Lauren Oliver - Hana, Annabel and Raven / Delirium Stories

  • Dieses Buch enthält Spoiler zu Delirium (Hana) und Pandemonium (Annabel, Raven)!


    Klappentext: The three stories in this collection expand and enrich the Delirium world, illuminating events and characters through new perspectives.
    Hana adds nuance to the life-changing summer before best friends Lena and Hana are to be cured - a moment when the girls' path diverge and their futures are alteres forever.
    Annabel untangles the mysteries surrounding Lena's mother, detailing her journey from teenage runaway to prisoner of the state.
    And Raven crackles with the intensity of its title character, the fierce leader of a rebel group in the Wilds who plays an integral role in the resistance.


    Meine Meinung: Mit Hana, Annabel und Raven hat sich Lauren Oliver drei starke und weibliche Charaktere gesucht, deren Geschichten scheinbar in der Amor-Trilogie noch nicht vollständig zur Geltung gekommen sind. Darüber lässt sich allerdings streiten, denn ihr Notwendigkeit steht und fällt mit der Sympathie, die man den jeweiligen Protagonistinnen entgegenbringen kann:


    Hannas Erzählung spielt zum Beispiel mitten im ersten Band parrallel zur Delirium-Geschichte und erlebt in wenigen Seiten die Entwicklung von einer wunderbaren Freundin über ein reiches Mädchen, das unbedingt einmal in ihrem Leben etwas Verbotenes machen will, und eine verliebte Träumerin bis zur eifersüchtigen Zicke, die ihren Kopf nicht einschalten will. Dazu gibt es kaum Handlung, sondern viel Innenleben und die wenigen Szenen sind noch nicht einmal zeitlich stringend. Aber bei ihrer Auswahl hatte die Autorin ein glückliches Händchen, weil sie entweder Lücken in der Erzählung füllen oder Teile von Lenas Geschichte aus einer anderen Perspektive neu beleuchten.


    Annabel nimmt zwei Erzählstränge auf: zum einen begleitet man die Frau in ihren beklemmenden Wochen im Gefängnis, die von einem kleinen bisschen Hoffnung durchbrochen werden, und zum anderen erzählt sie von ihrer frühen Rebellion und ein glücklicher Zufall, der sie und Lenas Vater zusammenbrachte. In der Trilogie ist sie leider sehr blass gewesen, obwohl sie ein wichtiger und sympathischer Charakter wird. Deswegen ist ihre eigene Geschichte eine gute und vielleicht sogar sehr wichtige Ergänzung.


    Rachel erzählt von den Ereignissen kurz vor dem Ende von Pandemonium, als sie mit Tack aufbricht, um Lena zu retten. Hier legt Oliver viel Wert auf die Beziehung dieser Protagonistin zu dem Mann, den sie liebt, denn auch ihre Geschichte wird in der Trilogie nicht vollständig erzählt: Rachel ist mit der kranken Blue in der Wildnis bei einer Gruppe unterkommen, die sich mit einem Dieb herumschlägt. Es entwickelt sich entgegen allem Misstrauen, Scarvengers und schlechten Witterungen zum Trotz eine wundersame Liebe, die am Ende dieser Erzählung in einer schönen Überraschung mündet.


    Fazit: Delirium Stories ist ein Bonus, an manchen Stellen vielleicht sogar mehr, an anderen auch weniger. Die Geschichten sind kein Muss, aber wer die Trilogie mag, der sollte sie sich vielleicht doch zulegen, zumindest die ansprechenden. Hana hätte mir auch erspart bleiben können, wobei ich Annabel sehr interessant fand. Aber schließlich kann man die Geschichten auch einzeln erwerben. :wink:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Hana ist übrigens bereits als e-book bei Carlsen erschienen.

    "All we have to decide is what to do with the time that is given to us."