Lesen Freunde und Verwandte eure Werke?

  • Mich würde interessieren, ob eure Verwandten bzw. Freunde eure Bücher lesen. Merkwürdigerweise ist das bei mir weniger der Fall. Es gibt zwar den einen oder anderen, der in eines meiner Bücher mal reingelesen hat, und tatsächlich ist mein Gemüsehändler mein größter Fan. Aber so wirklich unterhalten kann ich mich in meinem Freundeskreis nicht über über die Themen, die mich literarisch bewegen. Die Mehrheit scheint es eher skeptisch zu bewerten, dass ich schreibe. Keine Ahnung, woher das kommt. Ein Verwandter, den ich gebeten habe, in eines meiner Bücher zu sehen, meinte später: "Ich wusste ja gar nicht, dass du so gut formulieren kannst." Allerdings ließ er offen, ob er den Roman zu Ende gelesen hat, und ich habe ihn nach diesem eher zweifelhaften Kompliment auch nicht danach gefragt. Andererseits kann ich verstehen, dass man vielleicht die Werke einer bekannten Person weniger gern liest - weil vielleicht das Bild , das man von demjenigen hat, nicht mit dem übereinstimmen könnte, was diese Person an Gedanken aufs Papier bringt.


    @die Autoren ~ wie ist das bei euch? Werdet ihr im Freundeskreis gelesen? Und an die Leser ~ würde euch das auch so gehen wie meinen Bekannten? Hättet ihr evtl. Hemmungen, ein Buch zu lesen von jemandem, den ihr persönlich kennt? Und wenn ja, warum?

  • Das ist bei mir vollkommen unterschiedlich. Einige Bekannte und Freunde haben die Sachen gelesen, vielleicht auch durch den Umstand, dass ich es ja geschrieben habe. Andere wiederum haben da eher weniger Interesse. Nun ist das Genre Horror/Thriller nun auch nicht jedermanns Sache, bei aller Liebe.
    Nach der Statistik findet ein Großteil meiner eBook-Verkäufe auf Weltbild statt, weiß der Himmel, warum. Ich kenne aber niemanden, der dort einkauft.


    Wenn in meinem Verwandten- oder Bekanntenkreis jemand schreiben und mich bitten würde, das Werk zu lesen, würde ich es tun und dann anschließend auch eine ehrliche Beurteilung abgeben. Von mir aus und mit großem Interesse würde ich es freilich auch nur lesen, wenn mir das Genre zusagt.

  • Da ich Erotik schreibe, erwarte ich von meinen Verwandten nicht, dass sie es lesen. Meine Kinder wären zwar gerade alt genug, haben aber Interessen in andere Richtungen. Mein Mann ist allerdings mein größter Kritiker, was schon viel zu bedeuten hat, denn früher hat er nie viel gelesen (außer Comics). Erst durch meine Bücher ist er überhaupt zum Lesen gekommen :loool:


    Meinen ersten Roman wollte er allerdings auch nicht lesen, da er ihn zu langatmig fand. O-Ton "Das dauert ja viel zu lange, bis da was passiert." Genau das war der Grund für mich, danach einen Roman zu schreiben, in dem ich das Tempo angezogen habe - und wurde belohnt. Mein Mann las ein Kapitel nach dem anderen, forderte mich auf, mich hinzusetzen und weiter zu schreiben, machte mich auf Fehler aufmerksam und wenn ihm etwas nicht passte, rieb er mir das ebenfalls unter die Nase. Und das macht er heute noch. Bis auf den ersten hat er also alle von mir geschriebenen Bücher und Geschichten gelesen.


    Meine Freunde sind auch allesamt keine Leseratten - und Erotik ist dazu auch noch recht speziell, sodass das sowieso nicht für so viele infrage kommt. Eine Freundin meiner Tochter war allerdings ganz erfreut, dass sie einen meiner Romane lesen durfte, und fand ihn auch toll 8)

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Da ich nur auf Englisch schreibe, fällt schon mal ein Großteil der Verwandtschaft weg. Ich mag zwar Muttersprachlerin sein, find die deutsche Sprache in literarischer Hinsicht jedoch ziemlich unbrauchbar. Eine Freundin hab ich, die ich immer bitte, meine Sachen zu lesen. Die gibt mir dann auch eine ehrliche Meinung und Verbesserungsvorschläge.
    Ansonsten wissen viele aus meinem Bekannten- und Freundeskreis gar nicht, dass ich schreibe bzw. was ich da eigentlich schreibe. Bei der einen Freundin weiß ich, dass sie mich nicht in die Psychiatrie stecken will, nur weil ich gern so richtig düstere Gay Romance schreibe. :lol: Selbst wenn jetzt z.B. meine Mum meine Sachen verstehen würde, würde ich ihr die nie vorlegen. Sie hat noch nicht so ganz überlauert, dass man auch mal was Depressives schreiben kann, ohne selbst irgendwelche psychischen Probleme zu haben.


    Wenn jemand mich bitten würde, sein/ihr Buch zu lesen, würd ich das auch machen. Vorausgesetzt es fällt nicht völlig aus meinem Beuteschema. Ohne Aufforderung würd ich's nur lesen, wenn es in mein Beuteschema fällt. Selbst dann weiß ich nicht, ob ich es wirklich lesen würde. Für mich sind Bücher eine eigene Welt und ich hab's nicht gern, wenn ich dran erinnert werd, dass das alles der Fantasie von irgendwem entsprungen ist. Das ist bei dem Buch eines Fremden natürlich viel einfacher als bei jemanden, den ich gut kenne.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

  • Mein Mann ist allerdings mein größter Kritiker


    Einen kritischen und ehrlichen Testleser habe ich auch, zuweilen sogar mehrere. Das ist denke ich auch nötig, wenn man ans Publizieren denkt. Schließlich wirken die Geschichten auf neutrale Leser anders als auf den Verfasser. Ich habe mal eine Geschichte einer Freundin gelesen, durch die ich mich ziemlich quälen musste. Die Idee war zwar originell, aber an der Umsetzung hat mich dann doch einiges gestört, vor allem eine Wortwiederholung in Mundart.


    Für mich sind Bücher eine eigene Welt und ich hab's nicht gern, wenn ich dran erinnert werd, dass das alles der Fantasie von irgendwem entsprungen ist. Das ist bei dem Buch eines Fremden natürlich viel einfacher als bei jemanden, den ich gut kenne.


    Das ist eine interessante Erklärung, so habe ich das noch nie betrachtet. Vielleicht geht es da meinen Bekannten ähnlich. Es gibt nämlich wie bei Divina in meinem Freundeskreis nicht viele Leseratten, aber die, die praktisch jeden Bestseller verschlingen, nehmen Abstand von meinen Büchern. Mit dem Genre hat es - glaube ich - weniger zu tun, da ich in verschiedenen Sparten unterwegs bin.

  • Und an die Leser ~ würde euch das auch so gehen wie meinen Bekannten? Hättet ihr evtl. Hemmungen, ein Buch zu lesen von jemandem, den ihr persönlich kennt? Und wenn ja, warum?


    Nein, ich hätte absolut keine Hemmungen, ganz im Gegenteil. Ich wäre sehr interessiert wenn ein Bekannter ein Buch veröffentlichen würde und würde dieses, sofern es kein Sachbuch über ein für mich völlig uninteressantes Thema ist, auf jeden Fall lesen wollen. Da ja so ein Buch sicherlich auch ein wenig die Person, die es geschrieben hat, widerspiegelt, würde mich interessieren ob dieses dem Bild, das ich mir von dem Autor/der Autorin gemacht habe, dem Geschriebenen entspricht oder ob sich ganz neue Seiten zeigen. Ich würde dann auch gerne mit dem Bekannten darüber diskutieren. :)

  • Und an die Leser ~ würde euch das auch so gehen wie meinen Bekannten? Hättet ihr evtl. Hemmungen, ein Buch zu lesen von jemandem, den ihr persönlich kennt? Und wenn ja, warum?

    Ja, die Hemmungen hätte ich vermutlich.
    Wahrscheinlich wäre ich die erste, die sowas aufs Auge gedrückt bekäme, immerhin arbeite ich tagtäglich mit Texten. Aber fiktionale Texte von guten Bekannten oder Verwandten würde ich trotzdem weniger gerne lesen wollen. Den Grund hast du selbst schon genannt: Die Geschichten offenbaren doch sehr viel von einer Person, und vielleicht passt mein persönliches Bild des Autors dann nicht mehr mit dem Bild, das mir die Texte vermitteln, zusammen. Vielleicht lerne ich mir vermeintlich gut bekannte Personen von einer Seite kennen, die ich gar nicht kennen lernen will.
    Meine eigenen (wenigen) fiktionalen Texte habe ich daher auch nur entfernten Bekannten gezeigt, Lehrern damals oder Kollegen.


    Eine andere Sache ist die Kritik: Wie viel Kritik ist wirklich gewünscht und wie gut können die jeweiligen Autoren Kritik annehmen? Man will ja Personen, die man mag, nicht unbedingt verletzen - wie formuliere ich also geschickt, wenn mir etwas gar nicht gefällt oder wenn ich die schriftstellerischen Fähigkeiten schlicht für nicht ausreichend halte, ohne die Person damit zu sehr vor den Kopf zu stoßen?

  • Eine andere Sache ist die Kritik: Wie viel Kritik ist wirklich gewünscht und wie gut können die jeweiligen Autoren Kritik annehmen? Man will ja Personen, die man mag, nicht unbedingt verletzen - wie formuliere ich also geschickt, wenn mir etwas gar nicht gefällt oder wenn ich die schriftstellerischen Fähigkeiten schlicht für nicht ausreichend halte, ohne die Person damit zu sehr vor den Kopf zu stoßen?


    Da sprichst du einen Punkt an, den ich noch gar nicht bedacht oder jedenfalls nichts als Hauptgrund gesehen habe, und der wohl gar nicht so unwichtig ist. Ich finde, als Autor muss man mit Kritik auch von Freunden umgehen können, oder man lässt seine Sachen lieber in der Schublade. Daher scheue ich mich auch bei anderen nicht, Kritik anzubringen, wenn sie berechtigt erscheint. Ich muss allerdings sagen, dass ich immer eher die positiven Dinge bei etwas sehe, das ich bewerten soll. Spricht es mich überhaupt nicht an, kann ich immer noch sagen: Sorry, ist so gar nicht meins, such dir einen anderen Leser.


    In dem Zusammenhang fiel mir eine Bekannte ein (Lehrerin - ist das relevant? :wink: ), die sich zu einem Buch von mir Notizen machte und dann die Liste der Kritikpunkte mit mir durchgeackert hat. Ich musste manchmal ein bisschen schlucken, fand es aber insgesamt sehr schön und toll, dass sie mir ihre Gedanken zum Roman so ausführlich mitgeteilt hat. Und immerhin konnte ich in der Diskussion selbst einige Kritikpunkte mildern. Wirklich zufrieden war sie danach immer noch nicht, aber was soll's - wir hatten beide einen netten Nachmittag und sind bis heute noch gut befreundet. :)

  • Eine andere Sache ist die Kritik: Wie viel Kritik ist wirklich gewünscht und wie gut können die jeweiligen Autoren Kritik annehmen? Man will ja Personen, die man mag, nicht unbedingt verletzen - wie formuliere ich also geschickt, wenn mir etwas gar nicht gefällt oder wenn ich die schriftstellerischen Fähigkeiten schlicht für nicht ausreichend halte, ohne die Person damit zu sehr vor den Kopf zu stoßen?

    Nun ja, es nützt ja nichts, wenn man demjenigen sagt, dass man sein Werk toll findet und er steckt dann in der Öffentlichkeit dafür Prügel ein. Dann kommt hinterher auch ein Spruch im Sinne von: Warum hast du nichts gesagt? Von daher kann ich schon verstehen, wenn man die Werke von Verwandten und Bekannten von vornherein nicht so gerne liest. Auf die Art vermeidet man jedwede Form von Ärger.


    Ich finde, als Autor muss man mit Kritik auch von Freunden umgehen können, oder man lässt seine Sachen lieber in der Schublade.


    Als Autor sollte man eigentlich mit jeder Kritik umgehen können - egal ob von Freund oder Fremden, sofern sie konstruktiv ist. Fremde trauen sich allerdings eher, zu sagen, wenn ihnen etwas nicht gefällt.


    Aus meiner Verwandt- und Bekanntschaft ist glücklicherweise noch keiner auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben, sodass ich gar nicht erst in die Situation geraten bin, Kritik zu äußern. Diejenigen, die mich um eine Kritik zu ihren Büchern bitten, habe ich auch erst durch das Schreiben kennengelernt. Und die wissen, dass ich kein Blatt vor den Mund nehme. Ich hätte zwar auch keine Hemmungen, näher stehenden Personen eine gute konstruktive Kritik zu geben, dennoch stelle ich es mir anstrengender vor, das so zu verpacken, dass es nicht zum Negativen hin ausgelegt werden kann.


    Und immerhin konnte ich in der Diskussion selbst einige Kritikpunkte mildern


    Ich finde es etwas fragwürdig, wenn man erst diskutieren muss, um Kritikpunkte zu mildern. Mit seinen Lesern diskutiert man doch auch nicht. Die lesen das Buch und sehen es, wie es ist. Aus diesem Grund sollte über jede Kritik gründlich nachgedacht werden, anstatt sie wegzudiskutieren. Darum kann ich die nachträgliche Unzufriedenheit der Dame gut nachvollziehen. Aber ich kann natürlich auch verstehen, warum du das gemacht hast.
    Man kommt in Versuchung, sich zu erklären, zu begründen, warum man etwas wie geschrieben hat, schließlich hat man sich etwas dabei gedacht. Aber genau das ist es: Wenn man das tun muss, wenn man seine Gedanken erklären muss, hat man den Text nicht so geschrieben, dass er sich dem Leser alleine erklärt. Und wenn es bei dem einen nicht funktioniert, wird es bei anderen ebenso nicht funktionieren. Ein Grund mehr, die Kritik ernst zu nehmen :wink:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich finde es etwas fragwürdig, wenn man erst diskutieren muss, um Kritikpunkte zu mildern. Mit seinen Lesern diskutiert man doch auch nicht. Die lesen das Buch und sehen es, wie es ist. Aus diesem Grund sollte über jede Kritik gründlich nachgedacht werden, anstatt sie wegzudiskutieren. Darum kann ich die nachträgliche Unzufriedenheit der Dame gut nachvollziehen.


    Divina ~ da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt. Natürlich steht ein Buch da, wie es ist, und jeder kann sich seine eigene Meinung dazu bilden. Ich habe die Kritik meiner Bekannten auch keineswegs infrage gestellt oder mich gerechtfertigt. Sie hat mich gefragt, warum und weshalb ich dies und das auf diese und jene Weise geschrieben habe, und daraufhin habe ich geantwortet und so zumindest teilweise für sie Erklärungen geliefert, mit denen sie etwas anfangen konnte. Es war aber auch so, dass sie von sich aus diesen Roman nie gelesen hätte - sie wollte mir eben einen Gefallen tun, ohne sich wirklich für das Thema meines Romans zu interessieren bzw. sie musste alles mögliche darin hinterfragen und analysieren. Und das kann dann auch ziemlich schnell in die Hose gehen. :wink:

  • Ah, okay. Das ist dann natürlich nachvollziehbar :)


    Gerade dieses "einen Gefallen tun" macht die Sache natürlich nicht leichter.

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Ich hätte zwar auch keine Hemmungen, näher stehenden Personen eine gute konstruktive Kritik zu geben, dennoch stelle ich es mir anstrengender vor, das so zu verpacken, dass es nicht zum Negativen hin ausgelegt werden kann.

    Genau das ist es eben - ich hab auch keine Hemmungen zu kritisieren.
    Ähnlich wie Lehrer bin ich aber darauf konditioniert, bei Texten vor allem auf Fehler zu achten und nach Optimierungspotenzial zu suchen. Ich kann dann zwar auch konstruktiv kritisieren - direkt, aber konstruktiv - aber ich merke schon im Arbeitsalltag, dass das nicht immer von allen sooo gerne angenommen wird. Wobei es schon stimmt, als professioneller Schreiberling sollte man Kritik annehmen können und eigentlich eher versuchen, daran zu wachsen. Musste ich aber auch erst einmal lernen. :wink:

  • Meinen letzten Thriller haben, glaube ich, fast alle aus meiner Verwandtschaft und dem Bekanntenkreis gelesen. Ich kenne da keine Hemmungen, meine Bücher zu promoten - die engste Verwandtschaft bzw. besten FreundInnen werden bei mir zudem als "TestleserInnen" angestoßen; und da hagelt es manchmal ganz schön Kritik, aber das macht nichts. Ein Autor der glaubt, er schreibt perfekt, ist mir etwas suspekt. Mit Kritik kann ich im Allgemeinen gut umgehen, solange sie sachlich und begründet erfolgt. Ich selbst bin bei anderen Autoren ziemlich kritisch - liegt vielleicht an meinem Perfektionismus in dem Bereich. Aber ich versuche mich zu bessern ;)

  • da fällt mir gerade eine nette Anekdote zu ein:


    Auf dem 50. Geburtstag meiner Cousine erfuhr mein Onkel, dass ich Geschichten schreibe. Am selben Abend versprach er mir, sie zu kaufen und zu lesen.
    Am nächsten Tag gingen auch die Verkaufszahlen um jeweils 1 nach oben. Eine Woche später rief er mich an und erzählte völlig begeistert, dass er die Bücher verschlungen hätte, sie total toll findet und nun wissen will, wie es weitergeht.
    Eine weitere Woche drauf berichtet mir meine Mutter, dass eben jener Onkel gesagt hat, dass er die Ebooks runtergeladen und irgendwann bestimmt mal die Zeit finden wird da reinzuschauen...


    Fazit: Auf die Meinung von Verwandten nicht allzu sehr bauen

  • Freunde und Verwandte sind normalerweise die ersten Leser, aber natürlich nur, wenn sie generell Leser sind.

  • Da der Charakter meines Buches so ziemlich das Gegenteil meines persönlichen Lebens erlebt, war ich anfangs etwas gehemmt, es meinen Verwandten zum Lesen zu geben. Trotzdem habe ich es schliesslich getan. Die Reaktionen waren denn auch unterschiedlich. Vor allem weil viele den Protagonisten meiner Geschichte auf mich persönlich bezogen haben. Und dieser erlebt Dinge, welche man keinem Normalsterblichen wünschen würde. Da es ein Psychothriller ist, wurde auch das Wort Psycho teilweise zu ernst genommen. Brauchst du Hilfe? Willst du reden? Das waren die ersten Fragen, die ich mir anhören musste. Ich nahm es trotzdem mit Humor. Und wer in einem Psychothriller eine Gute-Nacht-Geschichte für Kinder erwartet, der hat etwas missverstanden :)


    Mein bester Kollege las das Manuskript, nickte mit dem Kopf und sagte: "hast du das aus dem Internet kopiert?" Ich antwortete: "Nein, Ich habe es selbst geschrieben." Danach meinte er, er hätte gar nicht gewusst, dass ich so intelligent sei. Das war der Brüller. Da ich unter Menschen eher introvertiert bin und kaum mehr als zwei Sätze auf einmal spreche, haben die Menschen einen falschen Eindruck von mir. Daher auch die Überraschung, wenn von diesem introvertierten Typen auf einmal ein Buch daherkommt.


    Zu deiner Frage: Ja, ich werde im Bekanntenkreis gelesen und seither muss ich immer mal wieder ungeklärte Fragen beantworten. Was auch interessant war, wenn Freunde daran waren, das Buch zu lesen und mich fragten, "was geschieht mit diesem Charakter? Wie geht es weiter? etc." - meine Antwort war stets "wenn du es zu Ende liest, wirst du es erfahren." :lol:


    Aris

  • Brauchst du Hilfe? Willst du reden? Das waren die ersten Fragen, die ich mir anhören musste.

    :totlach: Ich werde auch immer wieder gefragt, ob ich meine eigenen Erfahrungen zu Papier bringe (ich schreibe Erotik). Nun schreibe ich über alles Mögliche, aber ich breite sicherlich nicht meine Bettgeschichten in der Öffentlichkeit aus, auch nicht anders verpackt. Auf so eine Frage antworte ich regelmäßig, dass ein Krimiautor auch nicht erst jemanden ermorden musste, um zu wissen, wie das Ganze abläuft. Gerade in Bezug auf Psychothriller dürfte es dann eine erheblich höhere Kriminalitätsrate geben, wenn ein Autor hier auf eigene Erfahrungen zurückgreift. Aber ich schätze mal, das hier:

    Da ich unter Menschen eher introvertiert bin und kaum mehr als zwei Sätze auf einmal spreche, haben die Menschen einen falschen Eindruck von mir. Daher auch die Überraschung, wenn von diesem introvertierten Typen auf einmal ein Buch daherkommt.

    trägt wesentlich zu der Unsicherheit mancher Leute bei. Wir wissen ja: Stille Wasser sind tief.
    :-k Und wenn ich es so recht überlege, mit der Erklärung wundern mich die Äußerungen bei mir auch nicht mehr sonderlich, denn ich bin eher extrovertiert. Darum traut mir also jeder zu, dass ich aus Erfahrung schreibe :-,

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein