Die Verwandlung

  • Diese Erzählung ist sehr irritierend und hinterlässt ein ungutes Gefühl. Es ist mir unmöglich eine vollständige Interpretation wieder zu geben, darum schreibe ich einfach einige Gedanken hierhin.


    Zuerst die Verwandlung.

    Zitat

    „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt“.


    Das ungeheure Ungeziefer stellt sich als „Käfer“ heraus.


    Das wirft die Frage auf warum den ausgerechnet ein „Käfer“.


    Dies Frage lässt sich allenfalls so beantworten, der Käfer ist ein Kriechtier(kriecherisch)

    Zitat

    Wohin gehen Sie denn, Herr Prokurist? Ins Geschäft? Ja? Werden Sie alles wahrheitsgetreu berichten? Man kann im Augenblick unfähig sein zu arbeiten, aber dann ist gerade der richtige Zeitpunkt, sich an die früheren Leistungen zu erinnern und zu bedenken…


    Ebenso leicht lässt es sich zertreten.

    Zitat

    Er wusste wohl selbst nicht, was er vor hatte; immerhin hob er die Füße ungewöhnlich hoch, und Gregor staunte über die Riesengröße seiner Stiefelsohlen.


    Zitat

    »Was ist mit mir geschehen?«, dachte er.


    Das bedeutet doch dass Gregor sich nicht freiwillig verwandelt hat.


    Nun aber geht die Geschichte weiter und weder Gregor noch die Eltern und die Schwester als sie in sehen fragen sich warum? Jedermann nimmt es als Tatsache hin!


    Auch scheint mir dass Gregor sich seines „Käfer-Daseins nicht bewusst ist oder es einfach negiert.

    Zitat

    Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden.


    Unvermögen und Schuld
    Was ganz klar zu Tage kommt Gregor leidet unter seiner Situation.


    Zitat

    Dies frühzeitige Aufstehen«, dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muss seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe …


    Nun leidet er zwar unter seiner Situation, wagt es aber nicht etwas zu ändern und fühlt sich seiner Gedanken wegen Schuldig. Ist das nicht so?

    Zitat

    Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hin getreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult hätte er fallen müssen!


    Bin gespannt auf eure Meinungen und Ansichten

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Hallo!
    Ich habe die Erzählung auch inzwischen gelesen und muss dazu sagen, dass ich jetzt diejenige bin, die einen "schulischen" Vorsprung hat. Ich hatte zwar nicht mehr viel in Erinnerung, aber während des Lesens kamen wieder viele Gedanken zurück (scheinbar lernt man doch nicht nur für die Schule.... sondern auch fürs Forum :mrgreen: )


    Zitat

    „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt“.


    Ich finde diesen ersten Satz gleich einmal aufrüttelnd. Ohne viel Einleitung wird man ganz nüchtern vor vollendete Tatsachen gestellt.


    Zitat


    Nun aber geht die Geschichte weiter und weder Gregor noch die Eltern und die Schwester als sie in sehen fragen sich warum? Jedermann nimmt es als Tatsache hin!


    Es wird wohl vom Rest der Familie gehofft, dass er bald wieder seinen ursprünglichen Zustand erreicht, es wird zu Beginn eher wie eine (ansteckende) Krankheit gesehen.


    Zitat

    Auch scheint mir dass Gregor sich seines „Käfer-Daseins nicht bewusst ist oder es einfach negiert.


    Naja, bewusst ist es ihm schon, aber sein Schicksal wird von ihm so angenommen. Er lebt ja eigentlich seine Unterwürfigkeit, sein "Ja-nicht-auffallen" weiter. Versucht, keinen Lärm zu machen, versucht, keine Umstände zu machen, versucht sogar, die Beweggründe der Eltern zu verstehen.


    Zitat


    Was ganz klar zu Tage kommt Gregor leidet unter seiner Situation.


    Unter welcher Situation leidet er? Was macht ihm am meisten aus?


    Und vor allem: Macht nur er eine Verwandlung durch bzw. wer macht eigentlich eine Verwandlung durch?


    Herzliche Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Nur ganz kurz


    Rosalita:

    Zitat

    Unter welcher Situation leidet er? Was macht ihm am meisten aus?


    Zitat

    ...Gregor später so viel Geld verdiente, dass er den Aufwand der ganzen Familie zu tragen imstande war und auch trug. Man hatte sich eben daran gewöhnt, sowohl die Familie, als auch Gregor, man nahm das Geld dankbar an, er lieferte es gern ab, aber eine besondere Wärme wollte sich nicht mehr ergeben.


    Er trägt die ganze Last des Lebensunterhalt auf seinen Schultern, man zollt ihm jedoch keine Annerkennung und ignoriert gänzlich das er ebenso Wünsche und Bedürfnisse haben könnte.

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • so, ich hatte einen schönen Lesenachmittag mit Kafka, und habe mir zahlreiche Notizen gemacht:


    Zitat

    Der Teufel soll das alles holen


    Goethes Hypochonder

    Zitat

    Der Teufel hol das Menschengeschlecht!


    Zitat

    er war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand


    Zitat

    ... die Schuld des Vaters gegenüber dem Chef


    Zitat

    (Mutter) er ist mein unglücklicher Sohn


    Zitat

    jede Hoffnung auf Besserung aufzugeben


    Zitat

    das sinnlose herumkriechen zu betreiben


    Zitat

    kriechen in der Höhe war nicht zu denken


    Der Vater mit Uniform, die nach und nach

    Zitat

    immer fleckiger wurde


    Das sind jetzt nur ein paar Stellen, die ich unterstrichen habe. Für mich deuten sie alle darauf:


    der Käfer = der Schriftsteller
    was die Familie verschweigen möchte, versteckt
    und ein

    Zitat

    brotloses

    Gewerbe ist


    Nur mal ein paar Gedanken von mir ...
    Ich muss sie jetzt selber erst einmal sortieren :wink:

  • :arrow: Danke, Bonprix. Das ist für mich eine ganz neue Sicht Kafkas.
    Sehr interessant.


    Zur Verwandlung:


    Ging es euch auch so wie mir: habt ihr auch die ganze Erzählung lang auf einen Hinweis gewartet, warum er zum Käfer wurde? Irgendwie habe ich schon immer auf eine Auflösung gewartet. Aber nix wars :mrgreen:


    Gregor selbst fragte sich auch nie warum. Er hat zwar zu Beginn Zweifel, ob er wirklich verwandelt ist und versucht, menschlich zu sein und menschliche Haltungen anzunehmen, ehe er erkennen muss, dass er tatsächlich ein Käfer ist.


    Herzliche Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ja, Rosalita, das habe ich mir auch notiert :idea:


    So steht es auf meinem Blatt:
    Was mir auffällt, genauso wie im Prozeß, macht sich der Protagonist überhaupt keine Gedanken über seine Situation. Er nimmt sie hin als wäre es ganz normal, oder gar nicht vorhanden. Nur die anderen Figuren reagieren.


    Ich glaube, das ist typisch Kafka :-k

  • Hallo!


    Um nochmals diese Diskussion zu beleben, werfe ich mal in die Runde:


    Wer macht eigentlich eine Verwandlung durch? Ist es nur Gregor?


    Herzliche Grüße

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Rosalita fragt:

    Zitat

    Wer macht eigentlich eine Verwandlung durch? Ist es nur Gregor?


    Klar erkennbar ist dass sowohl der Vater wie auch die Schwester eine Verwandlung durchmachen; die Rolle der Muttter kann ich nicht genau definieren.


    Vater: vor Gregors Verwandlung, ein schwacher alter Mann:

    Zitat

    …Der gleiche Mann, der müde im Bett vergraben lag, wenn früher Gregor zu einer Geschäftsreise ausgerückt war; der ihn an Abenden der Heimkehr im Schlafrock im Lehnstuhl empfangen hatte; gar nicht recht imstande war, aufzustehen, sondern zum Zeichen der Freude nur die Arme gehoben hatte, und der bei den seltenen gemeinsamen Spaziergängen an ein paar Sonntagen im Jahr und an den höchsten Feiertagen zwischen Gregor und der Mutter, die schon an und für sich langsam gingen, immer noch ein wenig langsamer, in seinen alten Mantel eingepackt, mit stets vorsichtig aufgesetztem Krückstock sich vorwärts arbeitete und, wenn er etwas sagen wollte, fast immer stillstand und seine Begleitung um sich versammelte?


    Nach Gregors Verwandlung arbeitet er wieder und wird immer stärker:

    Zitat

    Nun aber war er recht gut aufgerichtet; in eine straffe blaue Uniform mit Goldknöpfen gekleidet, wie sie Diener der Bankinstitute tragen; über dem hohen steifen Kragen des Rockes entwickelte sich sein starkes Doppelkinn; unter den buschigen Augenbrauen drang der Blick der schwarzen Augen frisch und aufmerksam hervor; das sonst zerzauste weiße Haar war zu einer peinlich genauen, leuchtenden Scheitelfrisur niedergekämmt.


    Schwester:vor der Verwandlung, sensibel, ich denke auch schwach?; ebenso unselbständig?

    Zitat

    Im Nebenzimmer links trat eine peinliche Stille ein, im Nebenzimmer rechts begann die Schwester zu schluchzen.
    An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?


    Nach Gregors Verwandlung, wird sie für die Familie nützlich, arbeitet und wird erwachsen.

    Zitat

    Nun mußte die Schwester im Verein mit der Mutter auch kochen; allerdings machte das nicht viel Mühe, denn man aß fast nichts.
    …wie sie die jetzige Arbeit der Schwester völlig erkannten, während sie sich bisher häufig über die Schwester geärgert hatten, weil sie ihnen als ein etwas nutzloses Mädchen erschienen war.


    War also Gregors Verwandlung nötig um eine Familie aus ihrer Lethargie aufzurütteln, war Gregor (obwohl der Ernährer der Familie, er brachte das Geld heim) der Familie eine Last, verhinderte er deren Entwicklung?

    Gebt gerne das, was ihr gerne hättet: Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt. Wenn das alle tun würden, hätten wir alle zusammen ein bedeutend besseres Miteinander.

    Horst Lichter

  • Bei mir hat's ein bißchen länger gedauert....


    Das Wort Käfer wird im Text eigentlich nicht erwähnt, oder? Nur Ungeziefer, obwohl aus der Beschreibung schon klar ist, dass es sich wohl um einen Käfer handelt.


    Mir scheint Gregor zwei Verwandlungen durchzumachen: die physische gleich zu Beginn, die psychische während der Erzählung: versucht er am Anfang sich noch menschlich zu verhalten, fällt er immer weiter in ein tierisches Leben; auch die Familie gibt den Gedanken das Ungeziefer sei ihr Sohn gegen Ende der Erzählung auf, selbst die Tochter: zu Beginn bringt sie im noch seine Lieblingsspeise, dann wird unter großen Anstrengungen das Zimmer leergeräumt, um seinen neuen tierischen Angewohnheiten Rechnung zu tragen und schließlich nur noch Müll zu ihm geworfen. Insofern würde ich Rosalita recht geben, auch die Familie macht eine Verwandlung durch, wenn auch nicht physisch.


    Der Vater ist wieder die unsympathischste Figur, der seinen Sohn früher nur ausgenutzt hat - es ist ja nicht so, dass er und der Rest der Familie nicht arbeiten konnten. Gregor nahm in seinem alten Leben nicht nur den aktuellen Unterhalt auf seine Schultern, sondern sieht es auch als seine Aufgabe an, die Schulden des Vaters abzutragen.


    Interessant fand ich auch den Aspekt, dass Gregor seine Familie verstehen kann (ich meine rein akustisch), sich aber nicht mehr äußern kann. Das scheint mir auch die frühere Situation zu spiegeln, z.B. dass der Vater seine finanzielle Lage dem Sohn gegenüber nicht offen dargelegt hat.


    Ist Gregors Tod eine Resignation, da er nun nicht mehr als Sohn anerkannt wird, und somit die letzte Bindung zur Familie verloren hat? Seine Funktion innerhalb der Familie war die des Ernährers, als "Schmarotzer" hat er keine Daseinsberechtigung mehr, er sieht sie auch für sich selbst nicht mehr und verweigert das Essen. Also um eine hoffentlich nicht zu weit hergeholte Parallele zum "Urteil" zu ziehen: ist es letztlich nicht auch hier die Familie/der Vater, die ihn zum Tode "verurteilen"?


    Liebe Grüße von Katia

  • Ich habe gestern mit dem Brief an den Vater begonnen, dort ist mir dies ins Auge gefallen:


    Zitat

    ... Schauspieler mußten das büßen. Ohne ihn zu kennen, verglichst Du (also der Vater) ihn in einer schrecklichen Weise, die ich schon vergessen habe, mit Ungeziefer, und wie so oft Leute, die mir lieb waren, hattest du automatisch das Sprichwort von den Hunden und Flöhen bei der Hand.


    Ich habe Mario gebeten uns noch einen Ordner anzulegen,
    schaut mal; jetzt haben wir noch Brief an den Vater. :cheers:


    Meiner Meinung nach unverzíchtbar für alle drei Erzählungen :wink:

  • Ja, ich finde auch dass die Schwester eine besondere Schlüsselrolle einnimmt.
    War sie vor der Verwandlung ein schüchternes, schwaches, Geschöpf, niemand traut ihr etwas zu. Dann ist sie diejeninge und auch die einzige, die den Kontakt mit Gregor aufrechterhält, die sich um ihn kümmert. Doch auch diese Haltung verebbt, sie wird nachlässig, die Betreuung ist eine ungute Pflicht für sie geworden.


    Und zuletzt ist sie die erste, die ganz offen sagt, dass er kein Familienmitglied ist, sondern ein Tier.


    Besonders "fies" fand ich auch, wie sehr die Familie Gregor ausgenutzt hat. Er hat die ganze Familie erhalten, obwohl erstens Geld vorhanden war (das wurde ja dann ausgepackt, als Gregor nicht mehr zur Arbeit gehen konnte), und zweitens alle 3 anderen genauso arbeiten hätte können (wie sich ja im Nachhinein herausstellt).


    Zitat

    Original von Katia


    ... hat er keine Daseinsberechtigung mehr, er sieht sie auch für sich selbst nicht mehr und verweigert das Essen. Also um eine hoffentlich nicht zu weit hergeholte Parallele zum "Urteil" zu ziehen: ist es letztlich nicht auch hier die Familie/der Vater, die ihn zum Tode "verurteilen"?


    Hat die Familie Gregor zum Käfer gemacht??? :?:


    In meinem "klugen" Vorwort, das ich bereits beim "Urteil" erwähnte, stand geschrieben, dass "Brief an den Vater" besonders für "Das Urteil" und "In der Strafkolonie" von Relevanz ist. Ich habe schon ein bisschen zu lesen begonnen und freue mich über den eigenen Thread, den Mario uns zur Verfügung gestellt hat!!


    Herzliche Grüße!!

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


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  • Zitat

    In meinem "klugen" Vorwort, das ich bereits beim "Urteil" erwähnte, stand geschrieben, dass "Brief an den Vater" besonders für "Das Urteil" und "In der Strafkolonie" von Relevanz ist.


    Das verwundert mich sehr, denn ich habe bei Amazon ein Buch entdeckt, und auch eins aus der Bücherei mit nach Hause gebracht; in denen "Die Verwandlung" und der "Brief an den Vater" gemeinsam erläutert werden. :shock:



    Meine (bis jetzt) Interpretation:


    Franz als Reisender war eine schöne Ilusion. Die Situation wünschte sich der Vater, und Franz hätte ganz gerne diese Rolle übernommen (als Ernährer und fleißig arbeitend); wenn er es nur gekonnt hätte.


    Dann die Verwandlung, diese Situation trifft eher das Familienleben der Kafkas. So ist sich Franz vorgekommen, sinnlos, unnütz als Ungeziefer.
    Die Mutter, die ihn unbedingt sehen möchte, und "beschützen", an seiner Seite stehen möchte. Es aber nicht schafft wegen ihrer Schwäche und der Dominanz des Vaters.
    Die Schwester (wohl Ottla), die als Vermittlerin auftritt und zunächst ihre Aufgabe sorgfältig übernimmt, es dann später nicht mehr so wahrnimmt.
    Der Vater, der den Käfer, das Ungeziefer, Franz abweist, brutal in seine Schranken verweist, ignoriert und ausgrenzt.


    Dann kommt die Wendung. Die Drei führen ein neues, geordnetes Leben ohne Sohn. Der Käfer, Ungeziefer, Franz verwahrlost, zieht sich immer mehr zurück, verweigert sein essen, wird immer schwächer und stirbt.


    Die anderen machen einen Ausflug!


    Auch seine Todessehnsucht hat er hier verarbeitet; aber vorwiegend sein Minderwertigkeitsgefühl gegenüber dem Vater. Und rüber kommt die unendliche Traurigkeit!


    Zitat aus dem Brief:

    Zitat

    Mein Schreiben handelte von Dir, ich klagte dort ja nur, was ich an deiner Brust nicht klagen konnte.


    Wißt Ihr was, Kafka macht mich wirklich unendlich traurig. Das geht mir so ans Herz, das tut richtig weh!
    Wenn wir die Strafkolonie hinter uns haben, möchte ich in der nächsten Zeit kein Kafka mehr lesen :cry: