Cornelia Grey - The Mercenary

  • Ich hab etwas überlegt, wo ich diese Rezension einstelle. Da die erotischen Szenen sich allerdings in Grenzen halten und auch nicht expliziter sind als in einigen Vampir-Romanzen, habe ich mich für diese Rubrik entschieden.

    The Mercenary
    Engl. Gay Romance Steampunk
    71 Seiten


    Inhalt:


    Von Samhain Publishing:
    There are more elusive things than water in this wasteland.
    Now that a monstrous London machine has stolen the clouds from the sky, Asher Connor survives by selling his mercenary skills to transport water across York’s wasted moorland. Until his unit is attacked by a pack of Tamer-controlled wolves, and his ingenious mechanical arm fails.
    He awakens, surprised to find he’s still alive—and dependent on a charming, attractive, utterly infuriating desert-dweller. The copper-eyed, untamed Gabriel is Asher’s only hope. At least until he reaches a technician who can repair his arm. Reluctant trust turns to desire in the wake of another Tamer attack, and the adrenaline rush locks them in a bond of wildfire lust.
    Yet despite Gabriel’s deceptively relaxed attitude, he is dangerously focused. When they get to London, Asher manages to work out only part of the reason. His lover is connected to some kind of underground movement that’s got something big in the works. So big, even quick-with-a-comeback Gabriel is maddeningly tight-lipped.


    Warning: This title contains hot mansex, mild but manly swearing, jealousy possibly leading to yet more hot mansex, ancestral rituals, frightening flying machines, clockwork owls, inopportune admirers and the complicity of odd scientists. - Na, das klingt doch wie für kleine wintermutes gemacht :lol:


    Meine Einschätzung:


    Großbritannien ist zur Wüste geworden. Mitten in London verrichtet eine geheimnisvolle Maschine ihre Arbeit, zieht die Wolken an und zapft den Regen ab. Die Hauptstadt verkauft das so gewonnene Wasser teuer an die dürstenden Bürger des restlichen Landes. Asher Conner ist ein Söldner, der die Wassertransporte überwacht. Bis er eines Tages von Wölfen überfallen wird, keinen wilden Tieren, sondern von treffend „Tamers“ genannten Menschen kontrollierte Wesen. Asher überlebt, sein Bronzearm wird allerdings während des Kampfes beschädigt. So findet ihn Gabriel, ein junger Wüstenbewohner, attraktiv, witty und einfach... ärgerlich. Doch Asher braucht einen Techniker, um seinen Arm zu reparieren – und Gabriel ist seine beste Chance, schnell einen zu finden.


    Während der ersten gemeinsamen Nacht werde die beiden von Tamern überfallen. Aufgeputscht vom Adrenalin kommt es nach dem Kampf, wie es in solchen Geschichten schließlich kommen muss, zu heißem, hartem, schnellem Sex.


    Gabriel bringt Asher zu seinem Dorf, wo auch dessen Arm notdürftig repariert werden kann. Im Anschluss an ein geheimnisvolles Ritual erfährt Asher, dass Gabriel einen Auftrag in London hat. Da Ashers Arm weitere technische Behandlung benötigt (und wahrscheinlich nicht nur deshalb), lässt Gabriel zu, dass Asher ihn begleitet. Die Hauptstadt ist ein dunkler, feuchter, verregneter Ort (so viel hat sich für London also nicht geändert :wink: ), wenig einladend und voller dunkler Geheimnisse. Auch Gabriel hat seine Geheimnisse, verfolgt stoisch seine Mission. Asher sieht sich mit seiner Eifersucht konfrontiert – und muss schließlich erkennen, wie gefährlich Gabriels Mission wirklich ist.


    Zu Beginn legt The Mercenary ein ordentliches Tempo vor. Bis Asher und Gabriel in London ankommen. Hier steht zunächst die Beziehung der beiden Männer im Mittelpunkt, Ashers Eifersucht, die unterdrückten Gefühle der beiden zueinander. Das ist sehr gut und einfühlsam beschrieben, doch die Handlung tritt hier ordentlich auf der Stelle. Selten habe ich mir bei einer so kurzen Geschichte tatsächlich mehr Straffung gewünscht. Das Ende bietet dafür wieder mitreißendes Tempo, wenn auch das Ziel von Gabriels Mission nicht wirklich überraschend ist.


    Relativ gut gelingt Grey das World Building. Wenige Worte reichen aus, um das zur Wüste gewordene England und das nasse, graue London – noch nasser und grauer als gewöhnlich – zum Leben zu erwecken. Liebevolle Details wie die herzige mechanische Bronze-Eule Athena runden den stimmigen Eindruck ab. Einige Fantasy-Elemente wirken auf mich nicht ganz schlüssig, so laufen den Protagonisten Oger und Zwerge und grüne Männchen mit vier Augen über den Weg. Aber vielleicht ist das eine Folge der Katastrophe, die diese Welt erst entstehen ließ.


    Fazit:


    The Mercenary ist eine durchaus unterhaltsame und stellenweise auch erotische Geschichte. Asher und Gabriel sind sympathische Charaktere, trotz Ashers etwas sehr besitzergreifender und Gabriels ein wenig zu perfekter Art. Für eine wirkliche Erotik-Story allerdings waren mir die Sexszenen dann doch zu kurz und zu zahm (ja, ich weiß, wie sich das ließt). Für eine wirkliche Steampunk-Geschichte gab es zu wenig Steam, zu wenig Punk und auch zu wenig Geschichte. Zudem fehlte mir das viktorianische Flair, das Steampunk für mich ausmacht. Allerdings mag ich Cornelia Greys Stil, ihre Art, Orte, Charaktere und kleine Details wie Athena zu entwickeln. Daher: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:


    Nach ihrem Blog zu schließen, plant Grey eine Fortsetzung. Falls eine erscheint, wäre ich nicht uninteressiert.