einem schleichenden Gift. Allerdings stand „Herzinfarkt“ auf dem Totenschein. Auf seinem Gedenkstein steht: „Nie geboren, nie gestorben, er hat den Planeten Erde nur besucht.“


    Ich gebe zu, ich kannte OSHO nicht. Den Namen Bhagwan hatte ich allerdings schon gehört. Auch in dem Zusammenhang, dass es sich um einen eher zwielichtigen „Sektenführer“ handelte, aber ich hatte mich nie für das Thema interessiert.


    Auf seltsamen Faden ich wanderte, verwirrende Dinge ich las.


    OSHO verurteilte Erfolg, Wohlstand, Träumen, Hoffen und Wünschen. Am Anfang des Buchs dachte ich, dass dies vielleicht an der Übersetzung liegt, aber er meint das genau SO! Auch im Original sagt er:

    Zitat

    Auf den Erfolg kann nichts anderes folgen wie ein Herzinfarkt!


    Welch Ironie! DAS nenne ich mal eine sich selbsterfüllende Prophezeiung.


    Am Ende war OSHO selber zu jemanden geworden der Wasser predigte und Wein trank. Während er in seiner Anfangszeit sehr enthaltsam lebte,- seinen Anhängern ebenfalls Verzicht, Zurückhaltung, Bescheidenheit, Genügsamkeit predigte- wurde er später ganz im Gegenteil dazu besonders verschwenderisch und genusssüchtig. Sein Lebensstil wurde immer extravaganter. Er liebte große und teure Autos und andere Luxusgüter.


    Das Buch beginnt wie folgt:

    Zitat

    Ich habe nicht die Absicht, euch ein Dogma zu geben — denn ein Dogma gibt Gewissheit. Ich habe nicht die Absicht, euch irgendetwas zu versprechen, was die Zukunft betrifft — denn mit einem Versprechen für die Zukunft fühlt man sich sicher. Ich will euch lediglich wach und aufmerksam machen, denn damit seid ihr im Hier und Jetzt, mit all der Unsicherheit, die das Leben bedeutet, mit all der Ungewissheit und Gefahr, die das Leben mit sich bringt…..

    … dann spielst du Vogel Strauß. Dadurch ändert sich nichts am Leben, du schaust nur nicht mehr hin. Du wirst einfach nur dumm, wirst einfach nur unintelligent. Und in deiner Unintelligenz fühlst du dich sicher – alle Dummköpfe fühlen sich sicher. Tatsächlich fühlen sich nur Dummköpfe sicher.

    Genauso empfand ich das was ich las. Provokant, zum Teil empörend und fast schon beleidigend. OSHO löst in mir als Leser ein Wechselbad der Gefühle aus. Momente, die mich zu dem Schluss kommen ließen, dass meine Seele definitiv verloren ist, hatte ich einige. OSHO wirkt allmächtig / allwissend und ich war nur ein dummer, toter, westlicher Wurm. Warum das Leben überhaupt vorführen, denn eigentlich sind wir eh alle verloren.

    Und dann kamen die Momente, in denen ich innerlich nickte und ihm einfach beipflichten musste. „Oh ja, danke für diese wunderbaren Zeilen. Das spricht mir aus der Seele.


    Ab der Hälfte des Buches war ich schließlich verwirrt, da er begann, dem zu widersprechen, was er zu Beginn des Buches gesagt hatte. Hieß es zu Beginn des Buches, das nur die wenigsten erschaffen Weisheit und wahre Freiheit zu erlangen, bestand am Ende tatsächlich Hoffnung und eine gute Chance auch für mich Westler.


    Jetzt muss ich vielleicht erklärend sagen – OSHO hat nicht eines der veröffentlichen Bücher in dem Sinne geschrieben. Die Texte in diesem und auch den anderen Büchern, stammen aus verschiedenen spontan gehaltenen Vorträgen, die überwiegend in Englisch, aber auch in Hindi gehalten wurden. Alle Vorträge OSHOs wurden vollständig in Buchform veröffentlicht.

    All meine Eindrücke fand ich so auch in meiner Recherche wieder.


    „Das eine ist, dass er, als Philosoph, provozieren wollte." Das hat Osho auch immer wieder gesagt, und das wird auch von seinen Anhängern immer wieder betont. Er möchte provozieren. Und diese ständigen Widersprüche, das immer Neue, das er einbringt und das dem Alten zu widersprechen scheint, das ist dazu gedacht zu provozieren, das Denken anzuregen und so den Anhängern und auch der ganzen Welt eigentlich auf dem Weg zu neuen Erkenntnissen auch religiöser Art zu verhelfen.“

    Zitat

    „Er war kein Gott, er war auch nur ein Mensch. Er hat viel Schlaues gesagt, aber auch einigen Blödsinn.“

    Viel Wahres, ja, aber wohin führt mich Oshos Weg? Mehr Zufriedenheit, Selbstliebe, Eins Sein? Was ist das Ziel? Freiheit – gut und schön. Aber was bedeutet das nun. Ein Leben als Buddha in Askese? Ich weiß noch nicht wo die Reise hingehen soll. Und vor allem,- wie soll sie aussehen? Viel Hilfestellung bzw. Anleitung zum Wandel gibt es nämlich nicht. Ich soll eine Stunde lang still dasitzen, frei von Gedanken und dabei ausschließlich durch den Mund atmen. Was bei mir allerdings dazu führt, dass ich nach nicht einmal 5 Minuten nur daran denke, dass mein Mund vollkommen ausgetrocknet ist und ich dringend etwas trinken möchte.


    Fazit:

    Osho ist für mich eine Mischung zwischen Faszination und Empörung. Wie bei einem Horrorfilm. Man möchte nicht hinsehen, aber tut es trotzdem! Das ist OSHO!

    Dennoch muss ich sagen – OSHOs Weg ist ein Weg, aber er ist nicht mein Weg. Ich kann vieles von dem was er gesagt hat einfach nicht annehmen, und nichts triggert und überzeugt mich am Ende so, dass ich sagen müsste „Auch ich wäre ihm gefolgt“.

    Damals mag Bhagwan / OSHO wirklich ein umstrittener Guru gewesen sein, aber mit dem Wegfall des lebendigen, und damit präsenten Führers an der Spitze, ist er bzw. sind seine Bücher heute so bedenklich, wie Angebote im esoterischen Bereich bedenklich oder unbedenklich sind. Geblieben von damals ist nicht mehr – aber auch nicht weniger. Man kann vielleicht sagen das Meditation und Yoga, die ganze Wellness-Bewegung von Osho mit angestoßen wurde.


    Bevor ich zuhörte, ähnelte ich allen anderen. Ich war verwirrt und unsicher in Bezug auf einige bestimmte Einzelheiten des Lebens an sich. Aber jetzt bin ich zwar immer noch verwirrt und unsicher, doch auf einer höheren Ebene. Wenigstens weiß ich nun, daß ich von den wirklich fundamentalen und wichtigen Geheimnissen des Universums nicht die geringste Ahnung habe. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen.

    (Danke Sir Terry Pratchett)