C.C. Bridges - The Division

  • Gay Romance
    E-Book, englisch
    ca. 214 Seiten

    Über die Autorin

    CC Bridges would like to say that her writing is influenced by a variety of wild and exotic sexual experiences. It turns out she just has a really good imagination. She writes surrounded by books, spare computing equipment, a very fluffy dog, too many video game systems, plenty of yarn, and a long-suffering husband all in the tiny state of New Jersey.
    von ccbridges.net


    Rezension
    Superhelden-Porno :lechz:
    Naja, und noch viel, viel mehr drumherum. The Division spielt in einer alternativen Realität, in der Menschen mit Superkräften zum Alltag gehören wie C-Promis in unserer Welt. Leider gehören auch nervige Dimensions-Portale dazu, die sich überall auf der Welt öffnen, vorrangig natürlich in den USA. Das wäre noch nicht so schlimm, würden nicht äußerst brutale und nur auf Zerstörung ausgerichtete Roboterdrohnen hindurch krabbeln. Die titelgebende Division ist ein Zusammenschluss aus mehreren Superhelden, die sich dem Kampf gegen Drohnen und Dimensionsportale verschrieben haben. Eines Tages kommen nun nicht nur zerstörerische Roboter aus dem Portal, sondern auch ein Mensch: Peter – der Socket, dem Kopf hinter der Division, unglaublich ähnlich sieht. Bis auf den Waschbrettbauch. Und die sexy Tattoos auf den Oberarmen. Ist der Mann aus der anderen Dimension eine wertvolle Hilfe im Kampf gegen die Drohnen? Oder doch eher eine ganz eigene Bedrohung?


    Zu einer echten Superhelden-Geschichte gehören natürlich schicke Spandex-Anzüge, cheesy Namen und richtig fetzige Fähigkeiten: Dash zum Beispiel kann superschnell rennen, Doc Lightning kann Blitze schleudern, Misstress Liberty kann sich teleportieren, Valor ist superstark und kann fliegen, Tiana ist eine lilafarbene Außerirdische (sic!) und Socket kann mit Computern kommunizieren, direkt von Gehirn zu Silizium. Oder wie es im Buch heißt: Computer wollen ihn einfach glücklich machen. (Na, das ist doch mal eine nützliche Superhelden-Eigenschaft. Die hätte ich auch gerne.) Socket und Valor sind seit Teenagertagen beste Freunde; Socket hat seine spezielle Fähigkeit eingesetzt, um eine erfolgreiche Firma für Data Security aufzubauen und ist mittlerweile Multimillionär. Er ist nicht nur der Kopf hinter der Division und Einsatzleiter, sondern auch der finanzkräftige Sponsor.


    Mit launigen Kämpfen gegen Drohnen und Superbösewichte – die so klangvolle Namen tragen wie Anarky – mit unterhaltsamen Dialogen und ungemein sympathischen Charakteren vergeht etwa die Hälfte des Buches, bevor es zur ersten erotischen Begegnung kommt. Kleinere Funken sprühen schon vorher: Socket ist offen schwul und, weniger offen, schon lange in Valor verliebt. Valor ist bi; da sein Superhelden-Mentor (ein richtiger Superheld braucht halt auch eine Superhelden-Ausbildung) ihm aber erzählt hat, das schwule Superhelden echt uncool sind und bei der Öffentlichkeit nicht gut ankommen, unterdrückt er seine Gefühle für Männer. Und damit seine Gefühle für Socket. Erst Peters Auftauchen bringt diese in Wallung.
    Die Sex-Szenen sind dann etwas low-key; es gibt in dem Genre wahrlich explizitere Autorinnen als C.C. Brigdes. Dafür aber vermutlich nur wenige, die ihre Geschichten mit derart großer Detailverliebtheit erzählen. Das ist mir schon bei Angel 1089 aufgefallen – und auch The Division ist voll von gut ausgedachten Details. Die Hauptcharaktere erhalten ihre glaubhaften, sehr soliden Hintergründe, die ihre Handlungen umso nachvollziehbarer machen, und auch die Nebencharaktere sind einfach rund. Natürlich gibt es noch die unvermeidliche „Who watches the Watchmen“-Diskussion bzw. die Frage, ob es eigentlich wünschenswert ist, wenn Megakonzerne Superhelden finanzieren, und eine Reporterin mit Alliteration im Namen (hier: Holly Hutton). Kurz gesagt: Ganz schön viel Story für eine Gay Romance.
    Ein paar kleinere Minuspunkte: Bei aller Detailverliebtheit erfährt der Leser nie, wie diese Drohnen eigentlich aussehen, für einen intelligenten Jungen stellt sich Socket bei dem Versuch, seine Rolle als Kopf der Division geheim zu halten, ziemlich dämlich an, und das Ende... naja, dass das komplexer und nicht für alle happy-go-lucky ist, ist eigentlich kein Minuspunkt. Und die kleinen Schwächen ändern nichts an wirklich guter Unterhaltung.


    Fazit:
    Helden in Spandexuniformen, Dimensionsportale, böse Zwillinge aus einer anderen Realität, außerirdische Roboter und m/m-Sex – das ist cheesy, ein bisschen camp, ziemlich cliché und gerade deswegen so spaßig. Die erotischen Szenen könnten für meinen Geschmack handfester sein, der Rest überzeugt dafür umso mehr. So darf Fantasy Romance aussehen. :thumleft:
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: