Jodi Picoult - Ein Lied für meine Tochter/Sing you home

  • Klappentext:
    Als ihre Ehe mit Max zerbricht, findet Zoe Trost in der Musik. Durch ihre Arbeit als Musiktherapeutin lernt sie Vanessa kennen. Aus der Freundschaft zwischen den beiden Frauen wird bald Liebe. Zoe will ihr Leben mit Vanessa teilen. Die beiden Frauen träumen von einem gemeinsamen Kind. Doch Max tut alles, um dieses Familienglück zu verhindern. Er sucht Rat bei einer radikalen christlichen Gemeinde. Diese kämpft seit Jahren gegen Homosexualität und will nicht zulassen, dass Max’ Zoe »in Sünde« lebt. Max und seine neuen Glaubensbrüder schmieden einen Plan …


    Meine Meinung:
    Ich war von der ersten Minute an in der Geschichte gefangen. Die Sprecher sind super und haben mich wirklich mitgerissen. Die wunderbare Musik, die mich auf den CDs begleitet hat tat dann ihr übriges dazu, mich wirklich gefangen zu nehmen.


    Jodi Picoult schafft es mit ihrem wunderbaren Schreibstil mir die Figuren sehr nahe zu bringen. Zoe war mir von Anfang an sympathisch und natürlich habe ich mit ihr gelitten. Welche Frau würde das wohl nicht. Aber auch für Max hatte ich meine Sympathien. Ich hatte mehr als nur ein Mal das Gefühl, dass er von seiner Gemeinde, vor allem von seinem Bruder und dem Pastor, extrem bevormundet wird. Das, wo Max da reingeraten ist erschien mehr wie eine Sekte, als wie eine Glaubensgemeinschaft. Trotzdem war ich aber auch wütend auf ihn. Wie kann er Zoe so etwas antun? Trotzdem schafft es Jodi Picoult immer wieder beide Parteien, egal, auf welche Seite man sich nun schlägt, nicht schwarz oder weiß, sondern grau darzustellen. Jeder der beiden hat seine guten und seine schlechten Seiten. Jeder hat seine Meinung und seine Erfahrungen und glaubt, das Richtige zu tun.


    Das Thema Homosexualität kommt über die Frage, wer die besseren Eltern für die eingefrorenen Embryonen sind natürlich stark zur Sprache. Einerseits schüttelt man über so viel Absurdität, wie die religiöse Gemeinschaft sie hier an den Tag legt immer wieder den Kopf, andererseits ist es erschreckend, dass es tatsächlich heute noch Menschen gibt (und das sicher nicht wenige) die auf diese Art und Weise denken. Wie absurd, zu behaupten, dass Vanessa und Zoe keine guten Eltern sein könnten, weil sie keine Familie auf die traditionelle Art und Weise sind.


    Am Anfang hatte ich allerdings manchmal etwas Probleme damit, wie hier mit dem Thema Homosexualität unter zwei Frauen umgegangen wird. Ich hatte manchmal den Eindruck, die Autorin wolle mir weismachen, dass die Liebe zwischen zwei Frauen besser ist, als die Liebe zwischen Mann und Frau, da Frauen quasi gleich ticken. Sie stellte es so hin, als ob bei einer Mann-Frau Beziehung der Mann das "sagen" hat und die Frau eher kuschen muss. Das ist natürlich Quatsch, aber vielleicht auch dem geschuldet, dass die Autorin Amerikanerin ist. Manchmal sind die Amis halt doch anders als wir.


    Am Ende des Buches habe ich dann tatsächlich noch ein paar Tränen vergießen müssen. Ob aus Trauer oder aus Freude verrate ich hier mal nicht, schließlich soll es auch für andere Leser bzw. Hörer noch spannend bleiben. Und, spannend ist dieses Buch absolut. Ich habe mitgefiebert, gelitten, war wütend und habe trotzdem jede Minute dieser spannenden Geschichte genossen.


    Von mir gibt es 5 Sterne und eine Hörempfehlung.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)