Jennifer McMahon: Winter People - Wer die Toten weckt / The Winter People

  • Inhalt

    West Hall, Vermont, USA, 1908:
    Sara führt zusammen mit Mann Martin und Tochter Gertie ein zufriedenes, aber entbehrungsreiches Leben in einem abseits gelegenen Farmhaus. Nach unzähligen Fehlgeburten ist die kleine Gertie ihr Ein und Alles, doch als Gertie grausam ermordet wird, gerät Saras Welt vollends aus den Fugen.
    Da erinnert sich Sara an das Vermächtnis ihrer Ziehmutter Auntie: Sie wusste, wie man Tote zum Leben erwecken kann. Nichts wünscht sie sich sehnlicher, als sieben Tage Abschied von ihrer geliebten Tochter nehmen zu können, doch Sara ahnt nicht, welches Grauen in die Wälder Vermonts Einzug halten wird, wenn sie das Ritual vollzieht.


    West Hall, Vermont, USA, Gegenwart:
    Katherine zieht nach dem Unfalltod ihres Ehemannes Gary nach West Hall. Schließlich ist das kleine neuenglische Städtchen der letzte Ort, an dem Gary sich kurz vor seinem Tod ohne ihr Wissen aufgehalten hat.
    Während die junge Witwe zu ergründen versucht, welche Geheimnisse ihr Ehemann vor ihr verborgen hielt, verschwindet die Mutter der neunzehnjährigen Ruthie und deren kleiner Schwester Fawn spurlos. Ruthie durchkämmt das alte Farmhaus nach Hinweisen, bis ein schauriger Fund ihr gesamtes Leben auf den Kopf zu stellen droht.


    Meine Meinung

    Jennifer McMahon hat einen wahrlich schaurigen Thriller erschaffen:
    Verriegelte Wandschränke, deren Knäufe sich wie von Geisterhand drehen, kratzende Fingernägel an Türen, von den Toten Auferstandene, die durch die dichten Wälder Neuenglands streifen und Schrecken über Land und Leute bringen.
    Die Autorin verzichtet jedoch auf allzu schockierende und Ekel erregende Details und Effekte, sondern entwickelt eine düstere und bedrückende Atmosphäre, die für Gänsehaut und Schaudern sorgt, indem sie die Ängste der Figuren, ihre Verzweiflung, die dichten Wälder, die „Teufelshand“, eine Felsformation nicht unweit des einsam gelegenen Farmhauses, beschreibt, sowie all die Mythen und Legenden, die sich um die „Teufelshand“ ranken. Dabei schafft sie es, nicht nur die sich abwechselnden Erzählstränge in der Vergangenheit und der Gegenwart, sondern jedes einzelne Kapitel mit einem kleinen Cliffhanger zu beenden, sodass man den Roman gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.


    Das Geheimnis um die Schlafenden, wie die Wiedererweckten hier genannt werden, wird Schritt für Schritt gelüftet. Zusammen mit Sara, Ruthie und Katherine kommt der Leser dem Grauen immer näher. So führt Jennifer McMahon gegen Ende alle drei Erzählstränge auf unterhaltsame und durchweg spannende Art und Weise zusammen. Zu keiner Zeit kommt dabei Langeweile auf. Stattdessen wird der Spannungsbogen nicht nur aufrechterhalten, sondern bis zum überraschenden und nicht vorherzusehenden Finale immer weiter in die Höhe getrieben.


    Die Autorin, die selbst in Vermont lebt, führt den Leser in eine Welt voller Aberglaube, Legenden und dunkler Familiengeheimnisse, mixt dabei verschiedene Genres vom historischen Schauerroman über einen Horrorthriller, ohne jedoch die Grenze des wohligen Schauderns zu überschreiten, bis hin zu einem Jugendroman mit ein wenig Fantasy und Mystik.
    Außerdem trifft sie für jede Zeitebene, für jede ihrer Figuren gekonnt den passenden Ton, indem sie einen authentischen Einblick in das karge und raue Leben an der Grenze zu Kanada Anfang des 20. Jahrhunderts bietet, indem sie die Trauer von Müttern, die ihre Liebsten verloren haben, schildert, indem sie den jugendlichen Ton von Teenager Ruthie einfängt und ihre Angst um ihre kleine Schwester und ihre verschollene Mutter.


    So ist der Roman um das Wintervolk nicht nur eine gruselige Lektüre mit spannenden und fantasiereichen Einfällen und zugleich Mitleid als auch Grauen erregenden „Zombies“, sondern zeigt auch, was Trauer, Verzweiflung, Misstrauen und Aberglauben in uns Menschen auslösen können, wie weit man bereit ist zu gehen, welchen Preis man zahlen will, um seine Liebsten nicht verlieren zu müssen.


    Fazit

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: für „Winter People – Wer die Toten weckt“, den man allerdings nicht in einer einsamen Nacht zu Ende lesen sollte.
    Denn der Schluss ist eines schaurigen Thrillers wahrlich würdig und bereitet Gänsehaut, wenn nicht sogar schlaflose Nächte.
    Das Wintervolk Vermonts – der Stoff, aus dem niemals endende Albträume gewebt sind!

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



    Einmal editiert, zuletzt von Elskamin ()

  • Vielen Dank für die tolle Rezension, Elskamin. :thumleft: Das Buch habe ich schon eine Weile auf meinem Radarschirm und nun wandert es auf die Wunschliste. Anscheinend ist die Geschichte abgeschlossen, oder? Ich kann nirgends etwas von einer Fortsetzung finden. Sag bitte ja :wink: . Es ist ja schon fast eine Seltenheit, ein Buch aus dieser Richtung in die Hände zu bekommen, das NICHT zu einer Reihe gehört.

    :study: Matthias Bogner / Kevin Zindler - Die besten Horrorfilme des 21. Jahrhunderts

    :study: SUB: 330

  • Lieben Dank, Kapo :) .
    Also so weit ich weiß, ist die Geschichte in sich abgeschlossen. Andererseits kam auch die Originalausgabe erst im Februar 2014 raus.
    Theoretisch könnte nach dem Ende noch was kommen, einfach, weil der Schluss so ein richtiges Horrorfilmende ist, aber wenn da noch ein Band kommen würde, würde das einfach auch den Grusel und die Faszination daran kaputt machen.
    Also ich hoffe mal auf keine Fortsetzung, aber auf weitere spannende Geschichten von ihr!
    Ich finde "Winter People" absolut lesenswert, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich in diesem Genre nicht bewandert bin und daher nicht sagen kann, ob sie nur einen alten Hut geschrieben hat :wink: .

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
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  • Elskamin


    was machst Du denn hier, ich kenn Dich doch nur von Jugendthrillern :mrgreen:


    Nein ernsthaft … ich war jetzt 3x die letzte Zeit im Buchladen und immer wieder nimm ich es in die Hand und lass es dann doch stehen … reizen würde es mich total, aber irgendwie … aber wenn Du jetzt so gut bewertest, werd ich es mir nächstes mal evtl. doch mitnehmen!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Ich finde "Winter People" absolut lesenswert, wobei ich aber auch sagen muss, dass ich in diesem Genre nicht bewandert bin und daher nicht sagen kann, ob sie nur einen alten Hut geschrieben hat

    Das Thema "von den Toten wiedererwecken" hat es natürlich schon das ein oder andere Mal gegeben, in dieser Form ist es mir allerdings nicht bekannt.


    Elskamins Rezension sagt eigentlich alles aus und trifft den Nagel auf den Kopf. "Winter People" ist eine wunderbare Mischung aus verschiedenen Genres und hat mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken gejagt. Der Sprung zwischen den verschiedenen Zeiten ist der Autorin hervorragend gelungen und mich konnte die einzelnen Geschichten jeder der Hauptfiguren gleichermaßen fesseln. Meine Favoriten bei den Figuren waren allerdings Ruthie und ihre niedliche kleine Schwester Fawn. Die beiden hatten es mir besonders angetan und mit ihnen habe ich am meisten mitgefiebert.


    Diese tolle schaurig-schöne Geschichte mit einem wunderbaren Erzählstil ist mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: wert.

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  • „Winter People- Wer die Toten weckt" von Jennifer Mc Mahon ist ein gruselig angehauchter FantasyThriller, der den Leser in eine geradezu gespenstische Geschichte rund um das „Wintervolk“ mitnimmt und ihn am Ende mit einem leichten Unbehagen in die Realität entlässt.....vorsorglich sich im Wandschrank umschauend....^^


    Die Geschichte wechselt geradezu spielerisch von der Vergangenheit in die Gegenwart , um sie später miteinander zu verflechten damit das große Ganze enthüllt wird.
    Im Jahr 1908 bekommen wir aufgrund der Tagebucheinträge von Sara Shea ihr Leben geschildert, dass sie mit ihrem Mann Martin und ihrer innig geliebten Tochter Gertie lebt. Doch dann gibt es ein Unglück in ihrem so kleinen Glück und Gertie stirbt....während Sara nicht mit diesem Verlust fertig wird, da sie bereits einige Kinder verloren hatte, beginnt sie langsam in den Wahnsinn abzudriften....oder ist sie bei klarem Verstand und ihre Annahme, dass ihre Kleine umgebracht wurde , richtig? Und kann es sein, dass sie wirklich ihr totes Kind für 7 Tage zurück in die Welt der Lebenden gebracht hat...oder ist dies bloß auch eine Ausgeburt ihres verrückten Verstandes? Ist die Legende oder bzw der Fluch der rund um die Teufelshand existiert und seine giftigen Wurzeln in die Gedanken der Menschen schlägt, tatsächlich wahr? Die Legende, dass man mit einem bestimmten Fluch geliebte Menschen für eine gewisse Zeit zurück holen kann?
    Dieses Gerücht besteht auch noch in der Gegenwart und einige Menschen versuchen an die geheimen Seiten des berüchtigten Tagebuches von Sara zu gelangen , hier variieren die Beweggründe, die einen tun es aus Geldgier, die anderen um es wirklich anzuwenden und einen geliebten Menschen wiederzusehen....


    Davon wissen jedoch nichts Ruthie und ihre kleine Schwester Fawn, deren Mutter spurlos verschwunden ist.... und die auf der gleichen Farm leben wie einst die Familie Shea....
    Dann gibt es auch noch die Protagonisten Katherine, die ebenfalls nach Vermont gezogen ist um Antworten zum Tod ihres Mannes zu erhalten...bald schon soll sie auf eine ganz andere Spur stoßen...


    Fazit:


    Ein wirklich sehr toll umgesetzter Roman , der wirklich mit einer tollen Portion von Geheimnissen und Dunkelheit überzeugt. Das Cover ist wirklich atemberaubend und gefällt mir wirklich sehr. Das eine Auge schaut einem direkt an und scheint so einiges über die Finsternis rund um West Hall und der Teufelshand zu wissen. Das Ende lässt den Leser hörbar einatmen, und ihn mit einer dunklen Vorahnung den Buchdeckel umklappen :-)


    Bewertung:


    Von mir bekommt es 4 von 5 Punkten

  • Elskamin


    was machst Du denn hier, ich kenn Dich doch nur von Jugendthrillern


    Nein ernsthaft … ich war jetzt 3x die letzte Zeit im Buchladen und immer wieder nimm ich es in die Hand und lass es dann doch stehen … reizen würde es mich total, aber irgendwie … aber wenn Du jetzt so gut bewertest, werd ich es mir nächstes mal evtl. doch mitnehmen!


    Ich schaue hier auch viel zu selten rein... deshalb lese ich deine/ eure Meinungen auch leider erst jetzt!
    Aber ich muss auch sagen: Aus den Schuhen der Jugendthriller bin ich wohl längst hinausgewachsen (siehe meine letzte Rezension zu "Blind Walk").
    Hast du es mittlerweile gekauft?
    Es lohnt sich!


    Elskamins Rezension sagt eigentlich alles aus und trifft den Nagel auf den Kopf. "Winter People" ist eine wunderbare Mischung aus verschiedenen Genres und hat mir den ein oder anderen Schauer über den Rücken gejagt. Der Sprung zwischen den verschiedenen Zeiten ist der Autorin hervorragend gelungen und mich konnte die einzelnen Geschichten jeder der Hauptfiguren gleichermaßen fesseln. Meine Favoriten bei den Figuren waren allerdings Ruthie und ihre niedliche kleine Schwester Fawn. Die beiden hatten es mir besonders angetan und mit ihnen habe ich am meisten mitgefiebert.


    Diese tolle schaurig-schöne Geschichte mit einem wunderbaren Erzählstil ist mir wert.


    Oh, Kapo, das freut mich sehr, dass dir der Thriller gefallen hat!

    :study: C L Wilson - Der Winter erwacht
    :) Gelesen 2013: 105 / 2014: 77 / 2015: 16
    8-[ SUB: Ich geb`s auf...



  • Ich fand dieses Buch soooo gruselig. Das musste ich sogar in meinen Träumen verarbeiten :-,
    Sehr gruselig, aber sehr gut geschrieben. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und empfehle es daher gerne weiter.
    Sehr guter Thriller, auch wenn etwas anders, als ich vom Klappentext her gedacht hätte :)

  • Die Beschreibung erinnert mich an einen Film :-k Da will die Mutter ihr Kind wieder auferwecken lassen. Leider weiß ich nur noch, dass der "Zombie" dann aus einer dafür getöteten Kuh rauskommt :scratch: Es standen ganz viele Dorfbewohner bei dem Ritual rum.
    Kennt den einer von euch?

    "Ein gutes Buch ist wie ein erholsamer Kurztrip aus dem Alltag."
    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier

  • Inhalt:
    Durch einen grausamen Mord verliert Sara ihre kleine Tochter Gertie. Ein Brief mit einem uralten Geheimnis hilft ihr, Gertie von den Toten zurückzuholen - für sieben Tage, in denen sie von ihrem geliebten Kind Abschied nehmen kann. Doch sie ahnt nicht, worauf sie sich einlässt. Denn manchmal finden die Toten nicht zurück. Und das Grauen hält Einzug in die Wälder von Vermont ... (Quelle: Amazon)


    Meine Meinung:
    Ich fand das Buch persönlich echt gut. Allein schon des Covers wegen musste ich mir das Buch einfach kaufen :D !
    Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und Fawn und Ruthie waren mir sofort sympathisch :)
    Zwar war nicht überall die Spannung vorhanden , aber an den meisten Stellen schon und man wollte weiter lesen und wissen wie es weiter geht :) Ich fand es auch toll, dass nicht so oft zwischen den Zeiten hin und her gesprungen wurde, sondern das immer mehrere Kapitel in einer bestimmten Zeit kamen.
    Das Ende fand ich auch relativ gut, aber mir ging es persönlich zu schnell (leider kann ich jetzt nicht den genauen Grund nennen, weil die meisten das Buch noch lesen wollen und dann, zwar nur ein wenig, vom Ende wissen).


    Mein Fazit:
    Aber auf jeden Fall kann ich das Buch jedem weiterempfehlen, der gerne Fantasy aber vor allem Thriller liest :)



    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • 4,5 Sterne


    Meine Meinung


    Schon der Prolog stimmt sehr gut auf die Atmosphäre ein, die mich in diesem Buch erwartet hat: eine einsame Farm am Waldrand, ein grausames Schicksal und die verzweifelte Hoffnung der Zurückgelassenen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Amelia Larkin hat die Tagebucheinträge von Sara gefunden, Sara Harrison Shea, die im Jahr 1908 den Tod gefunden hat. Doch die letzten Seiten fehlen und niemand ahnt, dass das Grauen seinen Weg in die Gegenwart gefunden hat.


    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt.


    - Einmal aus der Vergangenheit, die durch Saras Berichten, ihrem Mann Martin und durch ihre Tochter Gertie langsam Formen annimmt. Sie leben auf einer Farm in West Hall, Vermont.


    - Und in der Gegenwart von der 19jährigen Ruthie und der Künstlerin Katherine, die ungewollt in die Ereignisse verstrickt werden.


    Sara scheint schon als Kind eine besondere Gabe zu haben. Sie wird durch den Einfluss von Auntie, einer Indianerin, noch gefördert und da Saras Mutter bei ihrer Geburt starb, hing sie in ihrer Kindheit sehr an dieser geheimnisumwitterten Frau. Im Dorf allerdings hat man Auntie gemieden, die nahe der einsamen Felsgruppe wohnte, die von allen nur "Die Teufelshand" genannt wurde - ein verfluchter Ort, so sagt man.
    Saras kleine Familie hat schon viel durchmachen müssen und der Tod ihrer Tochter Gertie scheint das zarte Gerüst zusammenbrechen zu lassen. Auch wenn Martin und Sara ein glückliches Paar sind, bleibt vieles zwischen ihnen unausgesprochen. Das macht sie schwach und haltlos und treibt beide auf einen unaufhaltsamen Abrund zu.


    In der Gegenwart ist das Dorf West Hall gewachsen. Trotzdem fühlt sich die 19jährige Ruthie hier eingeengt. Das autarke Leben ihrer Eltern hat Spuren bei ihr hinterlassen und sie möchte endlich weg, dem alltäglichen Leben entfliehen und auf ein College weit weg von Vermont. Als ihre Mutter plötzlich verschwindet, kommt sie den Spuren der Vergangenheit immer näher - ebenso wie Katherine, die ebenfalls auf der Suche nach Antworten ist.


    Die Atmosphäre hat mich hier sofort eingenommen. Es war jetzt nicht besonders gruselig für mich, hatte aber eine intensive und unheimliche Grundstimmung, die sich durch das ganze Buch gezogen hat. Der Schreibstil war einfach und klar und obwohl recht viele Figuren eine Rolle spielen, war das ganze sehr gut aufeinander abgestimmt, ohne verwirrend zu wirken. Alles war anschaulich und sehr bildhaft und hat mit vielen kleinen Details zu der beklemmenden Atmosphäre beigetragen. Die Spannung ist gegen Ende immer mehr gestiegen und ich war durchgehend gefesselt, was denn wohl als nächstes passiert. Zum Schluss fügt sich alles zusammen und wird entsprechend aufgeklärt.


    Die Grundidee erinnert natürlich an Stephen Kings "Friedhof der Kuscheltiere", ist aber neu und sehr gut umgesetzt worden!


    Fazit


    Eine sehr authentische Gruselgeschichte, die mich beim Lesen völlig für sich eingenommen hat und mich alles um mich herum vergessen ließ. Wer leichte Schauergeschichten mit einem übersinnlichen Touch mag, sollte das Buch auf jeden Fall lesen!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Dieses Buch lag schon seit Mitte des Frühjahres auf dem Stapel der Bücher, die ich dieses Jahr unbedingt noch lesen wollte. Und ausnahmsweise war auch der Zeitpunkt mehr als klar: Um Halloween herum. Noch überraschender: Ich habe mich tatsächlich an meine eigene Planung gehalten. Und was soll ich sagen? Es hat sich gelohnt.
    Denn dieses Buch passte wirklich wunderbar in diese Zeit Ende Oktober/Anfang November. Mit einer doch recht unheimlichen Atmosphäre und einer dadurch erzeugten Grundspannung, war es für mich genau die richtige Lektüre für die langen, dunklen Abende.
    Wenn es auch nicht im herkömmlichen Sinne gruselig war, gab es doch die ein oder andere Stelle, bei der es mich ein kleines bisschen schauderte.
    Wer bei dem Klappentext gleich an Friedhof der Kuscheltiere von Stephen King denken muss, dem geht es wie mir. Und eine Parallele in der Grundidee lässt sich natürlich nicht abstreiten. Dennoch ist Winter People eine ganz eigene Geschichte, die ich zu keinem Zeitpunkt als bloßen Abklatsch des berühmten Werks empfand.
    Wer sich nun für dieses Buch entscheidet (und dazu würde ich raten), dem sei gesagt, dass es auch in der Zeit bis Januar/Februar sicher noch wunderbar funktionieren wird, da das genau die Jahreszeit ist, in der das Buch spielt. Aber vermutlich würde es noch nicht einmal im Sommer seine Wirkung verlieren.
    Anfangs hatte ich ein paar Probleme mit den vielen verschiedenen Charakteren bzw. damit, dass es aus jeder Perspektive mal erzählt wird (mindestens 5, die mir nun beim Rückblick spontan einfallen). Schnell hatte ich mich aber daran gewöhnt und meine Spannung hat sich dadurch noch steigern lassen. Denn man merkt sehr schnell, dass es zwischen all diesen Menschen ein verbindendes Glied geben muss. Einige Gemeinsamkeiten werden gleich klar, mehr davon enthüllen sich nach und nach im Laufe der Geschichte,
    Was mir zum Schluss noch zu sagen bleibt? Lest es!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: (5/5)

  • Ich kann ruhigen Gewissens sagen: Ich bin ein totales Weichei. Horrorfilme gehen bei mir absolut gar nicht. Seltsamerweise grusel ich mich ab und an aber ganz gern. An dieser Stelle kommen dann so nette Büchlein wie "Winter People" ins Spiel.


    Das Buch befand sich schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste, als ich es als Mängelexemplar (wo auch immer diese Mängel sein sollten) in einem Laden entdeckt hatte. Lange auf dem SUB liegen musste es nicht. Die Geschichte interessierte mich und ja, obwohl auch "Friedhof der Kuscheltiere" noch ungelesen im Regal steht, musste ich beim Lesen des Klappentextes sofort an Kings berühmten Gruselklassiker denken.


    Meine Erwartungen an dieses Buch waren zugegebenermaßen hoch. Umso schöner war es, dass ich mich schon auf den ersten Seiten von den Geschehnissen einlullen lassen konnte. Tolle Charaktere machten es mir besonders leicht, eine Verbindung zu ihnen herzustellen, was mir sehr gut gefallen hat. Hier stimmte für mich so ziemlich alles. Die Figuren sind schön von der Autorin ausgearbeitet worden, besitzen Tiefe und bringen ihre Emotionen stimmig und realistisch rüber.


    Auch der Fortgang der Geschehnisse war mitreißend. Spannung, viel Gefühl und natürlich ein angenehmer Gruselfaktor beherrschten die Geschichte - und mich. Es passiert nicht so oft, dass ich über mehrere Seiten hinweg eine Gänsehaut habe. McMahon schaffte es aber problemlos, dass mir ein (mal mehr, mal weniger) angenehmer Schauer über den Rücken jagte. Ich habe es geliebt! So machte mir das Lesen richtig Spaß. Wissen muss man eben, dass so eine Geschichte nicht ohne fantastische Elemente auskommt, aber davon dürfte man schon beim Klappentext eigentlich auch nicht ausgehen.


    Mich hat "Winter People" absolut begeistert. Die Autorin konnte ihre Ideen in beeindruckender Art und Weise umsetzen, die zumindest mir das eine oder andere Mal beim Schlafengehen Probleme beim Lichtausschalten bereitete. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen habe ich das Buch sehr, sehr gern gelesen. Ich vergebe ganz klare :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und bin schon sehr auf die nächste Erzählung der Autorin gespannt.


    ~ Was mich im Alltag auffängt, ist die Möglichkeit, mich einfach mal fallen lassen zu können. ~

  • Auch mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Liest man (vor allem das Ende) abends im Winter, kann man sich richtig schön gruseln. Ihr habt soweit schon alles gesagt und ich kann es nochmal in einer kurzen Aufzählung zusammenfassen: toller Schreibstil, gut gemachte Zeitsprünge, sympathische Charaktere mit denen man mitfiebert, einige Rätsel (z. B. die Führerscheine im Schlafzimmer, oder der zugenagelte Wandschrank) und eine mystische/gruselige Atmosphäre.


    Da vergebe ich gerne :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen.

  • Nachdem Sara bereits während vorherigen Schwangerschaften Kinder und eines ihrer Säuglinge verloren hat, bricht für sie endgültig ihre ganze Welt zusammen, als ihre kleine Tochter Gertie tot im Brunnen aufgefunden wird. Selbst ihr Mann kann ihr keinen Trost mehr spenden. In ihrer Trauer erinnert sich Sara an die Frau, die sie großgezogen hat. Sie erzählte ihr von Schlafenden, den Toten, die wieder zum Leben erweckt wurden. Aber ist dies wirklich möglich? Und für welchen Preis?



    Besonders gut an diesem Buch hat mir die Erzählweise gefallen. Es beginnt in der Vergangenheit in 1908 mit Saras Tagebucheinträgen. Zudem wird die Geschichte auch aus der Sicht ihres Mannes Martin erzählt. Nach einigen Kapiteln führt uns das Buch in die Gegenwart. Hier erlebt man einerseits die Geschichte aus Ruthies Sicht, die gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester in dem Haus wohnt, in dem einst Sara mit ihrer Familie gelebt hat. Man lernt aber auch Kathrine kennen, die ihren Ehemann bei einem Autounfall verloren hat. Wie sie in die Geschichte passt, wird erst im späteren Verlauf klar.

    Allerdings empfand ich das Buch eher als eine Erzählung. Für einen Thriller hat mir das Düstere und Spannende etwas gefehlt. Der Gruselfaktor, den einige von euch hier erwähnen, kam bei mir einfach nicht an. Deshalb hat mir auch etwas das Glaubwürdige an der ganzen Sache gefehlt. Es kam mir alles zu konstruiert vor, als dass es wirklich hätte gruselig sein können.


    Von mir gibt es also: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: