Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Hanswernfried Muth: Würzburg Kiliansdom; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2003; 40 Seiten; ISBN:9783795441944

    Der Kiliansdom ist eine katholische Kirche in der bayerischen Stadt Würzburg. Überregional unbekannt, dürfte sie aber zumindest örtlich kultur- und kirchengeschichtlich wichtig und interessant sein.


    In seiner Schriftenreihe "Kleine Kunstführer" stellt der süddeutsche Verlag Kirchen, Schlösser und "Sammlungen im europäischen Kulturraum" vor. Dieser Titel trägt die Nummer 232.


    Inhaltlich und hinsichtlich der Ausstattung bewegt sich das Heft auf dem gewohnten Niveau. Sachlich und faktenorientiert, ja fast schon wissenschaftlich hinsichtlich des Schreibstils werden hier allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung des Gotteshauses vorgestellt. So gesehen ist dieses Heft ein klassischer Kunstführer im guten Sinne,

  • Angelica Dülberg / Norbert Oelsner / Rosemarie Pohlack: Das Dresdner Residenzschloß; Deutscher Kunstverlag Berlin München 2009; 96 Seiten; ISBN: 978-3-422-02181-5



    Kurfürst Moritz von Sachsen erweitete das spätmittelalterliche Residenzschloß von Dresden in der Mitte des 16. Jahrhunderts stark - wozu auch Umbauten gehören. So entstand erstmals eine großzügige, fast regelmäßig Vierflügelanlage der Renaissance nördlich der Alpen. Diese Grundgestaltung hat sie trotz aller Veränderungen bis heute erhalten.


    Das Buch beschreibt die Baugeschichte und damit auch Architektur und Innenausstattung.


    Dülberg hat Kunstgeschichte, Klassische Archäologie sowie Ur- und Frühgeschichte in Bonn und Rom studiert. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt (seit 1992) am Landesamt für Denkmalschutz Sachsen ist das Residenzschloß. Sie ist Honorarprofessorin an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.


    Pohlack hat Architektur an der Technischen Universität Dresden studiert und über das Residenzschloß im 19. Jahrhundert promoviert. Sie ist seit 1976 in leitenden Funktionen in der sächsischen Denkmalpflege tätig und seit 2002 Landeskonservatorin. Eine Honorarprofessur an der Technischen Universität Dresden kommt hinzu.


    Oelsner hat in Berlin Geschichte und mittelalterliche Geschichte studiert. Er ist seit 1977 beim Landesamt für Denkmalpflege Sachsen beschäftigt.


    Warum so umfangreich auf die berufliche Vita der Autoren eingehen? So könnte der unbefangene Leser nun fragen. Diese Frage ist aber auch sehr einfach zu beantworten. Sie sitzen quasi direkt an der Quelle und haben alle einen persönlichen Bezug zu dem Thema. Es fällt ihnen leicht, das umfangreiche Bildmaterial (Fotos, Zeichnungen) zusammenzutragen.


    Ihnen ist das wissenschaftliche Arbeiten vertraut, das Zusammentragen von Informationen und deren sachliche, systematische und faktenorientierte Aufbereitung. So entsteht ein gut gestaltetes Werk, das eine gute Einführung in die Schloßgeschichte bietet.

  • Rudolf G. Scharmann: Schloß Charlottenburg Königliches Preußen in Berlin; Prestel Verlag München Berlin London New York 2003; 64 Seiten; ISBN: 3-7913-2815-8


    Schloß Charlottenburg ist die größte ehemalige Hohenzollernresidenz in der deutschen Hauptstadt. Es handelt sich dabei um ein Museumsschloß, das Einblick in die Jahre von der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert bietet. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges wurden Schloß und Park so originalgetreu wie möglich wieder hergestellt. So soll den Besuchern 300 Jahre Kunst und Geschichte präsentiert werden.


    Das vorliegende Werk entstand in Zusammenarbeit mit der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin - Brandenburg. Über den Autoren sind leider keine Daten verfügbar.


    Auf den ersten Blick wirkt die Publikation wie eine Zeitschrift oder ein Ausstellungskatalog. Sie beschreibt auch nicht so sehr Baugeschichte, Architektur und auch nur optisch die Inneneinrichtung. Die Nutzung durch die jeweiligen Herrscher steht im Vordergrund. Dies ist schon ein Alleinstellungsmerkmal, weil großer Unterschied zu vielen anderen Kunstführern. Und gleichzeitig auch ein wenig bedauerlich. Wenn ein Gebäude beschrieben werden soll, gehört es auch deutlicher in den Vordergrund. Schließlich soll ja nicht allgemeine politische Landesgeschichte, sondern die jeweilige Baugeschichte präsentiert werden.

  • Reinhold Visel: Neustetten Eine junge Gemeinde 1971 - 1999; Geiger-Verlag Horb am Neckar 1999; 60 Seiten; ISBN: 3-89570-6014-3


    Neustetten heißt eine Gemeinde im Landkreis Tübingen, also in Baden-Württemberg. Sie wurde 1971 im Rahmen der kommunalen Gebietsreform aus den Gemeinden Remmingsheim, Nellingsheim und Wolfenhausen zusammengefügt und nach einem eigentlich untergegangenen Ort benannt.


    Dies hier ist ein Bildband, der den Ort Neustetten als Gemeinde vorstellt. Zuerst gibt es eine allgemeine, kurze Einführung mit oberflächlichen Informationen über die Gemeinde. Dann folgt der umfangreiche Bildteil. Zu Glück handelt es sich dabei um Farbfotographien. Sie zeigen das Ortsbild - beispielsweise Landschaft, Kirchen, Schulen, Kindergärten und das kulturell-gesellschaftliche Leben.


    In der vorliegenden Form hat das Buch werbenden Hochglanzcharakter. Der Informationscharakter tritt in den Hintergrund. Ein solches Buch überreicht man (als Geschenk) jemandem, der den Ort nicht kennt.

  • Sönke Lorenz: Wüstenrot Geschichte einer Gemeinde im Schwäbisch-Fränkischen Wald; Selbstverlag Wüstenrot 1999; 275 Seiten; ISBN: 3-00-005408-1


    Der Name "Wüstenrot" ist für viele von uns ein Synonym für Bausparkassen. Würstenrot ist aber auch der Name eines Ortes in Baden-Württemberg. Er entstand in seiner heutigen Form 1974 im Rahmen der südwestdeutschen kommunalen Gebietsreform aus den Vorgängerorten Neuhütten, Neulautern, Finsterrot sowie Marienfels.


    Formal wird das Buch von der Gemeinde Würstenrot herausgegeben. Es handelt sich dabei um Band 8 der "Schriftenreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen".


    Der 25. Geburtstag der Gemeinde ist der äußere, formale Anlaß für das Entstehen des Buches. Universitärer Hintergrund und geschichtswissenschaftlicher Ansatz der Ausführungen sind nicht unübersehbar. Der inhaltliche Bogen reicht (einschließlich der Vorgängerorte) von der vorgeschichtlichen Zeit bis in die Gegenwart. Die historischen Ereignisse spiegeln zwar schwerpunktmäßig das 19. und 20. Jahrhundert wieder, sind aber durchgängig sehr gut recherchiert und ausführlich wiedergegeben. Inhaltlich geht es um Politik, Wirtschaftsleben und Gesellschaft.


    Bemerkenswert dabei ist, daß am Ende des Buches Kapitel auf das örtliche Münzwesen eingehen und die lokalen Baudenkmäler vorstellen. In dieser Form ist das wohl einmalig für Geschichtsbücher.


    Viele Fotokopien und Zeichnungen ergänzen und illustrieren den Textteil.


    Angesichts der Tatsache, daß Wüstenrot überregional völlig unbekannt und unbedeutend ist, ist es schon beeindruckend, mit wieviel Akribie und Fleiß dieses Buch zusammengestellt wurde.

  • Döbeln heißt eine Stadt in Sachsen. Die Stadwerke Döbeln haben die Schriften "100 Jahre Stadtwerke Döbeln" (Döbeln 1997, 120 Seiten) sowie "150 Jahre Gasversorgung 110 Jahre Stadtwerke Döbeln" (Döbeln 2008, 132 Seiten) im Selbstverlag herausgegeben. Eine ISBN haben die beiden Publikationen nicht. In einem Schuber vereinigt sind sie bei dem Herausgeber erhältlich.


    Die erstgenannte Veröffentlichung beschreibt die Geschichte des Unternehmens von ihren Anfängen bis in unsere heutigen Tage. Die zweite Veröffentlichung befaßt sich - trotz des gegenteiligen Titels - mehr mit der Gegenwart. Unternehmensgeschichte und die historische Entwicklung der örtlichen Infrastruktur werden bestenfalls am Rande erwähnt. In dieser Hinsicht hat das Mittelding zwischen Broschüre und Sachbuch (mir fällt an dieser Stelle leider kein passenderer Ausdruck ein) eher den Charakter einer Werbeschrift.


    Optisch sind die beiden Druckwerke sicherlich gut gelungen. Der Textteil wird reichlich durch Fotos und Bilder ergänzt. Einige Beiträge sollen besonders hervorgehoben werden; sie sind dann farblich unterlegt. Einige Seiten haben dezente (hinsichtlich der Farbe) Fotos als Hintergrund. So gesehen sind die Broschüren modern und ansprechend gestaltet.


    An wen wendet sich en solcher Schuber? An die Kunden der Stadtwerke Döbeln, klar. Sie sollen einen Eindruck von ihrem Lieferanten, der gleichzeitig auch kommunales Infrastrukturunternehmen ist, erhalten. In geringerem Umfang sollen natürlich auch Heimatforscher und heimatverbundene Menschen angesprochen werden. Sie erhalten so einen Einblick in die Geschichte ihrer Stadt.


    Insbesondere an dem Heft über die Gasversorgung könnte man natürlich viel bemängeln. Etwa die fehlenden historischen Informationen. Beispielsweise den inhaltlichen Tiefgang. Sei es aber, wie es ist. Wer möchte, kann schon einen Nutzen aus dieser Publikation ziehen

  • Monika Soffner-Loibl: Die St. Marien - Kirche zu Rostock Evangelisch-lutherische Landeskirche Mecklenburgs; Kunstverlag Peda Passau 2010; 40 Seiten; ISBN 978-3-89643-797-6


    Rostok ist eine Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. An der Ostsee gelegen, ist Rostok die größte Stadt des Landes. Die St. Marien - Kirche gilt als Wahrzeichen für die Stadt.Sie ist touristisch interessant, weil sie das Stadtbild prägt. Das Gotteshaus ist aber auch historisch interssant.


    Der Kunstverlag Peda veröffentlicht vor allem Kirchen- und Kunstführer und Bücher zur Kunst- und Architekturfotografie. Die Reihe der Peda-Kunstführer gibt es seit dem Jahre 1988. Der vorliegende Band trägt die Nummer 797.


    Das Heft bietet verbale Informationen zur Geschichte der Stadt Rostok und zur Ausstattung der Kirche. Erwähnenswert ist auch die umfangreiche Ausstattung mit Farbfotos. Sie sind teilweise sehr großformatig, so daß sie durchaus auch zum Informationsangebot gehören. Gemeint ist damit, daß sie eben nicht sprachlich, sondern visuell viele Informationen vermitteln.

  • Otto Thielemann: Die katholischen Kirchen von Schwetzingen St. Pankratius, St. Maria, St. Josef; Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2014; 32 Seiten ISBN: 9783898705394


    Schwetzingen ist eine Stadt im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg. Dort gibt es die katholischen Kirchen St. Pankratius, St. Maria und St. Josef. Sie werden hier gemeinsam mittels allgemeiner Geschichte, Baugeschichte, Ausstattung und Architektur vorgestellt.


    Den Kunstverlag gibt es seit dem Jahre 1996. Er gehört dem Katholischen Medienverband an. Zum Schwerpunkt des Verlagsprogramms gehören Publikationen über Kunst, Kultur und Religion sowie eine Reihe kleiner Kunstführer zu Kirchen, profanen Bauwerken und Museen. Die vorliegende Publikation gehört zu den kleinen Kunstführern, ohne dabei eine eigene Nummer vorweisen zu können.



    Auf den ersten Blick mag es verwunderlich erscheinen, daß hier gleich drei Gotteshäuser in einem Heft gemeinsam vorgestellt werden. Die Länge der jeweiligen Texte ist damit natürlich eingeschränkt. Dies geht aber zum Glück nicht zulasten der Qualität. Insbesondere die künstlerische Ausstattung wird ausreichend vorgestellt, so daß sich auch der ortsunkundige Leser einen Eindruck davon verschaffen kann. Die Texte werden durch Farbfotographien ergänzt.

  • Clemens Kosch: Die romanischen Kirchen von Essen und Werden; Verlag Schnell + Steiner Regensburg 2010; 64 Seiten; ISBN:978-3-7954-2346-9


    Die Stiftskirche Cosmas und Damian, St. Maria und Nikolaus in Stoppenberg und St. Ludger in Werden sind romanische Kirchenbauten in der Ruhrgebietsstadt. Erstgenannte Kirche bildet heute als Dom die zentrale Kirche des katholischen Ruhrbistums. Das vorliegende und hier besprochene Buch soll Funktionsbeschreibungen anbieten, die auf den ursprünglichen Entstehungsbedingungen und späteren Nutzungen beruhen. Der Untertitel "Architektur und Liturgie im Hochmittelalter" kommt hier also nicht von ungefährt.


    Der bayerische Verlag gibt die Schriftenreihe der "Großen Kunstführer" heraus. Dies hier ist ein Band aus dieser Schriftenreihe, ohne daß er eine Nummer hätte.


    Das Buch bietet reichlich Zeichnungen und Farbfotographien. Unter fachlichen Gesichtspunkten ist der kultur-, regional- und religionswissenschaftliche Ansatz überdeutlich sichtbar. Die Architektur und Ausstattung stehen im Mittelpunkt der Ausführungen, wobei es schon erstaunlich ist, daß gleich drei Gotteshäuser in einem Band miteinander verbunden sind. Inhaltlich wäre jede Kirche schon alleine einen Kunstführer wert gewesen.


    Am Ende des Buches gibt es ein Glossar, das die wichtigsten kirchenbaubezogenen Wörter erklärt. Doch Vorsicht! Ein solches Glossar mag hilfreich sein, wenn man beim Lesen auf unbekannte Begriffe stößt. Ohne einen fachlichen oder ideellen Zugang zu dem Thema ist ein solches Buch nur bedingt verständlich.

  • Heinz Dohmen: Basilika St. Ludgerus Essen-Werden; Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2011; 36 Seiten; ISBN: 978-3-89870-708-4


    Die Basilika St. Ludgerus liegt im Essener Stadtteil Werden. Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken.


    Dies hier ist ein Kunstführer, der den Kirchbau vorstellen soll. Reichlich ergänzt durch großformatige Farbfotos und Zeichnungen stellt der Autor (Jahrgang 1934 und seines Zeichens Architekt und Dombaumeister des Ruhrbistums) am Anfang geschichtliche Daten zum Stadtteil und seiner (katholischen) Kirche vor. In der Folge werden Architektur, Ausstattung und Liturgiegeschichte beschrieben.


    Daß Katholiken zur eigentlichen Zielgruppe des Heftes gehören, ist unübersehbar. Allein schon die Wortwahl deutet darauf hin. Welcher evangelische oder konfessionslose Leser weiß schon, was beispielsweise eine Eucharistiefeier oder Ambo ist? Leider fehlt (am Ende) ein Glossar, das die verwendeten Fachbegriffe erklärt. Aber egal. Wer sich auf das Thema einläßt, hält hier schon ein hübsch gestaltetes und gut lesbares Heft in den Händen, das mit Informationen nicht geizt.

  • Hermann Tapken: Ratingen in der Weimarer Republik Vom Ende des Krieges 1918 bis zur nationalsozialistischen "Machtergreifung" Band 1: 1918 - 1929; 414 Seiten; ISBN: 978-3-8375-1358-5


    Ratingen ist eine Nachbarstadt der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. In der öffentlichen Wahrnehmung und medialen Berichterstattung ist sie aber kaum vertreten. Dieses Buch stellt seine Geschichte in der Weimarer Republik vor. Chronologisch und thematisch gegliedert geschieht dies anhand von Bildern und historischen Quellen. So soll die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vergangenheit vorgestellt werden.


    Diese Vorgehensweise ist ein wenig bedauerlich. Was nach Lebendigkeit aussieht, ist allerdings unverständlich. Zusammenhänge werden nicht hergestellt, Gründe für Ereignisse nicht genannt. So bleibt vieles für heutige Leser unverständlich.

  • Herbert Wagner: Hillesheim / Eifel; Gesellschaft für Buchdruckerei Neuss 1975; 24 Seiten; ISBN: 3-88094-022-3


    Hillesheim heißt ein Ort in der Eifel. Er liegt im Rheinland-Pfalz und gehört dort organisatorisch zum Landkreis Vulkaneifel. Gemessen an der Zahl der Einwohner ist er dort die drittgrößte Gemeinde.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der Rheinischen Kunststätten heraus. Dies hier ist die Nummer 4/1976. Das Alter des Heftes ist beispielsweise an den Schwarzweißfotographien zu erkennen.


    Inhaltlich erzählt das Heft die Geschichte des Ortes und stellt dann die Bau- und Kunstdenkmäler vor. Das Augustinerkloster kommt genauso vor wie die Stadtmauer, die katholische Kirche und alte Häuser, um nur einige Beispiele zu bringen. Das Heft entspricht dabei demjenigen Niveau, das der geneigte Leser aus anderen Heften der Rheinischen Kunststätten gewohnt ist. Interessant ist für den Germanisten und Literaturwissenschaftler eher der Vergleich mit heute - was hat sich inhaltlich, was formal in der Schriftenreihe geändert. Wobei schon für den Laien die unterschiedliche Papierqualität und die andere Schrifttype auffällig sind. Ob der Autor heute noch dieselben Themen auswählen würde, sei einmal dahingestellt.


    Als Ort dürfte Hillesheim Krimi-Liebhabern als Sitz des KBV-Verlages bekannt sein.

  • Hans-Günther Schneider: Haltern / Westfalen St. Sixtus; Verlag Schnell + Steiner Regensburg 1998; 20 Seiten; ISBN: 3-7954-5286-4


    Haltern am See liegt ganz in der Nähe von Recklinghausen. Der kleine, relativ unbekannte Ort gehört wohl schon zu Westfalen. Die katholische Kirche St. Sixtus liegt dort in der örtlichen Innenstadt und zählt zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes - neben dem Römermuseum.


    Der Verlag aus Süddeutschland gibt, wie bekannt, die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Dieses Heft gehört dazu. Die wievielte Nummer es ist, wird hier nicht angegeben.


    Das Heft bietet das gewohnte Niveau. Inhaltlich werden sowohl die Geschichte von Haltern wie auch allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung des katholischen Gotteshauses vorgestellt. Der Textteil bietet kulturgeschichtliche Informationen, die fast schon auf akademischem Niveau liegen. Großformatige, teilweise ganzseitige Farbfotos ergänzen den Informationsgehalt und sorgen dafür, daß das Heft nicht ganz so staubtrocken, sondern doch auch ein wenig lebendig ist.

  • Leo Weber: Benediktbeuren Pfarrkirche St. Benedikt Anastasiakapelle Marienkirche; Kunstverlag PEDA Passau 2010; 38 Seiten; ISBN: 978-3-89643-786-0


    Benediktbeuren heißt eine Gemeinde in Bayern. Mit ihrem Kloster hat sie nicht nur ein touristisch, sondern auch ein kirchlich interessantes Reiseziel. St. Benedikt ist die ehemalige Klosterkirche.


    Hier liegt der PEDA-Kunstführer 786 vor. Er ist reichhaltig mit großformatigen Farbfotographien ausgestattet. Wie aus vergleichbaren Kunstführern vertraut, stellt er die allgemeine Ortsgeschichte, Baugeschichte des Klosters, Ausstattung und Architektur vor. Die Ausführungen weisen zwar inhaltlichen Tiefgang auf; gleichzeitig sind sie aber auch allgemeinverständlich gehalten, so daß ihnen auch der interessierte fachliche Laien folgen kann.


    Der Leser lernt so ein sowohl historisch wie auch kulturgeschichtlich interessantes Gebäude kennen, das auf jeden Fall einen Besuch lohnt.

  • Bernhard Schönbohm: Die Stadtkirche und die St. Annen-Kapelle in Jever; Deutscher Kunstverlag München Berlin 2007; 24 Seiten; ISBN: 978-3-422-02043-6


    Jever ist eine Stadt in Ostfriesland. Sie ist überwiegend evangelisch-lutherisch geprägt. Die Stadtkirche ist dieser christlichen Glaubensrichtung zuzuordnen.


    Der Deutsche Kunstverlag gibt die Schriftenreihe der DKV-Kunstführer heraus. Dies hier ist deren Nummer 227. Die Ausgabe folgt dem klassischen Aufbau der Schriftenreihe. Inhaltlich werden allgemeine Ortsgeschichte, Baugeschichte, Architektur sowie Innenausstattung vorgestellt und beschrieben. Es gibt dabei nicht nur den Textteil; zum Teil großformatige Farbfotos ergänzen und illustrieren die Ausführungen.


    Der sprachliche Teil ist sachlich und informativ. Wer sich für kirchliche Themen interessiert, hält mit diesem Heft eine gut gemachte Ausgabe in den Händen. Die vorgestellte Kirche mag vielleicht nur örtlich, bestenfalls regional interessant sein. Trotzdem kann auch ein überregional ansässiger Leser zu dem Heft greifen. Er erfährt hier viel über ostfriesische Kirchengeschichte und Kirchenbauten.

  • Lucie Hagendorf-Nußbaum: St. Johann Baptist in Köln Eine Kirche für die Bürger; Selbstverlag Köln 2016; 28 Seiten; ISBN: 978-3-86526-116-8


    Köln ist eine Stadt der Kirchen. Doch es gibt nicht nur den Dom. Eine Vielzahl anderer evangelischer und katholischer Kirche laden zu einem Besuch ein. So wie St. Johann Baptist. Sie kann auf eine lange Tradition von über 1.000 Jahren zurückblicken.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist deren Nummer 562. Sie folgt dem traditionellen Aufbau der Schriftenreihe. Ergänzt durch zahlreiche Zeichnungen und Farbfotos werden Geschichte, Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung des Gotteshauses vorgestellt.


    Die Sachinformation steht dabei im Vordergrund. Der eher kunsthistorische Ansatz ist dabei unübersehbar. Trotzdem gefällt die Aufmachung. Sie ist modern gestaltet und lesefreundlich.

  • Andreas Kossert: Ostpreußen Geschichte einer historischen Landschaft; Verlag C. H. Beck München 2014; 128 Seiten; ISBN: 978-3-406-66980-4


    Ostpreußen gehört seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu Rußland und Polen. Trotzdem ist es immer noch in unserer Vorstellung präsent und allgegenwärtig: Königsberger Klopse, Immanuel Kant, "So zärtlich war Suleyken", Bernstein, "Ännchen von Tharau", Tannenberg und Führerhauptqartier seien hier als Beispiele genannt.


    Kossert ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter Dokumentation / Forschung der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung Berlin. Außerdem ist er als Sachbuchautor zu Ostpreußen in Erscheinung getreten.


    Als Autor gibt Kossert im vorliegenden Band eine komprimierte und chronologische Übersicht über Ostpreußen. Die politischen Ereignisse stehen im Vordergrund. Am Ende des Buches gibt es 2 Landkarten. Wer die Geschichte der ehemaligen deutschen Gebiete kennenlernen möchte, ist bei diesem Werk sicherlich gut aufgehoben.

  • Christian Papendick: Der Norden Ostpreußens Land zwischen Zerfall und Hoffnung Eine Bilddokumentation; Husum-Verlag Husum 2009; 488 Seiten; ISBN:978-3-89870-232-80


    Als "Oblast Kalinengrad" gehört der Norden Ostpreußens heute zu Rußland. Der Inhaltsangabe dieses Bildbandes zufolge bietet sich an vielen Stellen eine bejammernswertes Bild des Zerfalls. 700 Jahre Baukunst stehen demnach vor dem endgültigen Untergang. Burgen dienen genauso als Steinbrüche wie Guts- und Herrenhäuser und Kirchen.


    Papendick erblickte 1926 in Königsberg das Licht der Welt. Nach seinem Studium der Architektur in Hamburg arbeitete er ab 1960 als freischaffender Architekt und ab 1987 als freiberuflicher Landschaftsarchitekt. Heute kommt die Beschäftigung als Fotograf und seit dem Fall des Eisernen Vorhangs auch das Engagement für die ostpreußische Kulturlandschaft hinzu.


    Wie schon oben gesagt: Dies hier ist ein Bildband. Viel Landschaft, Infrastruktur und bäuerliche Dorf-Idyll gibt es zu sehen, überwiegend in Farbe, mit Bildunterschriften versehen und in unterschiedlicher Bildgröße. Historische Schwarzweißfotos sind ebenfalls vorhanden.


    Verfall wird tatsächlich visuell gezeigt und sprachlich dokumentiert. Durch die Landschaftsaufnahmen entsteht aber auch ein romantischer und verträumter Eindruck. Wer noch nie in Ostpreußen gewesen ist, erhält einen sehr guten und gelungenen Eindruck von dem ehemals deutschen Siedlungsgebiet.


    Qualitativ hochwertig und anspruchsvoll ist das Bildmaterial. Offensichtlich hat da jemand viel Zeit und Mühe in dieses Buch investiert.

  • Benno Hafeneger: Die Identitären Vorübergehendes Phänomen oder neue Bewegung?; Selbstverlag Berlin 2014; 8 Seiten; ISBN: 978-3-86498-835-6



    Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung gibt die Schriftenreihe der "Impulse gegen Rechtsextremismus" heraus. Sie soll wichtige Ergebnisse der Veranstaltungen der Stiftung dokumentieren. Hier geht es um das Projekt "Gegen Rechtsextremismus" im Forum Berlin / Abteilung Politischer Dialog der Friedrich-Ebert-Stiftung.


    Prof. Dr. Hafeneger arbeitet am Institut für Erziehungswissenschaften der Philipps-Universität Marburg.


    Er beschäftigt sich mit einem Thema, das in der medialen Öffentlichkeit nicht vorkommt - nämlich den Identitären. Die Publikation ist politikwisschaftlicher Natur. In sachlicher, neutraler und doch leicht verständlicher Art und Weise werden Inhalte, Organisation, Strukturen und handelnde Personen der identitären Bewegung vorgestellt. Die geringe Seitenzahl deutet es schon an: Hier kann der Autor bestenfalls einen Einstieg und Überblick über die Thematik bieten. Wer mehr Informationen wünscht, wird zu anderer Literatur (z. B. den Verfassungsschutzberichten von Bund und Ländern) greifen müssen.

  • Jürgen Bitter: Die Fußball-Geschichte des VfL Osnabrück lila weiß; Selbstverlag Osnabrück 1991; 224 Seiten; ohne ISBN


    Der VfL Osnabrück ist der erfolgreichste Fußballverein vor Ort. Das vorliegende Buch stellt die Geschichte des Vereins von seinen Anfangstagen bis zu Beginn der `90er Jahre vor.


    Dies geschieht aber nicht wie gewönlich in chronologischer Reihenfolge. Der Autor verfolgt stattdessen einen anderen Ansatz. Das Werk weist einen Wörterbuchansatz auf. In alphabetischer Reihenfolge von A - Z werden hier alle wichtigen Spieler, Trainer, gegnerischen Mannschaften und andere wichtigen Ereignisse sowie Fachbegriffe vorgestellt und erläutert. Leider ausschließlich Schwarzweißfotos illustrieren den Textteil.


    Diese Vorgehensweise ist zwar sachlich, aber auch unpersönlich. Zusammenhänge werden nicht erklärt, Höhen und Tiefen der Vereinsgeschichte nicht gezeigt. In der vorliegenden Form geht nur jemand vor, der absolut kein Herzblut für den Verein verspürt.