Gisbert Haefs: Und oben sitzt ein Rabe


  • Gisbert Haefs: Und oben sitzt ein Rabe; Goldmann Verlag München 1998; 254 Seiten; ISBN: 3-442-44281-8





    Die Probleme von Andreas Goldberg sind gewaltig. Er hat seine
    Arbeitsstelle verloren. Geldsorgen kommen hinzu. In dieser Situation
    verläßt ihn auch noch seine Ehefrau Irene, nur um sich kurze Zeit später
    zusammen mit ihrem Liebhaber ermorden zu lassen. Baltasar Matzbach
    kommt so an seinen neuen Fall.





    Haefs erblickt 1950 im rheinischen Wachtendonk das sprichwörtliche
    wie reale Licht der Welt. Heute lebt und arbeitet er aber als
    Schriftsteller (historische und Kriminalliteratur) und Übersetzer in
    Bonn.





    Das Buch ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Was nicht nur an der
    zeitweise skurrilen Sprache liegt. Die Geschichte ist offensichtlich
    nicht in einem Rutsch geschrieben - Matzbach klingt sich zwischendurch
    für einen anderen Kriminalfall aus. Es gibt einige überflüssige Längen,
    die für die Handlung nicht wichtig sind. Die ermordete Irene Goldbach
    spielt in der Handlung nur am Anfang eine Rolle, nämlich als Einleitung
    für den Fall. Für die späteren Ermittlungen fällt sie völlig weg.





    Baltasar Matzbach - auf ihn ist die Geschichte zugeschnitten. Er
    steht im Zentrum der Ereignisse. Die Geschichte spielt in der Zeit, als
    es die DDR noch gab. Man muß als Leser noch ein wenig mit deutscher
    Zeitgeschichte vertraut sein, um wenigstens ein Grundverständnis für die
    Hintergründe zu haben.





    Trotz dieser Schwächen bietet die Geschichte aber gute Unterhaltung, die am Ende sogar rasant ist.