Europa und die Welt - Eine Sammlung

  • Muriel Asseburg / Jan Busse: Der Nahostkonflikt Geschichte, Positionen, Perspektiven; Verlag C. H. Beck München 2016; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-69776-0


    Der Nahostkonflikt zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn bestimmt seit Jahrzehnten auch die täglichen Nachrichten bei uns. Kriege gehören genauso wie Gewalt und menschliches Leid.


    Busse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr in München; Asseburg arbeitet an der Stiftung Wissenschaft und Politik.


    Das Buch beschreibt Zeitgeschichte unter politikwissenschaftlichem Blickwinkel. Wie kam es zum Nahostkonflikt? Was ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geschehen? Wer sich für die Ereignisse im östlichen Mittelmeerraum interessiert, wird in diesem Buch eine gut lesbare Zusammenfassung der geschichtlichen Ereignisse erhalten und sie noch einmal Revue passieren können. Gleichzeitig wird aber auch die Gegenwart beschrieben. Welche wichtigen Akteure gibt es? Welche Positionen vertreten sie? Auch hierauf wird eingegangen.


    Das Buch kann natürlich nur eine allgemeine Einführung in das Thema sein. Mehr ist bei einem solchen Werk aus der "Wissens"-Reihe des bayerischen Verlages auch nicht zu erwarten. Wer vertiefende LIteratur sucht, wird dann zu anderen Büchern greifen müssen.

  • Europäische Kommission: Erziehung zu unternehmerischen Denken und Handeln in den Schulen in Europa; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union 2016; 234 Seiten; ISBN: 978-92-9492-338-7


    Dieser Eurydice Bericht liefert aktuelle Informationen über Strategie, Lehrpläne und Lernergebnisse zu dem im Titel beschriebenen Thema, aber auch Anregungen zu Finanzierungsregelungen und der Ausbildung der Lehrkräfte. Der Schwerpunkt liegt auf dem Primarbereich, den Sekundarbereichen I und II sowie der schulischen beruflichen Bildung. Als Bezugsjahr gilt das Schuljahr 2014 / 2015.


    Das Eurydice - Netzwerk ist ja schon an anderer Stelle vorgestellt worden. Von daher soll an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden.


    Auch hier liegt wieder ein europabezogener politikwissenschaftlicher Primärtext vor. Wichtig ist dabei die Aussage, daß Informationsmaterial wie dieses bei Eurydice selbst oder beispielsweise im elektronichen Buchladen der EU erhähltlich ist.


    Gerade in Zeiten, in denen Europa und seine Institutionen immer mehr in der Kritik stehen, ist es schon wichtig, solche Informationsquellen zu kennen.

  • Europäische Kommission: Qualitätssicherung im Bildungswesen Strategien und Konzepte Eurydice - Bericht; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2015/ 214 Seiten; ISBN: 978-92-9201-657-9


    Diese Publikation analysiert der Inhaltsangabe zufolge die Strukturen und Organisation der Schulevaluation im Primat- und Sekundarbereich I in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie der Türkei, Island, Norwegen und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien.


    Schulten gelten als Eckpfeiler der allgemeinen und beruflichen Bildung. Sie sind zentrale Akteure in der Bildungspolitik. Die Schulevaluation ist ein wesentliches Instrument, Organisation und Funktionsweise von Schulen zu verbessern und die Qualität des Schulangebots zu steigern.


    Dieser Bericht untersucht die Haupttypen der Schulevaluation: die externe Schulevaluation, die von Gutachtern vorgenommen wird, die nicht unmittelbar in die schulischen Aktivitäten eingebunden sind, sowie die interne Evaluation, bei der die Gutachter größtenteils zum Personal der geprüften Schule gehören.


    Aufgabe des Eurydice-Netzwerks ist es, zu verstehen und zu erklären, wie die verschiedenen, unterschiedlichen Bildungssystem in Europa organisiert sind und wie sie funktionieren. Die veröffentlichten Beschreibungen bieten Beschreibungen der nationalen Bildungssysteme, vergleichende Analysen zu unterschiedlichen Themen, Statistiken und Indikatoren.


    Eigentlich ist eine solche Broschüre unbeschreiblich. Aber nicht, weil sie schlecht gemacht wäre. Nein: Der Grund ist viel einfacher. Hier liegt ein politikwissenschaftlicher Grundlagentext vor. Anders als beispielsweise bei Belletristik soll er Wissen vermitteln und zur Diskussion anregen. Und diese Aufgabe erfüllt die Publikation in guter Art und Weise - staubtrocken, aber immerhin.

  • Rasso Knoller: Nordeuropa Porträt einer Region; Christoph Links Verlag Berlin 2014; 214 Seiten; ISBN: 978-3861537854


    Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und das weit draußen im Atlantik gelegene Island bilden Skandinavien und gehören allesamt zu Nordeuropa. Sie eint nicht nur eine nicht immer harmonische politische Vergangenhei. Erfolgreiche Krimiautoren, ein gut ausgebildetes Sozialsystem, vordere Plätze im internationalen PISA-Vergleihc der Schulen und Frauen, die in Politik und Wirtschaft erfolgreich sind, stehen auf der Habenseite.


    Knoller ist Jahrgang 1959 und hat Skandinavistik studiert. Seitdem hat er als Journalist und Schriftsteller in Finnland, Norwegen und Deutschland gearbeitet. Hier schreibt also ein ausgewiesener Fachmann.


    Der Leser lernt Länder kennen, die ansonsten bestenfalls in der Klatschpresse (Stichwort: Königshäuser) eine Rolle spielen. Politik, Geschichte und Gesellschaft sind die Themenbereiche, bei denen in ansprechender Art und Weise landeskundliches Hintergrundwissen vermittelt wird, ohne daß sich der Autor in uninteressanten, überflüssigen Details verliert.


    Das Buch gefällt. Es kann als Einstieg in die weitere Beschäftigung mit Skandinavien dienen.

  • Manfred Quiring: Rußland Orientierung im Riesenreich; Christoph Links Verlag Berlin 2008; 205 Seiten; ISBN: 978-3861534716


    Die Sowjetunion ist zu Beginn der 1970er Jahre in verschiedene Nachfolgestaaten zerfallen. Im Riesenreich Rußland hat sich der Alltag rasant verändert. Neuer Reichtum und bittere Armut, Traditionalisten und westlich orientierte Reformer, die Metropole Moskau und die Provinzen mit ihren Nationalitäten seien hier als Beispiele genannt. Auch der Wodka, die Gastfreundschaft der Russen sowie die Schönheit ihrer Frauen werden in dem Buch angesprochen.


    Quiring ist Jahrgang 1948 und in Berlin aufgewachsen. Nach seiner Zeit als Eishockeyspieler hat er Journalismus studiert und für verschiedene ost- und westdeutsche Printmedien gearbeitet. Durch verschiedene Arbeitsaufenthalte und Reisen kennt er Rußland aus eigener Anschauung.


    Dieser berufliche Hintergrund ist dem Buch angenehm anzumerken. Sehr kenntnisreich und vor allem: lebendig wird das politische und gesellschaftliche Leben des europäisch-asiatischen Landes beschrieben.


    Formal mag das Buch veraltet und nicht auf dem neuesten Stand sein. Wirklich stören tut das nicht. Der Autor beschreibt Zeitgeschichte, die zum Verständnis der Gegenwart unerläßlich ist.

  • "Informationen zur politischen Bildung" heißt eine Vierteljahreszeitschrift, die sowohl in Einzelexemplaren wie auch im Abonnement kostenlos bei der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn erhältlich ist. Die Bundeszentrale gibt die Quartalshefte auch heraus. Die ISSN lautet 0046-9408.


    Die Nummer 334 ist im 3. Quartal 2017 mit einer Auflage von 450.000 Exemplaren erschienen. "Internationale Finanz- und Wirtschaftsbeziehungen" lautet der Titel. Prof. Dr. Heribert Dieter heißt der Autor des Heftes. Ein Geburtsjahr ist in einer Kurzbiographie war nicht angegeben. Er hat aber Ökonomie und Politikwissenschaften in Berlin studiert. Seine Dissertation handelt über die australische Außenhandelspolitik. Seine Habilitation aus dem Jahre 2005 trägt den Titel "Die Zukunft der Globalisierung". Heute arbeitet er bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin) sowie als Professor in Potsdam und Friedrichshafen.


    Der Umfang des Heftes beträgt 68 Seiten. Behandelt wird ein eher theoretisches und abstraktes Thema, das unser tägliches Leben erst einmal nicht berührt. Oder? Formal ist die vorliegende Ausgabe so aufgebaut wie viele andere Ausgaben der Hefte auch. Fotos und Zeichnungen illustrieren die sprachlichen Ausführungen. Am Ende gibt es ein Glossar mit den wichtigsten verwendeten Begriffen. Grau unterlegte Textblöcke setzen inhaltliche Akzente. Mit Stand vom Oktober 2017 werden in den Ausführungen theoretische Überlegungen mit konkreten Beispielen (wie WHO, IWF oder internationale staatliche getragene Banken aus Asien) verknüpft. So soll anschaulich gezeigt werden, wie nationale Volkswirtschaften miteinander verbunden sind.


    Natürlich wird hier politisches Grundlagenwissen vermittelt. Das Thema mag abgehoben sein, kann aber mithelfen, den Wirtschaftsteil der Tageszeitung zu verstehen.

  • Europäische Kommission: Leitfaden zum umfassenden Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA); Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2017; 36 Seiten; ISBN: 978-92-79-71445-0


    Hinter der Abkürzung CETA steckt das Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada. In Hochglanzform führt die vorliegende Broschüre in das Thema ein. Doch Vorsicht! Für eine allgemeine, interessierte Öffentlichkeit ist eine solche Broschüre nur bedingt nützlich. Zu speziell ist das Thema, zu fachspezifisch die Sprache.


    Eine solche Broschüre wendet sich an eine interessierte politische / politikwissenschaftliche Fachöffentlichkeit.

  • Europäische Kommission: Strategische Partnerschaften Förderung von Projekten im Bereich allgemeine und berufliche Bildung und Jugend; Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union Luxemburg-Stadt / Großherzogtum Luxemburg 2015; 44 Seiten; ISBN: 978-92-79-38727-2


    Erasmus heißt das europäische Programm im Bereich der schulischen und beruflichen Bildung.


    Die vorliegende Broschüre hat Informationscharakter. In Hochglanzform sollen Projektträger darüber informiert werden, auf welche Art und Weise Projekte gefördert werden können.


    Natürlich kann hier nicht detailliert erklärt werden, wie Projektanträge ausgefüllt werden. Allgemeine Informationen müssen an dieser Stelle reichen.


    Die Broschüre ist als Einstieg für Leute geeignet, die beruflich mit dem Thema zu tun haben und sich aus diesem Grunde dafür interessieren.

  • Die Bundeszentrale für politische Bildung gibt die Quartalszeitschrift "Informationen zur politischen Bildung" heraus. Die Zeitschrift ist dort in Einzelausgabemn und im Abonnement erhältlich. Die ISSN lautet 0046-9408.


    Die Nummer 335 stammt vom 4. Quartal 2017 und hat eine Auflage von 450.000. "Indien" ist das Heft gewidmet. Der Umfang beträgt 76 Seiten. Die Geschichte seit 1947 (also seit der Unabhängigkeit), das politische System, Gesellschaft, Außenpolitik, das Wirtschaftssystem - dies sind die Themen des Heftes.


    Kartenmaterial, Schaubilder und Fotographien ergänzen das Textmaterial.


    Das Heft vermittelt politikwissenschaftliches Grundlagenwissen. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß ein solches Heft natürlich nur ein Einfürung in das Thema sein kann. Allein schon den Hinduismus erklären zu wollen würde sicherlich den Rahmen sprengen. Auch Biographien bekannter Politikr (z. B. Nehru, Indira Gandhi) fehlen leider. So bleibt das Bild formal und oberflächlcih; wer weiterführende Informationen sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.

  • Christina Westenberger: Komoren Reisehandbuch; Conrad Stein Verlag Kronshagen 1998; 153 Seiten; ISBN: 3-89392-221-0


    Die Komoren sind ein Inselstaat am östlichen Rand von Afrika; sie liegen nördlich von Madagaskar. Von der breiten Weltöffentlichkeit faktisch nicht beachtet, sind sie auch im Tourismus völlig unbekannt.


    Da kann ein solcher Reiseführer schon ganz nützlich sein. Die Informationen mögen vielleicht nicht mehr tagesaktuell auf dem neuesten Stand sein - nützlich sind sie aber schon.


    Und was bietet die Publikation im Hosentaschenformat? Hinweise für interessante Touren, klar. Landeskundliche Informationen, selbstverständlich. Touristisch relevante Informationen (z. B. zur Sprache, Ein- und Ausreisebestimmungen, Kleidung u. v. m.) kommen hinzu.


    Kartenmaterial sowie viele Fotographien illustrieren die Ausführungen.


    Wer dieses Land kennenlernen möchte, sollte dann zu aktuellerem Informationsmaterial greifen.

  • Helmut Kaeble: Mehr Reichtum, mehr Armut Soziale Ungleichheit in Europa vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart; Campus Verlag Frankfurt / Main 2017; Sonderausgabe Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017; 211 Seiten; ISBN: 978-3-7425-0086-1


    Verschärfen sich seit den 1980er Jahren soziale Ungleichheiten in Europa? Und wenn ja, aus welchen Gründen und zwischen welchen sozialen Gruppen? Wie wirkte sich die kapitalistische Wirtschaftspolitik aus? Welche Rolle spielt die globale Finankrise dabei? Der Autor teilt die Entwicklung sozialer Ungleichheiten im 20. Jahrhundert in vier Phasen ein, beginnend im späten 19. Jahrhundert.


    Das Buch ist leider - aus soziologischer Sicht - sehr fachwissenschaftlich gehalten - der häufige Gebrauch allgemein unbekannter Fachbegriffe sei als Beispiel dafür genannt. Fachlich und inhaltlich mag nichts gegen das Buch einzuwenden sein. Für eine Nicht-Fachöffentlichkeit bleiben die Ausführungen leider an vielen Stellen unverständlich.


    Dies ist Band 10086 der "Schriftenreihe", die von der Bundeszentrale herausgegeben wird.

  • Josef Kreiner: Geschichte Japans; Philipp Reclam jun. Verlag Stuttgart 2012; 522 Seiten; ISBN: 978-3-15-018961-0


    Japan heißt ein Kaiserreich in Ostasien. Die Geschichte des Inselstaates ist für viele Europäer ein Buch mit 7 Siegeln; bestenfalls der Atombombenabwurf von Hiroshima und Nagasaki 1945 ist dann noch vertraut. Zu weit weg, zu fremdartig ist das Land dann doch, um im täglichen Lebenm relevant zu sein.


    In chronologischer Reihenfolge beschreiben die siehen Autoren des Buches die Geschichte Japans. Angesichts des heinheitlichen Schreibstils fällt es allerdings überhaupt nicht auf, wer welchen Text beigesteuert hat. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es einen sogenannten "Epochenüberblick". Hier werden alle wichtighen Daten und Ereignisse in tabellarischer Form aufgeführt. Erst dann folgt die umfangreiche Beschreibung.


    Die politischen Ereignisse und Strukturen stehen inhaltlich im Vordergrund. Sie werden sachlich und faktenorientiert in diesem "Reclam Sachbuch" geschildert. Hinsichtlich des Umfanges geschieht dies in gründlicher, detaillierter und umfangreicher, als man bei diesem Buchformat germuten könnte. Trotz der Allgemeinverständlichkeit könnte man dieses Werk als ein geschichtswissenschaftliches Buch einstufen.


    Ein paar wenige Sachen ließen sich bemängeln, etwa daß es keine (Schwarzweiß-)Fotos gibt. In dieser Hinsicht ist der Informationsgehalt etwas zu kurz gekommen.


    Es hätten auch die Biographien historisch wichtiger Persönlichkeiten (wie z. B. Kaiser Hirohito) eingefügt werden können.


    Hätten Themen wie Kultur oder Religion stärker hervorgehoben werden können? "Ja, auf jeden Fall," sagen Idealisten. "Schwer umzusetzen," halten Realisten dagegen. Wer mehr darüber erfahren möchte, wird zu anderer Literatur greifen müssen.


    Das Buch ist offensichtlich für eine interessierte Fachöffentlichkeit geschrieben. Für den interessierten Laien, der auf Allgemeinbildung bedacht ist, ist das Buch dann doch zu umfangreich und tiefgründig.

  • Hans-Peter Siebenhaar: Österreich Die zerrissene Republik; Olaf Füssli Verlag Zürich / Schweiz 2017 / Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2017 (Lizenzausgabe); 271 Seiten; ISBN: 978-3-71125-0113-4


    Das Jahr 2016 war für die Alpenrepublik ein ganz besonderes: International war es in den Medien präsent wie schon lange nicht mehr. Die chaotisch verlaufene Präsidentschaftswahl sowie der abrupte Kurswechsel in der Flüchtlingspolitik irritierte viele Beobachter. Was läuft da gerade ab? Das vorliegende Buch möchte eine kenntnisreiche Analyse bieten.


    Siebenhaar ist Jahrgang 1962. Der Politikwissenschaftler, Buchautor und Journalist lebt ab 2013 als Korrespondent für Österreich und Südosteuropa des Handelsblattes in der österreichischen Hauptstadt Wien.


    Berichten deutsche Medien über den südlichen Nachbarn, steht dabei die FPÖ (und Kritik an ihr) im Vordergrund. Hintergrundwissen und Zusammenhänge werden vernachlässigt, etwa zur österreichischen Innen-, Außen-, Europa- und Wirtschaftspolitik. Siebenhaar beschreibt hier die tagesaktuellen Geschehnisse der Zeit (großzügig gerechnet) ab 2010. Dem (deutschen) Leser wird hier also vieles bekannt und vertraut sein.


    Auch wenn illustrierende Fotos fehlen, ist das Buch gut gemacht und interessant geschrieben. Man lernt hier so manches Detail kennen, das man ansonsten leicht übersieht. Literatur wie diese ist durchaus empfehlenswert.

  • Johannes Düchting: Die Kinder des Engel Pfau Religion und Geschichte der kurdischen Yezidi; Selbstverlag Köln 2004; 708 Seiten; ISBN: 3-927213-23-3


    Durch ihren Kampf für ihren eigenen, unabhängigen Staat sind die Kurden immer wieder auch in unserer Tagespresse vertreten. Die Yeziden (als eigenständige Gruppe) dürften dabei allerdings ziemlich unbekannt sein. Ein Umstand, dem dieses Buch entgegenwirken möchte.


    Der Komkar - Verband der Vereine aus Kurdistan tritt als Herausgeber des Buches auf.


    Sehr kenntnisreich, umfangreich und detailliert wird dem Leser eine durchaus interessante Kultur nähergebracht. Leider nur als Bleiwüste angelegt, ist der inhaltliche Tiefgang doch erstaunlich. Über den Autoren sind im Buch zwar keine biographischen Daten enthalten; einen ethnologisch-wissenschaftlichen beruflichen Hintergrund darf man aber schon vermuten.


    Wer denkt, Kurden und Yeziden würde es nur in der heutigen Türkei geben, wird hier eines besseren belehrt. Inhaltlich schlägt das Buch allgemein und kulturgeschichtlich einen Bogen vom historischen Zweistromland = Mesopotamien bis in unsere heutigen Tage. Hier wird Fachwissen vermittelt, das deutlich über Schulbildung und Allgemeinbildung hinausgeht.

  • Die Schweiz ist ein südliches Nachbarland Deutschlands. Wilhelm Tell hat die Eidgenossenschaft in den Alpen bekannt und berühmt gemacht. Der Bundesschluß der drei Ur-Kantone am Vierwaldstädter See bildet dabei den Startschuß der eigenständigen Politik.


    Am Ende des Buches gibt es eine tabellarische Chronologie der Ereignisse. Im vorhergehenden, deutlich umfangreicheren Textteil wird dann die Schweizer Geschichte genauer beschrieben. Auch hier begegnet der Leser wieder Wilhelm Tell als Anknüpfungspunkt. Die historischen Ereignisse werden in zeitlicher Abfolge geschildert, aber leider nur als Bleiwüste, also ohne Abbildungen.


    Das Buch kann natürlich nur eine Einführung in die Thematik sein. Wer weiterführende Informationen sucht, etwa zum Staatsaufbau, Persönlichkeiten, Kultur, Sport oder Sozialwesen, wird - wie auch bei anderen Büchern aus der Reihe "Wissen in der Beck`schen Reihe" - zu anderer Literatur greifen müssen.


    Volker Reinhardt: Geschichte der Schweiz; Verlag C. H. Beck München 2006; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-536101-4