Wolfgang Burger - Die dunkle Villa

  • Inhalt:
    Alexander Gerlach erwacht aus einer Bewusstlosigkeit mit einer Gehirnerschütterung. Nur ganz langsam kommen seine Erinnerungen zurück. Erinnerungen an einen Mann der bei ihm im Büro war und einen Mord gestand der bereits 30 Jahre her sein soll. Doch Gerlachs Nachforschungen ergeben das dieser angebliche Mord als Unfall aufgenommen wurde. Warum lügt der Mann der ihm nun als Hergarden bekannt ist und was steckt wirklich hinter den vielen Ungereimtheiten die sich Alexander Gerlach zeigen?


    Es gibt für mich Bücher die schlage ich auf und tauche ein. So ist das bei der Alexander Gerlach Reihe von Wolfgang Burger und auch wieder bei diesem bereits zehnten Fall.


    Vieles daran hat mir sehr gut gefallen und das obwohl es diesmal etwas anders begann, denn nun war Gerlach selber derjenige der verletzt war und man liest wie er sich nach und nach versucht an Details zu seinem Unfall zu erinnern. Dabei lässt sich der Autor genug Zeit um es nicht hektisch oder unglaubhaft wirken zu lassen, sondern so das ich mir als Leser dachte das es genau so gewesen sein könnte.
    Überhaupt war es wieder schön einen Krimi zu lesen der spannend und trotzdem seine Zeit bekam. Längen gab es ganz zum Schluss für mich an einer Stelle an der ich dachte es sei alles klar und auch dann überraschte mich der Autor mit einer Wendung die ich so nicht habe kommen sehen.
    Dabei gab es hier und da Stellen bei denen ich Gerlach im Denken voraus war. Ich ahnte was als Nächstes wohl kommt und lag richtig. Das brachte mir aber noch mehr Lesefreude und nahm sie mir nicht.


    Die Protagonisten sind bekannt und es fällt mir schwer dazu etwas zu schreiben. Es gibt auch hier wieder eine private Ebene, die sehr wenig zur Sprache kam, aber ein paar Dinge aus den Vorgängern klärte. Das bedeutet aber nicht das man das Buch nicht lesen könnte ohne vorher die anderen zu kennen. Jeder Fall für sich ist abgeschlossen und wenn man nicht wie ich auch Augenmerk auf das private Geschehen hat, kann man jederzeit einsteigen oder auch in verkehrter Reihenfolge lesen.


    Zum Schluss möchte ich sagen das Die dunkle Villa ein Krimi ist der mich sehr gut unterhalten hat und den ich jedem weiter empfehlen kann. Für jemanden wie mich der die Reihe kennt ist es wie eine gewohnte Umgebung betreten. Nur das Ende fand ich etwas lang gezogen auch wenn es mich nochmal überraschte. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Autor: Wolfgang Burger ist 1952 im Südschwarzwald geboren, verheiratet und ist Vater von 3 Töchtern. Er ist promovierter Ingenieur und am Karlsruher Institut für Technologie als Leiter einer Forschungsabteilung tätig. Er schreibt seit 1995 Krimis und Kurzgeschichten.


    Ich muss gestehen, dies ist mein erster Burger-Krimi somit also auch mein erster Gerlach Fall und ein nehme ich vorweg, er hat mich nicht enttäuscht.
    Stellt euch die Frage wie es wohl ist wenn man sein Gedächtnis verloren hat?! Nicht sonderlich gut würdet ihr mir da wohl zustimmen. Doch wie wird es wohl für einen Kriminaloberrat sein, wenn er unter Amnesie leidet und gleichzeitig einen Fall lösen muss?! Mir ist nun Klar das dies kaum jemand unter euch weiß aber gut dafür gibt es ja dieses Buch und damit fange ich auch gleich an zu erzählen.
    Alexander Gerlach ist Kriminaloberrat der Heidelberger Kriminalpolizei und wacht nach einem Sturz mit seinem Fahrrad wieder auf. Schnell merkt er jedoch das er sich nicht an alles erinnern kann, sein Gedächtnis weist Lücken auf die er im folgenden versucht zu klären. Bei seinen „Ermittlungen“ stößt er nicht nur auf Ärger seiner Sekretärin, da diese möchte das sich Gerlach nach seinem Sturz erholt, sondern auch auf jeden Menge Ungereimtheiten. Er sieht sich mit der Frage konfrontiert, wie es zu seinem Sturz kommen konnte. Dabei rückt schnell ein Mann ins Licht der vor kurzen in seinem Büro auftauchte und sich selbst, wegen Mordes angezeigt hat. Nun hier mache ich mit dem Inhalt auch Schluss, denn wo würde sonst der Anreitz für euch sein, das Buch selber zu lesen?!


    Cover: Was fällt mir nur zu diesem Cover ein?! Nun schwarz ist es, greift also den Titel sehr gut auf und auch die 2 Türen kann man Symbolhaft sehen und verstehen. Amnesie bedeutet Dunkelheit und Unwissenheit, genau wie Das Dunkel des Covers und die beiden Türen, denn was genau hinter den Türen liegt, bleibt auch uns im Unklaren. Wir sehen also, die Bezüge zum Inhalt des Buches bestehen ohne Frage und das finde ich persönlich immer sehr gut.


    Fazit: Ein Krimi der sich lohnt gelesen zu werden. Wolfgang Burger schafft es auch diesmal wieder den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann zu ziehen, wie es kaum ein anderer Autor schafft. Ein Buch das dafür sorgt das eure Freunde vor eurer verschlossenen Türe stehen und im Ungewissen sein werden warum ihr nicht öffnet, weil ihr dieses Buch nicht aus der Hand legen könnt bis ihr die letzte Seite erreicht habt Für mich ist das also ein klares Zeichen um euch dieses Buch mit besten Wissen und Gewissen zu empfehlen.


    Klappentext: Als Kriminaloberrat Alexander Gerlach nach einem Sturz vom Rad wieder das Bewusstsein erlangt, erinnert er sich nur schemenhaft daran, von einem Mann gestoßen worden zu sein. War es Fred Hergarden, der sich selbst vor Tagen des Mordes an seiner Frau Vicky, einer jungen Schauspielerin, bezichtigt hatte? Deren Tod liegt jedoch bereits Jahrzehnte zurück, und damals deutete nichts auf einen Mord hin. Ist etwas dran an Hergardens spätem Geständnis? Welche Rolle spielte sein damaliger Freund Marcel Graf in der Geschichte, der heute ein berühmter Fernsehstar ist, und besteht tatsächlich ein Zusammenhang mit Gerlachs Unfall?

    http://wurm200.blogspot.de/

  • Inhaltlich haben meine "Vorredner" bereits alles geschrieben. Ich habe bisher alle Krimis der "Alexander Gerlach"-Reihe gelesen. Die dunkle Villa war aus meiner Sicht der bisher schwächste. Der Fall kommt sehr konstruiert daher. Der Kriminaloberrat ermittelt eher aus privater Neugier und stößt so auf einen Unfall, der sich vor 30 Jahren ereignet hatte.
    Das schöne ist, dass einem die Figuren wie die Zwillinge, die Göttin, Sönnchen, Balke, Vangelis und die anderen über die Jahre sehr vertraut geworden sind. Anfangs hatte ich sogar die eifrige Kollegin Klara Vangelis vermisst. Im Verlauf der Ermittlung hat sie dann aber ins Geschehen eingegriffen.
    Mein Fazit: Immer noch Lesenswert, wenn man Abstriche bei der Story macht. An die letzten Romane kommt er spannungsmäßig nicht ran :study:

  • Ich habe "Die dunkle Villa" als Hörbuch gehört und das erste Mal Bekanntschaft mit Gerlach gemacht. Der Fall hat mich nicht vom Hocker gerissen, obwohl ich sonst Fälle mag, deren Lösung in der Vergangenheit liegt bzw. in denen ein alter Fall mach Jahrzehnten wieder aufgerollt wird. Aber dieser war arg konstruiert und konnte mich nicht in den Bann ziehen.


    Da hier gesagt wurde, dass dies der schwächste Fall war, gebe ich Gerlach aber noch eine Chance. Und immerhin hat er mich darin bestärkt, niemals ohne Fahrradhelm zu radeln.


    grüße von missmarple