Inhalt(Quelle: amazon.de):
The Great Recession has shuffled Clay Jannon out of his life as a San Francisco Web-design drone—and serendipity, sheer curiosity, and the ability to climb a ladder like a monkey has landed him a new gig working the night shift at Mr. Penumbra’s 24-Hour Bookstore. But after just a few days on the job, Clay begins to realize that this store is even more curious than the name suggests. There are only a few customers, but they come in repeatedly and never seem to actually buy anything, instead “checking out” impossibly obscure volumes from strange corners of the store, all according to some elaborate, long-standing arrangement with the gnomic Mr. Penumbra. The store must be a front for something larger, Clay concludes, and soon he’s embarked on a complex analysis of the customers’ behavior and roped his friends into helping to figure out just what’s going on. But once they bring their findings to Mr. Penumbra, it turns out the secrets extend far outside the walls of the bookstore.
Meine Meinung zum Buch:
Ein Buch, dessen Klappentext mich bereit seit letztem Jahr immer wieder magisch angezogen hat und von dem ich nicht enttäuscht wurde: eine unschlagbare Kombination aus Unterhaltung und Information.
Als Clay Jannon sich auf Jobsuche zu Fuß durch San Francisco begibt, wird er auf "Mr. Penumbra’s 24-Hour-Bookstore" aufmerksam und bekommt den Job für die Nachtschicht sofort zugesprochen. Der Buchladen wirkt merkwürdig, der Inhaber schrullig, seine spärlichen Kunden noch schrulliger. Außerdem kaufen sie die Bücher, die sie interessieren, gar nicht. Da Clay in seinen ereignislosen Nachtschichten zu viel Zeit an der Hand hat, beginnt er, den Sinn hinter diesem merkwürdigen Buchladen mit den mysteriösen Büchern und dem noch mysteriöseren Verhalten seiner „Kunden“ zu suchen ... und genau damit startet und verstrickt Clay sich selbst und seine Freunde in eine Suche, wie sie großartiger nicht sein könnte ... Aber ich möchte nichts weiter verraten zur Handlung, selbst lesen lohnt sich bei diesem Buch in jedem Fall, möchte ich meinen.
Dieses Buch beinhaltet ein für meine Begriffe wahnsinnig kreatives Abenteuer - leichte Unterhaltung, die uralte Bücher und ihre Buchdrucktechnik mit den neuesten bei Google Incorporated zur Verfügung stehenden Informationstechnologien verbindet. Ein spannend-cleveres Abenteuer in der Atmosphäre eines dunklen, staubigen Antiquariats, mit Wärme und viel lakonisch-geekigem Humor, mit einer mysteriösen Bruderschaft und einigen Einflüssen aus dem Fantasy-Genre - insgesamt eine leicht zu lesende Unterhaltung mit super-einfachen Erklärungen und Beschreibungen hochtechnischer Begriffe und Prozesse.
Es grenzt beinahe an Magie, was man als Leser in der Clue-reichen Atmosphäre à la „Da Vinci Code“, einem Quäntchen von Borges‘ „Bibliothek von Babel“ und einem Touch „Harry Potter“ in Kombination mit Spitzentechnologien der Datenvisualisierung und -verarbeitung geboten bekommt, und das alles in einer extrem bibliophilen Atmosphäre. Außerdem beginnt man sich als Leser selbst Gedanken zu machen, wie uns die Informationstechnologie verändert und wohin sie uns führen wird – dabei wirkt das Buch überhaupt nicht kalt und sachlich, ich habe die Lektüre die ganze Zeit über als freundlich und sympathisch empfunden.
Schon ab Seite 17 konnte ich dieses Buch praktisch nicht mehr aus den Händen legen, ich hing daran wie ein Plüsch-Garfield mit Saugnäpfen an einer Seitenscheibe am Auto. Noch begeisterter war ich, als ich im Bett gelesen habe und nach dem Lichtlöschen festgestellt habe, dass die gelben Bücherregale auf dem Cover im Dunkeln leuchten. (Hier gibt es ein Bild dazu.) – Was für eine tolle Idee!
Allerdings hat dieses Buch bisher einen ganz großen Nachteil: noch scheint es keine Information zu einer künftigen deutschen Übersetzung zu geben. Dass es eine geben wird, dessen bin ich mir vollkommen sicher - dieses Buch wird mit Sicherheit auf dem deutschen Buchmarkt ähnlich boomen wie in Amerika.
Mr. Penumbra’s 24-Hour Bookstore von Robin Sloan könnte eine ganz breite Leserschaft ansprechen, denke ich. Ganz dicke Empfehlung!
Zum Autor (Quelle: Homepage des Autors): Robin Sloan wuchs in Detroit auf und hat Volkwirtschaft an der Michigan State University studiert. Er ist neben seiner schriftstellerischen Beschäftigung als „Media Inventor“ tätig, hat bei verschiedenen Firmen gearbeitet, die mit der sich ständig erneuernden Medientechnologie eng verbunden sind, wie z.B. „Twitter“. Mr. Penumbra’s 24-Hour Bookstore begann eigentlich als Kurzgeschichte, die sich dann zu einem Roman weiterentwickelt hat.