Europa und die Welt - Eine Sammlung

  • GeoEpoche: Das Heilige Land; Gruner + Jahr Hamburg 2010; 172 Seiten; ISBN: 978-3-570-19910-7


    "Das Magazin für Geschichte" lautet der Untertitel dieser Zeitschriftenreihe; "das Zeitalter der Bibel: 1.200 v. Chr. bis 200 n. Chr." ist das Thema dieser Ausgabe.


    Auf den ersten Blick gefällt das Heft. Die Text sind leicht verständlich geschrieben und werden durch großformatige und farbige Bilder ergänzt und illustriert.


    Ein grundsätzlicher Fehler wird bei genauerem Lesen aber sehr schnell offenbar. Die Bibel ist zwar unter religions- und literaturwissenschaftlichen Gesichtspunkten durchaus interessant; sie ist aber niemals unter archäologischen oder geschichtswissenschaftlichen Gesichtspunkten geschrieben worden. Werden beide Wissenschaftsbereiche miteinander verquickt, so werden hier Aspekte miteinander verwoben, die nicht zusammengehören. Es wäre für den interessierten Leser angenehmer gewesen, sich an die wissenschaftliche bewiesenen Fakten zu halten und sich nicht in Spekulationen zu ergeben. Religionen dienen dazu, Menschen eine geistig-geistliche Orientierung zu geben; wer möchte, kann dann die Entwicklung einer Religion nacherzählen, aber nicht die Entwicklung einer Region.

  • Merian Australien; Vierjahreszeiten-Verlag Hamburg 2012; 138 Seiten; ISBN: 978-3-8342-1201-6

    Australien wird gelegentlich auch "Down under" oder "der 5. Kontinent" genannt. Zusammen mit Neuseeland und den Ländern der Südsee bildet der Inselstaat den Großraum Ozeanien. Zumindest flächenmäßig bildet Australien dort die größte zusammenhängende Landmasse.


    Entsprechend dem Untertitel "Die Lust am Reisen" gibt es am Ende ganz praktische Reisetipps.


    Entgegen der sonstigen Gewohnheit steht hier die Natur im Vordergrund - nicht so sehr altbekannte Themen wie Ayers Rock oder die Aborigines, sondern mehr Geschichten am Rande. Themen wie Kultur oder Geschichte kommen eher am Rande vor, dort, wo sie zum Verständnis einer Geschichte wichtig sind. Nur Tasmanien fehlt irgendwie komplett.


    Schon allein wegen der riesigen Entfernung ist Australien nichts für den Massentourismus, sondern eher was für Rucksackreisende und Individualtouristen. Sie bekommen hier sehenswerte, also lohnenswerte Ziele angeboten.

    1. Verlag: Jahreszeitenverlag, Vertrieb durch GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH


  • Europäische Kommission (Hrsg.): Die transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (transatlantic trade and investment partnership TTIP) Zehn Mythen über TTIP Was stimmt, was stimmt nicht?; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2014; 16 Seiten; ISBN: 978-92-79-43958-2


    TTIP ist derzeit in aller Munde. Und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Zu groß ist die Unwissenheit über die Inhalte und damit die Unsicherheit. Ist das Regelungswerk wirklich im Sinne von Bürgern gemacht? Welchen Nutzen haben wir davon? Oder nur Schaden?


    Fragen über Fragen -- und Antworten gibt es hier nicht wirklich. Es werden Randbereiche angesprochen, Entwicklungshilfe und Lebensmittelsicherheit seien hier als Beispiele genannt. Die Ausführungen bleiben sehr oberflächlich. Was steht denn nun wirklich im Detail in dem Abkommen? Wer hat wann an welchen Verhandlungen teilgenommen? Was sind die strategischen Ziele, die verfolgt werden? Diese Broschüre vertut leider grandios die Möglichkeit, politikwissenschaftliches Hintergrundwissen und tagesaktuelle politische Notwendigkeit in leicht verständlicher Form zu vermitteln.

  • Europäische Kommission: Flüchtlingskrise - Was macht die EU?; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2015; 6 Seiten; ISBN: 978-92-79-523229


    Seit dem Jahre 2014 kommen ungeahnte Flüchtlingsströme zu uns nach Europa und stellen die nationalen öffentlichen Verwaltungen vor ungeahnte Probleme, was beispielsweise die Unterbringung der Menschen anbelangt.


    Auf 6 Seiten stellt die Europäische Kommission in diesem Faltblatt ihre politischen Aktivitäten in der Flüchtlingspolitik vor. Die Ausführungen sind sehr allgemein gehalten - der Leser kann an vielen Stellen seiner Phantasie freien Lauf lassen, was eigentlich gemeint ist. Wieviel Geld wird wofür aufgewendet? Welche Personal steht wofür zur Verfügung? Spricht Europa eigentlich mit einer Zunge? Wer Antworten auf Fragen wie diese sucht, wird leider zu anderer Literatur greifen müssen.

  • Europäische Kommission (Hrsg.): 10 Antworten zur Wirtschaftskrise in Europa; 20 Seiten; ISBN: 978-39279401596



    Seit dem Jahre 2008 gibt es eine Wirtschaftskrise bei uns in Europa. Wie ist sie entstanden? Was sind ihre Ursachen? Hätte sie vermieden werden können? Wie wurde sie bekämpft? Wo steht Deutschland?


    Dies sind einige der Fragen, die in dieser Broschüre angesprochen werden. Leider gibt es hier kein Impressum, so daß für den unbefangenen Leser nicht ersichtlich ist, wann und wo die Broschüre herausgegeben wurde. Für den Außenstehenden ist die Broschüre aber auch inhaltlich schwierig einzuordnen. Auf den ersten Blick sieht sie bunt und poppig gemacht aus. Schon beim Querlesen wird aber schnell deutlich, daß die Ausführungen leider nur oberflächlich bleiben - und das trotz des Glossars am Ende, in dem wirtschaftspolitische Begriffe erklärt werden.


    Wer sich im Rückblick über die zeitgeschichtlichen Ereignisse und Zusammenhänge informieren möchte, wird also zu anderer Literatur greifen müssen.

  • "Ratgeber Europa Chancen, Recht, Tipps" heißt eine Broschüre, die kostenfrei beim Presse- und Informationsamt der Bundesregierung erhätlich ist. Auf 120 Seiten gibt sie den Sachstand vom Januar 2015 wieder.


    Themen wie Reisen, Verbraucherschutz, Arbeiten, Bildung, Justiz und vieles mehr werden hier angesprochen. Eine solche Broschüre kann natürlich nur einen allgemeinen Überblick über die verschiedenen Politikfelder geben. Mehr als eine Einführung ist nicht machbar - dementsprechend werden Bereiche wie die Organe der EU, Zuwanderung und Asyl, Haushalt und Währung und vieles mehr gar nicht erst angesprochen.


    Die Zielrichtung ist offensichtlich. Die Broschüre kann einen Einstieg bieten. Wer mehr wissen möchte, wird zu anderer Lektüre greifen müssen.

  • Agentur der Europäischen Union für Grundrechte: Handbuch zu den europarechtlichen Grundlagen im Bereich Asyl, Grenzen und Migration; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2014; 3085 Seiten; ISBN: 978-3-9239-345-8


    Die Europäische Menschenrechtskonvention und das Recht der Europäischen Union bieten einen zunehmenden Rahmen für den Schutz der Rechte von Ausländern. Das Unionsrecht zu Asyl, Grenzen und Einwanderung entwickelt sich rasant weiter. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte ist beträchtlich.


    Das vorliegende Handbuch möchte das Europarecht und die Rechsprechung der beiden europäischen Gerichtshöfe allgemeinverständlich vorstellen.


    Faktisch ist dies Fachliteratur für Juristen, die sich mit dem Europarecht beschäftigen. Beispiele sollen die Theorie illustrieren. Der Umfang der rechtlichen Bestimmungen ist beträchtlich, so daß der juristische Laie praktisch mit der Lektüre überfordert sein dürfte, vor allem dann, wenn er nicht jeden Tag damit zu tun hat.

  • Luc Folliet: Nauru Die verwüstete Insel Wie der Kapitalismus das reichste Land der Erde verwüstete; Verlag Klaus Wagenbach Berlin 2011; 138 Seiten; ISBN: 978-3-8031-2654-1



    Nauru ist die (flächenmäßig) kleinste Republik der Welt. Der Staat liegt in der Südsee. Das Land war lange Zeit ein Zankapfel unter den Kolonialmächten. Dann folgte eine Zeit des Wohlstandes. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist Nauru wieder auf das Niveau eines Entwicklungslandes zurückgefallen.


    Follet ist Jahrgang 1979. Er hat ein Grenoble und Edinburg Politikwissenschaften studiert. Dann besuchte er die Journalistenschule in Lille. Heute arbeitet er als freier Autor und Journalist in Paris.


    Die objektive Sachinformation steht hier nicht so sehr im Vordergrund. Wer gesicherte Informationen zu Geographie, Politik, Geschichte, Kultur, Wirtschaft u. ä. wünscht, wird zu anderer Literatur greifen müssen. Der inhaltliche Zugang ist eher subjektiv, individuell und sehr persönlich. Der Textteil ist gut lesbar.


    Der Bildteil ist ausbaufähig, zumal praktisch kaum jemand eine Vorstellung davon haben dürfte, wie es in dem unbekannten Land aussieht.

  • Karenina Kollmar-Paulenz: Die Mongolen Von Dschingis Khan bis heute; Verlag C. H. Beck München 2011; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-62133-5


    Im 13. Jahrhundert wurde Europa auf die Mongolen aufmerksam. Das Reitervolk aus Zentralasien eroberte und errichtete das größte Landreich, das je existierte. Im Jahre 1258 nahmen sie sogar die (heutige) irakische Hauptstadt Bagdad ein. Die Mongolen mögen heute längst vergessen sein; ihr zeitweiliger Anführer Dschingis Khan ist uns heute aber noch ein Begriff.


    Kollmar-Paulenz ist Professorin für Religionswissenschaft und Zentralasienwissenschaft an der Universität Bonn.


    Dies hier ist ein Band aus der Buchserie "Wissen in der Beck`schen Reihe".


    So gut wie möglich informiert das Buch über das weit entfernte Land. Es entspricht dem Niveau, wie wir es aus der Buchreihe gewohnt sind. Der Schreibstil ist sachlich - neutral und faktenorientiert. Eine Einordnung der Geschehnisse erfolgt nicht. Aufgrund des beschränkten Platzangebotes sind die Ausführungen allerdings eher oberflächlich. Die Historie steht im Vordergrund, wer die heutige Mongolei kennenlernen möchte, wird zu anderer Literatur greifen müssen. Das Buch kann in dieser Hinsicht nur eine Einführung sein. Es gefällt aber trotzdem, auch wenn leider nur einige wenige Karten und überhaupt keine Fotographien vorhanden sind.

  • Dietmar Rothermund: Geschichte Indiens; Verlag C. H. Beck München 2002; 128 Seiten; ISBN: 3-406-47994-4


    Indien fasziniert die Europäer durch seine Religiösität und Kultur, heute auch durch seine Filmindustrie und Software-Industrie. Das vorliegende Buch biete eine allgemeinverständliche Geschichte des Subkontinents vom Ende des letzten antiken Großreichs bis zur Gegenwart, wobei ein Schwerpunkt auf dem 20. Jahrhundert liegt.


    Rothermund ist Jahrgang 1933. Er ist inzwischen emeritierter Professor für die Geschichte Südasiens an der Universität Heidelberg. Der süddeutsche Verlag konnte also wieder einmal einen ausgesprochenen Fachmann für eine seiner Publikationen gewinnen können.


    Eine Zeittafel, eine Landkarte und eine Übersichtstabelle runden den Textteil am Ende ab. Fotos (z. B. von historischen Persönlichkeiten) fehlen leider völlig.


    Die Ausführungen bleiben auf die politische Geschichte beschränkt - der Freiheitskampf unter Gandhi wird - bei aller sonstigen Oberflächlichkeit - schon sehr ausführlich beschrieben. Bereiche wie Kultur und Religion werden überhaupt nicht angesprochen. In der vorliegenden Form kann das Buch also bestenfalls einen Einstieg in die Thematik sein.

  • Klemens Ludwig: Birma; Verlag C. H. Beck München 2009; 173 Seiten; ISBN: 978-3-406-58459-6


    Seit dem Jahre 1988 herrscht eine Militärjunta in dem südostasiatischen Land. Jede Öffnung des Landes nach außen soll seitdem vermieden werden. Die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi ist auch bei uns in Europa bekannt. Sie stand für viele Jahre unter Hausarrest.


    Diese Publikation gehört zu der "Beck`schen Reihe Länder".


    Ludwig ist langjähriger Asienreferent der "Gesellschaft für bedrohte Völker". Hier schreibt also ein kompetenter Experte.


    Kultur, Gesellschaft, Religion, Politik und Geschichte sind die Themen, die hier in leicht verständlicher Form behandelt werden. Dem Leser soll so anschaulich ein Land vorgestellt und nähergebracht werden, das viel zu unbedeutend ist, als daß es irgendeine Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung spielen würde. Auch touristische ist es (noch?) viel zu uninteressant, als daß näher auf diesen Bereich eingegangen werden müßte.


    Fotos fehlen völlig; es gibt nur den Textteil.

  • Monika Gronke: Geschichte Irans Von der Islamisierung bis zur Gegenwart; Verlag C. H. Beck 2014; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-48021-8


    Persien, die heutige Islamische Republik Iran, liegt im Grenzraum zwischen Arabien und Asien. Die Islamisierung des Landes begann schon im 7. Jahrhundert, also schon zu Zeiten des Propheten Mohammed. Die schiitische Glaubensrichtung ist seit dem Jahre 1501 Staatsreligion. Die glaumourösen Zeiten des Schahs, sein Sturz 1979 und die Errichtung des Gottesstaates in der Folgezeit rückten dann im 20. Jahrhundert das Land auch bei uns ins allgemeine Interesse.


    Gronke ist Jahrgang 1952. Am Orientalischen Seminar der Universität Köln lehrt sie seit 1991 Islamwissenschaft und Iranistik. Laut Verlagsangaben gilt sie aufgrund ihrer publizistischen Tätigkeit international als renommierte Spezialistin für die Geschichte des Iran.


    Das Buch gehört zu der Buchreihe "Wissen". Wie in dieser Buchreihe nicht anders üblich kann das Buch natürlich nur einen allgemeinen Überblick über die Landesgeschichte bieten, wobei hier allerdings auch die Religion eine wichtige Rolle spielt - darin unterscheidet sich das Werk schon wesentlich von anderen vergleichbaren Büchern aus dieser Reihe. Ein Stück weit wird auch auf die Gegenwart eingegangen, sowie das bei aller notwendigen Oberflächlichkeit möglich ist. Wer möchte, kann also auch ein gewisses Grundverständnis der iranischen Gegenwartspolitik erwerben. Auch das ist nicht in jedem regionalwissenschaftlich - landeskunstlichen Werk aus dem Verlag vorhanden.


    Gibt es schon Bände über Saudi-Arabien, den Jemen, Libanon und die muslimisch-nordafrikanischen Länder? Sollte dem so sein, könnte man auch als politisch interessierter Laie vergleichen, wie sich Politik und Geschichte in vergleichbaren Ländern entwickelt.

  • Manfred Pohl: Geschichte Japans; Verlag C. H. Beck München 2014; 117 Seiten; ISBN: 978-3-406-66440-3



    Japan ist ein kaiserlich regierter Inselstaat in Ostasien. Das vorliegende Buch stellt seine Geschichte von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart vor.
    Dr. Pohl ist emeritierter Professor. Er unterrichtete Staat, Gesellschaft und Politik des modernen Japan an der Universität Hamburg.


    Am Ende des Buches gibt es eine grobe Landkarte sowie eine Zeittafel mit den wichtigsten geschichtlichen Daten. Ansonsten ist das Buch leider nur eine reine Bleiwüste.
    Hier liegt ein Band aus der Wissen-Reihe des bayerischen Verlages vor. Es bietet aber nur einen oberflächlichen Überblick; mehr kann schon aus Platzgründen nicht g eboten werden. Die Ausführungen beschränken sich im Wesentlichen auf die Politik; BEreiche wie Gesellschaft, Kultur, Religion u. a. werden vernachlässigt. Wer Informationen dazu braucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.


    Das Buch bietet das Niveau, das wir aus den landeskundlichen Schriften gewohnt sind.

  • Andreas Kappeler: Russische Geschichte; Verlag C. H. Beck München 2014; 112 Seiten; ISBN: 978-3-406-47075-9



    Rußland ist auch nach dem Zerfall der Sowjetunion eines der größten Lüänder der Welt. Seine Landmasse verteilt sich auf 2 Kontinente.


    Kappeler ist em. Professor für osteuropäische Geschichte an der Universität Wie. Er beschreibt die Geschichte des Weltreiches anhand seiner politischen Ereignisse, deren Grundlinien, Grundprobleme und Kontinuitäten.


    Das hier vorliegende Buch ist ein Band aus der "Wissen"-Reihe des bayerischen Verlages. Nach dem Textteil bietet es eine Zeittaufel und - man lese / betrachte und staune - gleich mehrere Landkarten = Schaubilder. Für diese Buchreihe ist das umfangreiche Kartenmaterial schon ein erwähnenswertes Ereignis.


    Das Buch ist sicherlich faktenreich und sachlich angelegt und versucht auch, Entwicklungen und Positionen einzuordnen. Gleichzeitig muß es aber auch - aus Platzgründen notgedrungen - oberflächlich bleiben. Politische Persönlichkeiten werden nicht weiter vorgestellt; auf Themen wie Religion, Kultur, Technik, Justiz und Rechtssystem, Völkerschaften oder geologische Verhältnisse kann nicht eingegangen werden. Von daher kann das Buch bestenfalls eine Einführung in die Thematik sein.

  • Volker Reinhard - Geschichte Roms Von der Antike bis zur Gegenwart; C. H. Beck Verlag München 2008; 128 Seiten; ISBN: 978-3-+406-37714-5


    Zur Zeit der Zeitenwende war Rom Hauptstadt eines Weltreiches. In unseren heutigen Tagen ist die Stadt Hauptstadt Italiens und sein politisches Zentrum. Dazwischen liegt eine lange und ereignisreiche Geschichte.


    Reinhardt ist Jahrgang 1954. Er ist Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit. Er unterrichtet an der Universität Fribourg. Nach Verlagsangaben ist Reinhardt ein der "führenden Kenner der italienischen Renaissance".


    Als Autor bietet Reinhard einen guten Überblick über die Geschichte der Ewigen Stadt. Bedingt durch die Zugehörigkeit des Vatikans gehört natürlich auch viel Kirchengeschichte dazu. Überraschend viele Abbildungen (nämlich insgesamt 9) ergänzen den Textteil.


    "Wissen" heißt die Buchreihe, zu der dieses Werk gehört. Gibt es dort - rhetorisch gefragt - auch Bände über Mailand und Venedig? Als wichtige Städte in Italien gehören sie eigentlich auch vorgestellt.

  • Volker Reinhard: Geschichte von Florenz; Verlag C. H. Beck München 2013; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-64511-2


    Florenz heißt eine Stadt in Norditalien. Die Stadt am Arno erlebte ihre Blütezeit im 14. bis 16. Jahrhundert. Leonardo da Vinci wirkte als Universalgenie. Ficino und della Mirandola wirkten als Philosophen, Machiavelli als politischer Schriftsteller, Giotto, Michelangelo, Donatello und Botticelli als Künstler, Savonarola als träumender Theologe - sie seien als Beispiele genannt.


    Florenz ist mehr als die Stadt der Medici. Der Autor stellt ihre Geschiche von den Anfängen bis in die Gegenwart vor. Erwähnenswert dabei: Die Kultur steht so deutlich wie selten im Vordergrund in den regionalgeschichtlichen und regionalkundlichen Werken des bayerischen Verlages. Das 20. Jahrhundert und die Politik treten etwas in den Hintergrund. Die Zeittafel am Ende des Buches bietet eine gute Übersicht darüber.


    Das Buch gehört zu der Reihe "Wissen". Auch formal unterscheidet es sich dank einer vielen Abbildungen von vielen aneren Titeln aus dieser Reihe.


    Reinhardt ist Jahrgang 1954. Er ist Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der Universität Fribourg. Nach Verlagsangaben ist er ein "führender" Kenner der italienischen Renaissance.


    DIeser Interessensschwerpunkt ist dem Buch deutlich anzumerken. Fast scheint es so, als sei Florenz in der Neuzeit in der politischen und kulturellen Versenkung verschwunden. Der Informationsgehalt nimmt jedenfalls immer deutlicher ab, je man sich Reinhard der Gegenwart näher. Wer Informationen zum Hier und Jetzt sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.

  • Karl-Heinz Golzio: Geschichte Kambodschas Das Land der Khmer von Angkor bis zur Gegenwart; Verlag C. H. Beck München 2003; 198 Seiten; ISBN: 3-406-49435


    Kambodscha ist ein Land in Südostasien. Das vorliegende und hier besprochene Buch stellt die Geschichte des Staates von der maritimen Handelsmacht "Fuma" und den Staatsgründungen des 6. bis 8. Jahrhunderts über die Zeit des Großreiches von Angkor, der französischen Kolonialherrschaft, der Schreckensherrschaft der "Roten Khmer" bis in die Gegenwart vor.


    Golzio hat Infologie, Vergleichende Religionswissenschaft und Orientalische Kunstgeschichte studiert. Er ist Lehrbeauftragter an den Indologischen Seminaren in Bonn und Würzburg.


    Hier schreibt also fachlicher Sachverstand. Golzio stellt die politische Geschichte des Landes vor. Themenbereiche wie Kultur, Religion oder Sozialwesen müssen platzbedingt zurückstehen. Das Buch ist leider nur eine reine Bleiwüste; beispielsweise historische Persönlichkeiten und Örtlichkeiten werden also überhaupt nicht bildlich vorgestellt. Das ist durchaus bedauerlich. Wer weiß schon, wie Pol Pot ausgesehen hat?


    Der breiten Öffentlichkeit ist Kambodscha bestenfalls durch den Terror der Roten Khmer und die Tempelanlagen von Angkor Wat bekannt. Da ehrt es den bayerischen Verlag, ein geschichtskundliches Werk wie dieses herauszugeben. Ob es sich lohnt, Reiseführer oder Fachliteratur zu anderen Themen herausgegeben (z. B. Kultur, Religion, Geowissenschaft), wird der Verlag natürlich am besten wissen.


    Dieses Werk gehört zu der Buchreihe der "Beck`schen Reihe".

  • Klaus Kreiser: Geschichte der Türkei Von Atatürk bis zur Gegenwart; Verlag C. H. Beck München 2012; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-64065-6


    Die heutige moderne Türkei entstand auf den Trümmern des Osmanischen Reiches. Die Republik wurde 1923 gegründet. Unter der Führung von Kemal Atatürk entwickelte sich das Land zum bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich stärksten Staat der Region.


    Kreiser ist Jahrgang 1945. Er ist Prof. em. für Türkische Sprache, Geschichte und Kultur an der Universität Bamberg. Er lebt als freier Autor in Berlin.


    Dieser beruflich-fachliche Hintergrund des Autoren ist dem Buch schon angenehm anzumerken. Kreiser liefert keine oberflächliche Einführung in die türkische Geschichte ab; sowiet es auf der eingeschränkten Seitenzahl möglich ist, bietet er Hintergrundinformationen und ordnet Entwicklungen ein.


    Das vorliegende Buch gehört zu der Buchreihe "Wissen". Leider ist keinerlei Verlagswerbung enthalten. Es ist also nicht ersichtlich, ob Beck als Verlag auch geschichtswissenschaftliche Literatur über das Osmanische Reich herausgibt. Unter zeitlichen Gesichtspunkten könnte ein solches Werk dann als Ergänzung herangezogen werden.


    EIn Kritikpunkt an dieser Buchreihe läßt sich hier ein verschärfter Form wiederholen: Von 2 Landkarten abgesehen fehlt jegliches Bildmaterial. Wie sah Kemal Atatürk aus? Wie sah sein Lebensweg aus? Wer sich dieses Werk zu Gemüte führt, wird es nie erfahren


    Wer gründliches und vor allem: umfangreicheres Wissen über die Geschichte der modernen Türkei erwerben möchte, wird also zu zusätzlicher Literatur greifen müssen.

  • Michael Riekenberg: Kleine Geschichte Argentiniens; Verlag C. H. Beck München 2009; 208 Seiten; ISBN: 978-3-406-58516-6


    In früheren Tagen ein reiches Land, gehört Argentinien heute zu den krisengeschüttelten Staaten Lateinamerikas. Cowboys, Rinderherden und Peron (Evita / "Don´t cry for me, Argentina") bestimmen noch immer unser Bild von dem südamerikanischen Land am Rio de la Plata.


    Sehr anschaulich werden dem Leser hier geschichtswissenschaftliche Informationen dargeboten. Fast alles davon dürfte außerhalb einer Fachöffentlichkeit unbekannt sein - das Land ist einfach zu weit weg, als daß man sich auch noch darum kümmern könnte.


    Dies ist ein Band aus der "Beck`schen Reihe": Es spricht für den bayerischen Verlag, daß er sich auch eines solchen Themas annimmt.

  • Elmar Schwerheim: Kleinasien in der Antike Von den Hethitern bis Konstantin; Verlag C. H. Beck München 2005; 128 Seiten; ISBN: 3-406-50484-0


    Die heutige Türkei gilt bei Geschichtswissenschaftlern als "eine der politisch wichtigsten und kulturell lebendigsten Räume der antiken Welt", wie die Inhaltsangabe auf dem hinteren, grünen Buchdeckel berichtet.


    Schwertheim ist Professor für Alte Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und Leiter der Forschungsstelle Asia Minor. Die Geschichte und Kultur Kleinasiens in der Antike ist sein Forschungsschwerpunkt. Er schlägt einen Bogen von der prähistorischen Zeit über die orientalischen Hochkulturen, die griechische Kolonialisation, die Herrschaft der Perser, die Eroberungen Alexanders des Großen und der Vorherrschaft der Römer bis zum christlichen Reich unter Konstantin dem Großen.


    Dies ist ein Band aus der Buchreihe "Wissen in der Beck`schen Reihe". Es enthält nicht nur den Textteil, sondern auch 3 Karten und 12 Abbildungen.


    Das Buch bietet eine Übersicht über Entwicklungen ist dabei oft genug unkonkret. Wann genau fand denn nun (welches) Ereignis statt? Diese Frage stellt sich der Leser an vielen Stellen. Es fehlt eine Zeittafel am Ende des Buches; viel schlimmer noch: selbst im Text fehlen Angaben - oberflächlicher geht`s nimmer.