H.G. Wells - Krieg der Welten / The War Of The Worlds

  • Inhalt (aus einer Amazon-Rezension):
    Die Mars-Menschen können auf dem Mars nicht länger überleben, sie wählen die Erde als neues Ziel aus. So landet auf der Erde ein als Meteorit vermutetes Objekt. Dieses entpuppt sich jedoch als Raumschiff der Marsleute. Mit der Zeit landen mehr und mehr dieser Raumschiffe auf der Erde, die Menschen führen den Krieg weiter, bis zum bitteren Ende...



    Schon lange wollte ich mir diesen Klassiker vornehmen (ich bin ziemlich unbedarft ins Lesen gegangen, den Kino-Film habe ich mir nicht angesehen, von dem Hörspiel, daß 1938 die Panik in Amerika auslöste, habe ich gehört, aber nichts wesentliches gewußt.


    Die Erzählung ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, wobei Wells in der ICH-Perspektive berichtet, was sich wann wo wie zutrug. Dabei hat mich eines am meisten gestört: zig Ortschaften, Grafschaften u.ä. werden genannt, mit denen man zumindest als Nicht-Engländer nichts anfangen kann. Eine Karte wäre sehr hilfreich gewesen (wobei ich nun schon gehört habe, daß es in manchen Buchausgaben eine Karte gab). Man stelle sich vor, man liest Herr der Ringe ohne Karte - man hat kein Vorstellung von den Namen, den Entfernungen usw.


    Ansonsten würde ich das Buch zum einmaligen Lesen weiterempfehlen, aber mehr wie 1 x werde ich es auch nicht lesen.

  • Zitat

    Original von frl_smilla


    Dabei hat mich eines am meisten gestört: zig Ortschaften, Grafschaften u.ä. werden genannt, mit denen man zumindest als Nicht-Engländer nichts anfangen kann. Eine Karte wäre sehr hilfreich gewesen (wobei ich nun schon gehört habe, daß es in manchen Buchausgaben eine Karte gab). Man stelle sich vor, man liest Herr der Ringe ohne Karte - man hat kein Vorstellung von den Namen, den Entfernungen usw.


    frl_smilla


    Da es sich, anders als beim Herr der Ringe, nicht um eine fiktive Geographie handelt, geht der Verlag wahrscheinlich davon aus, daß der interessierte Leser gegebenenfalls einen Atlas besitzt. :wink:


    Gruß
    Ute

  • Mmmh, Wells hat in einer Zeit geschireben, wo Karten und Zugpläne in jedem besseren Haushalt ein Stück Besitzerstolz bedeuteten. Deswegen hat er so geschrieben, weil er davon ausgehen konnte, dass seine zeitgenössische Leserschaft entweder weiß, wovon er redete oder aber schnell in einem Atlas nachschauen konnte. Ich meine, in einem Roman, der in NRW speilt, würden wir ja auch kein Kartenmaterial erwarten :wink: Ansonsten gehört dieser Roman einfach zur grundlegenden SF-Literatur, genau wie ein Atlas eigentlich in jeden Haushalt gehört :-,

  • Ich habe "Krieg der Welten" im Sommer gelesen und war begeistert. Besonders, weil der Roman in einer Zeit geschrieben wurde, in der die meisten Menschen noch mit Pferdekutschen gefahren sind und z.B. das Flugzeug oder andere technische Geräte noch nicht erfunden waren ... Ich lese alles von H.G. Wells sehr gern. Er hatte damals schon einen sehr weitsichtigen Blick und eine unglaublich spannende Art zu schreiben. Die Verfilmung mit T. Cruise habe ich nicht gesehen, werde ich wohl auch nicht tun, da ich eine Abneigung gegen bestimmte Sekten habe und Herrn Cruise nicht unterstützen möchte - aber das ist meine persönlich Meinung :silent:


    Sehr empfehlenswert ist auch "Menschen, Göttern gleich" ... Weitere Wells-Bücher stehen auf meiner Wunschliste :cheers:


    LG, Steffi :cat:


    :study: aktuell: Richard Bachmann "Menschenjagd"

    "Ein Leben ohne Hund ist möglich, aber sinnlos ..."

    (nach Loriot)

  • Sehr lange stand das Buch halbgelesen im Regal, an diesem Wochenende habe ich es wieder hervorgeholt.


    Ich finde die Phantasie des Autors wirklich bemerkenswert. Die Geschichte ist spannend und gut erzählt.

  • Dies war mein erster Roman von H.G. Wells, SF ist normalerweise nicht mein Genre, aber diesen Klassiker wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Ich habe nur die alte Verfilmung von 1953 gesehen und hatte gewisse Probleme große Ähnlichkeiten in der Handlung zu sehen - außer natürlich, dass die Erde mit einer überlegenen Invasion vom Mars zu kämpfen hat.
    Wie für die Zeit wohl noch üblich schreibt Wells als handle es sich um eine wahre Geschichte, wendet sich öfters an den Leser, um zu erklären, warum er die Marsmenschen oder ihre Maschinen nun so genau beschreibt. Das lässt eine angenehme authentische Stimmung aufkommen. Er reflektiert auch das Verhalten seines Protagonisten und der anderen Personen in moralischer Hinsicht, versucht die Extremsituation, in der sie sich befinden, zu beschreiben. Zusammen mit seinen innovativen Ideen ergibt das einen wirklich lesenswerten Roman, auch wenn man über 100 Jahre später viele der Motive und Handlungsstränge so oder ähnlich schon oft gelesen oder gesehen hat.
    Schade fand ich, dass Wells' Kapitelüberschriften manchmal einen Teil der Spannung wegnehmen und die Sprache hat mich auch nicht unbedingt beeindruckt, sie trägt dem dokumentarischen Charakter des Romans Rechnung. Sehr gut gefallen haben mir die Abschnitte in denen Wells über die (vermeintliche) Überlegenheit des Menschen auf der Erde über die Tiere reflektiert; auch auf die damals noch relativ neuen Theorie Darwins geht er ein.


    Sehr lesenswert :thumleft:


    Katia

  • Wenn ich ein Buch von H. G. Wells in die Finger bekomme, lese ich das auch. So kommt man an "Krieg der Welten" natürlich nicht vorbei.


    Bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich ein wenig Angst, es könne sich um simple Science Fiction handeln, wie man sie aus billigsten B-Movies kennt. Aber das Buch bietet Spannung, Gesellschaftskritik und leicht verständliche, wissenschaftliche Ideen, die wie immer visionär von Wells erschaffen wurden.


    Aus heutiger Sicht ist natürlich die Idee von Außerirdischen die vom Mars kommen, völlig absurd. Und das sie, trotz technischem Vorsprung vor den Menschen, erst so spät die Erde angreifen, ergibt keinen Sinn. Aber wenn man sich vorstellt, die Außerirdischen kämen von einem unbekanntem Planet, ergibt schon wieder alles Sinn.


    Die Verfilmungen von dem Buch, wie auch alle anderen Verfilmungen von Wells Büchern, weichen unbegreiflicherweise völlig ab, mit blödsinnigen Ideen. Wells liefert eine perfekte Vorlage, die man eigentlich nicht unnötig aufbauschen muß. Die Art, wie Wells hier den außerirdischen Angriff beschreibt, ist wie immer sehr wissenschaftlich aber auch sehr dokumentarisch, was mich lustigerweise an den Film "Cloverfield" erinnert.


    Ich denke mal "Krieg der Welten" ist ein Klassiker den man gelesen haben muß.

  • Ein zeitloser Klassiker


    Das Buch wurde vor über 100 Jahren geschrieben. Ich meine, dass es seiner Zeit um etliche Jahre voraus war. Aus heutiger Sicht mag es einige Schwächen aufweisen. Aber aus heutiger Sicht tut man sich leicht, verdammt leicht. Für mich hat es neben anderen Werken das Genre Science-Fiction begründet. Und dann ist es auch noch ein spannender Lesespaß.