[ebook] Georg Sander: Velten & Marcks - eine Frage der Zeit

  • Amazon-Klappentext:
    Für den erfahrenen Lokaljournalisten Max Velten ist die Leiche, die auf einem dreckigen Supermarktparkplatz in Waldenthal gefunden wird, anfangs nicht viel mehr als Stoff für eine Nachricht unter vielen. Doch je länger er und seine junge Kollegin Katja Marcks in der Geschichte recherchieren, desto rätselhafter wird der Fall. Mehr und mehr kristallisiert sich heraus, dass der Tote der Schlüssel zu einem mysteriösen Raubmord ist, an dessen Aufklärung sich die Polizei seit drei Jahren die Zähne ausbeißt. Als die beiden Journalisten und Veltens Ex-Frau, Kriminalhauptkommissarin Susanne Staller, dem skrupellosen Mörder schließlich auf die Schliche kommen, gerät Katja in höchste Lebensgefahr.


    Zum Inhalt:
    Velten & Marcks – eine Frage der Zeit, ist der erste Band einer Krimireihe, die in der fiktiven Stadt Waldenthal in der Westpfalz spielt. Protagonisten sind einmal Max Velten, ein Lokalreporter mittleren Alters, der gern an Oldtimern bastelt, etwas schludrig mit dem Handy ist und ein gutes Verhältnis zu seiner Ex hat, einer Kommissarin in Waldenthal. Zum anderen ist da die junge Katja Marcks; sie interessiert sich für Kunst und Musik, ist flott mit dem Laptop/Tablet und Internetrecherchen. Die beiden berichten über einen Mord im beschaulichen Waldenthal für die lokale Zeitung, die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und lösen schließlich den Fall. Cliffhanger für Folgebände sind eingebaut.


    Meine Meinung:
    Im allgemeinen liebe ich Krimis, die nicht so sehr mit Blut, Grausamkeit und Folter agieren. Ich mag eher Geschichten mit Lokalkolorit und interessanten Charakteren, die Einblick in Bereiche vermitteln, die man vorher so nicht gekannt hat, verpackt in einen spannenden Kriminalfall (z.B: Nicola Förg, die in 'Mordsviecher' die Problematik der Vermarktung von Tierprodukten mit angeblich artgerechter Haltung beschreibt). In diesem Krimi leidet das Lokalkolorit darunter, dass die Stadt fiktiv ist (warum nicht Kaiserslautern oder Pirmasens als Schauplatz?), die Charaktere bedienen die gängigen Klischees (besonders Katja, die nicht nur intelligent und mit den neuen Medien bestens vertraut, sondern auch sehr hübsch ist), der Einblick in die heutige Situation der (Papier-)Zeitungen am Beispiel des 'Morgenkurier' bleibt an der Oberfläche und nach einem rasanten Einstieg ist der Fortgang des Krimis sehr gemächlich. Erst bei 82% kam etwas Bewegung in die Angelegenheit.
    Ein Krimi, den man lesen kann, aber nicht lesen muss. Ich gebe großzügige 3,5 Sterne
    Für ein Indie-Produkt ist die technische Seite (Rechtschreibung, Grammatik, Formatierung) sehr in Ordnung. Ich habe kaum Fehler gefunden.
    Was mich wundert, ist die Bewertung bei Amazon. 19 Leser geben durchschnittlich 4,6 von 5 Sternen. Es sind nicht etwa nur Einmal-Rezensenten, die dem Umfeld des Autoren zugerechnet werden könnten, sondern auch Leser, die im niedrigen vierstelligen Rezensenten-Rang angesiedelt sind.


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    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).

    5 Mal editiert, zuletzt von Bridgeelke ()