• Kurzmeinung

    Petra Lustig
    Über weite Strecken spannend. .. Das Ende irgendwie absurd. Krimi-Klischee Nr 1 wird perfekt bedient: keine Verstärkung.
  • Inhalt:


    Buecher.de


    Ein junges Mädchen wird tot im Wald gefunden. Sie wurde brutal vergewaltigt. Zehn Jahre später wird an derselben Stelle ein Polizist getötet, sein Gesicht ist grausam entstellt. Eine Sonderkommission ermittelt unter Hochdruck. Doch es geschehen weitere Morde. Die Polizei hat keine Spur, und ihr bester Ermittler Harry Hole fehlt. In einem Krankenhaus liegt ein schwerverletzter Mann im Koma. Das Zimmer wird von der Polizei bewacht. Niemand soll erfahren, wer der geheimnisvolle Patient ist. Denn er hat einen Feind. Und der ist überall.




    Meine Meinung:


    Vor zehn Jahren wurde ein Mädchen brutal ermordet. An der gleichen Stelle im Wald wird nun die Leiche eines Polizisten gefunden, dessen Gesicht grausam entstellt wurde.
    Als weitere Morde an Polizisten geschehen, die alle einem vorherigen, unaufgeklärten Mord nachempfunden sind, glaubt man nicht mehr an einen Zufall.
    Die Polizei ist ratlos, und ihr bester Ermittler Harry Hole fehlt.
    Zur gleichen Zeit in einem Krankenhaus liegt ein schwerverletzter Mann im Koma und wird von der Polizei bewacht.
    Niemand darf von seiner wahren Identität erfahren, denn er schwebt in Lebensgefahr.
    „Koma“, der 10. Fall für Harry Hole, ist für mich das meist ersehnte Buch seit langem. Nachdem Jo Nesbø den vorherigen Fall „Die Larve “ so offen enden ließ, dass lange nicht klar war, ob überhaupt ein weiteres Buch erscheint, konnte ich es nach der Ankündigung, dass es doch weiter geht, kaum erwarten endlich zu erfahren wie es meinem Lieblingskommissar ergehen wird.
    Und obwohl ich dieses Buch genießen wollte, denn man weiß ja nicht, ob das jetzt der letzte Fall sein wird, konnte ich einfach nicht mit Lesen aufhören.
    Schon von Beginn an legt Nesbø wieder sein gewohnt hohes Tempo vor und obgleich Harry erst ca. 200 Seiten später aktiv und anders als erwartet auftaucht, war ich sofort mitten in der Geschichte und es ließ mich bis zum Ende nicht mehr los.
    Nesbø schafft es wieder mich mit seinem klaren und mitreißenden Schreibstil in seinen Bann zu schlagen, weswegen ich gar nicht bemerkt habe, wie die Seiten beim Lesen nur so vorbei flogen.
    Harry, dessen Gemütszustände auch immer maßgeblich die Atmosphäre des Buches beeinträchtigen, ist nicht mehr das drogen- und alkoholabhängige Wrack aus den vorherigen Büchern, im Gegenteil, er scheint sein Leben nun endlich im Griff zu haben.
    Dennoch gab es auch für den Leser viele überraschende und gänzlich unvorhersehbare Wendungen, die wieder eine deutlich düstere Atmosphäre schufen.
    „Koma“ ist von Anfang bis Ende ein Buch, das einem den Atem raubt, immer wieder in die Irre führt, mit Harry mitbangen lässt, ein sehr hohes Tempo aufweist und eine längere Leseabstinenz unmöglich macht. Es ist zudem ein Buch dessen Ende nicht ganz befriedigt, den Leser aber auch nicht unglücklich zurücklässt. Im Gegenteil, finde ich hier das Ende doch bei weitem zufriedenstellender als das von Fall neun.
    Nesbø hat mich auch hier mit der Aufklärung des Falles überrascht und besonders die verschiedenen Facetten der Handlung machen seine Krimis zu vielschichtigen und anspruchsvollen Büchern.
    Für das Verständnis von „Koma“ braucht man sicher nicht zwingend die vorherigen Fälle von Harry Hole zu lesen, wobei immer wieder Ereignisse und Details aus „Die Larve“ eingestreut werden und allein für den Cliffhanger des neunten Falles, empfiehlt sich das vorherige Lesen. Für alle „Anfänger“ gibt es am Ende ein Glossar mit den wichtigsten Personen.
    Ob es weitere Fälle meines Lieblingskommissars geben wird, weiß wohl nur der Autor allein. Wünschen würde ich es mir, könnte mich aber auch mit „Koma“ als Abschluss anfreunden.



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  • Welcome back, Harry!


    Endete der letzte Thriller von Jo Jo Nesbø mit einem Cliffhanger bezüglich Harry Holes, schließt dieser nächste Teil der Reihe unmittelbar an das Geschehen des Vorgängers an. Deshalb ist es nicht empfehlenswert, diesen Thriller als Einstieg in diese Reihe zu nutzen, da auf den vorherigen Fall Bezug genommen wird. Harry Hole ist inzwischen aus dem Polizeidienst ausgeschieden und als Dozent an der Polizeischule tätig. Seine ehemaligen Kollegen haben mehrere Mordfälle zu bearbeiten, die eine Gemeinsamkeit haben, es werden ungeklärte Morde, die sich vor 10 Jahren ereigneten, nachgestellt. Lange tappt das Ermittlungsteam im Dunklen, das zudem auch weiterhin mit der Inkompetenz des Polizeipräsidenten zu kämpfen hat. Ebenso allein steht der Leser mit seinen Annahmen und Spekulationen. Auch als nach einem Drittel der Lektüre endlich Harry wieder in die Ermittlungen eingreift, bleibt der wahre Täter auch für den Leser bis fast zum Schluss unbekannt.


    Der Spannungsbogen wurde kontinuierlich aufgebaut und über die 624 Seiten hin gehalten. Die Morde sind zwar brutal, aber gerade noch erträglich und auch die Ermittler sind nicht zimperlich und müssen einiges einstecken. Jo Nesbø erzählt gekonnt und baut in die einzelnen Kapitel geschickt Cliffhanger ein, er lässt dem Leser Zeit zum Durchatmen und zum stillen Weiterfiebern und hält ihn so vor allen Dingen bei der Stange. Der Thriller ist leicht und flüssig zu lesen, zieht den Leser schnell in seinen Bann und entwickelt dann eine gewisse Eigendynamik. Mir fiel es doch recht schwer, das Buch zur Seite zu legen. Nesbø nutzt intelligent die Zutaten, die einen guten Thriller ausmachen, durchkonstruierte Morde als Grundlage, ein bisschen was fürs Gefühl und einige unverhoffte Wendungen für die Spannung.


    Harry Hole kommt angepasster in diesem Teil daher. Er hat mit seiner Partnerin einen Ruhepol gefunden und ist nicht ganz mehr so kantig. Seine Alkohol-und Drogenprobleme scheint er gelöst zu haben, was noch lange nicht heißt, dass sein neues Leben problemlos abläuft.


    Mein Fazit: „Koma“ ist ein sehr spannender Kriminalroman, der Lust auf weitere Thriller des Autors macht. Für Leser dieses Genres ist er ein absoluter Buchtipp.

  • Im Nebentrakt des Osloer Krankenhauses liegt ein rund um die Uhr bewachter Patient
    im Koma, über deren Identität von offizieller Seite her strengste Geheimhaltung
    angeordnet ist. Die Frage, die dem Leser beschäftigt ist: Wer ist dieser
    Patient? Ist es der schwer verletzte Ermittler Harry Hole, der im letzten Krimi
    ‚Die Larve‘ angeschossen wurde? Zur selben Zeit wird ein pensionierter Polizist
    an einem ehemaligen Verbrechensschauplatz ermordet und furchtbar zugerichtet
    aufgefunden.



    Es wird nicht der einzige Mord an einem Polizisten bleiben. Ein Serientäter hat es auf
    Polizisten abgesehen. An Tatorten, an denen bereits vor Jahren ein
    unaufgeklärter Mord geschah, werden die Kollegen tot aufgefunden. Doch wo ist
    das Motiv?




    Das Buch ist ungeheuer spannend, mitunter war mir ‚Koma‘ fast einen Tick zu brutal. Also
    nichts für schwache Nerven. Trotzdem liest es sich immer flüssig, so dass man
    sich kaum davon losreißen kann. Der Autor legt geschickt falsche Fährten und
    hält Überraschungen parat. Der Spanungsbogen ist bis zum Schluss vorhanden. Die
    Charaktere sind authentisch und gut gezeichnet. Mit der Auflösung hatte ich
    nicht gerechnet. Einige Fäden sind jedoch offen geblieben und vor allem die
    letzten Seiten deuten auf den nächsten Fall hin. Man darf schon mal gespannt
    sein.



    Uneingeschränkte Leseempfehlung. Und für Liebhaber skandinavischer Krimis ein absolutes Muss.


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich habe "Koma" heute beendet und bin begeistert. Nesbø versteht es mal wieder, über gut 600 Seiten die Spannung auf so hohem Niveau zu halten, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Er ist auch wieder sehr geschickt beim Legen falscher Fährten.
    Harry Hole hat mir in diesem 10.Band besonders gut gefallen, nachdem es mir mit dem "Heruntergekommensein des versoffenen Wracks" in einigen der Vorgängerbände schon etwas zuviel wurde. Ich hoffe sehr, dass es weitere Bände geben wird, was man im Moment nicht wissen kann.


    Zwei Dinge haben mich nicht ganz zufriedengestellt, vielleicht sind sie absichtlich offen geblieben, um Potenzial für Folgebände zu schaffen?
    1. Mir erscheint es merkwürdig, dass


    2.Ebenso seltsam ist es,


    Außerdem frage ich mich,

    , vielleicht habe ich da etwas überlesen? :-k


    Auf jeden Fall ist "Koma" ein hochspannendes Buch, das man Lesern, die nicht zu zart besaitet sind, unbedingt empfehlen kann. Trotz des Personenverzeichnisses, das besser vorn als hinten im Buch hätte sein sollen, würde ich diesen Band wegen der vielen Rückbezüge auf Vorheriges nicht als Einstieg in die Reihe nehmen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • An den Tatorten von früheren, unaufgeklärten Fällen werden Polizisten, welche an den jeweiligen Fällen ermittelt haben, ermordet aufgefunden. Die kleine Ermittlungsgruppe um Beate Lonn, Kathrine Bratt, Björn Holm und dem Psychologen Stale Aune versuchen den Polizistenschlächter zu fassen.
    Das Buch ist sehr, sehr spannend geschrieben und hält diese Spannung auf einem hohen Niveau über weite Strecken aufrecht. Der Autor versteht es sehr gut den Leser in die Falle zu locken und legt geschickt immer wieder eine neue Fährte mit möglichen Tätern aus. Dadurch kann man den Krimi bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen. Des Weiteren werden im Verlauf des Buches sehr viele Details eingestreut, welche spätestens am Ende des Buches aufgelöst werden. Diese Details passen sehr gut zur Geschichte und diese Puzzleteile fügen sich wunderbar in das Gesamtbild ein. Durch die wiederkehrenden Elemente erhält man einen Aha-Effekt.
    Negativ aufgefallen ist, dass zwischen den verschiedenen Fällen schnell und oft gewechselt wurde, bzw. diese sich sehr ähneln, sodass man als Leser erst nochmal genau überlegen musste wie die Zusammenhänge sind und um was es jetzt eigentlich gerade geht. Des Weiteren ist es sehr von Vorteil, wenn man zumindest den vorherigen Band "Die Larve" gelesen hat, da sich inhaltlich viele Stränge und Begebenheiten direkt daran anschließen und man sich ohne dem Vorwissen am Anfang schwer tun würde. Manche Details aus älteren Büchernn der Reihe werden manchmal kurz erwähnt, aber es ist nicht notwendig für den weiteren Verlauf diese Bücher gelesen zu haben, bzw. wird nicht so viel von diesen verraten, sodass man diese anschließend noch lesen kann.
    Der Schreibstil ist sehr gut, spannend und flüssig. Hin und wieder werden englische Begriffe eingebaut, welche den Lesefluss aber nicht vermindern.
    Alles in allem ist dieser packende Krimi ein Muss für alle Harry Hole Fans und für die, die es noch werden wollen.

  • Nachdem es am Ende der 'Die Larve' alles andere als gut aussah, ob der scheinbar unverwüstliche Ermittler Harry Hole mit dem Leben davon gekommen ist, bleibt diese Unsicherheit auch mit Beginnn des 10. Bandes vorerst erhalten. Ein Mann liegt im Koma mit geheimgehaltener Identität und wird bewacht von der Polizei - denn er schwebt in Lebensgefahr. Besonders als es so aussieht, als ob sich sein Zustand wieder bessert und er sein Wissen mit Anderen teilen könnte. Derweil ist die Osloer Mordkommission auf der Suche nach einem Polizistenmörder, der Kollegen an Orten ungelöster Verbrechen auf die exakt gleiche Weise tötet wie die früheren Opfer. Trotz Einrichtung einer Sonderkommission ergeben sich keine brauchbaren Spuren - Harry Hole fehlt...
    Ein wieder mal gelungener und überaus spannender Krimi, der mich (wie üblich) auf jede Menge falscher Fährten lockte. Nesbø reizt seine Fähigkeit wieder einmal überreichlich aus, ein 'eigentlich' eindeutiges Ende im nächsten Kapitel scheinbar ebenso 'eindeutig' weiterzuführen. Man glaubt zu wissen was geschah und geschieht, um dann plötzlich eines Besseren belehrt zu werden. Faszinierend, denn obwohl ich alle bisherigen Bände bereits gelesen habe (und diese Taktik bereits kenne), falle ich stets auf's Neue auf diese Täuschung herein.
    Viel mehr schreiben möchte ich nicht, denn die Geschichte ist so kunstvoll gebaut, dass jedes weitere Detail zuviel von diesem Buch vorweg nimmt. Und gerade bei einem Krimi ist das ja wohl Gift pur, nicht wahr? Nur so viel sei noch verraten: Die Möglichkeit eines 11. Bandes ist durchaus gegeben ;-)

    :study: Das Eis von Laline Paul

    :study: Der Zauberberg von Thomas Mann
    :musik: QUALITYLAND von Marc-Uwe Kling

  • Eine
    Rezension oder Zusammenfassung für dieses Buch zu schreiben ist etwas
    heikel. Man sollte ja schließlich nicht zuviel verraten; hauptsächlich
    nicht die Schlüsselstellen.


    Die Handlung: Es werden mehrere Polizisten ermordet. Immer genau an
    einer Stelle, an der vor mehreren Jahren ebenfalls eine Tat geschah, die
    nie zur Aufklärung gekommen ist. Teilweise durch Schludigkeit,
    teilweise durch falsche Loyalität. Auch wurden Beweismittel vernichtet
    oder ausgetauscht. Und immer hatte dieser Polizist damals mit dem
    Geschehen direkt zu tun. Harry Holes frühere Mitarbeiter bilden eine
    kleine, aber feine Ermittlerrunde, die teilweise im Geheimen ermittelt;
    aber Ihnen fehlt das Oberhaupt: Harry Hole


    Ist er der nicht genannte Komapatient, der unter ständiger polizeilicher
    Bewachung steht? Hierzu erfährt man erst nach ca. einem Drittel des
    Buches Genaueres. Und von da ab entwickelt sich die Handlung und
    verwickelt sich wieder. Aber alles bleibt logisch und sehr spannend.
    Wieder mit vielen Toten, auch aus der besonderen Ermittlertruppe. Wie
    schafft es der Täter die vorsichtigen Polizisten trotzdem immer an den
    Ort des früheren Verbrechens zu bekommen?


    Ich habe schon mehrere Fälle mit und um Harry Hole gelesen, manche
    fand ich nicht ganz so gelungen. Aber dieser neueste Fall ist auf jeden
    Fall lesenswert und bekommt von mir 5*