Wie man allerdings darauf kommt, auf ein- und dasselbe literarische Werk in unterschiedlichen Formaten zwei verschiedene Steuersätze anzusetzen, dafür fehlt mir die Logik - der verminderte Steuersatz auf Bücher hat doch eigentlich den Hintergrund, Bildung / Kultur / Allgemeinbildung (oder was auch immer) zu fördern, oder nicht? Soll Bildung auf einem e-reader weniger wert sein als auf gedrucktem Papier? Wer kommt denn auf sowas?
Kann ich dir sagen: Unsere Bundesregierung. Das Land der Dichter und Denker? Das Land von Oberfinanzräten, Industriemagnaten und Wissenschaftsverweigerern. Als die geschnuppert haben, dass sie einmal an der Buchbranche mehr als den niedrigen Steuersatz abgreifen können, hat das Rudel schon zugeschlagen. Vielleicht nagen sie aber auch nur kurz und dann schließlich an einem Kadaver, denn wenn die EU neue Richtlinien zur Besteuerung einführt, könnte es sich um ein kurzes Vergnügen handeln. Und, wie Divina scharf beobachtete, zu mehr Arbeit bei den Verlagen führen.