Marisha Pessl - Die amerikanische Nacht / Night Film

  • Habe Twin Peaks bis Heute auch nicht gesehen.

    Na, wenn Du auch noch mitmachst, @Dead Eye, dann wären wir ja schon zu dritt für unseren DVD-Marathon :wink:


    @Squirrel: Die amerikanische Nacht finde ich von der ersten Hälfte her und darüber hinaus auf jeden Fall lesenswert. Sogar, wenn man, wie @Jessy1963 oder ich den letzten Teil nicht so toll findet, erscheint es mir das Buch insgesamt als Unterhaltungsthriller interessant und gut lesbar. Wenn Du mal einen Thriller zur unterhaltenden Abwechslung suchst, denke ich schon, dass Du damit besser beraten bist als mit vielem anderen. Aber ob die entfernte Anlehnung an die Person von David Lynch wirklich da ist, kann ich Dir nicht sagen, denn ich bin anscheinend die Erste (und möglicherweise permanent die Einzige?) hier im Thread, die eine gewisse Ähnlichkeit in einigen Details zur Romanfigur bemerkt zu haben glaubt.

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
    in Herzog

  • Na, wenn Du auch noch mitmachst, @Dead Eye, dann wären wir ja schon zu dritt für unseren DVD-Marathon :wink:

    Ich glaub, das wird eine schöne lange Film-Nacht :lol:

    erscheint es mir das Buch insgesamt als Unterhaltungsthriller interessant und gut lesbar. Wenn Du mal einen Thriller zur unterhaltenden Abwechslung suchst, denke ich schon, dass Du damit besser beraten bist als mit vielem anderen.

    dann behalte ich das Buch mal im Hinterkopf :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Mir ist Lynch in Form von der Analyse von "Sieben" aufgefallen.

    Der ist aber von David Fincher. Oder verstehe ich da gerade was nicht.


    Ich muss gestehen, dass ich "Twin Peaks" auch noch nicht kenne, aber ich gedenke, dies irgendwann demnächst nachzuholen. Ansonsten sind mir aber viele von Lynchs Filmen geläufig und "Mulholland Drive" gehört sogar zu meinen Lieblingsfilmen. Was für eine Atmosphäre! Beim Buch musste ich aber nicht an Lynch denken. Irgendwie hatte ich eher Francis Ford Coppola im Sinn, vermutlich wegen der Namensähnlichkeit. :lol:


    Schade, dass Dir das Buch unter dem Strich letztendlich nicht so zugesagt hat, @Jessy1963 . Gerade diese unheilvolle Atmosphäre, die ich auch gespürt habe, gehörte für mich zu den größten Pluspunkten des Buches.

  • Ich muss gestehen, dass ich "Twin Peaks" auch noch nicht kenne, aber ich gedenke, dies irgendwann demnächst nachzuholen. Ansonsten sind mir aber viele von Lynchs Filmen geläufig und "Mulholland Drive" gehört sogar zu meinen Lieblingsfilmen. Was für eine Atmosphäre! Beim Buch musste ich aber nicht an Lynch denken. Irgendwie hatte ich eher Francis Ford Coppola im Sinn, vermutlich wegen der Namensähnlichkeit.

    Hm, Coppola wäre mmir nun gar nicht in den Sinn gekommen. Aber das Element im Buch, in dem es um die ganze Filmemacherei geht, ist wohl wirklich ganz gut gelungen, denn es kann kein Zufall sein, dass so vielen hier im Thread irgendwelche Filme etc. in den Kopf kamen beim Lesen.


    Ich dachte an David Lynch wegen seines Kultstatus (Gibt es nicht sogar Fanseiten mit seltsamen Deutungen zu einigen details seiner Filme? :scratch: Weiß das zufällig jemand?) , seiner Absonderlichkeit im Benehmen mit den Medien etc. ich kopiere mal gerade noch zwei Sätze aus der Wikipedia-Seite über David Lynch, in der einiges von dem genannt wird, was sich bei Marisha Pessls Charakterisierung von Cordova meiner Meinung nach eindeutig deckt:


    Zitat von Wikipedia

    Bekanntheit erlangte Lynch vor allem durch seine Filme, die sich den Genres surrealistischer Film, Thriller, Horrorfilm und Film noir zuordnen lassen. Lynchs albtraumhafte, surrealistische Bilder und das bedrohliche, minutiöse Sounddesign sind die bestimmenden stilistischen Elemente. Albträume, fremde Welten, Metamorphosen, Voyeurismus und das Unterbewusstsein sind wiederkehrende Themen in filmischen Werken wie Eraserhead (1977), Blue Velvet (1986), Twin Peaks (1990–1991), Lost Highway (1997) oder auch Mulholland Drive (2001).

    @Kapo, "Mulholland Drive" fand ich auch toll. :pray: Ich muss mal meine DVDs durchsehen, was ich von Lynch im Schrank stehen habe. Ich kriege wieder richtig Lust auf seine Filme.

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    Saul Bellow, (1915-2005 ), U.S. author,
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  • Ein ziemlicher Schinken, aber wie die meisten hier schon bemerkt haben, gut zu lesen und durch die kurzen Kapitel kann man auch mal schnell nur ein paar Seiten weiterkommen. Ich bin mit nur wenigen Infos an das Buch heran gekommen, man erfährt hier im Thread ja auch nicht wirklich viel und das ist gut so :wink: Man kann gut mit den sympathischen 3 Charakteren miträtseln, doch irgendwann weiß man nicht mehr was man glauben soll. Bei mir kam der Wendepunkt nach dem Peak-Landsitz, wenn sich die 3 auflösen, wie Hypocritia hier auch schreibt:



    Leider kam dann das letzte Viertel (oder Drittel): Ab dem Zeitpunkt des Nachforschens auf dem Peak-Landsitz ist für mich alles den Bach 'runtergegangen. Zum einen löst Frau Pessl ab hier ihr Ermittlertrio auf und lässt nur noch McGrath weiterwühlen, was ich extrem schade fand, denn ab da wird er wieder zur gewöhnlichen Figur des einsamen Streiters, wie man sie aus viel zu vielen anderen Krimis und Thrillern kennt. Seine unterirdischen Erlebnisse auf der Peak-Farm empfand ich weder als spannend noch als mystisch ansprechend, die ganze Magie war für mich von da an futsch. Die Aufklärung wird von da an viel zu schnell und gleichzeitig überfrachtet vorangetrieben, wobei ich es ab genau dem Moment des Peak-FarmAbenteuers völlig klar fand, worin die Auflösung des Falles bestehen würde bzw. den endgültigen Grad der Auflösung des Mysteriums um Cordova - so wie sich Frau Pessl erzählerisch in diese Geschichte und die mystische Person des Regisseurs verbal verwickelt hat, konnte der Thriller zwangsläufig nur auf eine bestimmte Art enden - diese Vorhersehbarkeit hat dem Buch für mich im letzten Teil komplett den Wind aus den Segeln genommen. Auch diese Pseudo-Enthüllungen um Ashley Cordova empfand ich als richtig schwach.

    Und dann hast du die Auflösung schon geahnt @Hypocritia ? Also ich hatte ab da keine Ahnung mehr. Es gab auf einmal so viele Möglichkeiten und hatte ich am Ende noch mit einem großen Interview oder ähnlichem mit Cordova gehofft, stand ich nach dem Umblättern der letzten Seite immer noch so da :scratch:?( Habt ihr ein Ende herauslesen können? Für mich gibt es 2 Möglichkeiten:


    Fazit
    Also ein Buch, über das man sich selbst Gedanken machen muss, das einem kein Ende vorkaut. Ich glaube ja eher an die zweite von mir genannte Alternative. Ich fand die gruselige Grundstimmung toll und habe Scott, und seine 2 Weggefährten gerne begleitet. Nur hätte ich mir ein klareres Ende gewünscht. Daher gibt es von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von 5 Sternen.

  • Und dann hast du die Auflösung schon geahnt @Hypocritia ?

    Damit hatte ich gemeint, dass die Autorin die Figur des Regisseurs meines Erachtens schon viel zu verwickelt und veerwinkelt dargestellt hatte, um noch eine eindeutige und klare Auflösung herbeiführen zu können, nein, sogar um sie überhaupt zu beabsichtigen. Dass einiges um Cordova im Trüben und Unklaren bleiben würde oder müsse, war für mich deshalb vor dem Ende klar.

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