Klappentext: Die Undae, hohe Frauen, die dem Wasser verbunden sind und darin lesen können, brechen ihr jahrhundertelanges Schweigen und warnen die Menschen: Schwindet das Wasser, schwindet die Menschlichkeit. Drei von ihnen machen sich auf den Weg zu den zwölf Quellen, um die Katastrophe, weit grausamer als eine weltweite Dürre, abzuwenden. Drei welsische Offiziere, ein Hirte und sein Falke begleiten sie.Während die Reisenden in verschiedenen Weltgegenden versuchen, die Quellen zu erreichen, bricht unter ihnen der Kontinent auseinander: Erdspalten tun sich auf, längst verloschene Vulkane erwachen und Beben erschüttern die Städte. Aber die wahre Katastrophe droht aus der segurischen Hauptstadt Agen: Dort bereitet die dämonische Asing ihre Rückkehr vor …
Drei gehen,
nur zwei bestehen.
Wer tiefer ins Auge des Bösen sieht,
wer weiter als die anderen geht,
gerät ins Dunkel zwischen den Welten.
Drei wurden auserwählt,
das Schicksal zu wenden,
nur zwei vollenden.
Wer weiter als die anderen geht,
der stirbt allein.
Die Autorin E.L.Greiff bleibt ihrem Stil treu, ja man hat den Eindruck, daß die Handlung schon vor Schreibbeginn sehr gut durchdacht und vorbereitet war. Auch im zweiten Teil der Trilogie geht es tiefgründig zur Sache. Die Quellen der Menschlichkeit drohen zu versiegen und die dämonische Asing sucht einen Weg für ihre Rache. Die drei welsischen Offiziere, die schon im ersten Teil mit dem Auftrag aufgebrochen waren, die Quellen wiederzubeleben, treffen wir auch diesmal wieder. Jeder begleitet eine der weisen hohen, erhabenen Frauen, mit dem Auftrag, die Quellen menschlicher Eigenschaften wie Freundschaft, Liebe, Selbstlosigkeit, Mut, Friedfertigkeit, usw. zu retten.
Was im ersten Teil begonnen wurde, wird nun auf die gleiche Weise langsam, aber stetig vorangetrieben und überaus fantasievoll fortgesetzt. Es geht nicht um stumpfe axtschwingende Superhelden, auch nicht um brutale Schlachten. Sondern um Männer und Frauen mit deutlichen menschlichen Eigenschaften und Gefühlen. Die Charaktere sind sehr schön lebendig und jeder hat eindeutige Charakterzüge. Das ist der Autorin auch diesmal wieder vortrefflich gelungen. Und das macht meiner Meinung auch die große Stärke dieser Trilogie aus. Die Spannung wird über die ganze Länge des Buches gleich hoch gehalten, Nerventhrill gibt es dabei keinen. Vermisse ich aber auch nicht. Anders als im ersten Teil, wechselt die Handlung nun öfter zwischen den drei Gruppen, die getrennt voneinander ihre Aufgabe zu erfüllen versuchen. Dieser Band knüpft nahtlos an das erste Buch an. Ich freue mich schon auf Teil 3. Eine stimmungsvolle Fantasy Trilogie in einem interessanten Setting, die nachdenklich macht und mich sehr beeindruckt.
Kleinere Schwächen sind vorhanden, aber verzeihbar. Daher "nur" 4,5 Sterne von mir.