Mary Jane Beaufrand - Dunkle Wasser / The River

  • Inhalt
    Veronicas Leben hatte sich bereits verändert, als ihre Eltern beschlossen der Großstadt den Rücken zu kehren und aufs Land zu ziehen. Nun muss sie einen weiteren Schicksalsschlag ertragen, denn Karen, das kleine Mädchen aus der Nachbarschaft, ihre kleine Freundin, ist tot. Ausgerechnet Veronica selbst musste ihre Leiche finden. Von der Stimme des Flusses angetrieben, beschließt sie den Schuldigen an Karens Tod zu suchen. Noch ahnt sie nicht, dass es in ihrem kleinen Örtchen mehr Geheimnisse gibt, als es nach außen hin scheint, und so mancher will diese lieber im Dunkeln belassen.


    Meine Meinung
    Dieses Buch aus Mary Jane Beaufrands Hand, ist leider nicht gerade ein Knüller, der fesselt und begeistert. Zwar lässt es sich relativ leicht und schnell lesen, wahre Spannung oder Sympathie kann es aber nicht aufbauen.


    Im Zentrum des Geschehens steht Veronica. Da ihre Eltern es in der Stadt nicht mehr aushielten, entschieden sie aufs Land zu ziehen und eine Pension zu eröffnen. Veronica hasst das Leben hier und kann einfach nicht verstehen, wie sie alles aufgeben konnten. Ihre einzigen Lichter in dieser Einöde sind die Läufe am Samstagmorgen und das Nachbarskind Karen, die alles tat um sie von dem Leben in diesem Ort zu überzeugen. Doch Karen ist tot und Ronnie fühlt sich schuldig nicht mutig genug gewesen zu sein um weiter zu gehen. Für sich selbst beschließt sie die Wahrheit zu finden.
    Veronica oder auch Ronnie, ist die Protagonistin der Geschichte, doch als diese bleibt sie äußerst blass und unscheinbar. Sie wird als hochnäsig aber auch feige vorgestellt. Zu gut um in diesem Ort am Ende der Welt zu leben, wo sie doch ohne die Selbstsucht ihrer Eltern bei ihren Freunden hätte bleiben können. Zu feige um mit der kleinen Karen durch die Wälder zu streifen, wo doch alles so fremd und natürlich ist. Das Schrägste ist jedoch die Tatsache, dass sie den Fluss sprechen hören kann. Leider erfährt man von ihr nicht mehr sonderlich viel. Man weiß sie ist da und folgt ihr, doch sie bleibt unnahbar und kalt. Ihre Gefühle werden beschrieben, dringen jedoch nicht durch.


    Von allen Charakteren, die Beaufrand hier hinein geschrieben hat, war mir Thomas am sympathischsten. Er wirkt ehrlich und nett. Seine Gefühle, die zwar nicht all zu genau umschrieben waren, waren echt. Sie drangen durch die Worte hindurch und konnten mich als Leserin erreichen.


    Geschrieben wurde das Buch so, dass es immer wieder Rückblicke gab. Zu Beginn des Buches wird man mit Karens Tod konfrontiert. Man weiß nichts von ihr, doch dann werden durch Ronnies Erinnerungen immer mehr Informationen über sie eingeflößt und Karen erwacht in gewisser Weise zum Leben.


    Erstaunlich ist jedoch, was die Autorin dann tatsächlich hinter all dem stecken lässt. Dass es schließlich auf so etwas hinauslaufen würde, hätte ich nie gedacht. Zuvor gab es ja nicht einmal Anzeichen, die in eine solche Richtung hingewiesen hätten. Erst später wird es auf die Thematik hin ausgesteuert.
    Die Geschichte zeigt einen interessanten Erzählstil, offenbart so manche Wendungen, versagt jedoch bei den Charakteren. Das Drum Herum mag gut ausgearbeitet sein, die Idee scheint aus etwas Spannendes hinauszulaufen, das Besondere bleibt aber enthalten.
    Das Ende selbst ist leider auch nicht so, wie man es sich nach all dem Erlebten vorgestellt hätte. Da habe ich mich wirklich gefragt, was dies nun soll. Man hatte eine Vorstellung, wie es ausgehen soll, aber leider hat die Autorin sich für einen vollkommen anderen Ausgang entschieden.


    Fazit
    Eine vielversprechende Handlung, die auf eine spannende Suche nach dem Mörder hindeutet, wird durch unsympathische, blasse und lustlose Charaktere zerstört. Aus dieser Idee hätte ein großartiger Jugendthriller werden können, dich dazu hätte die Umsetzung eine völlig anderen sein müssen.


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