Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Horst Bursch: Das Vorgebirge; Sutton Verlag Erfurt 2008; 128 Seiten; ISBN: 978-3-86680-313-8


    Das Vorgebirge ist die Region zwischen Bonn und Brühl, dem Rhein und dem Swistbach. Schlösser, Burgen, alte Herrensitze und sehenswerte Gotteshäuser sind dort lohnenswerte Ausflugsziele. Heiter soll der Menschenschlag dort sein, aufgeschlossen und mit viel Humor versehen. Handwerk, Landwirtschaft und Gewerbe bestimmten den Alltag über Jahrhunderte hinweg.


    Dies ist ein Band aus der "Reihe Archivbilder". Nebst Untertitel zeigt er über 200 bislang noch unveröffentlichte Fotographien sowie Ansichtskarten aus der Zeit von 1880 bis 1970. Kirchen, Klöster und Kapellen sind genauso zu sehen wie Schulen, Kindergärten, Burgen, Schlösser, Güter, Villen, Eisenbahnen, die lokale Wirtschaft, Brauchtum, Feste und Vereine.


    Bursch selbst stammt aus Bornheim, kann also als Kenner der Region durchgehen. Formal und inhaltlich bietet das Buch dasjenige Niveau, das wir aus der Bildbandreihe gewohnt sind. Wer aus der Region stammt, dem wird es gefallen. Es läßt ansprechend Geschichte lebendig werden.

  • Roland Günter: Lüftelberg Burg, Kirche und Dorf; Gesellschaft für Buchdruck ohne Ortsangabe 1968; 24 Seiten; ohne ISBN


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus; dies hier ist ein früher Band davon.


    Lüftelberg ist ein Ort im damaligen Landkreis Bonn. Die hier vorliegende Publikation stellt die Geschichte des Ortes vor. Die örtliche Wasserburg sowie die katholische Pfarrkirche St. Lüfthildis werden etwas genauer beschrieben, ohne daß allerdings - wie in späteren Heften üblich - genauer auf Architektur und Innenausstattung eingegangen wird. Die Zielrichtung des Heftes ist eindeutig: Es möchte einen allgemeinen und oberflächlichen Überblick in die Historie bieten und quasi ein Einstieg in die Thematik sein.


    Wer möchte, kann dann zu weiterführender Literatur greifen und sich dort tiefergehender informieren.

  • Norbert Carsten: Altona 93 111 Ligajahre im Auf und Ab; Verlag die Werkstatt Göttingen 2004; 335 Seiten; ISBN: 3-89533-437-5


    Altona 93 ist ein Fußballverein aus Hamburg. Er gehört zur den Gründungsmitgliedern des DFB - Deuschen Fußballbundes. Inzwischen längt in den Niederungen des Amateursports angekommen, waren zumindest die Anfangsjahr doch sehr erfolgreich.


    Der Verlag ist für seine sport- und vereinshistorischen Bücher bekannt. Hiermt legt er einen Band aus der Reihe "Große Traditionsvereine" vor.


    Über den Autoren sind hier leider keinerlei Daten enthalten. Er hat wohl aber schon zum 90. und 100. Geburtstag des Vereins Bücher herausgegeben, dürfte also schon als Kenner der Materie durchgehen.


    Was Inhalt, Stil und Niveau anbelangt, folgt das Buch dem bewährten Muster. Die Sachinformation steht im Vorderdergund; sie wird in chronologischer Reihenfolge dargeboten. Objektivität und Neutralität sind weitere Stichworte. Historische Schwarzweißfotographien kommen illustrierend hinzu.


    Altona 93 hatte seine beste Zeit vor dem 2. Weltkrieg und dürfte heute außerhalb der Region unbedeutend, wenn nicht gar völlig unbekannt sein. Von daher ist ein Buch wie dieses für Leser interessant, die sich für deutsche Fußballgeschichte begeistern können.

  • Merian Braunschweig; 156 Seiten; Jahreszeiten-Verlag Hamburg 2016; ISBN: 978-3-8342-08170


    Braunschweig heißt eine Stadt im Norden Deutschlands. Bekannt geworden ist die Löwen-Stadt durch den Sportverein "Eintracht". Deren Fußball-Mannschaft wurde 1967 deutscher Meister.


    Der Merian ist eine Monatszeitschrift. Getreu dem Untertitel "Die Lust am Reisen" berichtet sie üebr Städte und Regionen weltweit.


    Hinsichtlich, Inhalt, Aufbau und Gestaltung folgt das Heft bewährten Pfaden. Im MERIANkompass gibt es diverse Reiseempfehlungen; Kultur, Geschichte, Sport - die Reportagen davor stellen die interessanten Themen Braunschweigs vor. Die Texte sind umfangreich mit Fotos illustriert.


    Das Heft kann durchaus als gelungene Werbung für Braunschweig angesehen werden.

    1. Verlag: Jahreszeitenverlag, Vertrieb durch GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH


  • Hinrich Rudolfsen: Die Kreisbahn Emden - Pewsum - Greetsiel und die Straßenbahn Emden-Außenhafen; Verlag Kenning Nordhorn 2005; 128 Seiten; ISBN: 3-933613-77-9


    Emden ist eine Hafenstadt im äußersten Nordwesen Deutschlands. Die Stadt und ihr Umland wurden schon früh an das Schienennetz angeschlossen. Die Strecke nach Greetsiel ist eine Nebenstrecke.


    Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um die Nebenbahndokumentation 19. Über den Autoren selbst sind leider keine Daten enthalten.


    Das Buch ist faktisch ein Bildband. Ergänzt durch einen kurzen Textteil enthält es zahlreiche historische Schwarzweißfotos. Auch wenn die Szenen oftmals gestellte Motive darstellen, lassen sie doch Regionalgeschichte noch einmal lebendig werden.


    An wen wendet sich ein solches Buch? Sicherlich an Eisenbahnenthusiasten aus der Region, die sich für Eisenbahngeschichte begeistern können.

  • Jürgen Kaiser: Das Bonner Münster Geschichte - Architektur - Kunst - Kult; Verlag Schnell & Steiner 2002; 48 Seiten; ISBN: 3-7854-1425-3


    Zentral in der Bonner Innenstadt gelegen, ist das Münster nicht nur ein Gotteshaus für dei örtliche katholische Gemeinde, sondern auch ein Touristenmagnet. Seine Wurzeln lassen sich bis in die Frühzeit des Christentums zurückverfolgen. Schon Ende des 4. Jahrhunderts soll es hier eine Kirche gegeben haben.


    Dies ist Band 213 der "Großen Kunstführer", die von dem prominenten Verlag aus Süddeutschland herausgegeben wird.


    Reichlich bebildert ist er. Allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung werden so vorgestellt. Klar, das gehört zur Standardausrüstung einer solchen Buchreihe. In vanillefarbenen-beige unterlegten Textblöcken werden Besonderheiten vor Ort und wichtige Begriffe erklärt - dies geht schon über das übliche Maß hinaus.


    Das Buch gefällt. Sehr anschaulich liefert es alle wichtigen Informationen. In dieser Hinsicht hat es schon auch werbenden Charakter.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Themenblätter im Unterricht Nr. 9 Flüchtlinge; Bundeszentrale für politische Bildung Bonn 2012; 72 Seiten; ISSN 0944-8357


    Diese Publikation enthält einen Klassensatz Arbeitsblätter für den Schulunterricht.


    Zuerst gibt es 6 Seiten mit Daten und Fakten sowie einem Glossar. Hier werden wohl Informationen für die Lehrkräfte geliefert. Dann folgt der umfangreiche Teil für die Schüler, je ein Doppelbogen mit 2 Seiten je Schüler. Unter den Fragestellungen "Flüchtlinge weltweit" bzw. "Ist das Boot voll?" sollen die Schüler dazu angeleitet werden, sich mit dem Thema zu beschäftigen und darüber zu diskutieren.


    Nadine Ritzi heißt die Autorin des Heftes. Sie ist Jahrgang 1983 und hat Politikwissenschaft sowie Erziehungswissenschaft studiert. Sie arbeitet seit 2008 als Projektleiterin bei der Berghof Foundation.


    Es gibt 30 Arbeitsblätter für die Schüler. Es wird leider nicht genau definiert, für welche Schulform und Altersstufe die Themenblätter angelegt sind. Man kann aber davon ausgehen, daß es sich um die Realschule und höher aber der Mittelstufe handelt.


    Die Arbeitsblätter können natürlich nur einen Einstieg in das Thema bieten. In all´ seinen Facetten wäre das Thema Flüchtlinge wohl auch zu umfangreich, um in den wenigen Stunden Politikunterricht behandelt zu werden.

  • Jürgen Theil / Olaf Gründel: Prenzlau; Sutton-Verlag Erfurt 2003; 128 Seiten; ISBN: 3-89702-529-9


    Prenzlau heißt eine Ackerbürger- und Garnisonsstadt in Brandenburg. Die heutige Kreisstadt erhielt schon im 15. Jahrhundert den Beinamen "Hauptstadt der Uckermark". Trutzige Sakralbauen sind übriggebliebene Beispiele einstiger Größe. Im 2. Weltkrieg stark zerstört, veränderte der Wiederaufbau mit seinen Plattenbauten das Bild der Stadt sehr.


    Dies ist ein Band aus der Reihe "Reihe Archivbilder". Über die beiden Autoren sind hier leider keinerlei biographischen Daten enthalten.


    Der Aufbau ist traditionell angelegt. In der Einleitung gibt es (sprachliche) Informationen zur Geschichte der Stadt. Dann folgt der umfangreiche Bildteil mit seinen Schwarzweißfotographien nebst Bildunterschrift.


    Stadtbild, Wirtschaft und Kultur sind die Themenbereiche, die behandelt werden. Das Buch gefällt. Sehr anschaulich stellt es eine unbekannte Stadt aus Mitteldeutschland und deren Geschichte vor. Einen gewissen Wagemut muß man dem Verlag schon zugestehen - angesichts der überschaubaren möglichen Leserschaft birg eine solche Veröffentlichung auch gewisse Risiken. Auch wenn man einem Bild nachsagt, mehr als 1.000 Worte zu sagen, so interssiert sich doch nicht jeder Ortsansässige für lokale, örtliche Geschichte, und sei sie auch noch so anschaulich dargeboten.

  • Jörg Scheffelke: 125 Jahre Ostseebad Zingst; Sutton - Verlag Erfurt 2006; 96 Seiten; ISBN: 9783897029804


    Man schreibt das Jahr 1881. Zingst ist ein verschlafener Seefahrerort an der Ostsee. "Es muß sich etwas ändern!" meinen unternehmungslustige Einwohner. Und schließen sich zu einem Badekomitee zusammen. Der Ort entwickelt sich fortan zu einem "reizvollen" Erholungsort zwischen Bodden und weißem Ostseesand.


    Scheffelke ist Mitglied im örtlichen Heimatverein. Er hat hier viele historische und aktuelle Schwarzweißfotographien zusammengetragen. Das vorliegende Buch ist aber kein reiner Bildband. Zusammen mit Wolfgang Janke, Reinhard Lampe und Leberecht Jeschke steuert er Texte zu Themen wie Badewesen, Küstenschutz, Schiffahrt, Fremdenverkehr und Landwirtschaft bei.


    Das Buch gefällt. Anschaulich und informativ stellt es einen Ort vor, der überregional unbekannt und wohl auch nur im Nordosten Deutschlands bedeutsam ist. Nicht nur Heimatforscher können ihre helle Freude an dem Werk haben. Wer mit Hilfe von guten Büchern Deutschland kennenlernen möchte, sollte beispielsweise zu dieser Publikation greifen.

  • Hessischer Landtag (Hrsg.): Handbuch des Hessischen Landtags 19. Wahlperiode Band 1 Abgeordnete, Gremien und Organisation, Geschäftsordnung; Lehmanns Media Berlin 2014; 336 Seiten; ISBN: 978-3-86541-614-8


    Das vorliegende (Volks-)Handbuch stellt die Abgeordneten des Hessischen Landtags in alphabetischer Reihenfolge vor. Dies geschieht mittels schwarzweißem Porträtfoto, Kontaktdaten und biographischen Daten. Umfangreiche Daten zum Landtag selbst (Rechtsgrundlagen, Ausschüsse, Ausschußbesetzungen, Landesregierung, Statistiken, Angaben entsprechend den Verhaltensregeln u. v. m.) kommen hinzu.


    Hier wird politikwissenschaftliches Hintergrundwissen jenseits der Tagesaktualität vermittelt. Tagesaktuelle Informationen zur Arbeit der Volksvertretung gibt es woanders. Im guten Sinne entspricht dieses Handbuch dem Niveau der Volkshandbücher, die von anderen Landesparlamenten herausgegeben werden. Es ist anschaulich und informativ.

  • Merian: Chiemgau Chiemsee und das Alpenvorland; Jahreszeiten-Verlag Hamburg 2012; 132 Seiten; ISBN: 978-3-8342-1205-4


    Der Chiemgau liegt im südlichen Teil von Bayern. Er ist ein beliebtes Urlaubsziel.


    Dementsprechend gitb es im MerianKompakt-Teil - auch getreu dem Untertitel der Zeitschriftenreihe "Die Lust am Reisen" - viele praktische Reisetipps, beispielsweise zu Wintersport, Kultur, Essen und Trinken sowie Sehenswürdigkeiten.


    Interessanter ist da schon der reichlich bebilderte Reportageteil. Herrenchiemsee kommt hier vor, klar, Ruhpolding, der Chiemsee selbst und noch viel mehr. Kultur und Tradition stehen im Mittelpunkt - die Krachledernen, Trachten und Almen dürfen da natürlich nicht fehlen.


    Ganz viel Klischee ist da mit im Spiel. Bayern ist eben so, wie sich der Fischkopp von der Nordsee das so vorstellt.

  • Stefan Kraus: NS-Unrechtsstätten in Nordrhein-Westfalen Ein Forschungsbeitrag zum System der Gewaltherrschaft 1933 - 1945 Lager und Deportationsstätten; Klartext - Verlag Essen 2007; 143 Seiten; ISBN: 978-3-89861-922-6


    Auschwitz, Dachau und Treblinka sind für uns Synonyme für die Verbrechen der Nationalsozialisten. Aber auch in den Städten und Gemeinden des heutigen Nordrhein-Westfalens gibt es Konzentrationslager, Deportationsstätten und Zwangsarbeiterlager.


    Der Klartext-Verlag veröffentlicht sehr viele regionalkundliche Bücher (und andere Medien) aus und über das Ruhrgebiet. Dies hier ist Band 56 der Reihe "Wir in Nordrhein-Westfalen Unsere gesammelten Werke".


    Auffällig dabei: Das vorliegende Werk ist nicht populärwissenschaftliche angelegt. Die Regional- und Geschichtswissenschaften stehen im Vordergrund. Gründlich recherchiert sind die Ausführungen inhaltlich, sachlich, informativ und detailliert. Auch einige Schwarzweißfotos sind vorhanden.


    Der Verlag beschreibt ein schwieriges Thema, das in der Öffentlichkeit nur wenig Beachtung gefunden hat. "Ganz schon mutig!" kann man da nur sagen.

  • Christoph Brockhaus: "..., wie haben Sie denn das gemacht?" Museumspädagogik in Duisburg und NRW; Selbstverlag Duisburg 2007; 123 Seiten; ISBN: 978-3-89279-630-5


    Das prominente Museum aus Duisburg bietet schon seit geraumer Zeit eine erfolgreiche Museumspädagogik an, die sich beispielsweise an Kinder und Demenzkranke wendet. In verschiedenen Aufsätzen wird sie wissenschaftlich begleitet und erläutert. Zahlreiche Fotos illustrieren den Textteil.


    Das Buch ist vorrangig von Fachleuten für Fachleute geschrieben und bezieht sich dabei nicht nur auf Ereignisse in dem Duisburger Museum. Auch das Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld und das Wallraf-Richartz-Museum in Köln sind hier vertreten, um nur einige Beispiele zu nennen. Hier wird die örtliche Museumspädagogik fachkundlich erklärt und in die regionale Museumslandschaft eingeordnet.


    Eine reine Fachpublikation ist das Buch dann doch nicht. Insbesondere die Bilder ermöglichen es, sich an vergangene Ausstellungen zu erinnern und sich ja vielleicht auf den Fotos selbst zu entdecken.

  • Missionszentrale der Franziskaner (Hrsg.): Dem Glauben Raum geben Religionen anhand ihrer Gotteshäuser erklärt; Selbstverlag Bonn 2014; 76 Seiten; ohne ISSN / ISBN


    Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Islam, Judentum, Sikh und Baha`i sind verschiedliche Religionen dieser Welt. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Theologie, also Gottesvorstellt. Auch ihren Kirchen, Tempel, Synagogen und Moscheen sehen unterschiedich aus.


    Dies hier ist Band 112 der Grünen Reihe, die es seit 1977 bei dem Missionszentrum gibt. Warum sie nicht mit einer ISSN / ISBN versehen ist, ist unverständlich.


    Gebäude aus Deutschland werden hier beschrieben, mittels Foto und umfangreichem Textteil. Doch der Textteil bietet mehr als eine reine Architekturdarstellung; eine Einführung in Theologie und Geschichte kommt hinzu. Dieser Ansatz ist geschickt gemacht. Der Leser erhält so einen anschaulichen und lebendigen Eindruck von der jeweiligen Thematik.

  • Zeitzeugenbörse Duisburg (Hrsg.): Laar Beeck Beeckerwerth in historischen Fotographien; Sutton Verlag Erfurt 2017; 119 Seiten; ISBN: 9783954007912



    Laar ist ein altes Bauerndorf. Beeckerwerth entstand rund um eine 1916 abgeteufte Zeche. Seit dem Jahre 1905 gehören die Orte, die in diesem Bildband vorgestellt werden, zu Duisburg. Beginnend mit dem Hüttenwerk der Phoenix AG hatten sich die neuen Stadtteile weg von ländlichen Gemeinden hin zu städtisch-industriellen Gemeinden entwickelt. Ein Chronik am Ende des Buches stellt diese Entwicklung dar.


    Ansonsten folgt das Buch demjenigen Aufbau, den wir aus anderen Büchern des ostdeutschen Verlages kennen. Dicht gedrängt gibt es viele historische Schwarzweißfotographien nebst dazugehörigen Bildunterschriften. Offensichtlich konnte die Zeitzeugen-Börse auf umfangreiches Quellen- und Archivmaterial zurückgreifen


    Laar, Beeck und Beeckerwerth gehören heute zu den heruntergekommenen Stadtteilen Duisburgs. Der Leser kann so den heutigen Ist-Zustand mit den glorreichen Zeiten vergleichen.


    Vorgestellt wird die örtliche Wirtschaft, aber auch das gesellschaftliche Leben (z. B. Kirchen, Schulen, Gastronomie).

  • Stephan Lücke: Straßenbahnen im Altkreis Moers Geschichte Strecken Fahrzeuge; Sutton Verlag Erfurt 2017; 119 Seiten; ISBN: 978-3-95400-850-6


    Moers, Homberg, Rheinhausen, Baerl, Kamp-Lintfort, Rheinberg - sie gehörten früher zum (Land-)Kreis Moers. Straßenbahnen gehörten für lange Zeit zum Stadtbild. Seit dem Jahre 1963 verkehren dort allerdings nur noch Busse. Eine Kurzchronik am Ende des Buches schldert die Straßenbahngeschichte überblickartig.


    Der umfassende Bildteil weicht vom sonst üblichen Schema ab. Es gibt zahlreiche farbige und Schwarzweißfotographien nebst dazugehörigen Bildunterschriften. Sie wirken aber etwas unstrukturiert angeordnet - mal gibt es 1 - 2 Abbildungen pro Seite, mal ein doppelseitiges Bild. Auch historische Dokumente und Zeichnungen sind vorhanden - gab es etwa nicht genügend brauchbare Fotos? Hinzu kommt, daß es an einigen Stellen auch längere Textbausteine gibt.


    Der Informationsgehalt mag hoch sein. Es gibt aber durchaus hübschere Bildbände aus dem ostdeutschen Verlag, der ja zu Recht darauf hinweist, daß ein Bild mehr sagt als 1.000 Worte

  • Klaus Saeger: Kath. Kirche St. Mariä Empfängnis Düsseldorf; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2013; 32 Seiten; ohne ISBN / ISSN


    Düsseldorf ist die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Ähnlich wie Köln kann sie auf eine interessante Kirchenlandschaft bei beiden Konfessionen blicken. In diesem Heft wird eine katholische Kirche in der Innenstadt vorgestellt.


    Dieses Heft gehört zur Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" und trägt hier die Nummer 2818. Die Kunstführer-Reihe soll ja bekanntlich Kirchen, Schlösser und Sammlungen "im europäischen Kulturraum" (was auch immer das heißen mag) vorstellen.


    Über den Autoren sind hier (leider?) kein biographischen Daten angegeben. Dafür wird die Kirche als Gebäude sehr umfangreich beschrieben. Farbfotos illustrieren die Ausführungen zu allgemeiner und Baugeschichte, Architektur sowie Innenausstattung. Die Kulturgeschichte steht im Vordergrund, religiöse Themen dienen bestenfalls als Bezugspunkt und Erklärung für die Ausstattung.


    Inhaltlich ist das Heft gut gemacht und informativ. Wer sich für katholische Kirchen begeistern kann, sollte durchaus zu dieser Lektüre greifen.

  • Benjamin Bork: Evangelische Bleckkirche Gelsenkirchen; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2010; 20 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6867-5



    Die Bleckkirche ist das älteste erhaltene Kirchengebäude Gelsenkirchens. Sie stammt aus dem Jahre 1735 und liegt heute im Stadtteil Bismarck.


    Die Nummer 2761 der "Kleinen Kunstführer" ist das vorliegende Heft. In dieser Schriftenreihe sollen Kirchen, Schlösser und Sammlungen "im europäischen Kulturraum" (wie es der Verlagl beschreibt) vorgestellt werden. Die jeweiligen Schriften sind beispielsweise im Abonnement beim Verlag erhältlich.


    Zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen gibt es zu sehen. Entstehungs- und Baugeschichte des Gotteshauses beschreibt der Textteil, Architektur, heutige Nutzung und Innenausstattung kommen hinzu. Ein gelber Streifen am oberen Rand einer jeden Seite kommt soweit möglich hinzu. Eine Zeittafel führt die wichtigsten Daten der Kirche auf.


    Wie schon in anderen Besprechungen von Kleinen Kunstführern gesagt: Die Kulturgeschichte steht hier fachlich im Vordergrund. Die Ausführungen sind sachlich-neutral, informativ und auch für den Laien gut verständlich. Die Kirche mag überregional unbekannt und unbedeutend sein - das Heft gefällt.

  • Katharina Frischkorn: Evangelisch-lutherische St. Magnikirche Braunschweig; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2015; 16 Seiten; ISBN: 978-3-7954-7030-2



    Braunschweig heißt eine Stadt in Niedersachsen. Die heute evangelisch-lutherische St. Magniskirche stammt aus dem 11. Jahrhundert, wie archäologische Grabungen bestätigen.


    Der bayerische Verlag gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus; sie soll Kirchen, Schlösser und Sammlungen "im europäischen Kulturraum" vorstellen. Dies hier ist deren Nummer 2852.


    Inhaltlich folght der Aufbau der Broschüre gewohnten Trampelpfaden. Der Text stellt allgemeine Geschichte, Architektur und Ausstattung dar. Am Ende gibt es sogar Quellen- und Literaturangaben. Diverse zum Teil großformatige Farbfotos illustrieren die Ausführungen; soweit möglich gibt es am oberen Rand jeder Seite einen gelben Streifen.


    Auf den ersten Blick erscheint das Heft durchschnittlich, weil es in seiner Aufmachung so wie viele andere kleine Kunstführer aussieht. Dies betrifft aber nur den seitengestalterischen Teil. Wer sich für Kirchbau interessiert, hält sicherlich ein gut gemachtes Heft in den Händen. Es ist sehr informativ, kulturgeschichtlich orientiert, sachlich und dennoch gut verständlich.


    Gibt es die Kleinen Kunstführer auch im Buchhandel? Kann man die Hefte direkt im Laden käuflich erwerben? Es sollte so sein. Die Schriftenreihe vermittelt Herzensbildung religiöser und kultureller Art, die in der gewöhnlichen Tagesberichterstattung leider immer mehr verlorengeht. Schriften nur im Abonnement zu vertreiben, ohne anderweitig sichtbar zu sein (z. B. im Buch- und Zeitschriftenfachhandel, in kirchlichen Schriftenständen) hat schon in vielen Fällen dazu geführt, daß eigentlich gute und spannende Materialien vom Markt verschwunden sind. Die Zeitschriften "der Weg" von der Evangelischen Kirche im Rheinland und "neues rheinland" vom Landschaftsverband Rheinland seien hier als Beispiele genannt. Ein wenig mehr Werbung in der breiten Öffentlichkeit würde den Kunstführern sicherlich guttun, nicht nur was die Verkaufszahlen anbelangt, sondern auch - wie soll ich es formulieren? - zu einer besseren Wahrnehmung des Verlagels beitragen, mit zur Stärkung der christlichen Kultur beitragen, dem Verlag neue kirchliche Themengebiete erschließen und somit den Fortbestand der Schriftenreihe sichern.

  • Christoph Peters: Museumsschreiber Hetjens-Museum; Verlag XM Virgines Düsseldorf ohne Jahresangabe; 44 Seiten; ISBN: 978-3-9342689463


    Das Hetjens-Museum liegt am Rande der Düsseldorfer Altstadt. Es zeigt Porzellan als künstlerische Ausdrucksform.


    Die Broschüre "Museumsschreiber" wid vom Literaturbüro NRW und den Stadtwerken Düsseldorf herausgegeben. Zu Recht können die Herausgeber darauf hinweisen, daß die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt über eine interessante Museumslandschaft verfügt. Autoren und Fotographen wurden in Absprache mit den jeweiligen Museen eingeladen, sich die jeweiligen Ausstellung anzusehen und sich mit deren Geschichte und Sammlung vertraut zu machen. Mit ihren künstlerischen Ausdrucksformen berichten sie dann nach ihrer Heimkehr über das jeweilige Museum - so sind Farbfotographien genauso enthaletn wie Bildbeschreibungen, Gedichte, Essays oder Kurzgeschichten.


    Peters erblickte 1966 in Kalkar am Niederrhein das Licht der Welt. Abitur, Studium der Malerei, schriftstellerische Tätigkeit - so lassen sich kurz und knapp seine berufliche Stationen beschreiben.


    Das Hetjens- Museum Deutsches Keramikmuseum gibt es seit dem Jahre 1909. Es wurde auf der Grundlage des Testaments von Laurenz Heinrich Hetjens als städtissches Museum errichtet. Heute verfügt es über mehr als 20.000 Sammlungsstücke. Sammlungsbereiche sind u. a. Vordere Orient, Ostasien, Afrika, Altamerika, Antike, Mittelalter, Irdenware, Steinzeug, Fayence, Porzellan aus Europa und Keramik des 20. Jahrhunderts.


    War da nicht noch etwas? Ach ja, die Museumsschreiber-Publikation. Die Sammelkrankheit ist das Thema von Peters. Was bedeutet sie? Was erlebt man mit ihr? Und wie geht man mit ihr um? Was kann man in einem Porzellan-Museum mit ihr erleben? Sehr persönlich sind die Ausführungen und erzählen auch viel über den Autoren und seinen eigenen persönlichen Reichtum.


    Auch wenn man es als Leser vielleicht nicht so empfindet: Da der Museumsschreiber kein Ausstellungskatalog ist, ist er quasi eine Einladung in das Museum