Klappentext:
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht. Noahs Suche nach seiner Herkunft wird zu einer Tour de force. Für ihn und die gesamte Menschheit. Denn er ist das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat.
Über den Autor:
Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, geboren in Berlin, entschied sich nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Promotion zum Dr. jur. gegen einen juristischen Beruf und für eine kreative Tätigkeit in den Medien. Nach dem Volontariat bei einem privaten Hörfunksender wechselte er als Unterhaltungschef und später als Chefredakteur zur Konkurrenz und machte sich danach als Unternehmensberater und Formatentwickler für zahlreiche Medienunternehmen in Europa selbständig. Er lebt in Berlin, wo er derzeit in der Programmdirektion eines großen Hauptstadtsenders tätig ist.
Meine Bewertung:
Ich kann nicht beurteilen, ob „Noah“ ein typischer oder untypischer Fitzek ist, da ich bislang erst wenige Bücher des Autors gelesen habe. „Noah“ ist auf jeden Fall aber ein sehr lesenswerter Fitzek und weitere Bücher von ihm werden nach und nach bestimmt in mein Regal wandern. „Noah“ ist in jedem Fall anders als „Splitter“, das ich von Fitzek bereits kenne. Die Spannung ist eine andere. „Noah“ geht nicht in die Richtung Psycho-Thriller, sondern eher in die Richtung Agenten-Thriller oder Krimi.
Es lässt sich kaum etwas zu dem Buch sagen, ohne zu viel zu verraten. Deswegen möchte ich dem Klappentext auch nichts hinzufügen. An „Noah“ sollte man ganz unvoreingenommen herangehen und sich einfach überraschen lassen. Schon die kleinste Information zu viel könnte den Lesespaß verderben, denn „Noah“ ist ein Buch, das von der Handlung lebt. Zusammen mit der männlichen Hauptperson, die unter dem Namen Noah auftritt, begibt man sich auf die Suche nach dessen Identität und bewegt sich dabei nicht nur durch Berlin, sondern auch durch andere Städte und Länder der Erde. Dabei erlebt man eine Art Schnitzeljagd, denn Noah entdeckt immer wieder kleine Hinweise, die ihn auf der Suche nach sich selbst weiter zum Ziel führen. Ganz genial hat Sebastian Fitzek hier Schnipsel für Schnipsel im Buch verstreut und jeder noch so kleine Hinweis sorgt für weitere Spannung. Nicht nur Noah, sondern auch der Leser fragt sich, wer Noah ist, was seine Rolle ist und was von ihm erwartet wird.
Besonders in der ersten Hälfte des Buches hat mich die Konstruktion des Buches begeistert. „Noah“ umfasst mehrere Handlungsstränge und nach und nach verbinden diese sich. Es ist echt genial, wie der Autor hier Verknüpfungen hergestellt hat, die man als Leser so gar nicht erwartet hätte und auf die man von selbst auch nie gekommen wäre. Einfach großartig, wie man hier als Leser vom Autor überrascht wird. Einfach genial, wie der Autor mit seinem Leser spielt.
Das Buch war für mich an keiner Stelle vorhersehbar, aber meine Begeisterung hat mit der zweiten Hälfte des Buches doch etwas nachgelassen. Die anfängliche Schnitzeljagd wandelt sich zu einem Agenten-Thriller mit vielen Kämpfen und Schießereien. Das Hauptaugenmerk liegt nun nicht mehr auf dem Entdecken und Verarbeiten von Hinweisen, sondern eher auf Politik, Intrigen und Machenschaften. Mir wurde hier zu viel gekämpft, geflohen, Wunden geleckt und wieder gekämpft. Eben einfach zu viel Agenten-Thriller für mich und das sorgt in meiner Bewertung dann auch für den Punktabzug.
Gut gefallen hat mir wiederum der Bezug des Buches zur Realität. Das Problem der Überbevölkerung wird thematisiert und diesbezüglich wird der Leser mit aufrüttelnden Fakten konfrontiert. Sebastian Fitzek spielt mit Extremen, aber wer sagt, dass so etwas nicht Realität werden kann?
Mein Fazit:
Schnitzeljagd und Agenten-Thriller - so sorgt Sebastian Fitzek mit seinem neuen Buch „Noah“ für Spannung von der ersten bis zur letzten Seite.