Klappentext:
Mit einem ironischen Blick auf die sechziger Jahre beschreibt Genazino den Weg eines jungen Mannes: Ein Träumer, der immer an dasselbe denkt: ans Lesen und Schreiben. Und daran, endlich erwachsen zu werden und die drei Dinge zu haben, die es dazu braucht: eine Frau, eine Wohnung und einen eigenen, selbst geschriebenen Roman. Vorerst führt er jedoch ein Doppelleben zwischen Lokalblatt und Lieferscheinen...(Textquelle: amazon.de)
Zum Buch:
Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten und zeigt einen Damm (Steg), auf dem ein einsamer Mann sitzt, der als ein schwarzer Schatten dargestellt ist. Das Cover vermittelt Einsamkeit und Ruhe, aber auch eine gewisse Tiefe. Mich spricht diese Buchgestaltung leider nicht ganz an, aber es passt zum Inhalt des Buches recht gut.
Erster Satz:
„Mit siebzehn trudelte ich ohne besondere Absicht in ein Doppelleben hinein.“
Meine Meinung:
„Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman“ ist mein erstes Buch des Autors Wilhelm Genazino, was ich auf Grund eines Schulprojekt meiner Schwester gelesen habe.
Weigand ist ein 17-jähriger junger Mann, der gerade eben erst vom Gymnasium geflogen ist. Seine Eltern drängen ihn dazu eine Lehre zu beginnen und seine Mutter selbst, zieht ihn von einem zum anderen Vorstellungsgespräch. Sie meint es gut mit ihm, doch ihre Fürsorge geht soweit, dass sie Weigand in den Chefgesprächen nicht mal selbst antworten lässt.
Weigand hat ein ganz anderes Ziel vor Augen. Er will Schriftsteller werden und kann an nichts anderes mehr denken als an das Lesen und Schreiben. Nicht einmal seine Freundin Gudrun kann ihn von seinem Traum ablenken und auch beim Versuch einer ersten intimen Berührung, denkt er nur an die Literatur.
Bald schon führt Weigand ein Doppelleben. Tagsüber arbeitet er als Lehrling in der Spedition, Nachts als freier Reporter, wobei er eine Menge andere Schriftsteller kennenlernt. Doch auch Frauen lernt er kennen, wie z.B. Linda, die ebenfalls eine Reporterin ist. Er denkt immerzu an sie, doch plötzlich ist sie verschwunden.
Diese Geschichte ist in der Ich-Perspektive geschrieben und wir lernen einen 17-jährgen jungen Mann kennen, dessen Vornamen nie erwähnt wird. Man lernt ihn nur durch seinen Nachnamen Weigand kennen. Als Leser verfolgt man seinen Lebensweg, seine Träume und erlebt seine Gefühlswelten hautnah mit, doch mehr passiert hier leider nicht.
Durch dem sehr einfachen und flüssigen Schreibstil kommt man durch dieses Buch sehr gut durch, doch gibt es einige Literarische Stellen, an denen man sich etwas festbeißt.
Mich hat dieses Buch leider nicht begeistern können zum einen, weil mir der Sinn der Geschichte nicht ganz klar wurde. Es war angenehm zu lesen und teilweise auch interessant zu erfahren was Weigand erlebt, denkt und fühlt. Doch während des Lesens kamen eine Menge Fragen auf, zu denen es keine Antworten gibt.
Ich denke ich werde dem Autor mit einem anderen Titel noch eine Chance geben, doch mit dieser Geschichte hat er mich nur Fragend hinterlassen.
Fazit:
Wilhelm Genazino erzählt eine Geschichte über das Erwachsenwerden eines jungen Mannes, dessen Träume sich rund um die Literatur drehen und seinem alltäglichen Leben. Ein literarisches Werk mit vielen Tiefen, aber ohne nennenswerten Ereignissen die diese Geschichte zu etwas besonderen macht. Dieses Buch lässt einen nach dem Lesen fragend zurück.
Meine Wertung:
Zum Autor:
Wilhelm Genazino wuchs in einfachen Verhältnissen in Mannheim auf. Nach dem Abitur und einem Volontariat bei der Rhein-Neckar-Zeitung studierte Genazino Germanistik, Philosophie und Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Nach Abschluss arbeitete er als freier Journalist und Redakteur. Er war bis 1971 Redakteur bei der Frankfurter Satire-Zeitschrift Pardon und von 1980 bis 1986 Mitherausgeber der Zeitschrift Lesezeichen. Seit Anfang der 1970er Jahre erwirbt er seinen Lebensunterhalt als freiberuflicher Schriftsteller.
Von 1970 bis 1998 lebte er in Frankfurt am Main. 1997/98 hatte Genazino eine poetologische Gastdozentur an der Universität Paderborn inne. Ab 1998 lebte er in Heidelberg, bevor er 2004 nach Frankfurt zurückkehrte. 2004 erhielt er den bedeutendsten deutschen Literaturpreis, den mit 40.000 Euro dotierten Georg-Büchner-Preis von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, in der er seit 1990 Mitglied ist. Im Wintersemester 2005/06 hielt er an der Frankfurter Universität die Frankfurter Poetik-Vorlesungen unter dem Titel „Die Belebung der toten Winkel“. Im Sommersemester 2009 hatte er die Poetikprofessur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg inne. 2011 wurde er in die Berliner Akademie der Künste gewählt. Sein Roman Wenn wir Tiere wären wurde für den Deutschen Buchpreis 2011 nominiert.
Genazino wurde in den späten 1970er Jahren bekannt durch seine Abschaffel-Trilogie über das Innenleben eines isoliert lebenden kleinen Angestellten. Diese wurde 2011 zur gemeinsamen Lektüre im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Frankfurt liest ein Buch“ ausgewählt.[1]
In seinen Romanen und Essays greift Wilhelm Genazino einzelne Bilder aus dem unscheinbaren Alltag heraus und beschreibt sie minutiös. Seine Beschreibungen resultieren aus einer zeitlich gedehnten Betrachtung von konkreten Einzelheiten. Auf diese intensive Art der Wahrnehmung bezieht sich der Titel seines Essays Der gedehnte Blick. Neben seinen Romanen und Essays hat er auch zahlreiche Hörspiele verfasst. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, unter anderem ins Englische, Französische, Griechische, Italienische, Litauische, Niederländische, Russische, Slowenische, Spanische, Tschechische und Ungarische.
Im Mai 2012 wurde bekanntgegeben, dass Genazino sein Archiv an das Deutsche Literaturarchiv Marbach übereignet.[2]
Wilhelm Genazino lebt in Frankfurt am Main.
(Textquelle: wikipedia.de)