Anna Seidl - Es wird keine Helden geben

  • Inhalt:
    Ein Albtraum für jeden Schüler und alle Eltern passiert Miriam. Ein Amoklauf an ihrer Schule, ihr Freund Tobi stirbt erschossen vom Täter. Sie kann die Angst riechen und sieht dem Tod ins Auge. Danach ist nichts mehr so wie es war....


    Meine Meinung:
    Es wird keine Helden geben hat mich schon als ich es im Programm sah intererssiert. Schließlich bin ich selber Mutter von drei Kindern und immer wenn ich im Fernsehen von einem Amoklauf hörte war ich froh das sowas hier noch nicht vorgekommen ist. Ich hatte Mitleid mit den Beteiligten und war Fassungslos


    Nun gibt es ein Buch das diese Fassungslosigkeit aufgreift. Geschrieben ist Es wird keine Helden geben aus sich der 15 Jährigen Miriam. Alles ist in Ordnung, ihre größte Sorge ist die Lateinnote und dann fallen Schüsse. Die Autorin schafft es die Emotionen gut zu beschreiben. zumindest so wie ich sie mir vorstellen würde. Es ist ja kein Erfahrungsbericht. Doch denke ich das man sich so fühlen könnte. Der Freund gestorben, nichts ist mehr wie bisher. Alles vergangene ist unwichtig. Die Trauer und der Schock überwiegen. Man fragt sich wie andere einfach so weiter machen können. Das alles ist nur logisch. Anna Seidl greift aber auch verschiedene Arten der Trauer auf. Es sind 5 Freundinnen und jede reagiert anders. Auch wenn man alles nur aus Miriams Sicht liest.


    Miriam hat es nicht immer leicht in ihrem jungen Leben gehabt, aber sie ist glücklich. Sie wohnt bei ihrem Vater, hat tolle Freundinnen und einen lieben Freund. Sie geht aufs Gymnasium und beschreibt sich selbst als ziemlich oberflächlich. Das ändert sich aprupt nach dem Amoklauf. Sie muss wieder neu Leben lernen. Sie hat es hart getroffen. Nichts ist mehr so wie es war und das merkt man bei Miriam ganz besonders. Sie macht sich Gedanken über das Warum und Wieso.
    Andere Figuren gibt es einige, aber niemand ist so Präsent wie Miriam. Es gibt da Freundinnen, die für sie sehr wichtig waren und wie oben schon geschrieben recht unterschiedlich agieren nach dem Amoklauf. Es gibt da ihren Freund Topi, den wir in ihren Erinnerungen kennen lernen. Es gibt Eltern und Großeltern die versuchen da zu sein.


    Im Laufe der Geschichte wird klar warum der Täter so agiert hat. Eine wirkliche Aufklärung von offizieller Seite wird aber nie beschrieben. Mobbing ist hier das Hauptthema und durch die Erzählungen von miriam aus der Zeit vor dem Amoklauf kann man sich dieses Motiov auch gut vorstellen. Am Ende ist das aber nur eine Vermutung, wie es auch in der Realität ganz oft nur Vermutungen sind warum so ein Amoklauf passiert.
    Erst dachte ich es ist kein richtiger Abschluss ohne diese Aufklärung. Das stimmt aber nicht, denn es ist wie in der Realität. Hundertprozentig kann man nie wissen was einen Täter angetrieben hat. Jeder macht sich seine eigenen Gedanken dazu.


    Man begleitet Miriam bis zum Ende auf ihrem Weg zurück ins Leben. Manchmal gab es Stellen die ich langatmig fand, weil sich scheinbar nichts tat. Manches fand ich etwas nervig, auch wenn es realistisch war. Aber am Schluss muss ich sagen das Anna Seidl eine großartige Geschichte gelungen ist, die zum Denken anregt. Sowohl bei Schülern wie bei Eltern und wenn es nur einen kleinen Teil vom Mobbing abhält dann hat dieses Buch seinen Dienst erfüllt. :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich bin ein bisschen hin und her gerissen von diesem Buch.


    Einerseits war ich in der ersten Hälfte des Buches beeindruckt, mit welcher Intensität eine so junge Autorin ein solches Ereignis und die Gefühle und Gedanken ihrer Protagonistin Miriam beschreibt. Andererseits, und das mag auch dem Alter der Autorin geschuldet sein, handeln die Erwachsenen in diesem Buch nicht wirklich logisch für mich. Welche Eltern würden ihr Kind tagelang in ihrem Zimmer lassen, wenn dieses sich weigert zu essen? Ich hätte meine Tochter nicht tagelang dort machen lassen, was sie soll, sondern in ein Krankenhaus eingewiesen, wenn sie sich so verhalten hätte. Miriam erhält, meiner Ansicht nach, viel zu wenig Unterstützung durch ihre Eltern. Gut, einerseits verweigert sie sich natürlich auch jeglichen Versuchen, auf sie einzugehen, andererseits halte ich das für normal nach einem solchen Erlebnis und denke, dass die Erwachsenen hier die Aufgabe haben hartnäckiger und durchsetzungsfähiger zu sein.


    Auf S. 80/ 81 war es dann mit jeglichem Mitleid, Verständnis oder was auch immer ich vorher noch positiv für Miriam empfunden haben mochte vorbei. Miriam ist ein furchtbarer Mensch, sie ist in meinen Augen genauso furchtbar wie Matias, der Amokläufer. Sie hat schlimme Dinge zu ihm gesagt und, dass sie sich nicht einmal jetzt, nach allem, was passiert ist, dafür schämt, sondern es auch noch richtig findet, was sie getan hat ist einfach unfassbar. Ich bin ehrlich geschockt.


    Die Beschreibung von Joanne auf den Seiten 87/ 88 hat mir dann wieder Gänsehaut verursacht. Wie schafft es eine 16jährige derart eindrucksvoll zu schreiben? Joanne ist die Erste, die die alles entscheidende Frage laut ausspricht. "SIND WIR SCHULD?"


    Insgesamt ging ich bis zur Hälfte des Buches durch eine Achterbahn der Gefühle. Ich hasste, Miriam, ich hatte Mitleid mit ihr und dann ging sie mir einfach nur wieder furchtbar auf die Nerven.


    Leider schaffte die Autorin es bei mir nicht, mich das gesamte Buch über mitzuziehen. Etwa nach der Hälfte des Buches war plötzlich der Ofen aus. Das Buch langweilte mich, die Emotionen kamen nicht mehr bei mir an. Ich kann Miriam nicht glauben. In meinen Augen ist sie absolut nicht authentisch. Sie fängt zwar an zu reflektieren, aber irgenwie scheint mir dies nicht echt zu sein. Ich habe es ihr nicht abgekauft, dass sie wirklich Reue empfindet. Es scheint vielmehr so, als ob die Autorin meinte, dass es Zeit ist für Miriam auch mal darüber nachzudenken, was sie und ihre Freunde eigentlich für eine Mitschuld tragen. An der einzigen Stelle, wo man wirklich etwas hätte rausreißen können, auf S. 216, wird einfach darüber hinweg gegangen und Miriam bleibt Tobis Mutter die Antwort schuldig. Als ob die Autorin Angst davor hat sich wirklich intensiv mit dem Thema auseinander zu setzen. Um es mal ganz offen zu sagen, ich bin der Ansicht, dass gut die Hälfte des Buches, in der es um Miriams Gefühle geht, auch ohne Amoklauf hätte stattfinden können. Wäre ihr Freund bei einem Autounfall oder an einer Krankheit gestorben, dann hätte sie die gleichen Gefühle gehegt. Der Part, der sich mit Miriams Trauerbewältigung auseinandersetzt ist der Autorin gut gelungen. Dass man natürlich nach einem solchen Verlust nicht einfach weitermacht wurde gut herausgearbeitet. Sehr intensiv fand ich die Stelle, an der Miriam immer wieder Tobis Mailbox anrief.


    Auch hätte man meiner Ansicht nach wesentlich mehr auf Miriams Umfeld eingehen müssen. Wie geht es ihren Mitschülern, wie gehen die damit um. Wie verläuft der Schul"alltag" nach einer solchen Geschichte? Würde nicht in die Schule auch mehr Seelesorge betrieben werden?


    In meinen Augen ist dieses Buch okay zu lesen, aber leider auch nicht mehr, da es nur an einer sehr oberflächlichen Oberfläche kratzt, aber eine Auseinandersetzung mit dem Thema Mobbing und Amoklauf nicht wirklich stattfindet. Ganz interessant ist es zum Thema Trauerbewältigung zu lesen, aber das war ja eigentlich nicht das vorherrschende Thema um das es hier gehen sollte.


    Von mir gibt es 2 Sterne.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Klappentext
    Berührend, fesselnd, unfassbar: Wenn nichts mehr ist, wie es war. Kurz, nachdem es zur Pause geläutet hat, hört Miriam einen Schuss. Zunächst versteht niemand, was eigentlich passiert ist, aber dann herrschen Chaos und nackte Angst. Matias, ein Schüler aus ihrer Parallelklasse, schießt um sich. Auch Miriams Freund Tobi wird tödlich getroffen. Miriam überlebt - aber sie fragt sich, ob das Leben ohne Tobi und mit den ständig wiederkehrenden Albträumen überhaupt noch einen Sinn hat. Waren sie und ihre Mitschüler Schuld an der Katastrophe?
    Das großartige Debüt von Anna Seidl, die erst 16 Jahre alt war, als sie diese aufwühlende Geschichte geschrieben hat: eine intensive Auseinandersetzung mit den Folgen eines Amoklaufs für die Überlebenden, mit Schuld und Trauer, schonungslos erzählt.


    Über den Autor
    Anna Seidl, 1995 in Freising/Bayern geboren, dachte sich schon als Schulkind eigene Geschichten aus. Heute ist sie freie Autorin und lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Frankfurt.


    Schreibstil & Spannung
    Die Autorin redet nicht lange drumherum, wann wird direkt mit der Situation des Amoklaufes konfrontiert. Die Charaktere sind so ausgearbeitet das man sofort einen Bezug zu Ihnen findet. Die Zeit die die Kinder in der Schule verbringen und alles hautnah miterleben ist so detail genau beschrieben das man richtig mitleidet.
    Den Schmerz, die Angst, Verzweiflung kommen in jeder Zeile des Buches hervor.
    Spannung pur von der ersten Seite an. Die Autorin schafft es eine Welt zu erschaffen in die man sich sofort hinein versetzt fühlt, man leidet mit den Protagonisten richtig mit


    Meine Meinung
    Man verliert Freunde, Klassenkameraden und auch seine große Liebe. Man ist so hilflos, kann nichts machen als es anzusehen und versuchen sich selber in Sicherheit zu bringen.


    Das Leben der jungen Miriam ist komplett aus den Fugen geraten, sie hat keinen halt mehr und weiß nicht, wie sie weitermachen soll. Die Familie steht zwar hinter ihr, aber wirklich nachvollziehen kann die das Geschehene nicht.
    Das Buch beschreibt die Situation des Amoklaufes, den Schockmoment, die Zeit der Angst währenddessen. Die Verzweiflung, den Freunden nicht helfen zu können und die Hilflosigkeit. Dieser Abschnitt ist kurz und heftig gehalten. Mehr Wert wird im restlichen Buch auf die Zeit danach gelegt. Wie geht man mit einer solchen Situation nur um, an die man nie im Leben gedacht hat?
    Die Autorin beschreibt ganz toll den Zusammenhalt in der Familie, Mobbing unter Schülern und das schlechte Gewissen von manchen, die in solchen Fällen nur als Mitläufer dabei sind, um nicht ausgestoßen zu werden. Was mir gut gefällt sind die kleinen Rückblicke. Man bekommt so auch einen tollen Eindruck wie es Miriam vor dem Amoklauf ging, was für ein fröhliches Mädchen sie war!
    Ebenso wird erzählt, wie Miriam nach und nach den Weg zurück zum Alltag findet, neue Freunde bekommt und einfach wieder ein fröhliches Leben führen kann, parallel zur Trauer die leider immer wieder hochkommen wird.


    Fazit
    Ein klasse Buch was einen nachdenklich stimmt, zu Tränen rührt, und doch Hoffnung verbreitet!


    Sterne
    5/5

  • Inhalt:


    Miriam ist 15 Jahre alt, glücklich mit ihrem Freund Tobi und auch wenn ihre Mutter sie vor einigen Jahren verlassen hat, führt sie ein glückliches Leben. Mit ihren vier Freundinnen ist sie eng verbunden und nichts könnte sie auseinander bringen. Das gleiche gilt natürlich für Tobi und sie. Miriam ist glücklich bis zu jenem Tag …


    In der einen Sekunde scherzt sie noch fröhlich mit ihrer Freundin Joanne und in der nächsten sieht sie ihren Freund Tobi, angeschossen auf dem Schulflur liegen, sieht wie der Junge mit der Waffe, ein zweites Mal auf ihre erste große Liebe schießt und dann schließlich die Waffe hebt und auf sein nächstes Ziel anlegt: Auf sie.


    Die Charaktere:


    In all meinen Rezensionen gehe ich meist genau auf die wichtigsten Charakter ein, so wäre es in diesem Fall wohl Miriam. Doch zu diesem Fall möchte ich gar keine Meinung zu dem 15 jährigen Mädchen abgeben. Was soll ich auch schreiben? Dass sie mir gut gefallen hat? Dass sie immer genau richtig gehandelt hat? Dass ich es in jenem Fall auch so gemacht hätte, oder ganz anders? Nein. Aus dem ganz einfachen Grund, dass ich nicht sagen könnte, wie ich mich nach solch einem schrecklichen Ereignis verhalten würde. Ich kann nicht sagen, wie jemand anderes reagieren würde. Nicht sagen was richtig und was falsch ist. Niemand kann sagen, wie sich irgendjemand nach einem Amoklauf in einer Schule verhalten würde, niemand der nicht dabei war.


    In diesem Buch werden Varianten gezeigt, wie nach solch einem Erlebnis weiter gemacht werden kann und in einigen Fällen haben sich Betroffene auch sicher so gefühlt und gehandelt, was teils schrecklich aber auch gut sein kann. In jedem Fall haben für mich die Personen logisch und nachvollziehbar reagiert.


    Meine Meinung / Fazit:


    „Es wird keine Helden geben“ verspricht mit dem Klappentext genau das, was es ist: Packend, schockierend und zutiefst berührend … diese Worte findet man dort und lassen einen schon gut erahnen was auf den Leser zukommt. Ich will ehrlich sein, mich hat dieses Buch sehr herunter gezogen. Ich war so gut wie die ganze Zeit am weinen, weil mich der Inhalt einfach so sehr gepackt hat. Miriam erzählt ihre Geschichte sehr glaubwürdig und so rührend, dass ich teilweise gar nicht mehr aufhören konnte zu weinen.


    Der Name Tobi, hat es auch nicht gerade besser gemacht, da -so blöd es sich irgendwie anhört - mein Freund den gleichen Namen trägt. Ich habe mich teilweise oft in Miriam hineinversetzt und überlegt, wie ich reagiert hätte: Ich kam auf kein Ergebnis. Ich weiß nur, dass ich genauso wie Miriam sehr traurig, wütend und fassungslos wäre. Man würde glaube ich denken, dass man in einem schrecklichen Alptraum gefangen ist und verliert den Bezug zur Realität. Denn genauso wie unsere Hauptprotagonistin sagte, wer glaubt schon, dass es in der eigenen Schule passiert?


    „Es wird keine Helden geben“ ist ein Buch, welches uns mit der Realität konfrontiert, welche wir jedoch so gut wie möglich verdrängen. Miriam macht uns klar wie schnell einen das Unglück packen und zerreißen, wie schnell man in eine dunkle Welt voller Tränen und Kummer geschleudert und wie schnell man seine besten Freunde und seine große Liebe verlieren kann.


    Viele Dinge die Miriam tut, kann ich nicht nachvollziehen, aber wie schon gesagt, ich habe kein Recht mir ein Urteil über Emotionen und Handlungen von Menschen zu erlauben, welche sowas erlebt haben, da ich nie in einer solchen Situation war und hoffentlich auch nie sein werde.


    Für dieses Buch gibt es ganz klare fünf von fünf Fledermäusen.

  • So ich hatte dieses Buch gewonnen und endlich mal die Zeit gefunden es zu lesen.


    Ich muss erstmal sagen ich war überrascht, das es doch sehr dünn war. Ich hab es innerhalb eines Tages durchgelesen.



    Klappentext:


    Man kann die Angst riechen. Man kann nach ihr greifen. Er ist unter uns. Wir können sie hören, die Schüsse. Sie sind laut. Viel zu laut.
    Ein völlig normaler Schultag. Doch kurz nach dem Pausenklingeln fällt der erste Schuss. Die fünfzehnjährige Miriam flüchtet mit ihrer besten Freundin auf das Jungenklo. Als sie sich aus ihrem Versteck herauswagt, findet sie ihren Freund Tobi schwer verletzt am Boden liegen. Doch für Tobi kommt jese Rettung zu spät, und Miriam verliert an diesem Tag nicht nur ihr bislang so unbeschwertes Leben.....


    Autorin:


    Anna Seidl wurde 1995 in Feising geborgen, wuchs u.a. in Budapest auf zog schließlich mit ihrer Familie nach Bayern. Schon in der Grundschule erzählte sie gerne Geschichten und fing auch bald an, sie aufzuschreiben. Mit ihrem Jugendbuchdebüt 》Es wird keine Helden geben《 stellte sie nun ihr schriftstellerisches Können unter Beweis. Die Autorin lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern in der Nähe von Aschaffenburg.


    Meine Meinung:
    Ich bin begeistert. Als ich das Buch durch hatte habe ich gesehen das Anna Seidl gerade mal so alt ist bzw. ein Jahr älter je nachdem ob sie früher als ich Geburtstag hat. Aber alleine das finde ich faszienierend. Sie hat einen sehr leichten und guten Schreibstil.
    Dies ist immer ein schwieriges Thema wie ich finde. Denn es geht hier hauptsächlich um einen Amoklauf wo es ebend keine Helden geben wird. Und es steht die Frage während des Buches "Sind wir schuld"?
    Ich fande es Packend, schokierend un sehr berührend. Wenn ich überlege das ich das hätte in dem Alter durch machen müssen. Und dann kann ich mich voll in die Protagonistin hinein versetzen. Ich fühle mit ihr mit und kann verstehen das sie sauer und wütend auf die Menschen ist die immer sagen wir wollen dir helfen, wir müssen da zusammen durch. Aber im Grunde hat garkeiner eine Ahnung wie es in ihr aussieht und wie schwer dies zu verarbeiten ist. Mir standen offt die Tränen in den Augen und ich hätte beinahe mit geweint.


    Fazit:
    Man begleitet Miriam nach diesem Amoklauf eine Zeitlang auf ihren Weg wieder ins Leben und bekommt damit eigentlich mal mit wie schwer es ist. Und in dieser Zeit passieren noch sehr viele schlimme Dinge die sie sehr mit nehmen.
    Dieses Buch sollte meiner Meinung nach auch an Schulen unterrichtet werden. Vllt. Gibt es dann weniger Mobbing. Es ist sehr gut geschrieben und ich habe die ganze Zeit mit gebannt.


    Eine Freundin von mir legt sich dieses Buch jetzt auch zu.

    :huhu:


    "Bücher sind einzigartige, tragbare Magie!" :study:



    Die Zukunft gehört denjenigen, die an das schöne ihrer Träume glauben!


    Cody Mcfadyen :lechz:
    Lieblingszeitschrift: Flow. :loool:


    2015:
    Gelesene Seiten:
    Gelesene Bücher:

  • Für mich persönlich gehört Anna Seidl zu den besten Autoren überhaupt, denn es schaffen nur ganze wenige solch ein tragisches Ereignis so authentisch zu erzählen.
    Meiner Meinung nach hätte es auch keine bessere Protagonisten als Miriam geben können. Sie ist eine sehr starke junge Frau, auch wenn sie das selber nicht so sieht. Miriam ist wie viele andere junge Erwachsene die nicht über Dinge nachdenken die sie tun, sondern einfach das machen was ihnen gerade einfällt ohne Rücksicht auf andere. Ich bin total in ihrer Gedankenwelt versunken und habe so richtig mir ihr mitgefühlt. Mir kamen selber die Tränen, denn so etwas möchte niemand erleben. Ihren Kampf zurück ins Leben fand ich sehr mutig und ergreifend.

    Mir hat es sehr gut gefallen das Anna Seidl die Vergangenheit und Gegenwart in die Geschichte perfekt eingefügt hat. Es zeigt wie sich das Leben eines Menschen verändern kann, wenn er so etwas miterlebt. Als Leser ist man geschockt, traurig und sucht nach dem warum. Doch das warum hat die Autorin sehr gut erkannt, auch wenn es sich viele nicht eingestehen möchten. Die Tat selber rückt nicht in den Vordergrund, sondern es wird erzählt wie das Leben danach weiterläuft. Wie die Personen reagieren die dabei waren oder wie die Angehörigen damit umgehen und mitleiden. Nichts mehr ist selbstverständlich, denn was früher wichtig erschien rückt in den Hintergrund.

    Mich hat das Buch tief berührt und leider steckt sehr viel Wahrheit in dieser Geschichte. Wir Menschen wissen manchmal selber nicht was wir tun und denken erst viel zu spät nach, was für eine Wirkung manche Reaktionen und Aktionen nach sich zieht.

    Fazit:
    Es wird keine Helden geben, ist eine Geschichte die man nicht mehr vergisst und es wird immer in meinem Kopf bleiben, das der Mensch umdenken sollte. Ein flüssiger und lebendiger Schreibstil schafft es das man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

  • Meine Meinung:
    Ich bin immer noch wie erstarrt. Dieser Roman ging mir dermaßen unter die Haut. Mehr als ein mal saß ich heute da und rang mit den Tränen. Das habe ich sehr sehr selten und hier hat es mich ziemlich kalt erwischt.


    Ein Amoklauf in der eigenen Schule. Als in Deutschland die Amokläufe von Erfurt und dann einige Jahre später in Winnenden (ganz nahe meiner Heimatstadt) geschahen hatte ich zwar einerseits das Gefühl das es schlimm und traurig war, aber andererseits hatte ich dann trotzdem auch das Gefühl, das es sehr weit weg ist. Gar nicht richtig real. Sich das auch nur vorzustellen, das fällt schwer. Zum Glück einerseits, weil man das denke ich mal nur wirklich kann, wenn man es selbst miterleben musste - aber auch trauriger weise andererseits, weil man so doch schnell wieder so tut, als ob es nicht passieren würde und schon gar nicht einem selbst.


    Dieser Roman hat mir eine Ahnung geben können wie es sein kann, mitten im Leben aus dieser Realität herausgerissen zu werden, aus dem Tritt zu kommen und dabei geliebte Menschen nicht mitnehmen zu können - und zwar deshalb, weil ein anderer sie erschossen hat. Dieser Roman ist aber noch viel mehr. Denn Miriam ist keine Hollywood-Heldin, sondern ein Mädchen das es wirklich geben könnte. Sie hat ihre guten und weniger guten Seiten. Ihr Verhalten, auch gegenüber ihren Eltern, den Freunden, Klassenkameraden nach dem Amoklauf - aber auch in Rückblenden davor - das ist realistisch und ich hatte mehr als ein mal das unheimliche Gefühl eine echtes Tagebuch zu lesen. Fast kam ich mir voyeuristisch vor. Es wird aber auch gefragt wie es überhaupt zu so einer schrecklichen Tat kommen konnte, und auch hier beschönigt die Autorin dankenswerter weise nichts. Man merkt das sie sich viele Gedanken über das Thema gemacht hat. Sie greift auch viel Kritik z.B an den Medien auf, die ich mir damals bei Erfurt auch schon überlegt hatte. Es gibt einige Punkte die wirklich knallhart sind. Ein Roman den man vielleicht hi und da nicht immer leicht ertragen kann. Aber gerade das macht ihn für mich umso eindringlicher. Für mich muss ein Roman auch mal wehtun können wenn es das Thema mit sich bringt.


    Einzig das Thema mit Mirjams Mutter hätte ich persönlich nicht so dringend gebraucht, ich finde "Es wird keine Helden geben", hätte auch ohne sie funktioniert. Und das letzte Kapitel fand ich auch ein klein wenig zu früh für die Entwicklungen die darin beschrieben werden. Aber ich denke ein positiver Ausblick... den braucht man vielleicht am Ende dann doch...


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  • Warum. Ein einfaches Wort.
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    Über dieses Buch wurde auf vielen Blogs bereits viel geschrieben. Daher gibt es von mir heute nur wenige Worte:


    Originalität:


    Bücher über Amokläufe an Schulen gibt es inzwischen viele – aus traurigem Anlass, kommen solche Amokläufe in der realen Welt doch viel zu häufig vor. Was an "Es wird keine Helden geben" direkt aufhorchen lässt, ist das jugendliche Alter der Autorin: Anna Seidl war selber erst 16 Jahre alt, als sie diese Geschichte schrieb, und damit ganz nahe dran an der Lebenswirklichkeit ihrer Charaktere. Diese Nähe spürt man auch, und alleine dadurch liest sich das Buch authentischer und letztendlich origineller.


    Spannung:


    Es ist weniger ein Buch über die möglichen Ursachen eines Amoklaufs oder die politischen Überlegungen zu Computerspielen oder Horrofilmen, sondern hauptsächlich ein Buch über das Weiterleben und die Verarbeitung nach einem traumatischen Erlebniss. Der Amoklauf selber nimmt erstaunlich wenig Platz im Buch ein, in wenigen rasanten Szenen, dafür wird viel über die Welt davor und die Welt danach geschrieben.


    Daher besticht die Geschichte nicht durch handlungsorientierte, sondern durch psychologische Spannung.


    Emotionale Wirkung & Charaktere:


    Und das fand ich sehr berührend, denn man durchläuft mit der 15-jährigen Miriam wirklich alle Phasen der Trauer, von aggressiver Verweigerung über depressive Annahme bis hin zu zunehmend bewusster Annahme. Da sich die Handlung wirklich sehr stark auf sie alleine konzentriert, bekommt man von den Emotionen der anderen Charaktere zunächst nur am Rande etwas mit.


    Aber je mehr Miriam sich mit ihrer Trauer beschäftigt – sich wirklich auf die Trauerarbeit einlässt – desto mehr nimmt sie wahr, wie es den anderen Überlebenden ergeht und dass diese zum Teil ganz anders damit umgehen... Und das nicht unbedingt auf gesündere Weise.


    Bei Miriam kommt noch dazu, dass ihre lange verschollene Mutter wieder auf der Bildfläche auftaucht, was sie im ersten Moment weder annehmen will noch kann. Manchmal war mir dieses zusätzliche Problematik fast ein bisschen zuviel für ein Buch, das schon so eine starke zentrale Problematik aufweist.


    Schreibstil:


    Der Schreibstil ist schnörkellos, jugendlich und nimmt den Leser gerade dadurch mühelos mit ins Geschehen.


    Fazit:


    Die 15-jährige Miriam überlebt einen Amoklauf an ihrer Schule – ihr Freund jedoch starb vor ihren Augen, und auch den Tod eines anderen Jugendlichen bekam sie unmittelbar mit. Es geht hier nicht um Killerspiele und politische Überlegungen, sondern ausschließlich darum, wie Miriam mit einer Welt umgeht, die für sie von einer Minute auf die nächste eine andere geworden ist.


    Die Autorin war selber erst 16, als sie das Buch schrieb, und diese Nähe zum Alter ihrer Protagonistin spürt man auf jeder Seite. Die Geschichte hat etwas Bestechendes, dem ich mich kaum entziehen konnte; sie bringt die Emotionen von Miriam sehr unmittelbar rüber und liest sich unglaublich lebensecht und glaubhaft.