Kristin Hannah - Zwischen uns das Meer/Home Front

  • Über den Autor
    Kristin Hannah, Jahrgang 1960, studierte zunächst Jura, obwohl ihre Mutter ihr schon früh prophezeite, dass sie Schriftstellerin werden würde. Heute ist sie eine international erfolgreiche Bestsellerautorin, deren preisgekrönte Romane auch schon verfilmt wurden. Kristin Hannah lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in einer kleinen Stadt in der Nähe von Seattle, Washington.


    Kurzbeschreibung
    Seit einiger Zeit zieht sich Michael zunehmend von seiner Frau Jolene und den beiden gemeinsamen Töchtern zurück. In einem schrecklichen Streit schleudert er Jolene sogar ins Gesicht, dass er sie nicht mehr liebe. Das Paar trennt sich. Als Jolene eines Tages schwer verwundet wird, kommt Michael endlich zur Besinnung: Ihm wird bewusst, dass er kurz davor ist, die Liebe seines Lebens zu verlieren, und er will ihr beistehen. Doch Jolene will ihn nie mehr sehen – zu tief sitzt der Schmerz. Aber Michael kämpft – wird es ihm gelingen, ihr Herz zurückzugewinnen?


    Meine Meinung
    Dies war mein 2. Roman von der Autorin. Schon der erste "Wie Blüten im Wind" hat mich damals sofort verzaubert. Kristin schafft es 2 Themen, einmal ein trauriges Thema und auf der anderen Seite ein sehr gefühlvolles Thema so wunderbar miteinander zu verbinden, das man Ihr jedes Wort und jedes Gefühl abkauft.


    In diesem Roman geht es um Jolene. Sie führt augenscheinlich ein wunderbares Leben, hat eine tolle, beste Freundin mit der Sie seit Jahren durch dick und dünn geht, einen wunderbaren Mann, ihren Traumberuf und noch dazu 2 tolle Kinder. Man merkt richtige wie zufrieden und glücklich Sie mit all dem ist. Allerdings war das nicht immer so, als Jugendliche hatte Sie Ihre Eltern verloren, die Ihr auch vorher nie so richtig Liebe gezeigt haben. Ein harter Kampf begann und Sie baute sich Stück für Stück Ihr Leben auf. Und endlich war Sie bei all den wunderbaren Sachen angekommen, bis zu diesem verhängnisvollen Tag, als Ihr Mann ganz plötzlich Ihr mitteilt das er Sie nicht mehr liebt.
    Ihre eigentliche heile Welt bricht zusammen.
    Genau in dieser Zeit wird Sie auch noch in den Irak als Kampffliegerin einberufen, zusammen mit Ihrer besten Freundin und Arbeitskollegin Tami bereitet Sie sich auf Ihren Job vor. Die wenigen Tage die Ihr dafür bleiben verfliegen nur so, Sie muss für zu Hause alles planen und sich auf den Krieg vorbereiten, so das es zu einem Gespräch zwischen Ihrem Mann Michael und Ihr nicht mehr kommt. Also zieht Sie in den Krieg, mit einem schlechten Gewissen Ihrer Kinder gegenüber und den letzten wirklich Worten von Ihrem Mann - Ich liebe Dich nicht mehr!


    Ich war ein wenig gespalten anfangs und wusste nicht ob ich wirklich ein Buch über diese Thematik lesen will. Aber die Autorin hat es ganz wunderbar geschafft das Thema einen Nahe zu bringen, manchmal auf schrecklich Art und Weise, aber eben der Wahrheit entsprechend. Das es da draussen wirklich Männer und Frauen gibt die tagtäglich Ihr Leben für uns geben, um unser Land zu schützen und dafür Freunde und Familie zurücklassen.


    Jolene und Tami versuchen das Beste aus Ihrer Situation zu machen. Tagsüber fliegen Sie und nachts schreiben Sie Ihren Familien oder telefonieren. Während Tami schon immer einen Mann hinter Ihr hatte der Sie in Ihrem Beruf unterstützt und stärkt war Jolene immer auf sich allein gestellt. So kann Sie all das schreckliche mit niemanden wirklich teilen und gegenüber Ihren Kindern mag Sie all das grosse Risiko dem Sie tagtäglich ausgesetzt ist nicht zumuten, also macht Sie weiterhin auf "heile Welt", während es in Ihr drinnen ganz anders aussieht und Sie dem Tod manchmal sehr Nahe kommt.
    Und immer hat Sie die Stimme von Ihrem Mann im Hinterkopf - Ich liebe Dich nicht mehr!


    Dann der verhängnisvolle Tag, zusammen mit Ihrer Crew wird Sie abgeschossen, Ihre beste Freundin und all die Menschen die Ihr wichtig geworden sind schweben zwischen Leben und Tot.


    Während der Zeit wird Michael klar was er alles aufs Spiel gesetzt hat und wie glücklich er sich eigentlich schätzen kann, aber kommt diese Einsicht zu spät?


    Mehr möchte ich auch gar nicht mehr auf den Inhalt eingehen, um nichts wegzunehmen, man sollte einfach das Buch selbst lesen und in die Geschichte eintauchen.


    Das Buch hat mich genauso wie das andere, von Anfang an in den Bann gezogen. Ich konnte richtig mit Jolene mitfiebern und musste wissen wie es weitergehen bzw enden wird.


    Gerade auch diese "Krieg Thematik" mit der man sich eigentlich sonst nicht wirklich auseinander setzt, wenn man nicht selbst irgendwie betroffen ist, nimmt einen doch sehr ein.
    Auch die Spätfolgen die evtl daraus resultieren, Familien die getrennt werden - es war auf eine Art und Weise sehr aufwühlend, bringt einem zu nachdenken, berührt einen und gibt einen Einblicke die man sonst vielleicht so nicht hat.


    Von mir bekommt dieses Buch volle Punktzahl und ich hoffe sehr das die Autorin bald wieder ein tolles Buch mit vielen wunderbaren Lesestunden herausbringen wird!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Danke für die Rezi!
    Ich hatte die Leseprobe bei vorablesen gelesen und auch einen Leseeindruck verfasst, bin aber leer ausgegangen. Schön allerdings, dass nicht nur die Leseprobe sondern das gesamte Buch bei dir einen so positiven Eindruck hinterlassen hat!

  • Zuerst einmal verstehe ich zum x-ten Mal nicht, warum Klappentexte Geschehnisse vorweg nehmen müssen, die tatsächlich erst nach gut der Hälfte des Buches erst passieren? Dass dieser auch noch falsche Infos raushaut, geschenkt!
    Der Roman geht in eine völlig andere Richtung, als ich es anfangs vermutet hatte. Das Ehepaar Michael und Jolene haben es sich mit ihren zwei Töchtern Lulu und Betsy schön eingerichtet. Er ist erfolgreicher Rechtsanwalt, sie Helikopterpilotin in Teilzeit. Außer ein paar vorpubertären Nöten sind auch sie wohlgeraten. Ihre traumatische Kindheit mit Alkoholikereltern macht der sonst sehr starken Jolene auch heute noch Probleme. Letztendlich sorgt ihr schon fast zwanghafter Wille, unbedingt glücklich sein zu müssen und das Schweigen des Partners für schwere Eheprobleme.
    Jolene ist immer stark, immer gut drauf, schreit nie ihre Kinder an, ist eine gute Ehefrau, noch dazu die perfekte beste Freundin und eine hervorragende Pilotin. Dass das selbst ihrem eigenen Ehemann nach einer Zeit auf die Nerven geht, ist allzu verständlich. Jolene ist nicht unsympathisch und im Gegensatz zu den anderen Figuren in der Geschichte weiß der Leser von Beginn an, dass manches im Leben Jolenes nur Show ist. Ihr Mann Michael verhält sich gerade am Anfang eher wie ein verzogenes Kind und nicht wie ein erwachsener Mann, der gleichzeitig auch Vater ist. Trotzdem schafft es die Autorin, sowohl Verständnis als auch Sympathie für die beiden zu wecken. Sie stellt klar, dass jeder seine Fehler hat und keiner allein an der Misere Schuld hat. So lebt das Ehepaar das Leben eher nebeneinander her als miteinander bis zum verhängnisvollen Streit, in dem Michael ihr ins Gesicht schleudert, er liebe sie nicht mehr. Und als wäre das nicht schon genug, wird Jolene kurz darauf einberufen und muss in den Irak.
    Ab hier beginnt ein neuer Abschnitt in der Handlung. Die Autorin belässt es nicht nur bei der Darstellung der Eheleute und ihrer Probleme, sondern schildert den Alltag einer Soldatin im Krieg, ihre Gedanken und Gefühle. In wie weit (oder nah) das an der Realität dran ist, kann ich nicht beurteilen. Es las sich zumindest recht glaubhaft. Auch spart die Autorin nicht mit Kritik an der US-Regierung in Bezug auf deren Umgang mit den Soldaten und heimgekehrten Versehrten. Hierzu eröffnet sie einen Nebenschauplatz, der sehr ans Herz geht und mir sehr gut gefallen hat.
    Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch wenn Kristin Hannah an der einen oder anderen Stelle mit Klischees nur so um sich wirft und manches Mal vielleicht zu tief in die Kitschkiste greift, ist es ein unterhaltsamer Roman, der sehr viel mehr anspricht als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

  • Vorweg möchte ich sagen, dass ich eine absolute Pazifistin bin und dass ich versuche, es auch mit meinen künstlerischen Mitteln, sei es in Gedichten, Bildern oder Texten kund tue. Deswegen finde ich das Buch "Zwischen und das Meer" einen Beitrag von Kirstin Hannah gegen Kriege. Gerade in einer Zeit, in der wir erleben, dass Kriege wieder für manche Länder zum Alltag gehören, finde ich es notwendig darauf hinzuweisen, was Kriege anrichten. Viele Soldaten und Soldatinnen sind verstümmelt und traumatisiert aus dem Irak Krieg zurück gekehrt. Und wie ihr Leben und das Leben der Familie dann ausschaut, das beschreibt Kirstin Hannah in ihrem Buch. Es zu lesen, bedeutet, sich mit Kriege und den Folgen auseinander zu setzen.
    Wer mehr über meine Anti-Krieg Meinungen wissen, vielleicht sogar sich selber äußern möchte, kann das in meinem Blog in meiner Homepage oder bei facebook machen.
    LG Karin

  • Schon seit einiger Zeit ist Michael in seiner Ehe mit Jolene nicht mehr glücklich. Dann wird Jolene in den Krieg einberufen und Michaels Wut bringt ihn letztendlich dazu, Jolene an den Kopf zu werfen, er würde sie nicht mehr lieben. Doch dann wird Jolene verwundet und Michael erkennt, dass er einen Fehler begangen hat ...


    Das Buch steht schon länger in meinem Regal, bevor ich es letztendlich mal zur Hand genommen habe. Das Cover hat mich ein wenig auf eine falsche Fährte gelockt, wie ich finde. Ich erwartete einen hochemotionalen Liebesroman, in dem es hauptsächlich um die Liebe geht. Aber dieses Buch ging tatsächlich noch viel tiefer. Es ging um Liebe und die Ehe, um Familie, was es beudeutet, Eltern zu sein, um Freundschaft und um das Leben als amerikanischer Soldat.

    Es hat so viel mehr umfasst, dass ich es fast schade finde, dass das Cover dem ganzen nicht gewachsen ist.

    Man erlebt die Geschehnisse abwechselnd aus Jolenes Perspektive und auch aus der von Micheal. Michael blieb mir sehr sehr lange wirklich sehr unsympatisch. Die Figuren an sich sind aber sehr gut ausgearbeitet.

    Insgesamt finde ich das Buch auch sehr gut recherchiert. Man hat gute Einblicke bekommen in das Leben von Jolene als Pilotin im Krieg, ohne, dass es in der Geschichte fehlt am Platz wirkte.

    Es gibt auch Ausschnitte von Jolenes Tagebuch, dass sie während ihrer Zeit im Irak schreibt, da hätte ich mir persönlich irgendeine Visuelle Abhebung vom übrigen Text gewünscht.


    Von mir gibt es insgesamt :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: für ein hochemotionales Buch.

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver