Frank Schätzing - Breaking News

  • Vorstellung bei amazon.de:


    Der neue Roman von Frank Schätzing: Breaking News ist Thriller, Politdrama und Familiensaga – hart, rasant und berührend.
    Tom Hagen, gefeierter Star unter den Krisenberichterstattern, ist nicht zimperlich, wenn es um eine gute Story geht. Die Länder des Nahen Ostens sind sein Spezialgebiet, seine Reportagen Berichte aus der Hölle. Doch in Afghanistan verlässt ihn sein Glück. Eine nächtliche Geiselbefreiung endet im Desaster. Hagens Ruf ist ruiniert, verzweifelt kämpft er um sein Comeback. Drei Jahre später bietet sich die Gelegenheit in Tel Aviv, als ihm Daten des israelischen Inlandgeheimdienstes zugespielt werden. Hagen ergreift die Chance - und setzt ungewollt eine tödliche Kettenreaktion in Gang...
    Breaking News ist ein mitreißender Thriller vor dem Hintergrund einer epischen Saga. Zwei Familien wandern Ende der zwanziger Jahre nach Palästina ein – in eine von Legenden, Kämpfen und Hoffnungen beherrschte neue Welt, wo Juden, Araber und britische Kolonialherren erbittert um die Vorherrschaft ringen. Bis in die Gegenwart, über Generationen hinweg, spiegeln und prägen beide Familien Israels atemlose Entwicklung.
    Als Hagen in der jungen Ärztin Yael Kahn eine unerwartete Verbündete findet, erkennt er, dass auch sein Schicksal eng mit der Geschichte des Landes verbunden ist. Doch mit Yael an seiner Seite gehen die Probleme erst richtig los.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Frank Schätzing, der bereits mit Lautlos einen ganz gut recherchierten Ausflug in die Welt des globalisierten Terrorismus gemacht hat, hat sich hier nach ausgiebiger Recherche und wohl auch nach Gesprächen mit Fachleuten an eine Erzählung gemacht, die den schnellen Wunsch nach aktuellen Krisennachrichten, wie man sie immer wieder im Fernsehen sieht, mit einer möglicherweise dahinter stehenden Wirklichkeit in Verbindung bringt. Dabei liegt der Betrachtungsschwerpunkt stark auf der israelischen Seite, weil gerade im zweiten Erzähltau (von einem Strang zu sprechen wäre hier eher albern) eben diese Perspektive vorliegt. Die Siedlerinnen und Siedler, die Ärzte und Politiker, die Soldatinnen und Soldaten sind diejenigen, durch deren Augen wir die Geschichte Israels erleben – und dabei erleben wir eine durchaus durchwachsene Geschichte, die fürchterliche Greuel zeigt, wie sie selbst einigen der daran Beteiligten zu viel geworden sind. Stellenweise liest man fassungslos die Seiten, die da vor einem liegen und fühlt sich am Ende eines Abschnitts beinahe ebenso traumatisiert wie die Person, durch deren Augen man das Ganze wahrgenommen hat.


    Der Nahostkonflikt – oder vielleicht besser, der Konfliktkomplex – entzieht sich seit vielen Jahrzehnten einfachen Definitionen und Erklärungen – und vielleicht gerade deswegen auch einfachen Lösungen. Schätzings Versuch, diese Komplexität erzählerisch einzufangen ist gewagt – und gleitet gelegentlich auch in das Überexpositorische ab – aber nicht so extrem, dass man nicht doch das Interesse am weiterlesen behält. Ein Thriller im Sinne der älteren Ken Follet-Titel. Zwischendurch kam bei mir die Überlegung auf, wie man das filmisch umsetzen könnte – eventuell als Zehnteiler bei der BBC – auch wenn die Familiengeschichten einigen Leuten vielleicht zu ausgewälzt erscheinen mögen. Für mich eine lange – aber äußerst zufriedenstellende – Leseerfahrung.

  • Es fällt mir nicht leicht hier meine Meinung zu schreiben, weil es meine erste längere zu einem Buch ist und die zudem direkt unter K.-G Beck-Ewe steht, der schon so viele tolle Rezensionen geschrieben hat. Aber ich versuche es.


    „Breaking News“ ist keine einfache Lektüre und es ist kein Buch, das man so nebenbei lesen kann. Zumindest konnte ich das nicht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich über die Geschichte und die Entstehung des Staates Israel nicht viel wusste. Der Nah-Ost-Konflikt war mir natürlich ein Begriff, aber so genau hatte ich mich bisher damit nicht auseinandergesetzt. Aber dieses Buch hat mich dazu gebracht darüber nachzudenken und mir auch Sachbücher über dieses Thema zu besorgen.


    Frank Schätzing zeigt in seinem Buch die Zerrissenheit dieses Landes und ihrer Menschen wunderbar auf. Er macht deutlich, wie schwer und kompliziert der Friedensprozess ist, den sich die Meisten wünschen. Ich kann nicht beurteilen, wie authentisch die beschriebenen Einstellungen der Volksgruppen sind und in wie weit es der Wahrheit oder Wirklichkeit entspricht, was der Autor hier schreibt (immerhin ist es ja ein Roman), aber „die Wahrheit“ gibt es so oder so nicht, und im Nah-Ost-Konflikt erst recht nicht. Es gibt kein Schwarz oder Weiß, Gut oder Böse, richtig oder falsch und es gibt vor allem keine einfache Lösung für diesen Konflikt oder wie @K.-G. Beck-Ewe so passend schreibt "Konfliktkomplex".


    Einige negative Meinungen, die ich gelesen habe, bemängeln, dass das Buch kein reiner Thriller ist. Wenn man einen reinen Triller erwartet, wird man sicherlich enttäuscht. Das Buch ist nämlich viel mehr. Wie es auch auf dem Klappentext steht: Es ist ein Thriller, Politdrama und Familiensaga.


    Man kann sich natürlich auch über die Einseitigkeit der Darstellung, die Sprache, den teilweise abgehackten Schreibstil, die Charakterdarstellungen oder über die Länge des Buchs streiten. Mir hat die teilweise ironische und bildhafte Sprache des Tom Hagen gefallen. Und zu den anderen Punkten kann ich nur sagen, dass mir nichts Negatives aufgefallen ist oder zumindest Nichts, was mich beim Lesen richtig gestört hätte und deshalb hier erwähnt werden sollte.


    Das Einzige, was mir etwas das Lesen am Anfang erschwert hat, waren die Passagen in der Vergangenheit. Ich habe länger gebraucht, um da rein zukommen. Das lag wahrscheinlich an den Begriffen Hagana, Igrun, Zionismus, Balfour-Deklaration usw., die ich nicht kannte und die ich erstmal begreifen und einordnen musste.


    „Breaking News“ ist ein Buch, das mich gut unterhalten, informiert, nachdenklich gemacht hat und vor allem lange nachwirkt und deshalb gibt es von mir 4,5 Sterne.


    Während des Lesens habe ich sehr viele Stellen markiert und darunter ist eine, die mir besonders gefallen hat und die es wert ist, zitiert zu werden: „Was richtig und falsch ist, beantwortet keine Formel. Vor dem individuellen Schicksal versagt jeder große Entwurf. Und der Witz ist, es gab nie was anderes. Das Kategorische, Ideologische existiert nur in den Köpfen.“ S.643

  • Ein Politthriller um den Reporter Tom Hagen, dem es gar nicht gefährlich

    genug sein kann, bis er an seine Grenzen gerät.

    Für meinen Geschmack etwas zu langatmig; dieses Buch hat mich, (begeisterte Schätzing-Leserin) nicht überzeugt.