„Blood Song“ ist eines dieser Bücher, die ich seit langem auf meiner Wunschliste habe, aber mir bisher nie gekauft habe. Bei „Blood Song“ lag das hauptsächlich an zwei Gründen:
1. Immer wenn ich es auf Amazon oder in einer Buchhandlung bestellen wollte, wurden mir Lieferzeiten von 1-2 Monaten versprochen.
2. Für ein Buch von einem Autoren, von dem ich noch nie gehört habe, war es mir doch zu teuer.
Da ich zu Weihnachten jedoch einen Kindle Paperwhite bekommen habe und das Ebook nur 5,61€ kostet, habe ich „Blood Song“ nun gelesen und ärgere mich nun, „Blood Song“ nicht als Hardcover gekauft zu haben, da es zu den Büchern gehört, die ich im Regal stehen haben möchte. Daher werde ich es mir vermutlich irgendwann noch einmal als reales Buch kaufen.
Inhalt:
We have fought battles that left more than a hundred corpses on the ground, and not a word of it has ever been set down. The Order fights, but often it fights in shadow, without glory or reward. We have no banners. Vaelin Al Sorna's life changes forever the day his father abandons him at the gates of the Sixth Order, a secretive military arm of the Faith. Together with his fellow initiates, Vaelin undertakes a brutal training regime - where the price of failure is often death. Under the tutelage of the Order's masters, he learns how to forge a blade, survive the wilds and kill a man quickly and quietly. Now his new skills will be put to the test. War is coming. Vaelin is the Sixth Order's deadliest weapon and the Realm's only hope. He must draw upon the very essence of his strength and cunning if he is to survive the coming conflict. Yet as the world teeters on the edge of chaos, Vaelin will learn that the truth can cut deeper than any sword. (Amazon-Kurzbeschreibung des HC)
Abhängig davon, wen man fragt, ist Vaelin Al Sorna entweder ein Held oder ein Schurke, doch alle stimmen überein, dass er eine lebende Legende ist. Doch welche Taten, die ihm zugesprochen werden, hat er wirklich begangen und wer ist der Mensch hinter der Legende? Vaelin ist auf dem Weg zu seiner Verurteilung und einem sicheren Tod. Dabei erzählt er einem Schreiber seine wahre Geschichte, beginnend mit dem Tag, an dem sich sein Leben für immer veränderte. Sein Vater übergibt ihn dem Sechsten Order, in dem Vaelin zum Krieger ausgebildet werden soll. Das Sechste Order dient der vorherrschenden Religion des Landes und ist für die Verteidigung zuständig. Im Sechsten Order werden Vaelin und andere Jungen darauf vorbereitet zu den besten Kriegern zu gehören – wenn sie das brutale, jahrelange Training überleben. Doch die Ausbildung ist erst der Anfang von Vaelin’s Geschichte… (eigene Beschreibung)
Eigene Meinung:
„Blood Song“ enthält alles was eine gute Fantasygeschichte benötigt:Einen glaubwürdigen Hauptcharakter, eine interessante Handlung und eine Welt, die man erkunden möchte. Der Hauptcharakter Vaelin Al Sorna ist sehr glaubwürdig und im Laufe der Geschichte wurde er mir sehr sympathisch. Keine seiner Aktionen wirkt unrealistisch, sondern alle vervollständigen sein Bild – das Bild eines Menschen mit Stärken und Schwächen, der zum Helden wurde. Auch die Nebencharaktere sind sehr gelungen, besonders die „Brüder“ des Sechsten Orders sind glaubwürdige Figuren. Jeder von ihnen hat eine eigene, interessante Geschichte und nicht alle ihre Geheimnisse werden offenbart. Auch die anderen Nebencharaktere sind größtenteils sehr realistisch, nur wenige erinnern an Stereotypen. Da Anthony Ryan ein relativ neuer Autor ist und „Blood Song“ sein erster Roman ist, hatte ich befürchtet, dass die Sprache nicht so gelungen ist, jedoch konnte er mich überzeugen, die Sprache passt perfekt in die Geschichte. Besonders die Abwechslung zwischen vulgär und gebildet sprechenden Charakteren verleiht seiner Sprache einen Realismus. In viel zu vielen Fantasybüchern fehlen Charaktere die realistisch fluchen oder auch einmal Beschimpfungen nutzen. Anthony Ryan gelingt es jedoch, diese Ausdrücke gut in sein Buch einzubinden, ohne dass das gesamte Buch vulgär wirkt. Die Beschreibungen sind meiner Meinung nach fast alle gelungen, nur in den seltensten Fällen habe ich mir detailreichere oder ungenauere Beschreibungen gewünscht. Die Idee hinter „Blood Song“ – ein Blick hinter die Kulissen in das Leben einer Legende – erinnert stark an „Der Name des Windes“ jedoch werden die Unterschiede bereits nach wenigen Seiten deutlich. „Blood Song“ ist ein viel düsteres und brutaleres Buch als „Der Name des Windes“ und wenn es damit verglichen werden sollte, würde ich „Blood Song“ spontan als „Der Name des Windes“ in der Welt der „Klingentrilogie“ von Joe Abercrombie beschreiben. Auch erinnert Vaelin wenig an Kvothe, sodass es kein Abklatsch, sondern eine eigene Idee ist, die lediglich in den Grundzügen ähnlich sind.
Alles in allem hat „Blood Song“ die Chance genutzt, zu meinen Lieblingsbüchern zugehören, und ich werde es bestimmt noch öfters lesen. Der zweite Teil der
Trilogie soll bereits am 1.7.2014 erscheinen, sodass ich mich bereits jetzt auf weitere Erlebnisse Vaelin’s freue.
Ich vergebe .
Fazit in einem Satz:
Ich empfehle „Blood Song“ jedem Fan von „Der Name des Windes“ und der „Klingentrilogie“ aber auch jeder andere, der eine gute Fantasygeschichte mag, sollte sich „Blood Song“ einmal genauer anschauen.
Und hier noch ein Zitat Vaelins‘ über Ehre:
„Honour?“ he asked Nurin. „Honour is just a word. You can’t eat it or drink it and yet everywhere I go men talk of it endlessly, and they all tell a different tale of what it actually means. For the Alpirans it’s all about duty, the Renfaelins think it’s the same as courage. In these islands it appears it means killing a
son for a crime committed by his father then slaughtering a helpless man when the pantomime fails to go to plan.”