Amelia Gormley - Strain

  • Erschienen bei: Riptide Publishing
    Seiten: 318
    Originaltitel: Strain



    Inhalt (laut amazon.de):


    In a world with little hope and no rules, the only thing they have to lose is themselves.

    Rhys Cooper is a dead man. Cut off from the world since childhood, he’s finally exposed to the lethal virus that wiped out most of the human race. Now his only hope for survival is infection by another strain that might provide immunity. But it’s sexually transmitted, and the degradation he feels at submitting to the entire squad of soldiers that rescued him eclipses any potential for pleasure—except with Darius, the squadron’s respected, capable leader.


    Sergeant Darius Murrell has seen too much death and too little humanity. He’s spent a decade putting plague victims out of their misery and escorting survivors to a safe haven he can never enjoy. He’d rather help Rhys live than put him down, so when Rhys can’t reconcile himself to doing what’s necessary to survive, Darius is forced to save Rhys in spite of himself.


    But with each passing day, it looks less and less likely that Rhys can be saved. And that means that Darius might soon have to put a bullet in the head of the one person in years who reminds him of what it means to be human.



    Meine Meinung:


    Eine kleine Warnung vorneweg: Dieses Buch ist nichts für zart Besaitete. Neben jede Menge Sex der BDSM Variation mit teils sehr großem Altersunterschied, gibt es auch noch jede Menge explizite Gewalt und ein paar Szenen, die unter anderen Umständen wohl als Vergewaltigung gelten würden.


    Erst war ich ja zugegebenermaßen ein wenig skeptisch - Heilung durch Sex, das klingt dann doch ein wenig abgedroschen. Ein bisschen wie eine einfallslose Ausrede für jede Menge Pornographie. "Strain" hat mich jedoch ehrlich überrascht. Denn diese "einfallslose Ausrede" wurde geschickt Teil des World Buildings, sodass die ganze Sache richtig Sinn ergibt. Es war alles sehr genau durchdacht und die Erklärungen waren allesamt sehr schlüssig.


    Generell war das World Building wirklich exzellent und detailreich ausgearbeitet. Da "Strain" in nicht allzu ferner Zukunft spielt, kann man auch noch genau zurückverfolgen, wie es denn zu der jetzigen Situation gekommen ist. World Building ist für mich sehr wichtig und hier war ich absolut zufrieden.


    Auch die Reaktionen von Rhys erschienen mir sehr glaubwürdig. Er hat sich zwar immer schon zu Männern hingezogen gefühlt, hatte aber aufgrund seiner extremen Isolation nie Gelegenheit, seine Neigungen genauer zu erforschen. Dass er zusammen mit einem extrem religiösen Pfarrer und dessem herrschsüchtigen Sohn eingesperrt war hat dabei natürlich auch nicht geholfen. Er ist also alles andere als begeistert, dass er seine Unschuld ausgerechnet an jemanden verliert, der eigentlich nur aus Pflichtbewusstsein mit ihm schläft und noch dazu so alt ist, dass er problemlos als Rhys' Vater durchgehen würde. Hinzu kommen die Zweifel, die die jahrelange Homophobie des Pfarrers in ihm hinterlassen haben. Aber wenn er überleben will, dann hat er keine andere Wahl. Dieser innere Konflikt war sehr überzeugend dargestellt. Rhys wurde nicht plötzlich zum absoluten Sexsüchtigen, der nur mehr das Eine im Sinn hatte und ist sich selbst treu geblieben.


    Darius war auch ein interessanter Charakter. Für ihn ist die ganze Sache auch nicht einfach, denn einen so ahnungslosen Jungen wie Rhys wollte er seine kinky Seite nicht zumuten. Er hat Gewissensbisse, da er nicht aus seiner Haut kann und fürchtet sich vor einer richtigen emotionalen Bindung zu Rhys, wenn dessen Zukunft mehr als unsicher ist. Sollte die Infektion mit dem Alpha Strain nämlich nicht funktionieren, dann müsste er Rhys erschießen.


    Auch die Nebencharaktere waren gut ausgearbeitet und waren alle sehr interessant. Sie hatten Tiefe und hatten allesamt eine einzigartige Vergangenheit.


    Als Rhys dann doch langsam angefangen hat, sich wohler zu fühlen, wurden die Sexszenen richtig heiß. Die Autorin war da sehr kreativ und hat sich alle möglichen Spielchen ausgedacht.


    Einzig das Ende war dann ein wenig vorhersehbar. Für mich war der Ausgang eigentlich schon ab Mitte der Handlung absehbar, was jedoch dem Lesevergnügen keineswegs einen Abbruch getan hätte. Es gab ja sonst noch jede Menge Nebenhandlungen, die einen auf Trab gehalten haben.



    Fazit:


    "Strain" konnte mit tollem World Building und interessanten Charakteren absolut überzeugen. Wer sich nicht an der düsteren Welt voller Gewalt und Tod stört, dürfte mit diesem Buch definitiv seinen Spaß haben.
    Von mir gibt's volle :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne für einen ungewöhnlichen Erotikroman, der mich absolut begeistert hat. :thumleft:



    P.S.: Auf der Verlagswebsite gibt's noch mehr Info.

    "If you have never said "Excuse me" to a parking meter or bashed your shins on a fireplug, you are probably wasting too much valuable reading time."

    (Sherri Chasin Calvo)


    “I am not eccentric. It's just that I am more alive than most people. I am an unpopular electric eel set in a pond of catfish.” (Edith Sitwell)

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