Johannes Groschupf - Lost Places

  • Klappentext
    Verfallene Gebäude und verlassene Plätze - ein Roman mit Sog!
    Die Jugendlichen Chris, Moe, Kaya, Steven und Lennart sind Urban Explorers: Im nächtlichen Berlin erkunden sie stillgelegte Fabriken, leer stehende Häuser und verfallene Krankenhäuser. Doch was als aufregendes Abenteuer beginnt, wird bald ein riskantes Unterfangen. Denn die verlassenen Gebäude bergen nicht nur Charme, sondern auch Schrecken. Als die Freunde in einem halb verfallenen Haus eine Leiche entdecken, vermuten sie, dass die Motorradgang Bandidos dahintersteckt. Und dann wird es plötzlich so richtig gefährlich ...
    Atemraubend. Unheimlich. Fesselnd. Tauchen Sie ein in die verborgenen Lost Places!


    Über den Autor
    Johannes Groschupf, 1963 in Braunschweig geboren, studierte Germanistik, Publizistik und Amerikanistik. Heute lebt er als freier Journalist in Berlin und schreibt für Die ZEIT, die FAZ, den Tagesspiegel, die Berliner Zeitung u.a. Er hat bereits zwei Romane für Erwachsene veröffentlicht und erhielt 1999 den Robert-Geisendörfer-Preis für das NDR-Feature „Der Absturz“.


    Cover
    Dyster, mystisch und geheimnisvoll, das sind die ersten Gedanken die mir zu diesem Cover in den Sinn kommen.
    Man erkennt alte, verfallene Gemäuer, um welche Bauwerke es sich genau handelt weiß ich leider nicht. Kann sein dass sie real sind, da ich aber leider nie in Berlin war...Fenster zerschlagen, Unordnung und Verwüstung, so schauen sie aus, sehr traurig :( Man bekommt schon mal einen guten ersten Eindruck, worum es in dem Buch gehen wird.


    Schreibstil & Spannung
    Der Autor schafft es, den Leser schon im Prolog komplett in seinen Bann zu ziehen. Andere, kursive Schriftart, man merkt sofort, hier ist etwas besonderes. man kann kaum Luft holen da es direkt voll losgeht in der Story.
    Dieses hohe Level wird aber nicht komplett durch das Buch gehalten. Zwischendurch entspannt es sich auch ein wenig, man kann mal etwas durchatmen, dann zieht es wieder merklich an, also eine ständige Berg und Talfahrt erwartet uns. Genau so soll es sein, man ist mitten in der Story drin, mag es nicht mehr aus der Hand legen da man erfahren muss, wie es den Jugendlichen ergehen wird.


    Charaktere
    Fünf Freunde, die unterschiedlicher nicht sein können:
    Kaya, sie schaut aus wie ein Modepüppchen, gibt das geld Ihrer Eltern wahllos aus, hat aber trotzdem was im Kopf. Ihrer scharfen Zunge mag man ehrlich gesagt nicht begegnen ;)
    Moe, immer in der Nähe von Kaya anzutreffen. Sie ist eine recht stille Person, kann aber sehr gut zuhören wofür sie von den anderen respektiert wird.
    Chris, der Kerl mit der immensen Ausstrahlung, dem stetigen Lächeln auf dem Gesicht und von Mädels umschwärmt.
    Steven, wird öfter mit einer watscheligen Ente verglichen, gleicht einem Nerd und ist einfach nur ein liebenswerter Kerl. Er geht 2x die Woche in einer Kneipe arbeiten.
    Lennart, das bin ich, der Erzähler der Geschichte. Mein unverkennbares Markenzeichen ist die Kapuze, nenne sie meine Tarnkappe!
    Jeder der Charaktere ist liebevoll ausgearbeitet, gut beschrieben und man kann sich in die Situationen der einzelnen Jugendlichen gut hinein versetzen!


    Meine Meinung
    Ein klasse Jugendthriller der einen sofort in den Bann zieht. Der Einstieg im Prolog wurde klasse ausgewählt, man kann es danach nicht mehr aus der Hand legen.
    Das Buch erzählt die Geschichte von 5 Freunden in Berlin, tagsüber normale Teenies, nachts steigen sie in alte, verfallene Gebäude ein, sind so genannte Urban Explorer.
    Sie wissen durchaus, dass sie sich mit solchen Aktionen selber in Gefahr bringen, aber es scheint eine Sucht zu sein, treffen ungewöhnliche Personen, sind sie immer auf der Seite der Jugendlichen? Was werden sie alles nachts erleben und wird es Konsequenzen für sie haben?
    Was ich toll fand, es war sehr realitätsnah. Die Handlungen der Clique waren für mich sehr gut nachvollziehbar und nicht an den Haaren herbei gezogen. Genau solch ein Verhalten wird man bestimmt in vielen Städten mit solchen Gebäuden finden, der Reiz des Unbekannten. Jugendliche sind einfach neugierig, wissbegierig und können leider manchmal die Gefahren nicht abschätzen die sich aus Ihrem handeln ergeben. Orte wurden gut beschrieben so das auch nicht Berlin Kenner sich einen guten Eindruck verschaffen konnten.


    Fazit
    Ein spannender Jugendthriller der auch vor ernsthaften Themen wie Drogen, Gangs und Gruppenzwang nicht zurückschreckt. Es wurde nicht drum herum geredet sondern die Sachen klar auf den punkt gebracht. So kann man vielleicht später sagen: Denkt erst nach bevor ihr was macht!


    Sterne
    5/5

  • Chris, Moe, Kaya, Steven und Lennart wollen das Leben genießen. Als Stress mit einem Türsteher dafür sorgt, dass das Partyleben schneller zu Ende ist, als geplant, streifen die fünf Jugendlichen durch Berlin und entdecken zahlreiche "Lost Places". Schnell finden sie Gefallen am Leben als Urban Explorer und erkunden alte, leer stehende Gebäude, wie Häuser, Fabriken und sogar ein Krankenhaus. Doch was sich zunächst aufregend und urig anhört, birgt auch eine große Gefahr, denn nicht alle leer stehenden Objekte sind tatsächlich verlassen. Das merken die Fünf spätestens, als sie auf die Bandidos stoßen.


    Das Buch hat mich sofort angesprochen, denn die Idee Urban Explorers bei ihren Erkundungen von "Lost Places" zu begleiten, hat mich sehr neugierig gemacht, und das Cover versprüht bereits den mystischen und düsteren Charme, den ich mir erhofft hatte. Der Roman wird aus Sicht des Ich-Erzählers Lennart geschildert und Groschupf ist es gut gelungen, die jugendliche Sprache zu adaptieren und glaubhaft zu präsentieren. Die Passagen, die sich mit den verlassenen Gebäuden beschäftigen, haben mir wirklich sehr gefallen. Der Autor macht Lust auf Urban Exploring, zeigt aber auch die Risiken und Nebenwirkungen auf. Die erhoffte Atmosphäre hat sich dabei auf jeden Fall eingestellt.


    Leider war mir der "Lost Places"-Anteil zu gering. Einen sehr großen Teil nehmen auch der jugendliche Alltag und die Motorradgang Bandidos ein. Ersteres ist ganz normal, schließlich muss es in einem Jugendbuch auch um das normale Leben der Teenager gehen, und letzteres sollte die Spannung erhöhen, aber dadurch wurde der Fokus von den "Lost Places" genommen und das fand ich sehr schade, denn diese Idee hätte man gut vertiefen können.


    Der Schreibstil ist flüssig und der Roman lässt sich gut lesen. Jedoch fand ich, dass die meisten Charaktere etwas farblos geblieben sind. Das ist besonders deshalb schade, da einige der Personen tatsächlich sehr interessant ausgearbeitet sind und viel Potenzial hatten.


    Fazit: Die Szene der Urban Explorers scheint zu wachsen, auch wenn ich davon im realen Leben noch nichts mitbekommen habe. Gerade deshalb hätte ich mir einen größeren "Lost Places"-Anteil im Roman gewünscht. Die Grundidee des Buches ist toll, aber die Umsetzung hat diese Grundidee nicht vollends ausschöpfen können, daher gibt es von mir noch ganz knapp 4 Sterne.


    • Broschiert: 250 Seiten
    • Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
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  • Nettes Buch, aber nix besonderes.
    Ein Jugendkrimi, kein Thriller. Gut und flüssig geschrieben aber mir fehlte der Kick, das Besondere. Der Titel versprach LostPlaces , ja ok, die kamen vor ,aber nur oberflächlich. Eigentlich war es ein Jugendbuch mit einer Geschichte über eine Clique die sich verlassene Plätze anschaut und in ihren Sommerferien einiges erlebt. Ja, und mehr nicht. Es war nicht schlecht aber der Reisser war es nicht. Meine Vorstellungen waren etwas anders, auch die guten Rezensionen verleiteten mich zum Kauf, ich dachte mehr an genauere Beschreibungen und dabei die Gefühle und Atmosphäre , die so ein LostPlace verursacht aber es wurde ,weil es ein Jugendbuch ist, eher kurz gehalten und nur angerissen und eher als Abendteuer der Jugendlichen erzählt und bot somit nicht die erwartete Spannung und Menege an Lostplaces. Ich hatte durchs Geocaching andere Vorstellungen zum Thema Lostplaces, denn die sind immer wieder spannend bei unseren Geocacheexpeditionen. Wenn man mit falschen und zu hohen Erwartungen an ein Buch herangeht kann man schnell enttäuscht werden. Und da ich keine Rezensionen vorher lese, konnte mich auch keiner vorwarnen :-)
    Was mir aber sehr gefallen hat waren die Berlinbeschreibungen, als ehemalige Berlinerin genoss ich die bekannten Orte und fühlte mich heimisch und wollte die Orte aufsuchen :-)
    Einige Charaktere, Nebenfiguren die aber Besonders oder gruselig wirken sollten waren mir etwas zu flach und oberflächlich dargestellt und abgehandelt, von ihnen hätte ich mehr erwartet, zumal man beim Lesen spürte, dass der Autor sie extra mit in die Geschichte brachte um Stimmung zu verbreiten aber das gelang ihm nicht so wie ich es mir wünschte. Es überzeugte nicht so wie die Jugendlichen, die aber auch nicht alle sehr tief gewebt waren, was aber bei einem Jugendbuch nicht immer der Fall sein muss um gut zu sein.


    Fazit:


    Eher ein Buch wirklich für Jugendliche gedacht oder Erwachsene die einen lockeren Jugendkrimi ohne viel Drumrum lesen wollen und keine Erwartungen an das Thema Lostplaces haben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne

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    »Verlass das Haus nie ohne ein Buch.« Edward Gorey
    "Zu Hause ist da, wo deine Bücher sind" SILBER - Kerstin Gier