Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Hans-Hermann Hartwich: Die Europäisierung des deutschen
    Wirtschaftssystems Fundamente Realitäten Perspektiven; Verlag Leske +
    Budrich Opladen 1998; 368 Seiten; ISBN: 3 - 8100 - 2181 - 4




    "Der Autor analysierte Gefährdungen des deutschen Wirtschaftssytems am
    Ende des 20. Jahrhunderts. Er überprüft die Fundamente, markiert
    Erosionen, fragt nach realistischen Perspektiven. Sein Fazit: Die weit
    fortgeschrittene `Europäisierung' ist ebenso Herausforderung wie Chance
    und Schutz in der globalen Ökonomisierung. Die zentrale Frage für
    Deutschland ist, wie sich das Verhältnis zwischen Staat und Markt
    gestalten wird," berichtet die Inhaltsangabe.


    Wirtschaftstheoretische Bücher zu beurteilen ist immer schwierig. Was
    will uns der Autor damit sagen? Diese klassische Frage aus dem
    Deutschunterrricht klappt hier nicht. Schließlich geht es in einem
    Fachbuch nicht um die Interpretation eines literarischen Stoffes,
    sondern um die Vermittlung von Daten und Meinungen.


    Unterstützt durch diverse Tabellen ist der Text sachlich - neutral und
    gut verständlich gehalten. Hartwich beschreibt die Vergangenheit,
    analysiert die Gegenwart und blickt in die Zukunft. Da Hartwich aber
    sehr oft auf andere Autoren zurückgreift, ist nicht immer erkennbar,
    was seine eigene Meinung ist und was Interpretation anderer Autoren
    ist. Ein wenig schärfer in Analyse und Betrachtung hätte das Buch also
    schon sein dürfen; hinzu kommt, daß der Autor durchaus eien eigene
    Meinung hätte entwickeln dürfen.

  • Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945




    Die
    deutsche Wirtschaft kennt lange Phasen des Wachstums, insbesondere nach
    dem Zweiten Weltkrieg. Zeiten quälender Rezession kommen hinzu. "Mehr
    als vielen Leuten bewußt ist prägen solche ökonomischen Zyklen auch
    Kultur und Gesellschaft eines Staates. Mit seiner Wirtschaftsgeschichte
    Deutschlands seit 1945 eröffnet Werner Abelshauser neue Perspektiven,
    nicht zuletzt für die Reformdebatte unserer Zeit. Im Zentrum des Buches
    stehen der Aufstieg aus dem Zusammenbruch des Zweiten Weltkrieges, die
    Ursachen für das Wirtschaftswunder der 50er und 60er Jahre sowie das
    Auf und Ab der ökonomischen Entwicklung im europäischen Rahmen, die zur
    aktuellen globalen Vernetzung wirtschaftlichen Handelns unserer Tage
    überleitet. Wenngleich der Schwerpunkt der Darstellung auf der
    Bundesrepublik liegt, findet doch die Entwicklung der ostdeutschen
    Planwirtschaft ebenso Berücksichtigung wie beider Vorgeschichte seit
    Beginn des 20. Jahrhunderts," steht auf dem hinteren Buchdeckel zu
    lesen.


    Gut geschrieben ist dieses Buch durchaus - leicht
    verständlich, ohne überflüssige Fremdworte, chronologisch geordnet und
    somit auch für den historischen wie wirtschaftswissenschaftlichen Laien
    verständlich.


    Und dennoch bleibt ein fader Beigeschmack. Das Buch
    ist zwar sachlich geschrieben. Der Stil bleibt aber zu unpersönlich,
    als daß er überzeugen würde. Der Staat, Parteien, Gewerkschaften,
    Arbeitgeber- und Industrieverbände, Arbeitsverwaltung und die
    Wirtschaftswissenschaften sind Institutionen, die am Wirtschaftsleben
    beteiligt sind. Der Autor spricht zu oft nur ganz allgemein über sie.
    Es wird zu oft nicht deutlich, wer welche Position vertritt und auf
    welchem Wege welche Mehrheiten findet.


    Hinzu kommt: Das Buch ist
    eine Bleiwüste. Die Texte werden zwar durch gelegentliche Tabellen
    unterbrochen; das eine oder andere historische Foto hätte dem Buch aber
    durchaus gut getan. Hier wurde die Chance vertan, ein interessantes
    Thema spannend zu gestalten. In der Schule hätte dies zu Punktabzügen
    geführt. Die Note dort: zwei minus.

  • Wolfgang Benz: Geschichte des Dritten Reichs; 288 Seiten; Verlag C. H. Beck oHG München 2000; ISBN: 3-89331-449-0


    Das Dritte Reich. Tausend Jahre sollte es währen und dauerte doch nur derer zwölf. Glaubt man dem Medieninteresse, muß es der besterforschte Teil der deutschen Geschichte sein. Zahllose Filme, Bücher, Ausstellungen und Veranstaltungen beschäftigten sich schon mit dem schlimmsten Teil der deutschen Geschichte.
    Auch Wolfgang Benz geht in seinem Buch auf den NS - Staat ein. "Nationale Revolution", Festigung der Macht und Durchsetzung der Diktatur, die Wirtschafts- und Sozialpolitik, Terror und Verfolgung, Verfolgung der Juden, der Weg in den Krieg, Kriegsalltag, Widerstand und Zusammenbruch sind nur einige der Themen. Biographische Skizzen von Adolf Hitler, Hermann Göring, Joseph Göbbels, Heinrich Himmler und Albert Speer kommen hinzu.
    Viele Bilder, Fotos, Plakate und Karten bestimmen das Buch, das durchweg gut, weil leicht verständlich geschrieben ist. Es wendet sich an Leser, die knapp, aber zuverlässig informiert sein wollen, wie der Autor in seinem Vorwort schreibt. Nun, dieses Ziel erreicht der Autor bestimmt. Knapp und informativ ist das Buch geraten. Doch ob es dem Thema "Drittes Reich" gerecht wird, sei einmal dahingestellt. Themen wie die Olympischen Spiele von 1936 in Berlin und Garmisch - Patenkirchen, der Anschluß Österreichs, die Annexion Böhmen und Mährens, die Eingliederung des Rheinlands und des Saarlands, Hindenburg als Staatspräsident, prominente Opfer des Regimes oder das Parlament als Institution werden hier schlichtweg übergangen. Diese Mängel werfen schon die Frage auf, welchen Wert ein solches Buch überhaupt hat. Das Buch erscheint im Programm der Bundeszentrale für politische Bildung. Tut sich diese Bundeseinrichtung einen Gefallen, wenn sie ein dermaßen überflüssiges Buch in ihr Programm aufnimmt? Eigentlich nicht. Die "Informationen zur politischen Bildung", die ebenfalls bei der Bundeszentrale herausgegeben werden, sind an vielen Stellen übersichtlicher, informativer und daher besser brauchbar.
    Das Fazit: Wer wirklich einen Überblick über das Dritte Reich gewinnen möchte, sollte sich die "Informationen zur politischen Bildung" besorgen und das Buch von Benz getrost liegen lassen.

  • Jens Gieseke: Die DDR - Staatssicherheit Schild und Schwert der Partei; ISBN: 3-89331-402-4; 120 Seiten; Bonn 2000




    Er war der berühmteste Spion der DDR: Günter Guillaume schaffte es bis
    in das Bundeskanzleramt. Doch die DDR besaß auch einen
    Inlandsgeheimdienst: die Stasi.


    In acht Kapiteln läßt der Autor die Geschichte der Stasi Revue
    passieren. Die Nachkriegstage werden hier genauso geschildert wie die
    dramatischen Tage der Wiedervereinigugn. Zum Abschluß gibt es eine
    Chronik, in der konkreten Ereignissen ein Datum zugeordnet wird. Fotos
    gibt es hier zu sehen, Originalunterlagen (z. B. Zeitungsartikel,
    Notizen von Politikern, Unterlagen von Behören), Landkarten und
    Statistiken. So entsteht vordergründig ein spannendes Bild der Stasi
    und ihrer Arbeit.


    Doch Vorsicht. Bei genauerem Hinsehen weist das Buch diverse Mängel
    auf. Ein chaotisches Seitenlayout erlaubt kein flüssiges Lesen. Waren
    Gestaltungselemente wie die Bilder wohl ursprünglich als schmückendes
    Beiwerk gedacht, geraten sie hier zu sehr in den Vordergrund; der
    eigentliche Text rückt in den Hintergrund. Welcher Leser möchte schon
    suchen, wo es im Buch weitergeht?


    Hinzu kommt: Der Text bleibt merkwürdig oberflächlich. So arbeitet
    Gieseke beispielsweise nur mangelhaft heraus, was überhaupt die
    Begründung für die Stasi war. Gab es handfeste politische,
    militärische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Gründe? Hatte die
    politische Elite Angst vor dem eigenen Volk? Gab es vielleicht noch
    andere Gründe?


    Gieseke geht auch nicht auf andere Fragen ein. War die Staatssicherheit
    irgendwann nur noch ein Selbstzweck? Oder zeitigte ihre Arbeit auch
    Erfolge? Wie finanzierte sich eigentlich die Stasi? Auch die Frage nach
    den Opfern wird erst gar nicht gestellt. Wolf Biermann, Nina und
    Eva-Maria Hagen, Robert Havemann und Rudolf Bahro sind bekannte Opfer
    der Stasi. Selbst sie werden nur am Rande erwähnt. WIe lebte es sich in
    einem Überwachungsstaat? Wie ist es den Opfern ergangen? Gieseke
    beschreibt die Stasi als Behörde und vergißt dabei die Menschen. Und
    genau dies ist der allerschlimmste Mangel. Es ist nicht ersichtlich, um
    was es hier eigentlich geht: eien Behörde, eine Ideologie, die
    nachrichtentechnische Entwicklung oder Menschen. Gerade hier sollten in
    Zukunft bei Neuauflagen neue Akzente gesetzt werden.


    Noch ein Wort zum Autoren. Jens Gieseke wurde 1964 in Langenhagen
    geboren. Er studierte Geschichte, Politologie und Rechtswissenschaften
    an den Universitäten Hannover und Potsdam. Seit 1993 ist er
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung
    des Bundesbeauftragten für die Stasi - Unterlagen.

  • Ulrich Herbert: Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland; Verlag C. H. Beck München 2001; 442 Seiten; ISBN: 3-89331-499-7


    Saisonarbeiter, Fremdarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge - es gibt viele Begriffe für die Menschen, die nach Deutschland einwanderten. Ausländer waren nie nur willkommene Arbeitskräfte. Sie waren immer auch Objekte wirtschafts- und bevölkerungspolitischer Überlegungen. Gleichzeitig waren sie Ziele völkischer und rassistischer Diffamierungen. Herbert möchte in seinem Buch die Geschichte einer Politik beschreiben, "deren tiefgreifende Ambivalenzen bis heute wirksam sind. Dieses Buch ist eine wichtige Orientierungshilfe für alle, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie eine zeitgemäße Ausländerpolitik gestaltet werden kann."
    Doch wird Herbert seinem Anspruch, wie er auf dem Buchdeckel, formuliert ist, auch gerecht? Herbert beginnt seine Betrachtungen im Kaiserreich. Er begibt sich auf eine Zeitreise, die erst im wiedervereinten Deutschland endet. Eine Schlußbilanz möchte dann die Ausländerpolitik Deutschlands beurteilen und einen Blick in die Zukunft werfen.
    Gut geschrieben ist das Buch, auch wenn es eine reine Bleiwüste ist. Leicht verständlich, faktenreich und umfangreich ist es. Der Text wird lediglich durch einige Tabellen unterbrochen; Fotos fehlen völlig. Inhaltlich wendet er sich an Historiker und historisch Interessierte, die wissen möchten, wie Einwanderung in der Vergangenheit funktionierte. Doch mehr als einen erschöpfenden Abriß bietet das Buch nicht. Wie stehen beispielsweise die politischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen (Kirchen, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Landsmannschaften, Flüchtlingsverbände) zur Einwanderung? Wie geht Europa mit den Migranten um? SIch hier nur auf die offizielle Politik zu beschränken geht am Problem vorbei. Gibt es beispielsweise Philosophen, Künstler, Soziologen, Literaten und politische Theoretiker, die sich mit dem Thema "Migration" auseinandersetzen? Oder genießen die sprichwörtlichen Stammtische die geistige Lufthoheit in Deutschland?
    Hier läßt der Autor leider viele Fragen offen. Glaubt man dem Buchdeckel, ist Ulrich Herbert Professor für Neuere und Neueste Geschichte in Freiburg. Gerade von einem Autoren wie ihm kann man als Leser erwarten, daß er die Gegenwart genauer und umfangreicher beschreibt. Welche Lösungsansätze gibt es? Fragen gibt es viele, Antworten nur wenige.
    Hinzu kommt: Hier wird über Menschen berichtet. Wie erleben Migranten ihren Alltag in Deutschland? Was wird von Leuten, die nach Deutschland auswandern, in ihrer Heimat erwartet: Sollen sie Geld senden und und den Familiennachzug organisieren? Hier fehlt noch eine (populär-)wissenschaftliche Analyse. Es reicht in der Regel nicht, quasi als Beobachter die Lebensbedingungen von Menschen zu beschreiben. Hier kommt kein Migrant zu Wort. Was eigentlich schade ist. Solche Einschübe, in denen Menschen direkt und ungeschminkt zu Wort kommen, hätte dem Text bestimmt gut getan.

  • Hans-Georg Kraume: Duisburg im Krieg 1939 - 1945; Droste Verlag 1982; 114 Seiten; ISBN: 3-7700-0618-6




    Unterstützt durch viele historische Schwarzweißfotos und Dokumente
    erzählt Kraume, wie Duisburg im Dritten Reich aufgerüstet wurde, wie
    die Stadt den 2. Weltkrieg erlebte und letztlich mühevoll befreit
    wurde. Eine Zeittafel am Ende verdichtet dann noch einmal die
    Ereignisse.


    12.341 Menschen fielen als Soldaten, 5.702 als Zivilisten. 4.439
    Wehrmachtsangehörige und 92 Zivilisten werden vermißt. Es gibt 316
    Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahre 1939 gab es rund 131.000
    Wohnungen. 42.000 = 32 % wurden total zerstört, 41.000 schwer
    beschädigt. Nur 3.000 = 2,3 % wurden nicht beschädigt.


    Die Sachschäden? Auf den Straßen und Grundstücken lagen 5 Millionen
    Kubikmeter Schutt. 300 gesunkene Schiffe gab es im Hafen. Die Schäden
    der Industrie werden auf 500 Millionen Reichsmark, die Schäden an
    Privatbesitz werden auf 1.510.704.806,87 Reichsmark beziffert.


    Soweit zu den faßbaren Schäden. Wie das tägliche Leben der Menschen vor
    Ort aussieht, davon berichtet das Buch sehr anschaulich. Kraume geht
    dabei sachlich, vor, so daß persönliche Schicksale hier außen vor
    bleiben. Wer sich für Duisburger Geschichte interessiert, für den liegt
    ein gut lesbares Buch vor.

  • Uwe Kraus: Die Hohenzollernstraße Eine Fahrt durch Landschaft und
    Kultur; DRW - Verlag Leinfelden - Echterdingen 2004; 64 Seiten; ISBN:
    3-87181-003-7




    Der Verein Hohenzollernstraße in Balingen ist Herausgeber dieser sehr
    informativen Broschüre. Hettingen, Meßkirch, Veringenstadt,
    Sigmaringen, Jungingen, Balingen und Bissingen sind einige der
    (unbekannten) Ort, die an der Hohenzollernstraße liegen. Sehr
    umfangreich und detailliert, wenn auch etwas steif beschreibt Kraus die
    Geschichte der Orte an der Hohenzollernstraße und geht dabei auch auf
    die dortigen Ausflugsziele ein. Wer nicht ein weite Fernen schweifen
    möchte, sondern die eigene Heimat kennenlernen möchte, dem sei diese
    Publikation empfohlen.

  • Präsident des Landtages von Baden - Württemberg (Hrsg.): Landtag von
    Baden Württemberg Ein Leitfaden zur Aufgaben und Geschichte des
    Landtages; Selbstverlag Stuttgart 2004; 168 Seiten; ISBN: 3-923476-12-4




    Das Buch, in dem sich das baden - württembergische Parlament selbst
    vorstellt, beschreibt die Parlamentsgeschichte des süddeutschen
    Landtages, stellt aber auch die Arbeit des Parlaments als solchem vor.


    Sehr lebendig und anschaulich macht der Landtag hier Werbung für sich
    selbst. Texte und Fotos ergänzen einander. Teils sehr formal, teils
    sehr persönlich, auf jeden Fall aber lesbar von Leuten außerhalb des
    Bindestrichlandes sind die Texte gehalten.


    Wie schon gesagt: Das Buch ist sehr anschaulich gehalten. Auch wer -
    wie ich - sein Leben lang dem Niederrhein verbunden war (und gerade
    einmal 18 Monate ausbildungsbedingtes Exil in Mannheim erdulden mußte),
    spürt doch, wieviel Liebe und Sympathie - bei aller sachlichen
    Neutralität - in dem Buch steckt.


    Das Buch ist kostenlos beim Landtag von Baden - Württemberg, Konrad -
    Adenauer - Straße 3, 70173 Stuttgart, Telefon: 0711 - 20630 (Zentrale)
    erhältlich.

  • Andreas Holzapfel (Hrsg.): Landtag von Baden - Württemberg 14.
    Wahlperiode Volkshandbuch; NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt 2006;
    200 Seiten; ISBN: 3 - 87576-568-0




    Neben den vielen formalen Informationen, die den formalen Aufbau und
    die Arbeitsweise des Landesparlaments beschreiben, ist das Kapitel mit
    den Fotos und Biographien sämtlicher Abgeordneten zentraler
    Bestandtteil dieses Volkshandbuch.


    Rein formal folgt das Buch dem Aufbau, wie er für alle Volkshandbücher
    vorgegeben ist (für den Bundestag und die übrigen Landtage gibt es
    jeweils ein eigenes Volkshandbuch). Von daher ist das Buch Standardware.


    Wer sich aber für baden - württembergische Landespolitik und deren Akteure interessiert, wird hier einen guten Einstieg finden.


    Das Buch ist kostenlos beim Landtag von Baden - Württemberg, Konrad -
    Adenauer - Straße 3, 70173 Stuttgart, Telefon: 0711 - 20630 (Zentrale )
    erhältlich.

  • Andreas Holzapfel (Hrsg.): Sächsischer Landtag 4. Wahlperiode Volkshandbuch; NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt Rheinbreitbach 2006; 352 Seiten; ISBN: 3-87576-566-4


    Das Buch enthält die Verfassung des ostdeutschen Freistaates, das Landeswahlgesetz und die Geschäftsordnung des Landtages. Ein weiterer, kürzerer Abschnitt beschreibt den Aufbau und die Arbeit des Landtages. Der interessanteste Teil ist der gleich zu Beginn. Darin stellen sich die Landtagsabgeordneten mit Foto und Biographie selbst vor. CDU, SPD, FDP, Grüne, PDS und NPD sind im Landtag vertreten; dementsprechend unterschiedlich und breit gefächert sind die Lebensläufe.
    Ein solches Buch wendet sich natürlich an politisch interessierte Zeitgenossen. Für alle Landtage und für den Bundestag gibt es je ein Volkshandbuch. Es ehrt den Verlag durchaus, diese Broschüre herausgegeben zu haben. Da die Bücher alle nach demselben Schema aufgebaut sind, fällt es dem geübten Leser leicht, das Buch zu lesen.
    Das Buch ist kostenlos beim Sächsischen Landtag, Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden, Telefon: 0351 - 49350 erhältlich.

  • Karin Algasinger / Thomas Gey / Helmar Schöne: So arbeitet der sächsische Landtag; NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt 2005; 159 Seiten; ISBN: 3-87576-544-3


    Ausgehend von diversen Fotos und Schaubildern schildern die Autoren, wie der sächsische Landtag arbeitet und funktioniert. Doch Vorsicht! Die Arbeit des Parlaments wird dabei eher nach formalen, soziologischen und infrastrukturellen Gesichtspunkten gegliedert. Nicht der einzelne, außerhalb Sachsens meist unbekannte, daher namenlose Landtagsabgeordnete steht hier im Vordergrund, sondern eher die abstrakt - theoretische Beschreibung an Verwaltungsstrukturen. Der unangenehme Nebeneffekt: Für den Leser ist nicht immer klar, für welche inhaltliche Position der Landtag überhaupt steht. Welche Duftmarken konnte der Landtag bislang setzen? Oder entscheidet die Landesregierung über die sächsische Landespolitik? Was bewegt Menschen (insbesondere in Ostdeutschland), in die Landespolitik zu gehen? Fragen wie diese werden leider nicht beantwortet. Es hätte dem Buch gut getan, wenn auch ganz konkrete Menschen zu Wort gekommen wären.

  • Landeszentrale für politische Bildung (Hrsg.) / Rita Bake / Lars Hennings / Birgit Kimpel: Einblicke Hamburgs Verfassung und politischer Alltag leicht gemacht; Selbstverlag Hamburg 2002; 79 Seiten; ISBN: 3-929728-63-X


    "Dieses Buch eröffnet einen Blick auf Hamburgs politischen Alltag und seine Basis, die Hamburger Verfassung. Fundiertes Hintergrundwissen für Einsteiger und Tips zum Mit- und Einmischen gibt es. So ergibt sich aus vielen verschiedenen Punkten ein Bild des politischen Lebens. Sie sind eingeladen zu einem facettenreichen Rundgang durch die Bürgerschaft und Senatsgehege. Eilige informieren sich bei einem Kurztrip durch`s Glossar. Und wer nicht in Lese-Verfassung ist: Nur Bilder betrachten ist auch okay," berichtet die Inhaltsangabe auf dem hinteren, grünen Buchdeckel.
    Ausgehen vom Sachstand des Jahres 2002 beschreibt das Buch Arbeit und Funktionsweise des Hamburger Landesparlaments. Ich schaffe es dabei kaum, das Buch komplett von vorne bis hinten zu lesen. Was eindeutig am Seitenlayout liegt. Der ständige Wechsel von Bild von Schrift und die vielen grünen, weißen und grauen Flächen wirken sehr leseunfreundlich.
    Mit dieser Publikation wirbt die Hamburger Bürgerschaft nicht unbedingt für sich. Der Aufbau wirkt einfach zu chaotisch und pseudomodern, als daß es Spaß machen würde, diese Publikation zu lesen.

  • Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten Heft 485 St. Suitbertus in Düsseldorf - Kaiserswerth; 24 Seiten; 1. Auflage 2004; ISBN: 3-88094-922-6


    Klaus Seitz heißt der Autor dieser Publikation, die sich mit der hübschen Kirche im Düsseldorfer Norden beschäftigt. Geschichte, Baugeschichte, Architektur und Ausstattung sind die Themen, mit denen sich Seitz beschäftigt.
    Die Texte sind sehr sachlich - neutral, detailliert, kenntnisreich und sehr wissenschaftlich geraten. Das Gebäude steht im Vordergrund; Personen kommen hier fast überhaupt nicht vor. Die Texte werden durch Farbfotos ergänzt.
    Man muß sich schon sehr für Kunst, Kirche und Architektur interessieren, um zu diesem Heft zu greifen. Ein wenig zu steif und unpersönlich ist der Inhalt geraten, um wirklich zu überzeugen. Wie heißen die Künstler, die zu der Ausstattung der Kirche beitrugen? Gibt es erwähnenswerte Kleriker? Welche Bedeutung hat die Kirche für Kaiserswerth und Düsseldorf? Allein schon diese Fragen, die stellvertretend für viele andere stehen, werden hier nicht beantwortet. Was sehr bedauerlich ist. Das Heft hätte nicht nur an Umfang, sondern auch an Qualität gewonnen.

  • Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten Heft 185 St. Remigius in Düsseldorf - Wittlaer; 16 Seiten; Neusser Druckerei und Verlag 2000; ISBN: 3-88094-864-X


    Dr. Magdalena Krämer-Noble heißt die Autorin, die die Kirche im Düsseldorfer Norden vorstellt. Sie beschäftigt sich mit der Kirche, dem Pfarrpatron St. Remigius, der Architektur und der Innenausstattung. Sachlich - neutral sind die Texte geraten; die Ausführungen orientieren sich an kunst- und geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen. Der Autorin gelingt es dabei, nicht allzu staubtrocken zu sein. Geschickt webt sie immer wieder Personen ein, die irgendwie eine Bedeutung für die Kirche hatten - sei es als Künstler, sei es kirchengeschichtlich. So entsteht eine Lebendigkeit, die Lust auf mehr macht, zumindest dann, wenn man dem katholischen Glauben angehört.
    Ich kenne die Kirche (noch nicht) aus eigener Anschauung. Was nicht ist, kann ja aber noch werden. Neugierig bin ich jedenfalls geworden.

  • Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.): Rheinische Kunststätten Heft 178 Düsseldorf Kalkum; Neusser Druckerei und Verlag 1995; 28 Seiten; ISBN: 3-88094-800-3


    Klaus Pfeffer heißt der Autor, der sich mit Schloß Kalkum und Pfarrkirche St. Lambertus beschäftigt. Geschichte und Baugeschichte der beiden Gebäude werden hier behandelt; Architektur und Inneneinrichtung kommen hinzu.
    Wie in der Schriftenreihe üblich, sind die Ausführungen sehr ausführlich, kenntnisreich, detailliert, sachlich - neutral und fast schon wissenschaftlich gehalten. Texte und Fotos (leider teilweise in schwarzweiß) ergänzen einander. Wer gehört eigentlich zu Zielgruppe der Schriftenreihe? Kirchen- und Kunsthistoriker? Heimatforscher? Denkmalpfleger und Denkmalschützer? Ich bin mir nicht sicher. Der heimatverbundene Düsseldorfer sollte ein Heft wie dieses Heft auf jeden Fall in seinem Bücherschrank stehen haben.
    Im normalen Buchhandel habe ich diese Schriftenreihe noch nie gesehen; ich weiß also nicht, wie gut die Hefte dort erhältlich sind. Die Anschrift des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz lautet Postfach 210924, 50533 Köln; die Anschrift der Neusser Druckerei und Verlag lautet Postfach 101152, 41411 Neuss. Ob sich diese Anschriften als Bezugsquellen eignen, kann der geneigte Leser selbst entscheiden.

    1. Verlag: Rheinischer Ver. f. Denkmalpflege u. Landschaftsschutz


  • Andreas Holzapfel (Hrsg.): Landtag von Sachsen - Anhalt 5. Wahlperiode Volkshandbuch; NDV - Neue Dartstädter Verlagsanstalt 2006; 192 Seiten; ISBN: 3-87576-569-9


    Das vorliegende Buch folgt dem bewährten Aufbau der Volkshandbücher. Das Buch enthält kurze Abschnitte mit der Verfassung des Landes Sachsen - Anhalt, dem Aufbau und der Arbeitsweise des Parlaments; zumindest für mich ist der Teil mit den Biographien und Fotos der Abgeordneten der interessanteste Teil des Volkshandbuches. Wie kommt jemand dazu, sich der Kommunal- und Landespolitik zu engagieren? Die Kurzbiographien geben zwar keine detaillierte Antwort; bei vielen Abgeordneten wird aber schnell deutlich, wo ihre Interessen und Schwerpunkte liegen. Bücher wie diese können dazu beitragen, das Bindestrichland Sachsen - Anhalt wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu transportieren.

  • Andreas Holzapfel (Hrsg.): Abgeordnetenhaus Berlin 16. Wahlperiode Taschenbuch; NDV Neue Darmstädter Verlagsanstalt Rheinbreitbach 2007; 192 Seiten; ISBN: 3-87576-577-9


    Das Buch folgt dem üblichen Muster der Volkshandbücher, in denen Bundestag und Landesparlamente vorgestellt werden. Na ja, fast jedenfalls. Das vorliegende Volkshandbuch beschreibt den formalen Aufbau des Abgeordnetenhauses (seine Arbeitsweise wird dabei vernachlässigt) und seine Zusammensetzung; die Abgeordneten werden dabei mittels Kurzbiographien und Fotos vorgestellt. Ungewohnt ist auch der schwarze Buchdeckel und das Foto vom Plenarsaal, wo sond ein weißer Einband und das Wappen des jeweiligen Bundeslandes pranken. Aber egal. Hier stehen die Abgeordneten und ihre Vita im Vordergrund; dieser biographische Teil ist der interessanteste Teil des Buches.

  • Landtag Nordrhein - Westfalen: Handbuch des Landtags Nordrhein - Westfalen 14. Wahlperiode Band 1 Abgeordnete Gremien und Organisation; NDV Neue Darmstädter Verlangsanstalt Rheinbreitbach 2005; 256 Seiten; ISBN: 3-87576-546-X


    Trotz seines etwas sperrigen Namens liegt hier eines jener Volkshandbücher vor, die ein Landesparlament vorstellen. Das Buch stellt frühere und das aktuelle Landtagswahlergebnis vor, stellt das nordrhein - westfälische Wahlsystem vor und - fast schon am wichtigsten und interessantesten - stellte die Landtagsabgeordneten mit Foto und Biographie vor. Wer sich für die Politik des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes interessiert kann sich gerne dieses Buch als Einstieg besorgen. In dem Volkshandbuch ist die Landesregierung adressenmäßig aufgeführt; dort können dann weitergehende Informationen erfragt werden.

  • Hermann J. Schreiner / Susanne Linn: So arbeitet der Deutsche Bundestag Organisation und Arbeitsweise Die Gesetzgebung des Bundes; NDV - Neue Darmstädter Verlagsanstalt 2008; 160 Seiten; ISBN: 978-3-87576-596-0


    Der Titel ist hier Programm. Unterstützt durch diverse Farbfotos, die Politiker bei der Arbeit zeigen, enthällt das Buch theoretische und an den Gesetzen orientierte Ausführungen, wie die Politik im Parlament formal funktioniert. Nicht der einzelne, konkrete Abgeordnete steht hier im Vordergrund, sondern das Gesamtsystem Deutscher Bundestag.
    Die Ausführungen sind ausführlich, umfangreich und detailliert. An wen richtet sich dieses Buch? Wer gehört zur Zielgruppe? Man muß schon eine Affinität zu den Politischen Wissenschaften, auf jeden Fall aber zu den Verwaltungswissenschaften haben; ansonsten ist das Buch zu staubtrocken, um alltagstauglich zu sein. Es gibt durchaus Publikationen, die anschaulicher und lebendiger sind.