Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Theodor Prömpeter: Geschichte der ehemaligen Freiheit Monheim; Selbstverlag Langenfeld 1929; 139 Seiten; ohne ISBN


    Monheim heißt ein Ort am Rhein. Er liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur (heutigen) nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. Der Autor stellt seine Geschichte vor, in Sütterlin geschrieben und ohne jegliches Fotos.


    Das vorliegende Werk ist nicht nur für Heimatforscher interessant, sondern auch für Literaturwissenschaftler. Das Druckwerk wurde auf eigene Kosten hergestellt und anläßlich des Heimattages am 28. Juli 1929 herausgegeben. Dem Autor hätte wohl genügend Material zur Verfügung gestanden, um den Inhalt umfangreicher zu gestalten; insbesondere aus finanziellen Gründen wurde aber darauf verzichtet.


    Über den beruflichen und gesellschaftlichen Hintergrund Prömpeters ist hier nichts angegeben. Über seine Motivation, sich mit der Lokalgeschichte zu beschäftigen und dieses Werk herauszugeben, kann daher nur spekuliert werden.


    Prömpeter beschreibt die Zeit von den Anfängen Monheims bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. 19. und beginnendes 20. Jahrhundert fehlen völlig. Mehr als eine Einführung in das Thema kann natürlich nicht gegeben werden. Die Politik steht im Vordergrund. Bereiche wie Religion, Kultur, Wirtschafts- und Sozialleben fehlen dementsprechend völlig.

  • Ariana Wipperling: Protestparteien in Regierungsverantwortung Die Grünen, die Alternative Liste, die STATT-Partei und die Schill-Partei in ihrer ersten Legislaturperiode als kleiner Koalitionspartner; Selbstverlag Potsdam 2007; 282 Seiten; ohne ISBN


    Dies ist die Veröffentlichung einer Dissertation. Mit ihr versucht also eine Studentin, ihren Doktorgrad zu erhalten. Sie beschäftigt sich mit Protestparteien, die als Parteineugründung quasi wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, bei Wahlen Erfolg hatten, z. T. in die Regierungsverantwortung gelangten und danach unterschiedliche Wege nahmen.


    Politikwissenschaft ist die eine Seite der Medaille. Hier wird gründlich, methodisch einwandfrei, faktenorientiert und objektiv überprüfbares Material erwartet. Dies ist im vorliegenden Fall gelungen.


    Gleichzeitig weht aber auch ein Hauch von Boulevard. Dies liegt aber nicht nur am lockeren Schreibstil, der auch auf (Allgemein-)Verständlichkeit achtet. Insbesondere bei der Schill-Partei wird ein spektakuläres Beispiel beschrieben. Sie ist ja insbesondere durch die Eskapaden ihres Gründers und Namensgebers aufgefallen und ziemlich schnell wieder in der Versenkung verschwunden. Die STATT-Partei ist heute genauso der Bedeutungslosigkeit anheimgefallen.


    Die Dissertation ist eine gut gemachte Reise in deutsche Zeitgeschichte, und zwar bei der Innenpolitik und Parteiengeschichte. STATT und Schill ließen sich in unseren Tagen leicht durch Piraten und AfD ersetzen - Protest und politische Unerfahrenheit wären vergleichbar.

  • 1. FSV Mainz 05 (Hrsg): 100 Jahre 1. FSV Mainz 05; Selbstverlag Mainz 06; 386 Seiten; ohne ISBN


    Der 1. FSV Mainz 05 ist einer der ältesten und erfolgreichen Fußballsportvereine in der rheinland-pälzischen Stadt. Grund genug, seine ersten 100 Jahre in einem Buch vorzustellen.


    Das Buch erzählt sowohl Vereinshistorie wie auch örtliche Sportgeschichte. Ein umfangreicher Bildteil (z. T. großformatig und in Farbe), farbig unterlegte Textblöcke sowie Tabellen sorgen für optische Auflockerung.


    Die Ereignisse werden in chronologischer Reihenfolge geschildert. Wobei auffällt, daß die Gründungszeit fast völlig fehlt. Den inhaltlichen Schwerpunkt bildet die Zeit ab den `70er Jahren, vom Umfang wie von der Datenintensität her.


    Der glühende Anhänger des Vereins wird das Buch mögen. Er kann hier alle wichtigen Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen

  • Hardy Grüne: Festtage an der Leine Die Geschichte von Hannover 96; Verlag Die Werkstatt Göttingen 2002; 320 Seiten; ISBN: 3-89533-373-5


    Die Deutschen Meisterschaften 1938 und 1954 sowie der Pokalsieg 1992 waren die Höhepunkte in der Vereinsgeschichte von Hannover 96. Daß es noch viel mehr aus den Annalen zu berichten gibt, zeigt das hier vorliegende Buch.


    Neutral und sachlich werden hier die Vereinsgeschichte vorgestellt sowie einzelne Spieler porträtiert. Die Vorgehensweise ist eher nüchtern und faktenorientiert. Die historischen sportlichen Ereignisse werden chronologisch aneinandergereiht. Wer diese Art der Darstellung schätzt, hält sicherlich ein gut gemachtes Buch in den Händen.

  • Klaus Hurtz (Hrsg.): Ein Hauch von Heiligkeit Kevelaer, der Gnadenort am Niederrhein; B. Kühlen Verlag Mönchengladbach 2012; 8 Seiten; ISBN: 978-3-87448-363-6


    Kevelaer liegt am Niederrhein. Als (katholischer) Wallfahrtsort zieht er jährlich ungezählte Pilger und Touristen an. Reiseführer und kirchlich-religiöse Literatur gibt es dementsprechend zuhauf.
    Diese Publikation bietet einen anderen Zugang. Sie zeigt Kunst von Bert Gerresheim, die von Literatur vonHeinrich Heine, Kardinal Karl Lehmann, Christiane Underberg u. a. ergänzt wird. Die Besonderheit liegt darin, daß ein Teil der Texte in Handschrift abgedruckt sind.


    Der B. Kühlen Verlag gibt Regionalia über den Niederrhein heraus. Mit dieser vorliegenden Veröffentlichung möchte er an den Mariologischen Weltkongreß aus dem Jahre 1987 in Kevelaer erinnern - beim Erscheinen der Publikation war dies gerade einmal 25 Jahre her.


    Eröffnet wurde diese Veranstaltung von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI.


    Was ist von einer solchen Publikation in Broschürenform zu halten? Sie ist, wie schon oben gesagt, keine klassische Werbeschrift. Sie wendet sich
    an eine katholische Leserschaft. Das Gedicht "Die Wallfahrt nachKevelaer" wird in gedruckter und handschriftlicher Form wiedergegeben. Die Ausführungen sind weder theologisch noch kunst- oderliteraturwissenschaftlich orientiert. Die Frage, wer sich einen solchen Titel kauft, könnte mit dem Begriff "Heimatliebhaber" umschrieben werden. Für Heimatforscher wäre der Textteil dann doch zu unspezifisch.

  • LVR-Industriemuseum Standort Ratingen (Hrsg.): Cromford Ratingen; Selbstverlag Ratingen 2010; 187 Seiten; ISBN: 978-3-9813700-0-3


    Der Landschaftsverband Rheinland betreibt ein Industriemuseum. Am Standort Ratingen handelt es sich dabei um die ehemalige Textilfabrik Cromford. Das Begleitbuch zur Dauerausstellung ist hier Gegenstand der Betrachtung.


    Wie aus solchen Publikationen nicht anders gewohnt, wird nicht nur die eigentliche Ausstellung vorgestellt. Das Buch enthält viele zusätzliche Hintergrundinformationen, beispielsweise zur Unternehmerfamilie Brügelmann, zur Industrialisierung im Rheinland, zu Unternehmen und Wohnhaus der Brügelmanns u. v. m. Bilder und Textteil ergänzen einander. Der Faktenteil steht im Vordergrund.


    Das vorliegende Buch ist nicht nur für Museumsbesucher gut geeignet; wer sich für regionale, Wirtschafts- und Industriegeschichte begeistern kann, hält hiermit ein gut gemachtes Buch in den Händen.

  • Ulrich Althöfer: Die Lutherkirche in Bielefeld-Sicker; Selbstverlag Bielefeld 2008; 32 Seiten; ISBN: 978-6-3-00-026524-2


    Die Lutherkirche in Bielefeld ist ein evangelisches Gotteshaus. Der 100. Geburtstag war für das örtliche Presbyterium Grund genug, diese Festschrift herauszugeben.


    Ganz im Sinne von Architekturführern beschreibt der Autor allgemeine und Baugeschichte sowie Innenarchitektur. Die eigentliche Innenausstattung (z. B. Altarraum, Kanzel) tritt dabei in den Hintergrund. Dies Ausführungen sind ausführlich bebildert, so daß auch der auswärtige, ortsunkundige Leser einen anschaulichen Eindruck erhält.


    Insbesondere vor dem Hintergrund, daß die Publikation in Eigeninitiative erstellt wurde, kann man dem Autoren eine beachtliche Leistung bescheinigen. Die Broschüre gefällt.

  • Uwe Groß: Rüdesheim-Eibingen Wallfahrtskirche St. Hildegard; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2014; 32 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6070-9


    Der Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Darin sollen "Kirchen, Schlösser und Sammlungen im europäischen Kulturraum" vorgestellt werden. Dies hier ist die Nummer 2308.


    Das Heft entspricht dem Niveau, wie man es als Leser von Kunstführern erwarten kann. Es gibt viele großformatige Farbbilder, die illustrieren und informieren. Der Textteil beschreibt allgemeine und Baugeschichte sowie die Innenausstattung. Die Ausführungen sind sachlich und haben kulturhistorisch-wissenschaftlichen Charakter.


    Die Wallfahrtskirche mag überregional völlig unbekannt sein. Von daher ist es schon interessant, zu diese Publikation zu greifen und die Kirche kennenzulernen, Interesse an einem solchen Thema natürlich vorausgesetzt.

  • Sandra Wohlfart / Florian Böhm: 99 x Düsseldorf Wie Sie es noch nicht kennen; Bruckmann-Verlag 2017; 192 Seiten; ISBN: 978-3-7343-0679-2


    Düsseldorf ist die Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es aber nicht nur Politik und Altstadt. Klein-Tokio, Kirchen, rheinischer Frohsinn, interessante Museen, Kö und vieles mehr kommen hinzu. Geordnet nach Stadtteilen sind hier 99 besuchenswerte Orte aufgeführt.


    Wolfart ist Jahrgang 1971. Sie hat Anglistik, Psychologie und Kommunikationswissenschaften studierte. Die freie Autorin lebt in Düsseldorf und Südostasien.


    Böhm ist seit über 10 Jahren Fotograf, Kameramann und Publizist.


    Das Buch ist eine Mischung aus Reiseführer und Werbung. Zu jedem angesteuerten Reisezielt gibt es sowohl Text wie auch Farbfoto.


    Nicht jeder Ort mag auf den ersten Blick spektakulär erscheinen. Sie sind liebevoll ausgewählt und beiten eine gutes Panorama jenseits der Touristenströme. Der Inhalt hält durchaus, was der Inhalt verspricht. Auch ein Leser aus der Region kann hier durchaus noch interessante, neue Orte für sich entdecken (und natürlich auch ansteuern).

  • Werner Maistrak: Meiderich Alltags- und Vereinsgeschichte 1800 bis 1945; Sutton - Verlag Erfurt 2016; 117 Seiten; ISBN: 978-3-95400-635-9


    Einst eine selbständige Stadt, ist Meiderich heute ein Stadtteil Duisburgs, der nördlich der Ruhr liegt. Im 19. Jahrhundert wandelte sich der Ort von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einem Industriestandort und wurde so zu einem Magneten für Arbeiter. Die sich dann auch zu Vereinen zusammenschlossen. Taubenzüchter, Karneval, Gesangsvereine und Sportvereine seien hier als Beispiele genannt.


    Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. So lautete lange Zeit die Devise des ostdeutschen Verlages, der seine Wurzeln in England hat. Dementsprechend sind hier auch viele historische Schwarzweißfotos enthalten.


    Erstaunlich umfangreich (einschließlich einer Chronik des Ortes) ist aber auch der Textteil. Er läßt sehr anschaulich die Geschichte Meiderichs lebendig werden, wobei hier natürlich das gesellschaftliche und kulturelle Leben im Vordergrund steht.


    Das Buch gefällt einfach deswegen, weil der Informationsgehalt doch relativ hoch ist.

  • Stephan Müller: Bayreuther Festspielgeschichte Der Wurm ohne Hals; Wartberg-Verlag Gudensberg-Gleichen 2012; 79 Seiten; ISBN: 978-3-8313-2418-7


    Im Jahre 1876 fanden die ersten Bayreuther Festspiele statt. Und begannen prompt mit einer Panne. Bei der "Siegfried"-Uraufführung mußte der Lindwurm ohne Hals auftreten der war vom Hersteller nicht mitgeliefert worden. Ein lächerlicher Anblick!


    Das Buch bietet einen Überblick von Richard Wagners Suche nach einem geeigneten Festspielort über die Grundsteinlegung bis in unsere heutigen Tage. In chronologischer Reihenfolge werden nur die wichtigsten Ereignisse beschrieben.


    Müller wurde 1964 geboren. Der Journalist gehört seit dem Jahre 2008 dem Rat der Stadt Bayreuth an.


    Ergänzt hauptsächlich durch Zeichnungen wird hier sehr lebendig und anschaulich deutsche Kulturgeschichte erzählt. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, Müller wäre damals selbst dabei gewesen. Sein Journalisten-Beruf ist hier deutlich zu spüren.


    Es macht Spaß, das Buch zu lesen. Zwistigkeiten und Skandale werden hier genauso ausgeklammert wie wirtschaftliche Fragen. So gesehen bietet das Buch eine angenehme Geschichtsbeschreibung.

  • Stefan Scheil: Ribbentrop Oder: Die Verlockung des nationalen Aufbruchs Eine politische Biographie; Duncker & Humblot Verlag Berlin 2013; 409 Seiten; ISBN: 978-3-428-139047-1


    Joachim von Ribbentrop war als Großhandelskaufmann ein Quereinsteiger in die deutsche Politik. Im Dritten Reich prägte er die deutsche Außenpolitik 1933 bis 1945.


    Scheil ist Jahrgang 1963. Sein Studium der Geschichte und Philosophie in Mannheim und Karlsruhe schloß er 1997 mit der Promotion ab. Seitdem ist er als Publizist in Erscheinung getreten.


    Literatur über den Nationalsozialismus gibt es sicherlich zuhauf. Der geschichts- und politikwissenschaftliche Hintergrund des Autoren ist diesem Buch überdeutlich anzumerken. Der Inhalt ist gründlich recherchiert, was allein schon die vielen Zitate und Fußnoten zeigen. Sachlich, nüchtern und faktenorientiert sind dementsprechend die Ausführungen.


    Natürlich kann sich auch der historisch interessierte Laie das Buch zu Gemüte führen. Letztendlich wid aber eine Fachöffentlichkeit angesprochen, die sich für das Thema interessiert.


    Was ist von diesem Buch zu halten? Für den Laien ist ein solches Buch schwierig einzuordnen. Es wirkt auf den ersten Blick gut gemacht – wissenschaftlich eben. Gleichzeitig gibt es aber auch ernstzunehmende Rezensionen, die das Buch in eine revisionistische Ecke rücken. Ob dem wirklich so ist, sei an dieser Stelle einmal dahingestellt; der Hinweis, dass das Buch mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist, sollte hier aber nicht fehlen.

  • Dietmar von der Pfordten: Menschenwürde; C. H. Beck Verlag München 2016; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-68837-9


    In der Rechsphilosophie ist die Menschenwürde ein relativ junger, also moderner Begriff. Er taucht oft erst im 20. Jahrhundert in der Gesetzgebung auf. Was ist die Menschenwürde? Und wodurch kann sie verletzt werden? Zumindest in der Theorie sind dies spannende Fragen.


    Von der Pfordten ist Professor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Georg-August-Universität Göttingen.


    Er wendet sich hier einem eher abstrakten Thema zu. Von der Pfordten bietet einen Blick in die Begriffsgeschichte und wendet sich dann der zeitgenössischen Interpretation zu.


    Das vorliegende Buch gehört zur Schriftenreihe "Wissen in der Beck`schen Reihe". Sie soll ja bekanntlich eine Einführung in ein bestimmtes Themengebiet bieten. In diesem Sinn ist das vorliegende Buch auch zu verstehen. Es kann nur auf ausgewählte Gesichtspunkte bei der Rechtsprechung in Deutschland eingehen. Auf die Situation in anderen Kulturen und Religionen kann so nicht eingangen werden.


    Wer möchte, hat trotzdem viel Stoff zum Nachdenken.

  • Michael Römling: Münster Geschichte einer Stadt; Tertualla - Verlag Soest 2006; 292 Seiten; ISBN: 3-9810710-1-8


    Münster ist Hauptort und die wichtigste Stadt von Westfalen. Es kann auf eine lange und zum Teil auch spektakuläre Geschichte zurückblicken - der Westfälische Friede von 1648 und die Herrschaft der Wiedertäufer seien hier als Beispiele genannt.


    Daß die Geschichte Münsters noch viel mehr zu bieten hat, wird bei der Lektüre dieses Buches schnell deutlich. In chronologischer Reihenfolge und ergänzt durch zahlreiche Farbfotos werden diese Ereignisse hier dargestellt.


    Römling wurde 1973 in Soest geboren. Er hat Geschichte in Göttingen, Besancourt und Rom studiert, wozu auch die Dissertation gehört.


    Dieser berufliche Hintergrund ist dem Buch auch anzumerken. Das Informationsangebot ist umfangreich, gut recherchiert, bietet Tiefgang und wird trotzdem auch dem interessierten Laien gut verständlich dargeboten.


    An wen wendet sich ein solches Buch? An den Heimatforscher, klar. Aber auch Leser, die "einfach nur so" mehr über Münster erfahren möchten, halten hiermit ein sehr gut gemachtes Buch in den Händen.

  • Wolfgang Stribrny / Fritz Zäpke: Frankfurt / Oder Porträt einer Brückenstadt; Westkreuz-Verlag Bad Münstereifel 1990; 111 Seiten; ISBN: 3-922131-75-1



    Frankfurt / Oder ist eine Stadt an der deutsch-polnischen Grenze. Sie ist auch Sitz einer Universität.


    Das vorliegende Buch ist Band VII der Buchreihe "Ostdeutsche Städebilder"


    Ergänzt durch zahlreiche farbige und Schwarzweißaufnahmen beschreibt das Buch die allgemeine Geschichte der Stadt in chronologischer Reihefolge. Der Überblick steht dabei im Vordergrund; Detailfragen wserden woanders geklärt werden müssen. Auch die Entwicklung der Stadt seit der deutschen Wiedervereinigung wird nicht angesprochen.


    Der Buchtitel ist etwas irreführend. Das Wort "Porträt" hört sich nach der Beschreibung der Gegenwart und Aufzählung der positiven Eigenschaften und Errungenschaften an. Beides fehlt hier völlig.


    Mißlungen ist das Buch deswegen nicht. Es gefällt unter optischen Gesichtspunkten. Und ein Leser aus Westdeutschland lernt so lokale und regionale deutsche Geschichte kennen, die ansonsten nirgends angesprochen wird.

  • Marie Luise Niewodniczanska: Stadt Kyllberg in der Eifel; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1989; 28 Seiten; ISBN: 3-88094-646-9


    Kyllburg heißt eine Stadt in der Eifel, die in der breiten Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt ist.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist Heft 348.


    Es stellt mal nicht ein einzelnes Bauwerk, sondern gleich einen ganzen Ort vor. Zu Beginn werden kurz und knapp Lage und Ortsgeschichte beschrieben, dann wichtige Gebäude, die Stiftskirche A. Maria (sie steht vom Umfang her im Mittelpunkt), weitere Kirchen sowie Bürgerhäuser. Die eigentliche Kyllburg wird augenfällig etwas vernachlässigt. Schwarzweißfotographien illustrieren den Textteil.


    Inhaltlich bewegt sich das Heft auf dem gewohnt hohen Niveau. Die Ausführungen sind sachlich-neutral und informativ. Sie haben kulturgeschichtlichen Charakter.

  • Franz Ronig: Kyllburg / Eifel Stiftskirche Unserer Lieben Frau; Kunstverlag PEDA Passau 2001; 36 Seiten; ISBN: 3-89643-169-2


    Kyllburg ist ein unbekannter Ort in der Eifel. Ob die dortige katholische Stiftskirche überregional bekannt ist, sei einmal dahingestellt.


    Das vorliegende Buch ist ein Kunstführer (PEDA-Kunstführer Nr. 163/2001). Der Autor stellt zu Beginn die Geschichte des Gotteshauses vor. Dann folgen Architektur und Ausstattung; in dieser Hinsicht bietet das Heft ein gängiges Niveau, wie es auch aus anderen Verlagen bekannt ist. Inhaltlich sind die Ausführungen sachlich-informativ. Auch wenn sich Ronig um Verständlichkeit bemüht, ist der kunst- und kulturhistorische Ansatz unübersehbar. Das Heft ist ansprechend farbig bebildert.

  • Deutsches Bergbau Museum (Hrsg.): Deutsches Bergbau Museum; Selbstverlag Bochum 1991; 48 Seiten; ISBN: 3-88908-506-7


    Das Deutsche Bergbau Museum ist eine Touristenattraktion in der Ruhrgebietsstadt Bochum. Die vorliegende Publikation ist nicht so sehr Museumführer; wer daran interessiert ist, wird zu anderer Literatur greifen müssen.


    Stattdessen schildert sie in leicht verständlicher Form Entstehung und Abbau von Kohle. Das Markscheidewesen gehört genauso zum Inhalt wie die Ausstattung von Stollen und Bergleuten sowie die Bergmannstradition, um nur einige Beispiele zu geben.


    Dies ist sicherlich eine gut gemachte und knappe Einführung in das Thema. Wer möchte, kann sich weiterführende Informationen besorgen und / oder die Ausstellen anschauen.

  • Peter Feist: Putbus - Stadt des Klassizismus; K & K Kunsthandel Berlin 1995; 20 Seiten; ISBN: 3-931121-06-2


    Putbus ist eine Stadt auf der Ostseeinsel Rügen. Obwohl sich der Ort bis ins Jahre 1370 zurückverfolgen läßt, erhielt er erst 1960 die Stadtrechte.


    Dies hier ist die Nummer 7 aus der Schriftenreihe "Der historische Ort". Darin wird ein Ort vorgestellt, der in der breiten Öffentlichkeit so ziemlich unbekannt sein dürfte. Dies geschieht anhand der Stadtgeschichte und architektonischer Touristenattraktionen im Zentrum des Ortes. Schloß Putbus und dessen Park seien hier als Beispiele genannt. Fotos illustrieren die Ausführungen, die doch ein wenig oberflächlich bleiben - klassische Kunstführer sind genauer und gründlicher, vor allem aber umfangreicher.


    Man kann eine solche Publikation sehr leicht mit einer Werbeschrift verwechseln, die von der Touristeninformation herausgegeben wurde.

  • Elmar Peter: Lüneburg Geschichte einer 1000jährigen Stadt 956 - 1956; Selbstverlag Lüneburg 1999; 596 Seiten; ISBN: 3-922616-15-1


    Lüneburg heißt eine Stadt in Niedersachsen. Sie kann auf eine lange, inzwischen über 1000jährige Geschichte zurückblicken.


    Der Museumsverein für das Fürstentum Lüneburg ist formal der Herausgeber dieses Buches. Das lokalgeschichtliche Werk stellt in chronologischer Reihenfolg die historischen Ereignisse des Ortes vor. Dies geschieht in mehreren Kapiteln, die unter thematischen Gesichtspunkten (z. B. Reformation, Hansestadt, Franzosenzeit, Kaiserreich, Weltkriege u. v. m.) verschieden lange Zeiträume umfassen. Diese Kapitel weisen alle eine Besonderheit auf. Zuerst gibt es eine kurze verbale Einführung in das Thema in einem Fließtext. Dann folgt eine tabellarische Chronologie weiterer wichtiger Ereignisse.


    Der Textteil ist zwar auch mit Zeichnungen und Schwarzweißfotos bebildert; der Bildteil hält sich aber dezent im Hintergrund.


    Als Stadt ist Lüneburg überregional unbedeutend. Behält man dies im Auge, kann man dem Autoren ein Kompliment machen. Er hat sich sehr viel Arbeit mit diesem Buch gemacht und umfangreiches Datenmaterial zusammengetragen. Unter anschaulichen Gesichtspunkten hätte es vielleicht besser illustriert werden können. Wer Informationen über Lüneburg haben möchte, hält hiermit aber ein gut gemachtes Buch in den Händen. Man hat schnell den Eindruck, daß hier alle relevanten Informationen zusammengetragen worden sind.