Robert Corvus - Herr. Die Schattenherren 3

  • Kurzbeschreibung:
    Bren Stonner hat sein Leben den Schattenherren gewidmet, mit dem Ziel, von ihnen Unsterblichkeit zu erlangen. Nun liegt sein Herz in der Hand des Schattenkönigs, der ihn an die Front gegen die mysteriösen Fayé befiehlt. Bren muss die finsteren Pfade der Magie erkunden und sich mit den Nachtsuchern und Dunkelrufern des Kults einlassen. Allein dies kann ihn vor Lisanne schützen, der abtrünnigen, übersinnlich schönen Schattenherzogin, die in den Nächten von Jahrtausenden Macht ansammelte ‒ um nun ihren hasserfüllten Blick auf Bren zu richten. Doch dunkle Magie hat ihren Preis. Und Bren muss sich einer undenkbaren Gefahr stellen ... (Quelle: Verlagswebsite)


    Der Autor:
    Robert Corvus, 1972 geboren, lebt in Köln. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker war in verschiedenen internationalen Konzernen als Strategieberater und Projektleiter tätig. Corvus ist Metalhead, Kinofan und Tänzer. Er veröffentlichte zahlreiche Romane in den Reihen »Das schwarze Auge« und »Battletech« sowie einen apokalyptischen Vampirthriller. »Feind«, »Knecht« und »Herr« bilden seine große High-Fantasy-Trilogie »Die Schattenherren«. (Quelle: Verlagswebsite)


    Allgemeines:
    „Herr“ ist im Januar 2014 beim Piper Verlag erschienen und bildet den Abschluss der „Schattenherren-Trilogie“. Der Roman umfasst 416 Seiten, ist in mehrere größere Kapitel gegliedert, die wiederrum in Abschnitte unterteilt sind. Eingerahmt wird die Handlung von Prolog und Epilog. Erzählt wird die Handlung in der dritten Person aus Sicht von Bren Stonner und der Mondpriesterin Najali.
    Vorangestellt ist eine Landkarte der Welt Eloy, am Ende des Buches finden sich eine Dramatis Personae sowie ein Glossar.


    Inhalt:
    Bren Stonner hat sein Ziel erreicht und zum Unterblichen geworden. Nur langsam gewöhnt er sich an sein neues „Leben“, hat die Zeit, als ein Herz in seiner Brust schlug noch nicht abgeschüttelt. Vor allem die Sehnsucht nach seiner Geliebten Kiretta treibt ihn um. Ist es möglich, dass sie Lisannes Grausamkeiten überlebt hat? Bei der Suche nach der Piratin entdeckt Bren Fähigkeiten an sich, die für einen so jungen Unsterblichen höchst ungewöhnlich sind. Diese werden ihm auch nützlich sein, wenn der Schattenkönig zum finalen Schlag gegen die Feinde der Schatten ruft. Denn der Schattenkönig ist ungehalten und ein Versagen kommt nicht in Frage.
    Aber noch gibt es Hoffnung in der Welt: die Mondpriesterin Nalaji kämpft mit Wissen und Magie gegen die Schattenherren, ihr Sohn mit der Waffe und gleich ihnen gibt es viele, die noch nicht den Schatten verfallen sind. Als schon alles verloren scheint, wird Nalaji zur Königin der Fayé gerufen. Diese erwartet ein Kind – ein Ereignis, das es seit Jahrhunderten nicht gab. Wird Nalajis Hilfe bewirken, dass sich die Fayé von der Dunkelheit lösen und den Menschen und den letzten verbliebenen Paladinen im Kampf gegen die Schatten beistehen?


    Meine Meinung:
    Dies ist nun der sehnlich erwartete letzte Teil der Schattenherren-Trilogie. Wie gewohnt beginnt Corvus mit Szenen voll Brutalität und Grausamkeit. Aber das ist nichts ja nichts neues und das erwarten die Leser seiner Bücher ja auch. Leider bietet dieser dritte Teil aber auch sonst eigentlich nichts Neues. Die Schatten sind grausam und intrigant, die Menschen, die ihnen dienen, voller Selbstaufgabe, einige wenige leisten noch Widerstand und alle leben in schrecklicher Furcht vor dem Schattenkönig.
    Es ist ja schon interessant, die Wandlung Brens mitzuerleben. Wie er sich anfangs noch an seine Empfindungen für Kiretta klammert, aber dann doch immer mehr zu einem wahren Schattenherrn wird. Aber irgendwie fehlt diesem Abschlussband der Biss. Eine tragische Liebesgeschichte mit eingestreuten Folterszenen ist irgendwie nicht das, was ich mir erhofft hatte. Selbst die Begegnung Brens mit seiner Mutter birgt keinerlei Dramatik. Ein oder zwei Überraschungen hat Corvus gegen Ende zwar noch auf Lager, aber die können das Gefühl von Langeweile leider auch nicht mehr so ganz vertreiben. Wer Teil 1 und 2 gelesen hat, sollte diesen Band der Vollständigkeit halber schon lesen, aber seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Diese Story hätte mehr Potential gehabt. Mehr als :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gibt es von mir leider nicht. Der Schluss legt die Vermutung nahe, dass wir irgendwann doch wieder etwas von den Schattenherren lesen werden. Vielleicht gibt es dann neue Gegner und damit wieder etwas mehr Spannung.


    Fazit:
    Abschluss einer Trilogie, die richtig stark begonnen hatte, aber gegen Ende mangels neuer Ideen leider fast genauso stark nachlässt.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark