Grant/Naylor - Roter Zwerg
Die Rezension bezieht sich auf die Taschenbuchausgabe.
Zum Autor:
Grant Naylor ist eine Konstruktion aus den Nachnamen der beiden beteiligten Autoren. Beide zeichneten sich in Großbritannien für einige Drehbücher der dort bekannten Reihe "Spitting Image" verantwortlich. Die "Roter Zwerg"-Welt wurde später nach dem Erfolg der Bücher ebenfalls als TV-Reihe in England zu einem großen Erfolg.
Inhalt (Klappentext):
Ein total verrückter Trip durchs Universum!
Hinterher ist man ja immer schlauer. Aber wie hätte Dave Lister auch ahnen können, dass er nach einer ausgedehnten Zechtour durch ganz London plötzlich auf der anderen Seite des Universums aufwachen würde? Und dass es ihn bald darauf auch noch 3 Millionen Jahre in die Zukunft verschlagen sollte? Als letzten Vertreter der Menschheit und mit nur noch zwei Zigaretten? Dave, der glaubt, er habe nun nichts mehr zu verlieren, heuert kurz entschlossen auf einem knallroten Riesenraumschiff an. Doch das war die blödeste Idee seines ganzen Lebens, denn damit fangen Daves Schwierigkeiten erst so richtig an …
Eigene Meinung:
Ich wollte den Roman erst gar nicht anfangen, denn irgendwie muss ich mich stets überwinden, etwas Neues zu beginnen, als habe ich Angst davor, welche emotionale Kraft mich das kostet.
Der erste Satz: "Beschreiben Sie, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Diagrammen, die genauen Umstände, die zu ihrem Tod geführt haben". Gut, da konnte ich nicht anders als weiterlesen *g*
Insgesamt ein erstaunlicher Roman, der in Richtung Terry Pratchett, eher noch Douglas Adams geht, dabei jedoch härter ist und dennoch einen ganz eigenen Stil entwickelt. Es gab Stellen im Roman, wo ich angesichts von Situationskomik und geradezu wahnwitzigen Ideen Tränen gelacht habe (insbesondere die Figur von A. J. Rimmer und der von ihm erfundene soldatische Gruß erinnert an Monty Pythons Flying Circus).
Es fällt zudem auf, dass der Protagonist in seiner schmutzig-schlampigen Art scharf konturiert ist und nicht zweidimensional, wie das oft bei Romanen der Fall ist (während die Nebendarsteller dafür eine krankhafte Häufung von Neurosen als Ausgleich aufweisen).
Die Handlung verläuft relativ geradlinig, allerdings abwechslungsreich und beginnt mit dem Umstand, dass ein bei einem Unglück verstorbener Minenarbeiter im Weltall als Hologramm wiederbelebt wird. Was unter vielerlei Skurrilitäten dann daraus wird, inkl. einer 3 Millionen Jahre langen Reise im All mit Entwicklung und Aussterben einer Katzenmenschenpopulation, die aus einer geschmuggelten Katze im Lüftungssystem stammte, ist äußerst unterhaltsam und empfehlenswert.
Bewertung
5 von 5 Punkten