Zach / Bauer: Morbus Dei - Inferno

  • Kurzbeschreibung:
    A.D. 1704: Johann und Elisabeth sind aus ihrem Dorf nach Wien geflohen und glauben sich in Sicherheit. Da bricht auf einmal eine rätselhafte Krankheit aus und macht die alte Kaiserstadt zur Todesfalle, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt...


    Zu den Autoren:
    Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Selbständiger Grafik Designer, Schnitt- & Synchronregisseur.
    Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium Geschichte/Volkskunde, Tätigkeiten im Verlagsbereich und in der Erwachsenenbildung.
    Gemeinsam schreiben Bastian Zach und Matthias Bauer Drehbücher und Romane. Ihr Debüt Morbus Dei. Die Ankunft ist 2010 bei HAYMONtb erschienen.


    Rezension:
    Winter 1704: Johann und Elisabeth ist die Flucht aus ihrem Dorf in Tyrol gelungen und zusammen mit Elisabeths Großvater und ihrem Hund Vitus wollen sie sich auf den beschwerlichen Weg nach Wien machen. Der Großvater und Vitus überleben die Reise nicht, aber Elisabeth und Johann erhalten Unterstützung von Pater von Freising und seinem stummen Novizen Basilius in ihrem Vorhaben.


    Doch kaum in Wien angekommen, wird Johann von seiner traumatischen Vergangenheit in Form von Ferdinand Philipp von Pranckh, seinem ehemaligen Vorgesetzten bei der Armee, eingeholt. Dieser will an Johann, der einst desertierte, Rache üben, doch Johann hat in Heinz dem Preußen, einem alten Mitstreiter, einen guten Freund, der ihm zur Seite steht. Als in Wien auch noch eine mysteriöse Epidemie ausbricht, scheint der Traum von Elisabeth und Johann, ein neues ruhiges Leben in Siebenbürgen zu beginnen, zu zerplatzen...


    Mit Morbus Dei. Inferno knüpfen die beiden Autoren Bastian Zach und Matthias Bauer sofort an die Handlung aus dem ersten Band, Morbus Dei. Die Ankunft, an. Dieser sollte also definitiv vorher gelesen werden, um die gesamte Geschichte richtig zu verstehen und nachvollziehen zu können.


    Die Handlung beginnt spannend und kann diesen Spannungsbogen auch bis zum Ende hin in hohem Maße halten. Zwar sind die mystischen Elemente, die in Band 1 noch eine große Rolle spielten, diesmal etwas rarer gesät und es wird mehr Augenmerk auf die immerwährende Flucht von Johann und Elisabeth gelegt, doch tut dies der Geschichte in keinster Weise Abbruch.


    Bastian Zach und Matthias Bauer verstehen es einfach, ihren Roman dem Leser bildlich und detailreich anhand ihres Schreib- und Erzählstils vor Augen zu führen, ohne in irgendeiner Form Langeweile aufkommen zu lassen.


    Die Hauptcharaktere Johann und Elisabeth bleiben sympathisch und gerade von Johann erfährt man nun etwas mehr aus seiner Vergangenheit, z.B. warum er von der Armee desertierte. Auch neue Personen werden eingeführt, wie der selbstlose Pater von Freising, der mir mit seinem Mut imponierte, der brutale Ferdinand Philipp von Pranckh, ein Schlächter der seinesgleichen sucht und Heinz und Josefa, ein liebenswertes Paar, das Johann und Elisabeth ungemein weiterhilft.


    Der Schluss endet mit einem spannenden Cliffhanger, der die Fortsetzung Morbus Dei. Im Zeichen des Aries, die 2013 erscheinen soll, sehr herbeisehnen lässt, da man unbedingt wissen möchte, wie es mit Johann und Elisabeth weitergeht.


    Ich kann die Morbus Dei-Reihe an alle Leser weiterempfehlen, die sich für einen Mix aus historischem Roman mit mystischen, rätselhaften Elementen interessieren und sich ein wenig gruseln möchten und warte gespannt auf die Fortsetzung!


    Fazit: Die Geschichte um Johann und Elisabeth bleibt weiterhin sehr spannend, denn Bastian Zach und Matthias Bauer verstehen es einfach, einen historischen Roman so zu gestalten, dass der Leser sich nicht nur unterhalten fühlt, sondern gar nicht anders kann, als mit den Charakteren mitzufiebern. Auch die neu eingeführten Personen, ob gut oder böse, bringen einen guten Schuss Abwechslung mit hinein. Hier kann, darf und muss man auf die Fortsetzung gespannt sein!

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Tyrol, 1704: Johann und Elisabeth sind mit knapper Not aus dem Dorf geflohen und schlagen sich Richtung Wien durch. Als sie nach vielen Gefahren ihr Ziel erreichen, scheint eine sichere gemeinsame Zukunft in greifbare Nähe gerückt, bis Feinde aus Johanns Vergangenheit auftauchen. Zu allem Übel bricht plötzlich eine rätselhafte Krankheit aus, die sich wie ein Leichentuch über Wien legt. Die alte Kaiserstadt wird zur Todesfalle, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt... Spannend, atmosphärisch und dramatisch - mit Inferno entführen Zach und Bauer den Leser in eine Welt, in der Tod und Finsternis, aber auch Mut und Hoffnung allgegenwärtig sind.


    Autoren (Quelle: amazon)
    Bastian Zach, geboren 1973 in Leoben. Grafik-Designer, seit 2007 Schnitt- & Synchronregisseur. Gemeinsam schreiben Bastian Zach und Matthias Bauer Drehbücher und Romane. Ihr Debüt Morbus Dei: Die Ankunft ist 2010 als Originalausgabe bei HAYMON tb erschienen, 2012 folgte Morbus Dei: Inferno.
    Matthias Bauer, geboren 1973 in Lienz. Studium der Geschichte und Volkskunde, Tätigkeiten im Verlags- und Ausstellungsbereich sowie in der Erwachsenenbildung. [...]


    Allgemeines
    Erschienen am 4.Juni 2012 im Haymon Verlag als TB mit 368 Seiten
    Zweiter Band der Morbus Dei Trilogie
    Prolog , 98 Kapitel, Epilog
    Handlungsort und-zeit: Wien im Jahr 1704
    Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven


    Zum Inhalt
    Nach den schrecklichen Ereignissen des ersten Bandes "Die Ankunft" sind Elisabeth und Johann aus dem Bergdorf entkommen. Sie planen, nach Siebenbürgen zu fliehen und dort gemeinsam ein neues Leben zu beginnen. Zunächst müssen sie sich jedoch nach Wien durchschlagen, damit sich der ehemalige Deserteur Johann bei einem ihm von früher bekannten Fälscher neue Papiere ausstellen lassen kann. Schon die Reise nach Wien durch die verschneite Winterlandschaft ist abenteuerlich und von unangenehmen Begegnungen mit Wölfen und Räubern geprägt. Doch auch in Wien lauern Gefahren: Dort hält sich Johanns ehemaliger Kommandant von Pranckh auf, dessen erklärtes Ziel es ist, den verhassten Deserteur, mit dem er noch eine persönliche Rechnung offen hat, zur Strecke zu bringen. Auch "der Preuße", ein mit Johann desertierter Kamerad, lebt inzwischen in Wien und unterstützt das flüchtige junge Paar im Kampf gegen ihren gemeinsamen Erzfeind.
    Als in Wien plötzlich - von Elisabeth eingeschleppt - die rätselhafte Krankheit Morbus Dei ausbricht, versinkt die Stadt im Chaos. Die Geistlichkeit ist davon überzeugt, dass die Erkrankten zur Strafe für ihren Umgang mit dem Teufel stigmatisiert wurden, die weltliche Obrigkeit beschließt, mit Hilfe des Militärs die Erkrankten zu sammeln, auszustoßen und auf unmenschliche Art zu "entsorgen".


    Beurteilung
    Der zweite Band der Trilogie übertrifft den Vorgängerroman noch an Spannung. Spielte die Handlung des ersten Bandes noch ausschließlich in dem isolierten Bergdorf und lebte von der unheimlichen Atmosphäre der Bedrohung durch die Ausgestoßenen, gleicht der zweite Teil der Trilogie eher einem Abenteuerroman. Der Leser verfolgt die abenteuerliche Flucht der beiden Protagonisten in einer Zeit, die durch nahezu ungehemmte Gesetzlosigkeit und Willkür der Obrigkeiten geprägt ist.
    Sehr eindrucksvoll wird der Umgang mit Seuchen geschildert: Im Alltagsleben spielt die Religion zwar eine große Rolle, bei der Bedrohung durch die Ausbreitung einer sehr ansteckenden und offensichtlich unheilbaren Erkrankung sind die christlichen Werte jedoch schnell vergessen und jeder ist sich selbst der Nächste. Mit den Vorgängen in der heimgesuchten Stadt ist das Schicksal von Johann und Elisabeth eng verflochten. Unterstützt von Johanns Kriegskamerad und dessen Frau, geraten die jungen Leute mehr als einmal in unmittelbare Lebensgefahr, aus der sie sich mit Waffengewalt und ohne jegliche Skrupel befreien müssen. Hier wird erneut ein wenig zu dick aufgetragen, was die Leistungsfähigkeit der beiden männlichen Hauptfiguren betrifft.
    Die brutalen Kampfszenen werden explizit dargestellt und machen das Buch für empfindliche Leser weniger geeignet. Wer sich an solchen Schilderungen nicht stört, hat hier einen extrem spannenden Roman vor sich, dessen kurze und in einem anschaulichen Sprachstil geschriebene Kapitel zum zügigen Weiterlesen verleiten und Vorfreude auf den abschließenden Band "Im Zeichen des Aries" wecken.


    Fazit
    Eine fesselnde Fortsetzung des ersten Romans der Trilogie, den man aus Gründen der besseren Nachvollziehbarkeit der Handlung idealerweise zuvor gelesen haben sollte.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998