Ann Aguirre - Die Zuflucht/Outpost

  • Allgemeines: (Amazon)


    Im Untergrund galt die junge Zwei als Erwachsene. Auf der Oberfläche für die Menschen in der Zuflucht ist sie jedoch nur eine Göre, die noch eine Menge lernen muss. Und auch ihr alter Jagdpartner Bleich hält Zwei auf Distanz. Verwirrt und einsam sucht sie nach einem Ausweg und schließt sich der Sommerpatrouille an, die die Menschen auf den Erntefeldern beschützen soll. Eigentlich ein Routinejob, doch die Freaks sind schlauer geworden. Sie beobachten, warten und planen. Und sie haben nicht vor, die Zuflucht zu verschonen.


    Inhalt:


    Am Ende des ersten Teils sind Zwei, Bleich und Pirscher mit der schwer verletzten Tegan in Zuflucht angekommen. Die Eingewöhnung ist für Zwei alles andere als leicht, den in der Siedlung leben die Menschen konservativ und religiös. Zwei wird von Oma Oak und deren Mann Edmund als Pflegetochter aufgenommen, da sie noch nicht 16 und damit noch nicht volljährig ist muss sie Hausfrauentätigkeiten nachgehen und die Schule besuchen. Doch das schlimmste ist das sich Bleich immer weiter von Zwei distanziert und sie den Grund hierfür nicht erkennen kann. Tegan die sich mittlerweile erholt hat findet schnell Anschluss in Zuflucht, Zwei bleibt auf Distanz weil sie als Sonderling gilt und Tegan ihr neugefundenes Glück nicht zerstören will. Das einzig positive ist das nächtliche Training mit Pirscher das die beiden im geheimen abhalten, den nur im Kampf kann Zwei sie selbst sein. Als sich ihr die Chance bietet sich der Schutzpatroullie für die Pflanzer anzuschließen muss sie nicht zweimal überlegen. Was für Zwei anfangs reine Routine ist läuft langsam aus dem Ruder, die Freaks aus den Wäldern rund um Zuflucht haben nichts mehr mit denen zu tun die sie früher in den alten U-Bahn Tunnel bekämpft hatte, den diese Freaks sind Menschen weitaus ähnlicher als in Zwei's schlimmsten Befürchtungen....


    Meine Meinung:


    Selten habe ich auf ein Buch so sehnsüchtig gewartet wie auf dieses. Die Enklave war und ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und ich habe mir nächtelang den Kopf zerbrochen wie alles weiter geht und mir die wildesten Theorien zurecht gelegt. Als ich mir Die Zuflucht vor ein paar Tagen dann auf meinen Reader geladen habe hatte ich ein bisschen Angst das ich vielleicht zu viel erwarte, aber zum Glück war das völlig unbegründet. Die Zuflucht knüpft nahtlos an Die Enklave an und gibt einen sofort wieder dieses mittendrin Gefühl. Für diejenigen die nicht mehr alles genau aus dem ersten Teil in Erinnerung haben, werden in Zwei's Gedanken die wichtigsten Ereignisse noch einmal kurz zusammengefasst. Während der fortschreitenden Geschichte lernt man alle vier Hauptpersonen noch besser kennen und kann manche Entscheidungen der Vergangenheit besser nachvollziehen. Man lernt auch viele neue Personen kennen die durchweg super gezeichnet sind und die einem schnell ans Herz wachsen. Das Leben in der Zuflucht ist aufgeteilt in konservativ typischen Mann/Frau Rollensystem, also die Männer sind Handwerker und Soldaten, Frauen kümmern sich um Herd und Kind. Zwei passt nicht in das Schema der perfekten Hausfrau und eckt immer wieder mit den anderen Bewohnern an, was das ganze immer wieder sehr realistisch und super durchdacht wirken lässt. Kämpfe und Spannung lassen ein bisschen auf sich warten aber das macht nichts den am Anfang hat man genug damit zu tun die neue Umgebung und neue Personen kennenzulernen, das es wirklich nicht ins Gewicht fällt. Später wird dann viel gekämpft aber nicht soviel das es aufgesetzt wirkt sondern immer perfekt portioniert, den Wechsel zwischen kämpfen und Geschichte empfand ich als sehr angenehm. Die Freaks sind jetzt intelligenter und was der Spannung einen gewaltigen Schub gibt, der Feind ist jetzt nicht mehr einfach zu durchschauen und um einiges gefährlicher. Was mir rückblickend am besten gefallen hat ist das man auch mehr über die Freaks herausfindet und man am Ende doch darüber nachdenkt was die Menschen eigentlich zu den guten und die Freaks zu den bösen macht. Am Ende habe ich aber doch noch ein zwei Sachen die mir nicht so gefallen haben zum Beispiel finde ich den zweiten Teil viel schnulziger als den ersten. Das Zwei emotional wird als sie erfährt wie es ist wenn man Familie hat und geliebt wird fand ich noch super und nachvollziehbar. Aber dieses ganze Liebes hin und her zwischen Bleich und Ihr und den ganzen eifersüchteleien von Pirscher fand ich doch ein bisschen weit hergeholt und übertrieben. Außerdem war ich ein bisschen enttäuscht das sich das ganze geschehen nur in Zuflucht und dem darum liegenden Wald abgespielt hat. Ich hatte mich darauf gefreut mehr davon mitzubekommen wie die verwüstete Welt aussieht und viele verschiedene Orte zu erkunden, was zu einer guten Dystopie einfach dazugehört. Aber im dritten Teil wird das wie der Schluss vermuten lässt nachgeholt.


    Fazit:


    Die Zuflucht ist eine super Fortsetzung und wieder ein fesselndes Leseerlebniss. Ich warte schon sehnsüchtig auf teil drei und hoffe das ich nicht mehr solange warten muss wie auf dieses Buch. Die Kritik die ich geäußert habe ist abhängig vom Geschmack und stört vielleicht auch nur mich. Absolut empfehlenswert!