Eva Stachniak - Die Zarin der Nacht / Empress of the Night

  • Kurzmeinung

    Flinke Feder
    Das Buch wiederholt die Story des Vorbandes nur aus der sich einer anderen Hauptfigur.
  • Inhalt (Cover):
    Katharina steht auf dem Gipfel ihrer Macht: Einst war sie als schüchterne Prinzessin nach St. Petersburg gekommen, nun hat sie ihren Ehemann, Zar Peter III., vom Thron gestürzt. Jahrelang hatte er sie gedemütigt und zurückgewiesen, nun reißt sie die Macht an sich und krönt sich zur Alleinherrscherin über ein Weltreich. An ihrer Seite steht Grigori Orlow, ihr Geliebter, ebenso mutig wie sie, mit demselben Willen zur Macht. Doch Katharina ist nicht nur von Günstlingen umgeben, sondern auch von Neidern und falschen Freunden, ihre Herrschaft ist stets bedroht: Hinter jedem Vertrauten lauert ein Dolch, und jedes Lächeln kann die Maske eines Verrats sein … Eva Stachniak knüpft an ihren Bestsellererfolg »Der Winterpalast« an und erweckt den russischen Zarenhof mit Glanz und Gloria zum Leben. Sie entführt ihre Leser in die prunkvolle Welt St. Petersburgs, in schillernde Paläste und in die geheimen Gemächer der größten Kaiserin aller Zeiten.


    Autorin:
    Eva Stachniak, geboren im polnischen Wroclaw, lebt seit 1981 in Kanada. Sie hat für Radio Canada International gearbeitet und als Dozentin für Englisch und Geisteswissenschaften am Sheridan College gelehrt. Mit ihrem Debütroman "Necessary Lies" gewann sie 2000 den Canada First Novel Award. Eva Stachniak lebt in Toronto.


    Meine Meinung u. Bewertung:
    Nachdem ich vom Winterpalast so begeistert war, habe ich ohne einen Blick vorher hinein zu werfen den Nachfolgeroman "Die Zarin der Nacht" gekauft.
    Zunächst fasst die Autorin zusammen was im ersten Buch geschah. Eigentlich eine gute Idee würde es einer kurzen Interpretation ähneln. Doch man muß sich durch ca. 80 Seiten arbeiten,die höchst trocken und zäh wiedergegeben werden. Dann erst beginnt der Roman. Ich denke, dass viele bereits vorher die Flinte ins Korn werfen.
    Kein chronologischer Ablauf, was mich in der Regel nicht stören würde, aber hier hatte ich das Gefühl das Manuskript sei in einen Wirbelsturm geraten. Sehr sprunghaft, man muß sich sehr konzentrieren. Überhaupt ist das Leben der Katharina der Großen sehr einseitig geschildert. Schwerpunkt auf der Schilderung ihrer Liebhaber, ihrer derzeitigen Leidenschaft und den Intrigenspielchen. Hat ein bisschen was von Klatschspalten anno dazumal. Der eigentlichen Größe dieser Herrscherin wird das nicht gerecht. Nur manchmal keimt die Erzählkunst vom vorherigen Band auf, verschwindet aber bald wieder.
    Da fragt man sich was passiert ist. Nach einem Roman schon die Luft raus? Wurde die Autorin zu sehr mit dem Abgabetermin bedrängt? Ich kann es mir nicht erklären.
    Begeisterung kommt jedenfalls nicht auf. Einige fesselnde Stellen machen leider noch kein gutes Buch.
    Ich habe dennoch mit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: bewertet - Tendenz eher nach unten. Ich habe alle Augen zugedrückt zumal ich 1-2 Sterne seltenst zu ende lese und hier zumindest durchgehalten habe, schwacher Trost.
    Wer es dennoch liest sollte viel Geduld mitbringen. :thumbdown:


    Liebe Grüsse
    Wirbelwind

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Begeisterung kommt jedenfalls nicht auf. Einige fesselnde Stellen machen leider noch kein gutes Buch.

    Schade, aber ich möchte dieses Buch zumindest anlesen. Ich warte dann lieber, bis die Bücherei es anschafft.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • So schlecht finde ich den zweiten Teil nicht.
    Was Wirbelwind schreibt, stimmt schon. Es geht wirklich ständig um Katharinas Liebhaber, was mich allerdings nicht stört.


    Meine beiden Kritikpunkte sind die Sprunghaftigkeit und die russischen Redewendungen. Gerade die vielen Absätze auf die ein russischer Satz folgt, haben für mich das Lesevergnügen eingebremst. Zwar kam gleich im Anschluss die deutsche Übersetzung aber trotzdem wurde ich "aufgehalten" und aus der Handlung herausgerissen weil ich mich mehr auf die andere Sprache konzentriert habe als auf das Geschehen.


    Wer mehr geschichtliche Informationen beim Lesen aufschnappen möchte, sollte sich lieber ein anderes Buch aussuchen. Dieses ist dann doch eher Unterhaltung.

  • Nach "Der Winterpalast" freute ich mich auf die Fortsetzung "Die Zarin der Nacht". Der erste Teil wurde aus Barabaras Sicht geschrieben, was mir ja sehr, sehr gut gefiel. Im zweiten Teil führt Katharina durch das Buch. Sie liegt im Sterben und erinnert sich an ihr bisheriges Leben. Das erste Viertel ist ein reiner Rückblick auf den "Winterpalast". Somit kommen auch Leser gut mit, die den ersten Teil nicht gelesen haben. Der Rückblick war für mich das Beste an der "Zarin der Nacht". Erinnert ein wenig an Nora Roberts: das Gleiche erzählt aus einem andern Blickwinkel. Aber Nora kann das viel besser! Und das war es dann auch schon an Positivem an dem Buch: der Rückblick auf den "Winterpalast".


    Weiter geht es mit Szenen aus ihrem Leben: Geschichten ihrer Kinder, ihrer Liebhaber etc. Das Buch ist leider sehr verworren - Rückblicke, Gedankengänge, und vor allem die gleichen oder ähnlichen Namen verschiedener Personen machen das Verständnis schwierig. Barbara, die Protagonistin des ersten Bandes, wird fast vergessen. Sie taucht erst am Ende des Buches noch einmal auf.
    Leider kann "Zarin der Nacht" in keinster Weise mit Band 1 "Der Winterpalast" mithalten. Mein Vorschlag: "Winterpalast" lesen, sich daran freuen und für weitere Informationen zum Leben Katharinas ein Geschichtsbuch konsultieren. "Zarin der Nacht" darf in der Buchhandlung bleiben.