Eva Völler - Das verborgene Tor

  • Anna und Sebastiano sollten eigentlich nur einen Ingenieur nach London in das Jahr 1813 begleiten. Doch dort angekommen, erwartet sie eine weitaus gefährlichere Mission: Jemand versucht, sämtliche Zeitreise-Tore zu zerstören, und nur Anna und Sebastiano können es verhindern. Getarnt als Geschwister tauchen sie in die High Society des Londoner Adels ein und stellen schon bald fest, dass an jeder Ecke Intrigen und Gefahren lauern ...


    Eva Völler hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem hat sie zuerst als Richterin und später als Rechtsanwältin ihre Brötchen verdient, bevor sie Juristerei und Robe schließlich endgültig an den Nagel hängte. "Vom Bücherschreiben kriegt man auf Dauer einfach bessere Laune als von Rechtsstreitigkeiten. Und man kann jedes Mal selbst bestimmen, wie es am Ende ausgeht." Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.
    Mehr von der Autorin unter: www.evavoeller.de


    Das Design dieses Covers ist nicht unerwartet, so knüpft es an Teil 1 und Teil 2 der Reihe sehr gut an. Der Leser weiß sofort, dass diese Bücher einfach zusammen gehören.


    Jedes der Einzelbände hat eine markante Farbe, der Hintergrund mit dem Mond und der Schriftzug, immer in rot gehalten, hat auf allen Büchern diesen Reliefeffekt. Jeweils ein wichtiges Detail des Inhalts ist auf dem Coverbild zu sehen! Im unteren Bereich der Buchtitel, dieser ist immer in weiß geschrieben!


    Anna und Sebastiano sind weiterhin die beiden Hauptpersonen. Obwohl Anna mittlerweile etwas älter ist, hat sie noch immer ein wenig naive Eigenschaften an sich, will mit dem Kopf durch die Wand und hört oft auf ihr Herz anstatt zu denken. Sie hat einen extremen Gerechtigkeitssinn, trotz allem eine sehr liebevolle Person die man einfach ins Herz schließen muss.
    An Ihrer Seite weiterhin Sebastiano, über ihn gibt es nichts neues zu berichten. Er denkt nach bevor er was tut, behält auch in brenzligen Situationen einen kühlen Kopf und steht immer hinter seiner Freundin um sie zu beschützen!
    Die Nebencharaktere sind liebevoll ausgearbeitet und gehören auch einfach dazu, sind aber zu viele um sie gerade alle einzeln aufzulisten.


    Auch hier gibt es nicht wirklich neues zu den vergangenen Bänden zu sagen. Die Autorin bleibt ihrem Stil treu. Angenehmer, leichter, flüssiger und auch jugendlicher Schreibstil ziehen einen sofort in den Bann. Tempo ist stellenweise recht flott, was dem Lesevergnügen aber kein Bein bricht.
    Das Buch ist in vier größere Kapitel eingeteilt, die jeweils ein wenig in sich abgeschlossen sind. Ansonsten wurden Abschnitte sinnvoll gesetzt das man, falls es denn nötig sein sollte, auch Pausen beim lesen machen kann!


    Da man die beiden Hauptcharaktere inzwischen kennen und lieben gelernt hat, fiebert man von der ersten Zeile an wieder mit Ihnen mit. Die beiden müssen sich in der Vergangenheit behaupten, dieses Mal London im Jahr 1813. Alles ist unbekannt, viele Gefahren lauern und man hofft immer mit den beiden mit, da sie dieses Mal fast keine Vorabinfos bekommen haben und nicht wissen, was sie erwarten wird.
    Ereignisse geschehen, mit denen man nicht gerechnet hat und Personen tauchen auf, wo man nicht weiß, kann man ihnen trauen oder lieber nicht. Der Spannungspegel ist nach einer kurzen Einführung recht schnell sehr hoch und bleibt dort auch bis zum Ende bestehen!


    Ein Buch dessen Erscheinungsdatum ich extrem entgegen gefiebert habe! Da ich die beiden Protagonisten schon sehr ins Herz geschlossen habe musste ich einfach wissen wie es weitergeht.
    Dieses Mal sind die beiden in London im Jahre 1813 und erleben wieder einiges an Abenteuer. Sie erfahren, das jemand die Zeitreisetore zerstören wollen. Nur wieso? Was hat es mit dem Spiel der Alten auf sich? Wer ist daran beteiligt und werden sie es schaffen, wieder zurück zu kommen? Sie versuchen alles um hinter das Geheimnis zu kommen und begeben sich wieder in große Gefahr!
    Obwohl ich noch nie in London gewesen bin, konnte ich mir die Ortschaften gut vorstellen, da sie schön beschrieben worden sind. Man lernt Details kennen, wie das Leben zu diesem Zeitpunkt gewesen sin muss, bekommt ein Einblick in die damals herrschende Mode, ebenso die Sitten und Gebräuche!
    Das Ende dieses Buches ist doch recht unerwartet und hätte ich so nie gedacht. Ich bin schon traurig das die Geschichte um Anna und Sebastiano nun vorbei sein soll. Doch vielleicht geht es ja später noch weiter? Das Ende von Teil 3 könnte man mit einer neuen Reihe beginnen, vielleicht besteht ja noch Hoffnung für alle Lesesüchtigen die die Bücher von Eva Völler zu lieben gelernt haben.


    Eine Jugendbuchreihe die man jedem Zeitreise Fan empfehlen MUSS!!! Allerdings sollten die Bücher in der Reihenfolge gelesen werden da man immer etwas von den hintergründen als Info haben sollte!

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Im letzten Band der Reihe wird der Leser nach London ins Jahr 1813 entführt und die beiden Zeitreisenden werden mit ihrem bisher größten Fall konfrontiert. Dafür bekommen sie eine Ausstattung vom Feinsten: Eine Hintergrundgeschichte, mehrere Anwesen, eine Dienerschaft und ein riesiges Vermögen. Ihr Ruf eilt ihnen voraus und schon bald lernen die beiden Foscarys, die sich als Geschwister tarnen, alle möglichen wichtigen Persönlichkeiten kennen, unter anderem auch den Prinzregenten und späteren König Georg IV.. Ihr Problem: Sie haben absolut keine Ahnung, was ihr Problem ist. Deshalb bleibt ihnen nichts anderes übrig, als abzuwarten, die Augen offenzuhalten, mit möglichst vielen in Kontakt zu kommen und Mutmaßungen darüber anzustellen, was sie diesmal verhindern sollen. Den berühmten Maler William Turner haben sie bereits vor einem Brand bewahrt, aber wie soll er ihnen bei ihrem Einsatz helfen? Und was hat der Ingenieur damit zu tun, den sie aus der Gegenwart mit in die Vergangenheit genommen hatten?


    Auch in diesem Band mangelt es nicht an Überraschungen, Geheimnissen und Wendungen. Man weiß eigentlich nie, was auf einen zukommt, welchen Charakteren man trauen darf und in welche Richtung sich was entwickelt. Diese Unvorhersehbarkeit ist einer der größten Vorteile in dieser Reihe und in diesem Band war es einfach extrem. Das hat mir sehr gut gefallen, weil die Spannung eigentlich immer da war und Völler recht kreativ mit ihren Personen umgegangen ist. Chapeau!


    Was mir nicht so gut gefallen hat, war der eingebaute große Luxus. Ich habe zwar eingesehen, dass er für die Geschichte gewissermaßen notwendig war und man hat als Leser auch einiges über die damalige Mode und Lebensweise der gehobenen Schicht gelernt, aber mir war es teilweise zu viel des Guten.


    Was mir wieder sehr gut gefallen hat, war der Humor. Ich kann es einfach nicht lassen, bei dieser Reihe muss ich immer wieder schmunzeln oder auflachen. Auch die Verbindungen zwischen unterschiedlichen Personen und Dingen innerhalb des Werkes waren interessant. So ist die Erstausgabe von Stolz und Vorurteil, die Anna begeistert an sich reißt, tatsächlich 1813 erschienen. Und nicht nur das: Sie nimmt auch einmal Byrons Childe Harold’s Pilgrimage zur Hand und wer hat dazu ein Gemälde erschaffen? Na klar, William Turner höchstpersönlich! Was ich aber geradezu unheimlich fand: Byron hat unter anderem auch ein Werk mit dem Titel The Two Foscari verfasst. Nun bleibt nichts anderes übrig, als zu spekulieren, ob die Autorin schon seit Band eins so weit vorgeplant hat, als sie Sebastiano den Nachnamen Foscari gegeben hat, oder es einfach nur ein unglaublicher Zufall ist. Vielleicht hat Byrons Werk ihr gar den Anstoß gegeben, Anna und Sebastiano in diesem Band als Geschwister auftreten zu lassen. Wer weiß das schon? Jedenfalls habe ich gerne mal nachgeforscht, als ich die Reihe gelesen habe, und bin schon um einiges Wissen reicher geworden. :thumleft:


    Was ich an dem Band auch wieder super fand, war die Art, wie alle Personen in Szene gesetzt wurden und einen Platz in der Geschichte hatten. Sie alle hatten eine eigene Persönlichkeit vorzuweisen, das war erneut eine tolle Leistung von Völler!


    Fazit: Ein gelungener Abschluss, in dem mit dem Luxus vielleicht ein bisschen zu dick aufgetragen wurde, der aber definitiv mehr Lust auf Jugendromane von Völler macht. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Die Autorin hält auch in diesem Buch das bisherige Niveau, es hat mich gut unterhalten. Ich persönlich fand gerade die "Luxusproblematik" durchaus interessant. Das Ende war eine runde Sache und lässt die Möglichkeit offen, dass uns die beiden Protagonisten wieder begegnen werden. Eigentlich halte ich das sogar für sehr wahrscheinlich bei dem Erfolg der Reihe.

  • Meine Meinung:
    Ach, ich liebe diese Serie einfach! Auch mit dem vorliegenden dritten Band der spannenden Serie, hat es die Autorin geschafft, mich total zu verzaubern.
    Die Protagonisten sind ein klein wenig gereift, was aber der Story überhaupt keinen Abbruch tut. Es ist nach wie vor spannend, aber auch unterhaltsam zu lesen, wie die Beiden die Abenteuer on der Vergangenheit bewältigen. Eine Zeitweise in die Vergangenheit, die einfach sehr schön beschrieben ist. Ich hatte bei den Beschreibungen sehr oft das Gefühl, als Zuschauer in der Szene zu sein. Die Beschreibung der Farben, landschaftliche Details und auch die Personenbeschreibungen ließen mich schon fast die Gerüche im alten London wahrnehmen. Zögernd hätte ich Anna und Sebastiano zu den Bällen begleitet, da ich beim Lesen da Gefühl hatte, das Rauschen der Ballkleider zu vernehmen.
    Leider hat mir das Ende nicht so ganz gefallen. Nein, nicht weil die Geschichte abflacht - ganz im Gegenteil. Vielmehr weil ein neuer Gedanke aufgeworfen wurde. Zeitreise in die Zukunft. Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich lieber Geschichten aus der Vergangenheit lese und von Zukunftsgeschichten eher die Finger lasse.


    Fazit:
    Wer an Zeitreisengeschichten Gefallen gefunden hat, wird diese Serie lieben. Was von außen eher als Jugendbuchserie aussieht, verbirgt jedoch eine Reihe, die auch von älteren Lesern geliebt wird.
    Ich war bzw. bin total begeistert und vergeben deshalb die volle Punktzahl.
    ©2015 by Diana Jacoby für Chattys Bücherblog

  • Dazu muss ich jedoch sagen, dass ich lieber Geschichten aus der Vergangenheit lese und von Zukunftsgeschichten eher die Finger lasse.

    Das ist interessant. Warum ist das so?

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



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  • Weil mich die Vergangenheit mehr interessiert.

    Ach so, ich verstehe. Ich persönlich finde beides spannend, gerade Dystopien sind eine wunderbare Art, an bestehenden Misständen anknüpfend weiterzudenken. Aber jedem das Seine, nicht wahr? :wink: Dadurch wird es ja erst interessant, wie verschiedene Leser ein Buch bewerten.

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



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