Chris Carter - Der Totschläger / One by One

  • Bei "One by One" handelt es sich um den fünften Fall von Robert Hunter und seinem Partner Garcia - ich habe alle Teile der Serie von Chris Carter gelesen und konnte einfach nicht warten, bis die deutsche Übersetzung erscheinen wird. Das Buch ist im Original im Juli 2013 bei Simon & Schuster in Großbritannien erschienen und wird im Juni 2014 als "Der Totschläger" in Deutschland erscheinen.


    Zuerst möchte in anmerken, dass der Schreibstil von Chris Carter auch im Englischen sehr flüssig und verständlich ist - ich musste kaum Wörter nachschlagen und auch die Spannung entfaltete sich sehr intensiv. In diesem Sinne habe ich es wirklich nicht bereut zur englischen Ausgabe gegriffen zu haben.


    Das Buch ist in 118 kurze Kapitel gegliedert - wie man es von Chris Carter gewöhnt ist. Ich gehe davon aus, dass das auch in der deutschen Version so sein wird. Die englische Version hat 512 Seiten.


    Inhaltsbeschreibung, englisch (v. Amazon):
    'I need your help, Detective. Fire or water?' Detective Robert Hunter of the LAPD's Homicide Special Section receives an anonymous call asking him to go to a specific web address - a private broadcast. Hunter logs on and a show devised for his eyes only immediately begins. But the caller doesn't want Detective Hunter to just watch, he wants him to participate, and refusal is simply not an option. Forced to make a sickening choice, Hunter must sit and watch as an unidentified victim is tortured and murdered live over the Internet. The LAPD, together with the FBI, use everything at their disposal to electronically trace the transmission down, but this killer is no amateur, and he has covered his tracks from start to finish. And before Hunter and his partner Garcia are even able to get their investigation going, Hunter receives a new phone call. A new website address. A new victim. But this time the killer has upgraded his game into a live murder reality show, where anyone can cast the deciding vote.


    Inhaltsbeschreibung, deutsch (v. Amazon):
    Er sagt, du hast keine Wahl.
    Er sagt, du kannst nur zusehen. Es liegt nicht in deiner Macht, seine Taten zu verhindern.
    Aber es gibt immer Wege.
    Und du wirst jeden einzelnen gehen. Bis du ihn gefunden hast.


    Eigene Inhaltsbeschreibung:
    Robert Hunter erhält eines Tages einen Anruf von einem unbekannten Anrufer. Dieser fordert ihn auf, eine bestimmte IP-Adresse in seinen Browser einzugeben. Hunter tut, was der Anrufer verlangt und wird Zeuge eines grausamen Setups: ein gefesselter Mann in einem Glascontainer. Der Anrufer möchte von Hunter wissen, auf welche Art und Weise das Opfer in dem Glascontainer sterben soll: Feuer oder Wasser. Hunter möchte nicht zum Gehilfe eines brutalen Mordes werden und versucht den Anrufer hinzuhalten, seine psychologischen Kenntnisse anzuwenden etc. ... aber letztendlich kann er das "Unvermeidliche" nicht vermeiden. Das Opfer stirbt auf brutalste Art und Weise und es soll nicht bei diesem einen Mord bleiben. Dabei geht der Mörder immer weiter: beim nächsten Mal bleibt die Übertragung nicht nur zwischen dem Mörder und Hunter/Garcia, sondern auch die Öffentlichkeit wird mit einbezogen, indem der Link zu einer Webadresse names pickadeath.com in sozialen Netzwerken verbreitet wird. Alle können zusehen und abstimmen ...


    Meine Meinung:


    Chris Carter hat mit dem fünften Band seiner Reihe wieder einmal äußerst brutale und unvorstellbare Morde konzipiert. Schon der erste Mord war für mich unvorstellbar grausam - ich konnte es kaum fassen und den Widerwillen beinahe körperlich spüren. Brutale Morde sind sicherlich Carters Markenzeichen und ich kann mir nie vorstellen, wie es noch "heftiger" werden kann, aber er schafft es immer, den Effekt zu toppen. Alle Morde in diesem Band sind sehr grausam; so grausam, dass man an manchen Stellen nicht weiterlesen möchte und lieber ein paar Seiten überblättert. Leser bisheriger Carter-Bände wissen aber um die Art der Grausamkeiten und wissen, worauf sie sich einlassen. Wer einen zarten Magen hat, sollte von Chris Carter die Finger lassen.


    In diesem Band wird die Grausamkeit der Morde dadurch potenziert, dass Hunter/Garcia und auch die Öffentlichkeit daran beteiligt sind, denn sie verfolgen die Morde live über das Internet und können/müssen auf die ein oder andere Art abstimmen. Carter macht dabei sehr glaubhaft, warum es nicht möglich ist, den Urheber technisch aufzuspüren, ohne sich in technische Detailbeschreibungen zu verlieren. Dabei wird selbst die Cybercrime-Einheit des FBI zu dem Fall hinzugezogen. Mit dieser betritt Michelle die Bühne, eine Hackerin vom FBI, die manch eine Ähnlichkeit zu Lisbeth Salander aufweist. :| Michelle wirkte auf mich trotzdem engagiert, sympathisch und glaubhaft.


    Mit der Fokussierung auf die Übertragung via Internet und Verbreitung der Inhalte via sozialen Medien versucht Chris Carter in diesem Band, etwas Gesellschaftskritik zu üben: über den dumpfen Unterhaltungswahn, der von immer sinnloseren Reality-Shows ausgeht und der Macht der sozialen Medien. Und dass jeder Hinz und Kunz vor dem PC zu schlimmsten Entscheidungen in der Lage ist und keine Konsequenzen fürchten muss. Ein Button ist ja schnell gedrückt ... Allerdings war das für mich eher weniger glaubhaft. Ich WILL einfach nicht glauben, dass der alltägliche Mensch hinter dem PC sich beteiligen würde.


    Ein großer Pluspunkt der Carter-Romane sind für mich immer die auf die Ermittlungsarbeit fokussierten Plots. Es gibt kaum übermäßige Beschreibungen des Privatlebens der Ermittler Hunter und Garcia - keine Alkoholexzesse, Affären etc. Zwar wird Hunters Hintergrund wieder ausführlich erläutert - es ist also nicht notwendig, irgendeinen Band vorher zu lesen - , aber es gibt kaum Charakterentwicklung. Hunter ist und bleibt der intelligente Ermittler mit dem fotografischen Gedächtnis und Schlafproblemen und Garcia ist und bleibt der Ermittler mit Familie. Das ist für mich ein überaus positiver Aspekt der Reihe, denn eigentlich will ich nur die Aufklärung eines Falls verfolgen und nicht die Entwicklung der Ermittler, welche beide für mich selbst durch die kurze Charakterisierung sehr sympathisch sind.


    Der Plot ist durchweg spannend. Natürlich ist zu erwarten, dass es vor allem im Mittelteil zu Längen kommt, denn die Ermittlungen kommen schlecht voran, ein echter Anhaltspunkt fehlt. Aber trotzdem wird die Ermittlungsarbeit gut vermittelt - auch das Stochern im Trüben. Dadurch, dass der Mörder immer einmal wieder mit Hunter und Garcia kommuniziert und kryptische Hinweise gibt, kommt auch stets Spannung in den Plot. Ich habe außerdem die ganze Zeit wirklich keine Ahnung gehabt, wer der Mörder sein könnte, was auch nicht verwunderlich ist, da dieser vollkommen unbekannt bleibt. Bis Hunter sich irgendwann erinnert und die kryptischen Hinweise kombiniert (m. M. n. gibt es da auch keine Chance für den Leser, von allein darauf zu kommen) ...


    Die Auflösung des Falls ist glaubhaft und das Ende war ein echtes Herzschlagfinale. Carter hat wieder einmal einen Bösewicht vom schlimmsten Kaliber erfunden, der nicht nur brutal, sondern auch ziemlich genial ist. Bis fast zur letzten Seite musste ich intensiv mitfiebern ...


    Das Buch erhält von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne. Einen halben Punkt ziehe ich ab, weil die Geschichte mit der Integration der Internetnutzer für mich einfach so nicht vorstellbar ist. Also, dass die Nutzer sich so beteiligen, wie im Buch beschrieben.

  • Einen halben Punkt ziehe ich ab, weil die Geschichte mit der Integration der Internetnutzer für mich einfach so nicht vorstellbar ist.


    Da wäre ich nicht so optimistisch wie Du. Dem Großteil des heutigen Fernseh-/Internetpublikums traue ich alles zu. :(

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Zitat von "€nigma"

    Da wäre ich nicht so optimistisch wie Du. Dem Großteil des heutigen Fernseh-/Internetpublikums traue ich alles zu. :(


    Auch ich habe mich während es Lesens ganz oft gefragt, ob da nicht doch etwas dran sein könnte. Dass Internetnutzer quasi über das endgültige Schicksal eines Menschen abstimmen. Und dieses Schicksal dann auch noch sehr grausam wäre. Und ich kann es mir einfach nicht vorstellen, vor allem die letzte Abstimmung - vielleicht will ich es mir einfach nicht vorstellen, weil ich in einer solchen Situation einfach nur (v)erschreckt wäre. Ich will natürlich nicht zu viel verraten, aber ich könnte mir vorstellen, dass es dann auch "positive Aktionen" im Netz gibt, die versuchen, den Ausgang zu beeinflussen.


    Grundsätzlich bin ich da natürlich sehr in meinem eigenen Weltbild verankert - und da ich von Reality-Shows nichts halte, sie kaum anschaue, nicht abstimme, ist meine Beurteilung da natürlich auch geprägt von.


    Aber ich kann mir vorstellen, dass sich über diesen Punkt noch viele Diskussionen in diesem Thread oder im Thread zur Beurteilung der deutschen Ausgabe ergeben werden. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt über zukünftige Meinungen, wobei es natürlich etwas schwer ist, darüber zu diskutieren ohne zu viel vom Inhalt zu verraten.


    Cocolina:
    "Der Professor" habe ich leider nicht gelesen, deswegen kann ich da keine Vergleiche ziehen.

  • Da Petra schon eine vollständige und sehr aussagekräftige Rezension geschrieben hat, gebe ich gleich meine Meinung zum Besten:


    Wie schon die vorherigen Bände bietet auch dieser fünfte Roman der Reihe um Hunter und Garcia spannende und flüssige Unterhaltung. Sprachlich ist dieser Thriller nicht übermäßig anspruchsvoll, also auch für weniger geübte Englischleser verständlich und durch die vielen, aber relativ kurzen Kapitel sehr motivierend zum Weiterlesen. Auch die Carter-typischen Cliffhanger am Ende der Kapitel tragen dazu bei, dass man die Lektüre nur ungern unterbricht.
    Auch in diesem Buch ist - wie beim vierten Band - das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Hunter und Garcia nicht mehr so unausgewogen wie in den ersten beiden Bänden, in denen Hunter etwas zu sehr zum intellektuellen Superhelden stilisiert wurde.
    Hunter fällt zwar durch besondere Leistungen auf, hier wirkt er aber nicht so unglaubwürdig wie früher.
    Außerdem gefällt mir die im Buch enthaltene Kritik an der modernen Mediengesellschaft: Der Autor führt vor Augen, welch unglückselige Dynamik sich durch manche Internetplattformen zieht und manche Menschen psychisch (im Roman auch physisch) vernichten kann. Man kann nur hoffen, dass sich viele Leser von diesem ernsteren Hintergrund eines hochspannenden Krimis angesprochen fühlen und ihr "Sozialverhalten im WWW" überdenken.
    Carter legt wieder einen ungeheuer spannenden Kriminalfall vor, bei dem der Leser mitraten kann, was das Motiv des Serienmörders betrifft. Erst spät kommt man den Hintergründen näher, dann wird jedoch einiges nachvollziehbar.
    Sensible Leser sollten vor diesem Buch gewarnt werden: Beschrieb der Autor vorher schon extreme Mordmethoden, so legt er hier noch nach, sodass auch für thriller-erfahrene Leser manche Szenen kaum zu ertragen sind.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

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    :study:
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  • Endlich wieder ein neuer Fall für Garcia und Hunter. Ich war so gespannt, wie es nach dem Totenkünstler weiter geht. Dank Vorablesen musste ich auch nicht bis zum Erscheinungstag warten. :pray:


    Chris Carter hält sich hier nicht lange mit irgendwelchen Prologen oder geheimnisvollen Buchanfängen auf, bei ihm geht es sofort knallhart zur Sache. Es beginnt mit einem rätselhaften Anrufer, was für die Ermittler vom LAPD nichts Neues oder Ungewöhnliches ist. Doch als Garcia und Hunter die von dem Anrufer genannte Internetadresse aufrufen, ändert sich das schlagartig.
    Der Anrufer ist alles andere als ein Spinner. Die beiden werden live Zeuge eines furchtbaren Verbrechens. Und der Täter ist schlau, weder Anruf noch die IP-Adresse können ihn enttarnen.
    Da die Mittel, die der Abteilung Computerkriminalität zur Verfügung stehen, begrenzt sind, wird entschieden, die Abteilung Cyber-Kriminalität des FBI hinzuzuziehen. Und deren Hilfe wird auch bitter nötig sein. Denn der Killer ist in Ausführungen seiner Grausamkeiten noch nicht am Ende. Und das Unfassbare: der Killer lässt über das Schicksal seiner Opfer online von den Bewohnern Kaliforniens abstimmen. Sind Menschen wirklich in der Lage, über den Tod eines fremden Menschen zu entscheiden?


    Gerade die schonungslose und schockierende Art und Weise, wie Chris Carter die Verbrechen seiner Psychopathen beschreibt, ist das, was mir so an seinen Büchern gefällt. :pale: Ich bin schon sehr hart im Nehmen, aber bei einigen Szenen hat´s es mich doch noch ziemlich geschüttelt vor Ekel. Also sei hier gewarnt – Das Buch ist nichts für Zartbesaitete!!


    Oft kommt es vor, dass man von einer Leseprobe absolut begeistert ist, der Rest des Buches dieses Niveau aber nicht halten kann. Das ist hier absolut nicht der Fall. Im Gegenteil. Der Spannungsbogen steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Diese sind sehr kurz, der Schreibstil flüssig und einfach, aber nicht langweilig. Erst gegen Ende des Buches wurde deutlich, wer der Täter ist und aus welchen Motiven er handelt. Auf den letzten Seiten kann man das Buch vor Spannung nicht mehr aus der Hand legen. :study:


    Auch wenn es sich hierbei um den mittlerweile fünften Fall von Garcia und Hunter handelt, kann man das Buch aber auch lesen und seine Freude dran haben, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Diese sind aber auch durchaus lesenswert. :wink:
    Ich bin wieder mal begeistert von Chris Carter und hoffe auf Band 6. Für den Totschläger gebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .


    P.S. Zur Vergabe des deutschen Titels muss man eigentlich gar nichts mehr sagen.. Auch hier wieder in meinen Augen ein völliger Fehlgriff! #-o Habe erst überlegt, deswegen einen halben stern abzuziehen, aber der Autor, bzw. der Inhalt des Buches kann ja auch nichts dafür! :-,

    :study:  M. Hjorth & H. Rosenfeldt - Die Opfer, die man bringt:musik: Andreas Gruber - Todesreigen
    2019: gelesen: 18 --- gehört: 2

  • P.S. Zur Vergabe des deutschen Titels muss man eigentlich gar nichts mehr sagen.. Auch hier wieder in meinen Augen ein völliger Fehlgriff!


    Da hast Du völlig recht! Warum hat man nicht einfach den englischen Titel als "Einer nach dem anderen" übernommen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Für mich ist „Der Totschläger“ der beste Chris-Carter-Thriller überhaupt. Vor allem, weil er dieses Mal nicht nur Grauen erzeugt und dem Leser Schauer ob der Abgründe in der Seele des Täters verursacht, sondern weil er uns ganz deutlich zeigt, wie verkommen und gefühllos unsere Gesellschaft mittlerweile geworden ist. Für mich ist es absolut vorstellbar, dass ein solches Abstimmungsszenario genau zu diesen Ergebnissen führen würde. Wie Carter ja selbst schreibt: wer darüber abstimmt, welche ekligen „Strafen“ jemand über sich ergehen lassen muss, damit es am nächsten Tag etwas zum Essen im Camp gibt, wer anonym seine „Macht“ ausspielt und sich über die Folgen köstlich amüsiert, der stimmt auch darüber ab, ob und wie ein Mensch zu Tode kommen soll. Im Zeitalter von Reality-Shows und Internet-Anonymität ist die Menschlichkeit bei vielen leider auf der Strecke geblieben. Ich würde dieses Buch zur Pflichtliteratur für all jene machen, die sich berufen fühlen überall im Netz ihre Häme über gestrauchelte Stars, enttäuschte Verlierer oder den Klassenkameraden, der bei der letzten Party sturzbetrunken war, auszugießen.
    Sorry, dass meine Meinung so emotional ausfällt, aber ich habe das Buch eben aus der Hand gelegt und bin noch ziemlich aufgewühlt.


    Noch ein paar Worte zum Buch: Carter schafft es auch diesmal, von der ersten bis zur letzten Seite Spannung zu erzeugen. Der Leser tappt komplett im Dunkeln – so wie die Ermittler auch. Er peitscht die Leser förmlich durch die Kapitel und lässt sie nicht innehalten. Und alle, die in den vorangegangenen Hunter-Garcia-Fällen der Meinung waren, dass Robert Hunter zu sehr Übermensch und Genie sei, dürften dieses mal auch zufrieden sein, denn für mich kam Hunter noch nie so menschlich rüber, wie in diesem Buch.
    Für mich ein klarer Fall für :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: und eine klare Lese-Empfehlung.


    Fazit:
    Wo Carter drauf steht ist auch Carter drin: brutal, abgründig und schockierend.


    P.S. Zur Vergabe des deutschen Titels muss man eigentlich gar nichts mehr sagen.. Auch hier wieder in meinen Augen ein völliger Fehlgriff! Habe erst überlegt, deswegen einen halben stern abzuziehen, aber der Autor, bzw. der Inhalt des Buches kann ja auch nichts dafür!

    Was für ein sensationeller Fehlgriff. Dabei ist der Originaltitel so treffend... eigentlich hätte man ihn nicht mal übersetzen müssen :roll:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ich bin begeistert und freue mich auf den nächsten Band der Reihe.


    Wie die Vorschreiber*innen schon anmerkten, die Morde sind brutal, die Gesellschaftskritik lädt zum mitdenken ein, die Detektives sind sympathisch und keine Superhelden.


    Von mir gerne 5 Sterne für diesen band.

  • Endlich wieder ein Carter, enttäuschen tut er nie!


    Man wird direkt in die Spannung hineingezogen. Wieder ein neuer Serienkiller der brutal und ohne Rücksicht mordet und Hunter direkt herausfordert. Der Killer zeigt den Behörden auf, das alles was Sie tun zunächst ins leere Verläuft und so schafft sich Herr Carter viel Zeit um mehrere Morde einzufügen. Jedoch fand ich es doch etwas unglaubwürdig, dass da keine anderen Spezialisten in anderen Ländern oder sonst was noch eingeschaltet wurden.
    Die Sozialkritik die man durch die Abstimmungen mitbekommt ist sicherlich begründet und ein guter Schachzug um die Geschichte noch schockierender zu machen, dazu überlegt man selbst noch, ob man es sovielen Menschen zutrauen würde.
    Bis dahin wirklich ein super Thriller, wie von Carter gewohnt.
    Jedoch der Schluss war für mich absolut hervorsehbar ....irgendwie dämpfte das für mich den perfekten Abschluss.
    Trotzdem gibt es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sternchen.


    ....sondern weil er uns ganz deutlich zeigt, wie verkommen und gefühllos unsere Gesellschaft mittlerweile geworden ist. Für mich ist es absolut vorstellbar, dass ein solches Abstimmungsszenario genau zu diesen Ergebnissen führen würde.


    Diese Situation ist wirklich zum nachdenken!
    Ich glaube auch das es genug Menschen gibt, die über eine solche Situation nicht nachdenken und einfach irgendetwas anklicken und wahrscheinlich gibt es auch ne ganze Menge, die sowas "geil" finden. Genau das hat mir beim lesen ab und zu doch den Atem geraubt, weil ich nicht wissen möchte, ob es sowas vill in den Weiten des Internets schon gibt. Deswegen bleibt eigtl nur zu hoffen, dass die meisten Killer nicht so intelligent sind, wie die in solchen Thrillern scheinbar üblichen Exemplare;)



    Gerade die schonungslose und schockierende Art und Weise, wie Chris Carter die Verbrechen seiner Psychopathen beschreibt, ist das, was mir so an seinen Büchern gefällt. :pale: Ich bin schon sehr hart im Nehmen, aber bei einigen Szenen hat´s es mich doch noch ziemlich geschüttelt vor Ekel. Also sei hier gewarnt – Das Buch ist nichts für Zartbesaitete!!


    Ohja, das is wirklich das was ihn ausmacht!

  • Nach vier Büchern des Autors bin ich ja schon einiges gewöhnt, aber dieses Mal übertrifft er sich nicht nur ein weiteres Mal um noch grauenvollere Mordmethoden, sondern greift einige schockierende, tiefgreifende Themen auf, die den Leser am Ende nachdenklich zurücklassen.


    Ein Mann, der eine einzelne Person, eine bestimmte Gruppe von Menschen oder die weltweite Internetgemeinde über den Tod von Menschen abstimmen lässt – mit einem solchen Täter bekommen es Detective Robert Hunter und sein Kollege Carlos Garcia vom LAPD in ihrem neuesten Fall zu tun und dieser hat es in sich, sowohl für die beiden Ermittler als auch für den Leser. Die Spuren, die der Mörder absichtlich an den Leichenfundorten hinterlässt, geben Hunter und Garcia noch mehr Rätsel auf, sodass die Ermittlungen kaum verwertbare Ergebnisse liefern. Auch virtuell weiß der Täter genau was er zu tun hat um seine Spuren auszulöschen. Sogar der Abteilung für Computerkriminalität des FBI, die Hunter als Unterstützung hinzuzieht, sind in diesem Fall die Hände gebunden, denn der Mörder scheint jeden einzelnen Schritt der Ermittler vorherzusehen und darauf vorbereitet zu sein.


    Das FBI wird von der Computerspezialistin Michelle Kelly vertreten. Obwohl ich anfangs dachte, dass sie vielleicht etwas mit den Morden zu tun haben könnte, fand ich die ehemalige Hackerin auf Anhieb sympathisch. Man erhält einen interessanten Einblick in ihre Arbeit und auch ihre persönliche Geschichte kommt nicht zu kurz. Ich könnte mir sehr gut vorstellen (und hoffe es insgeheim sogar), dass wir Michelle in einem der nächsten Bände wieder begegnen. Über Hunter und Garcia braucht man nicht viel zu sagen, da sie dem Leser der Reihe bereits bestens bekannt sind. Doch auch Neueinsteiger können sich bedenkenlos dem Thriller widmen, denn die persönlichen Hintergründe der beiden Ermittler werden kurz und knapp erläutert.


    Der Schreibstil ist einfach, die Kapitel wie gewohnt kurz gehalten und regen zum sofortigen Weiterlesen an. Von Anfang an wird ein hoher Spannungsbogen aufgebaut, der immer wieder im Auftauchen neuer Videos und natürlich im Showdown seine Höhepunkte erreicht. An manchen Stellen sackte die Spannung teilweise aber etwas zu viel ab, nämlich dann, wenn die Ermittlungen auf der Stelle treten und jegliche Anhaltspunkte, die auf den Mörder hindeuten könnten, einfach fehlen. Dessen Identität bleibt demnach bis zu Hunters plötzlicher Eingebung völlig unbekannt. Wird der Leser daraufhin endlich in die Geschichte des Täters eingeweiht, beginnt man das vorher Gelesene mit anderen Augen zu sehen. Nichts entschuldigt das furchtbare Leid, das er den Menschen zufügt, aber man beginnt zu verstehen, woher der Hass rührt und der Schmerz, den er durch einen tragischen Verlust erleiden musste.


    Chris Carter übt mit seinem Thriller unmissverständlich Kritik an der Gesellschaft aus, die durch die zunehmende Macht der Medien und der dargebotenen Unterhaltung immer mehr abstumpft. Der Autor stellt die Szenarien, in denen Internetnutzer auf der ganzen Welt über das Schicksal eines Menschen entscheiden, unglaublich realistisch dar und ich bin überzeugt, dass sich etwas Derartiges auch in der Realität genauso abspielen würde. Ein weiterer Aspekt ist das Thema Mobbing im Internet. Hierbei führt der Autor dem Leser schonungslos vor Augen, wie Opfer durch Bloßstellung, Belästigung und Verbreitung falscher Behauptungen einem nur schwer zu verarbeitenden Psychoterror ausgesetzt sind, was oft tragische Folgen nach sich zieht. Am Ende ließ mich das Buch emotional aufgewühlt und nachdenklich zurück.


    Obwohl es stellenweise an Spannung minimal mangelt, ist „Der Totschläger“ aufgrund der Thematik für mich das bisher beste Buch der Reihe!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


  • Da hast Du völlig recht! Warum hat man nicht einfach den englischen Titel als "Einer nach dem anderen" übernommen.

    Mittlerweile glaube ich, dass absichtlich Titel gewählt werden, die empfindlichere Leser auf den ersten Blick abschrecken sollen. Kennt man die Geschichte oder den Autor noch nicht, klingt "Einer nach dem anderen" ziemlich harmlos im Gegensatz zu "Der Totschläger", der eher die Fantasie anregt, sodass man sich gleich mehr darunter vorstellen kann was einen erwartet, als ein Titel, der sich viel breiter auslegen lässt.


    Diese Situation ist wirklich zum nachdenken!
    Ich glaube auch das es genug Menschen gibt, die über eine solche Situation nicht nachdenken und einfach irgendetwas anklicken und wahrscheinlich gibt es auch ne ganze Menge, die sowas "geil" finden. Genau das hat mir beim lesen ab und zu doch den Atem geraubt, weil ich nicht wissen möchte, ob es sowas vill in den Weiten des Internets schon gibt.

    Diesen Gedanken hatte ich während des Lesens auch und musste dabei oft an "Deathbook" von Andreas Winkelmann denken, dass sich ebenfalls mit einem solchen Thema befasst. Da möchte man wirklich nicht wissen, wer und was sich so alles im www herumtreibt und man wird auch selbst vorsichtiger...

  • Mir hat auch dieser Teil der Hunter-Reihe sehr gut gefallen. Allerdings habe ich beim Lesen das Gefühl gehabt, dass ich diese Geschichte schon kenne. Nach dem durchforsten meiner Festplatte habe ich auch den Film wiedergefunden, an den mich dieses Buch erinnert hat. Leider sind die Überschneidungen doch recht groß: Untraceable (wikipedia.org).
    Zum Glück war es schon etwas länger her, dass ich den Film gesehen habe. So konnte das Buch dennoch eine gute Spannung bei mir erzeugen. Nur im Nachhinein lässt mich das doch etwas schmunzeln.

    2017: 49/87; 2016: 43/92; 2015: 33/84; 2014: 36/56; 2013: 52/37; 2012: 52/39

  • Chris Carter ist seit einigen Jahren aus dem Thriller-Genre nicht mehr wegzudenken. Sein Ermittlerduo Hunter/Garcia muss sich auch im fünften Band der Reihe einer an Grausamkeit nicht mehr zu überbietenden Mordserie annehmen. Dabei spielt vor allem das Internet eine größere Rolle.


    Chris Carter schreibt keine seichten Kriminalromane, sondern knallharte, brutale und blutige Thriller. Ich musste mich schon wieder fragen, woher Carter diese abartige Fantasie her nimmt. Zeitweise habe ich vergessen zu atmen und wollte mir NICHT bildlich vorstellen, was da passierte.


    Zartbesaitete sollten auf jeden Fall ihre Finger von diesem Buch lassen. Mit diesem Buch ist er an meine persönliche Grenze gestoßen. Warum ich Carter trotzdem noch lese? Ich bin Fan von Hunter und Garcia. Die beiden waren mir von Beginn an sympathisch und es wurde nie langweilig. Mal abgesehen von den Morden gefällt mir das ganze Drumherum, die Ermittlungen. Oft fühle ich mich durch langwierige Ermittlungen schnell gelangweilt und das kann mir bei Hunter / Garcia nicht passieren.


    Für Hartgesottene ein empfehlenswerter Thriller. Ein Sternchen Abzug, weil es mir ein wenig zu viel des Guten (Bösen) war. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Mit dieser betritt Michelle die Bühne, eine Hackerin vom FBI, die manch eine Ähnlichkeit zu Lisbeth Salander aufweist.


    An Lisbeth musste ich auch sofort denken. :lol:


    Und dass jeder Hinz und Kunz vor dem PC zu schlimmsten Entscheidungen in der Lage ist und keine Konsequenzen fürchten muss. Ein Button ist ja schnell gedrückt ... Allerdings war das für mich eher weniger glaubhaft. Ich WILL einfach nicht glauben, dass der alltägliche Mensch hinter dem PC sich beteiligen würde.


    Ich auch nicht und ich denke, es würden nicht viele Menschen tun. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass trotzdem eine derartige Abstimmung zustande käme, weil ganz einfach ein Großteil denken würde, dass es nur ein Spiel ist, ein interaktiver Film, ein Social Network-Ding oder etwas in dieser Richtung.


    Die Morde waren natürlich wieder sehr extrem, und so ein bisschen Torture Porn erwartet man natürlich auch von Chris Carter. Das gehört bei ihm einfach dazu. Was dieses Mal sehr krass war, war dass man quasi live dabei war und alles in sehr langer und detaillierter Form mitbekommen hat. Ich hab mich wirklich dabei erwischt, dass ich nur noch gehofft habe, dass das Martyrium für die Opfer doch bald vorbeigehen soll und das obwohl mir natürlich bewusst war, dass es nur Fiktion ist. Der Mitfiebereffekt war also absolut gegeben und auch der Showdown war in Sachen Hochspannung richtig klasse. Warum der "Totschläger" nicht ganz zu den besten Teilen der Reihe aufschließen kann, ist, dass ich trotzdem irgendwie das Gefühl hatte, das alles vom gleichen Autor in etwas abgewandelter, aber ähnlicher Form schon mal gelesen zu haben. Dass Garcia und Blake nur gucken wie die Osterhasen und dumm nachfragen während Carter alles im Alleingang löst und ihnen jeden seiner Geistesblitze erklären muss, darüber reg ich mich schon gar nicht mehr auf. :wink:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das war mal wieder ein sehr spannender Thriller von Herrn Carter. Ich finde er wird in seinen Büchern immer brutaler, was er sich hier für Todesarten ausdenkt, unglaublich. Ich habe auch mit den Opfern mitgelitten und gehofft, das sie so schnell wie möglich sterben. Die Ermittlungsarbeit der beiden Detectives war wieder sehr gut dargestellt und überhaupt nicht langatmig. Und zum Glück wurde Garcia nicht wieder wie ein absoluter Blödmann hingestellt, er wusste diesmal auch was :lol: Hinzu kommen neue Charaktere vom FBI. Michelle hat mir sehr gut gefallen und ich denke da geht im nächsten Band noch was. Leider müssen wir ja bis November warten. Nach diesem Ende ist man doch sehr gespannt wie es weiter geht.


    Von mir gibt es für diesen tollen fünften Teil wieder die volle Punktzahl von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: . Über den wieder mal bescheuerten Titel sehe ich hinweg :roll:


    Nach dem durchforsten meiner Festplatte habe ich auch den Film wiedergefunden, an den mich dieses Buch erinnert hat. Leider sind die Überschneidungen doch recht groß: Untraceable (wikipedia.org).


    Krass, könnte ja wirklich gerade abgeschrieben sein :shock: Ich habe mir den Film direkt mal auf die Wunschliste gesetzt.

    <--- The Power of books!


    :study: Judith Pinnow - Fast bis zum Nordkap

  • Der nun bereits fünfte Band um Robert Hunter und Carlos Garcia, hat mir genau wie die vorherigen Bände ebenfalls gut gefallen :thumleft: An einer Stelle hab ich das Buch sogar kurz zuklappen müssen und einmal Luftholen müssen, da die Beschreibungen dann doch ZU gut waren :lol:


    Wie auch bei den Vorgängern war immer eine gewisse Spannung dabei, was er auch in diesem Buch halten konnte. Der Schreibstil war ebenfalls flüssig und gut zu lesen. Durch die wirklich kurz gehaltenen Kapitel, die auch immer in einem Cliffhanger geendet haben, wollte man natürlich immer weiterlesen um zu wissen was geschieht.

    Zur Vergabe des deutschen Titels muss man eigentlich gar nichts mehr sagen.. Auch hier wieder in meinen Augen ein völliger Fehlgriff!

    Da muss ich dir Recht geben. Der Titel hat leider auch wieder nichts mit dem Buch zu tun :roll:

    Vor allem, weil er dieses Mal nicht nur Grauen erzeugt und dem Leser Schauer ob der Abgründe in der Seele des Täters verursacht, sondern weil er uns ganz deutlich zeigt, wie verkommen und gefühllos unsere Gesellschaft mittlerweile geworden ist. Für mich ist es absolut vorstellbar, dass ein solches Abstimmungsszenario genau zu diesen Ergebnissen führen würde.

    Das fand ich an dem Buch auch wirklich gut und interessant und ich habe auch öfters daran denken müssen. Wie die meisten kann ich mir ehrlich gesagt auch sehr gut vorstellen, dass es einfach viel zu viele Menschen gibt wie an soetwas teilnehmen würden und dabei leider auch nicht wirklich nachdenken würden, beim Abstimmen, vielleicht aus Neugierde, aber auch weil es einigen vielleicht einen "Kick" geben würde so etwas zu sehe.

    Leider sind die Überschneidungen doch recht groß: Untraceable (wikipedia.org).

    Aber wirklich :shock: Ich hatte nie etwas von dem Film gehört, mir die Handlung jetzt nur über deinen Link durchgelesen aber das ist ja wirklich sehr ähnlich.


    Anders als @Kapo & @Petra Lustig musste ich bei Michelles Charakter direkt an Penelopé Garcia, aus "Criminal Minds" denken :loool:


    Fazit: Alles in Allem wieder ein wirklich gutes Buch von Chris Carter, dass spannende war, aber einem auch ein bisschen vor Augen geführt hat, wie Unberechenbar unsere Gesellschaft eigentlich ist und auch wie gefährlich das Internet auch (auch wenn dies schon Thema in anderen Büchern und auch Filme war uns sein wird) Von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: tolle Sterne und ich bin schon auf das nächste gespannt.

    Tränen haben etwas heiliges, sie sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
    Sie sind Botschafter überwältigender Trauer und unaussprechlicher Liebe.

    :love:
    -Washington Irwing-




  • Seit langem endlich mal wieder einen Carter. Endlich wieder Hunter und Garcia.


    Wie ich es aus den ersten 4 Teilen kenne war auch dieser nichts für zarte Gemüter. Ich finde es aber noch an der aushaltbaren Grenze. Die kurzen und knappen Kapitel verleihen dem Leser das Gefühl, das man immer noch ein Kapitel lesen kann. Und so muss ich sagen habe ich das Buch in gefühlt zwei Tagen verschlungen und konnte es nicht mehr aus der Hand legen.

    Hunter und Garcia waren wie gewohnt ein Super Duo, aber mit Michelle kam ein interessanter Charakter hinzu wo ich hoffe das Sie in den folgenden Büchern mehrere Auftritte bekommt.


    Was ich wieder ebenfalls gut fand, das man mit dem Täter (zmd. ich) bis zum Schluss nicht gerechnet hatte, ich hatte zwar zwei in Verdacht aber mit ihm hab ich gar nicht gerechnet.


    Das Buch bekommt von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :montag: Anne Freytag - Aus schwarzem Wasser

    :study: Gelesene Bücher 2020: 11

    [-X Seiten gesamt 2020: 4196



    "Es sind nicht unsere Fähigkeiten, die zeigen wer wir sind, sondern unsere Entscheidungen."

    Albus Dumbledore

  • Ich habe gerade wieder angefangen, die Reihe weiterzulesen und mir hat das Buch gut gefallen, hab wieder richtig mitfiebern können.:D

    Und dass jeder Hinz und Kunz vor dem PC zu schlimmsten Entscheidungen in der Lage ist und keine Konsequenzen fürchten muss. Ein Button ist ja schnell gedrückt ... Allerdings war das für mich eher weniger glaubhaft. Ich WILL einfach nicht glauben, dass der alltägliche Mensch hinter dem PC sich beteiligen würde.


    Ich auch nicht und ich denke, es würden nicht viele Menschen tun. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass trotzdem eine derartige Abstimmung zustande käme, weil ganz einfach ein Großteil denken würde, dass es nur ein Spiel ist, ein interaktiver Film, ein Social Network-Ding oder etwas in dieser Richtung.

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass es heutzutage zu einer solchen Abstimmung im Internet kommen könnte (falls sowas im Verborgenen (Dark Net etc.) nicht sowieso schon passiert, ob jetzt als "Spiel" oder "echt"), vor Allem wenn die Menschen denken es handele sich um ein Spiel etc..

    Aber ich glaube ehrlich gesagt auch, dass sich eine ausreichende Menge an Menschen beteiligen würde, wenn klar wäre dass es real ist... Traurig aber wahr - ich denke einfach, dass sich im Internet unzählige Menschen tummeln und verstecken, die so eine Gelegenheit, Macht über jemandes Leben zu haben und es auszuleben ganz ohne rechtliche Konsequenzen und ohne es tatsächlich wirklich selbst zu tun und sich schuldig zu fühlen gepaart mit Neugier/Sensationslust/Faszination oder was auch immer, ergreifen würden. Es ist einfach etwas ganz anderes als wenn eine echte Person vor einem steht, da ist die Hemmschwelle deutlich höher (zum Glück:roll:), aber so, als einzelne Person die in der Masse vieler anderer Beteiligten untergeht und im Prinzip ja "gar nichts tut" als auf einen Button zu drücken, ist es wesentlich leichter Verantwortung und Schuld zu verdrängen und irgendeinem morbiden inneren Drang nachzugeben.


    Aber nun nochmal kurz zurück zum Buch und den Motiven des Täters, denn da ist mir etwas völlig unklar, vielleicht weiß ja jemand etwas dazu :)

  • Aber ich glaube ehrlich gesagt auch, dass sich eine ausreichende Menge an Menschen beteiligen würde, wenn klar wäre dass es real ist... Traurig aber wahr - ich denke einfach, dass sich im Internet unzählige Menschen tummeln und verstecken, die so eine Gelegenheit, Macht über jemandes Leben zu haben und es auszuleben ganz ohne rechtliche Konsequenzen und ohne es tatsächlich wirklich selbst zu tun und sich schuldig zu fühlen gepaart mit Neugier/Sensationslust/Faszination oder was auch immer, ergreifen würden.

    Einige schrieben hier, dass die Menschen immer mehr verrohen durch die modernen Medien, aber wenn man sich die Geschichten von Handlungen von Menschen in Kriegen in den letzten 3500 Jahren anguckt, oder in Notlagen, oder auch, wie oft Blutopfer oder Hinrichtungen eine Art Zuschauersport gewesen sind - ich sage nur Cicrus Maximus -, dann denke ich, dass sich nicht wirklich so viel geändert hat. Es hat sich nur immer mal wieder geographisch verschoben. Deswegen ist es so wichtig ein Auge auf den Schutz von Menschen und Bürgerrechten zu haben, auf Minderheitenschutz und all diese Dinge.


    In den 80er Jahren - gerade als die ersten Videotheken aufmachten - gab es eine Video-Reihe mit dem Titel "Gesichter des Todes" in dem tödliche Unfälle, Hinrichtungen etc. geziegt wurden. Diese Videos waren damals sehr beliebt - gerade auch, weil die gezeigten Dinge "echt" gewesen sein sollen. Leute trafen sich auf Feten um diese Dinge gemeinsam zu gucken. Und es gibt Snuff-Videos. Es gibt eine Industrie in der Menschen "Drehbücher" verschicken, damit gegen hohe Summen Geldes entführte Opfer jeder Altersstufe vor einer laufenden Kamera nach einem gegebenen Skript leiden und/oder sterben. Diese Leute lassen sich das richtig etwas kosten und es ist wenig bekannt. Wenn man es, wie in diesem Buch zu einer Art TED-Abstimmung machen würde mit kostenloser Teilnahme, dann bin ich mir leider sicher, dass dies nicht wenig Publikum/Teilnehmer haben würde. So wie in "Running Man" oder ähnlichen Geschichten.