Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Walter Lachner / Christian Welzbacher: Paulskirche; Deutscher Kunstverlag Berlin München 2015; 96 Seiten; ISBN: 978-3-422-07191-9


    Inmitten der Gebäudetürme der örtlichen Bankenwelt steht ein eher bescheidenes, aus rotem Mainsandstein errichtetes Gebäude: Die Paulskirche gilt als eines der wichtigsten Gebäude der deutschen Geschichte. Sie wurde von 1789 bis 1833 erbaut und war bis 1944 die evangelische Hauptkirche Frankfurts. Hier tagen 1848 / 49 die Delegierten der Frankfurter Nationalversammlung, der ersten frei gewählten Volksvertretung Deutschlands.


    "Frankfurter Architektur und Geschichte" heißt eine Schriftenreihe der Frankfurter Bürgerstiftung und der Cronstett- und Hynspergischen evangelischen Stiftung. Dies hier ist deren Band 3.


    Ergänzt durch viele farbige und Schwarzweißfotos und andere Abbildungen wird hier die Geschichte des KIrchengebäudes erzählt. Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt natürlich auf dem Revolutionsjahr 1848. Dies mag etwas einseitig erscheinen; die Beschreibung der Gegenwart und eine Standortbestimmung gleichen es aber etwas aus. Alles in allem gefällt das Buch.

  • Helmut Fußbroich: St. Maria vom Frieden Klosterkirche der Unbeschuhten Karmelitinnen in der Schnurgasse zu Köln; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1999; 24 Seiten; ISBN: 3-88094-849-6


    Köln ist die Metropole des Rheinlandes. Nicht nur der Dom ist touristisch interessant, sondern auch viele andere (katholische) Kirchen.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dieses Heft trägt die Nummer 439. Mit der allgemeinen und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung bietet es die gewohnten Inhalte. Hinsichtlich Schreibstil und inhaltlichem Tiefgang folgt es dem gewohnten sachlichen Niveau.


    Es ehrt den Verein, daß er sich bemüht, das kulturelle Erbe des Rheinlandes zu bewahren. Viele Kirchen werden hier vorgestellt, aber auch Profanbauten. Nur Industriedenkmäler fehlen (noch?). Viel Unbekanntes wird so dem Vergessen entrissen; als unbefangener Leser kommt man leicht ins Staunen, welche religiösen Schätze tief im Westen Deutschlands verborgen sind.

  • Susanne Heydasch-Lehmann / Andreas Stürmer / Klaus Faika: Altenberg Der Bergische Dom; Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2008; 96 Seiten; ISBN: 978-3-89870-297-3


    Eigentlich ist Altenberg ein eher unbedeutender Ort im Bergischen Land. MIt seinem Dom besitzt er aber eine touristisch interessante Attraktion, die auch gut besucht wird.


    Das vorgliegende und hier besprochene Buch stellt Altenberg als Ort vor und beschreibt die Baugeschichte der Klosteranlage. Inhaltlich im Zentrum stehen - wie bei Kunstführern so üblich - Architektur und Ausstattung des Gebäudes. Farbfotos, Textteil sowie farbig unterlegte Blöcke ergänzen einander.


    Das Buch kann als Kunstführer (für ein fachlich interessiertes Publikum), aber auch als Reiseführer (für Besucher) genutzt werden - es ist in beiderlei Hinsicht geeignet. In seiner modernen Aufmachung sowie informativen und trotzdem leicht verständlichen Schreibweise gefällt die Publikation.

  • Paul-Georg Custodis: Unkel: Selbstverlag Köln 2015; 28 Seiten; ISBN: 978-3-86526-111-3


    Unkel ist ein Ort im Rheinland (im Raum Neuwied). Er kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken.


    Die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" wird vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz herausgegeben. Dieses Heft läuft unter der Nummer 558. Es stellt mal nicht ein kunstwissenschaftlich-kunsthistorisch interessantes Einzelgebäude, sondern eine Gemeinde vor.


    Custodis geht dabei auf die einzelnen Ortsteile ein, die Ortsgeschichte sowie die örtlichen Baudenkmäler. Die Pfarrkirche St. Pantaleon wird im sprachlichen Teil, Profanbauten im Bildteil genauer vorgestellt. In dieser Hinsicht hat dasd Heft auch ein wenig den Charakter eines Reiseführers.


    Hinsichtlich Ausstattung und Aufmachung gefällt das Heft schon. Ob Unkel (als Ort) wirklich eine überregionale Bedeutung besitzt (und damit ein Heft der Kunststätten wert ist), sei einmal dahingestellt. Heimatinterssierten Lesern wird diese Ausgabe aber auf jeden Fall gefallen.

  • Ernst Götz / Susanne Kern: Die Pfarrkirche St. Severus in Boppard; Selbstverlag Köln 2013; 24 Seiten; ISBN: 978-3-86526-084-0


    Boppard ist ein Ort im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. St. Severus heißt dort eine katholische Pfarrkirche.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, dessen Verbandsgebiet sich ja bekanntlich vom Saarland über Rheinland-Pfalz bis zum Niederrhein reicht, gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist deren Nummer 540. Reichlich bebildert stellt es Geschichte, Architektur und Innenausstattung der Kirche vor.


    Formal genügt es den Ansprüchen, die man als Leser an ein Heft aus dieser Schriftenreihe richten darf. Die Ausführungen sind sachlich und faktenorientiert. Das Heft richtet sich an eine örtliche und regionale Leserschaft.


    Ein Heft wie dieses führt den Rezensenten schon ein wenig in Verlegenheit. Kennt man ein Heft, kennt man alle - dieser Eindruck drängt sich schnell auf. Wie soll man Unterschiede herausarbeiten, wie auf Besonderheiten hinweisen? Ein wenig mehr Indiviualität wäre allein schon hinsichtlich der Frage, was ein Gebäude erwähnenswert und besonders macht, wünschenswert. Und: Warum wurde es in diese Schriftenreihe aufgenommen? So gut das vorliegende Heft auch geschrieben sein mag, die Gleichförmigkeit und Eintönigkeit entwertet die Schriftenreihe aber auch.

  • Peter Daners: Die evangelische Erlöserkirche in Gerolstein; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2000; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2000; 24 Seiten; ISBN: 3-88094-854-2


    Die Erlöserkirche gibt es seit dem Jahre 1913 - eigentlich kein Alter für eine Kirche, nicht wahr? Aufgrund ihrer kirchenkünstlerischen Ausstattung ist sie aber auch überregional kirchengeschichtlich interessant.


    Dies ist Heft 445 der Schriftenreihe "Rheinische Kunststätten", die vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz herausgegeben wird.


    Der Inhalt folgt dem traditionellen Muster. Der Autor stellt Lage, allgemeine sowie Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung vor. Farbbilder illustrieren die Ausführungen.


    Wie touristische interessant ist das Gotteshaus? Keine Ahnung. Zumindest der Verein muß ihm aber eine Bedeutung zugemessen haben. Ansonsten würde es ja nicht dieses Heft geben.

  • Claudia Euskirchen - Kloster Nonnenwerth; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2000; 24 Seiten; ISBN: 3-88094-856-9


    Kloster Nonnenwerth liegt auf einer Rheininsel wenige Kilometer südlich von Bonn. Seine Geschichte beginnt im 12. Jahrhundert.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz veröffentlicht die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten". Dies ist die Nummer 447. Ergänzt durch zahlreiche Farbfotos beschreibt der Textteil allgemeine und Baugeschichte, Architektur sowie Innenausstattung des Klosters. Das Heft entspricht dem Niveau, das man bei den Kunststätten gewohnt ist.


    Ob das Kloster - wie im Heft angegeben - immer noch besucht werden kann, sollte vor Ort nachgefragt werden. Das Heft kann also unter Umständen auch für Touristen interessant und nutzbar sein.

  • Frank Bartsch / Hans Helmut Wiskirchen: St. Nikolaus in Euskirchen-Kuchenheim; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2005; 24 Seiten; ISBN: 3-88094-928-8


    Euskirchen heißt eine Kreisstadt am Nordrand der Eifel. St. Nikolaus heißt dort eine katholische Pfarrkirche, die in diesem Heft aus der Schriftenreihe "Rheinische Kunststätten" (die bekanntlich vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz herausgegeben wird) vorgestellt wird. Das Heft trägt übrigens die Nummer 488.


    Das Heft bewegt sich auf dem gewohnten Standard. Reichlich bebildert ist es; inhaltlich werden allgemeine und Baugeschcihte, Architektur und Innenausstattung beschrieben. Wie in anderen Heften auch, ist der Schreibstil sachlich und faktenorientiert.


    Die Zielrichtung des Heftes ist eindeutig. Es wendet sich an eine örtliche, bestenfalls noch regionale Leserschaft, die sich für örtliche Themen interessiert. Den Bildern und Zeichnungen nach zu urteilen ist die Kirche sicherlich hübsch anzusehen.

  • Geza Jaszai: Der Dom zu Münster und seine Kunststätten; Dialogverlag Münster ohne Jahresangabe; 160 Seiten; ISBN: 3-933144-28-0


    Münster ist eine der Metropolen Westfalens. Schon in den Zeiten der Reformation hat es unter religiösen Gesichtspunkten eine bedeutende Rolle gespielt (Wiedertäufer). So ist es nicht weiter verwunderlich, daß die Stadt bis heute einen Dom besitzt.


    Geschichte, Architektur und Innenausstattung des Gotteshauses werden hier vorgestellt, wobei kunstwissenschaftliche und kulturhistorische Gesichtspunkte im Vordergrund stehen. Zahlreiche Farb- und Schwarzweißfotographien (z. T. großformatig) ergänzen den Textteil; ihre reichhaltigen Bildunterschriften sind lesenswert.


    Ein klassischer Kunstführer, wie sie andere Verlage gleich reihenweise liefern, ist dies nicht. Der inhaltliche Ansatz ist ein Zwischending zwischen Wissenschaft und Populärwissenschaft. So kommt gute Verständlichkeit heraus, und Tiefgang, was den Informationsgehalt anbelangt.


    Das Buch gefällt. Es vermittelt einen informativen und vor allem: hübsch gemachten Eindruck von dem Gotteshaus.

  • Michael Ladenburger / Franz Josef Talbot / Silke Bettermann: Das Ensemble Beethoven - Haus in Bonn; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 2008; 24 Seiten; ISBN: 978-3-86526-033-8


    Der Komponist Ludwig van Beethoven ist einer der größten Söhne der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn. Sein Geburtshaus ist inzwischen zu einem Museum ausgebaut.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist deren Nummer 510. Sie stellt die Baugeschichte des Gebäude, seine heutige Innenausstattung sowie Nutzung vor.


    Hier geht es um ein Museum. Hier geht es um einen international bedeutsamen, klassischen Komponisten. Die allgemeine Kunstwissenschaft tritt so zugunsten der Kulturgeschichte in den Hintergrund. Allein schon diese drei Punkte sind Alleinstellungsmerkmal des Heftes, in denen es sich von vielen anderen Kunststätten-Heften unterscheidet. Man muß also schon einen deutlichen Bezug zu Bonn und seinen Musiker haben, um zu diesem Heft zu greifen. Es hat schon ein wenig den Charakter eines Reiseführers. Daß es gut mit Fotos und Zeichnungen ausgestattet ist, braucht nicht extra erwähnt zu werden. Das ist selbstverständlich.

  • Andreas Holzapfel: Kürschners Volkshandbuch Landtag von Sachsen-Anhalt Abgeordnete Gremien Organisation 7. Wahlperiode 2016 - 2021; ISBN: 978-3-95873-024-7


    Der Landtag von Sachsen-Anhalt ist die parlamentarische Vertretung der dortigen Bevölkerung. Im Rahmen der Buchreihe "Kürschners Politikkontakte" sellt das vorliegende Volkshandbuch die aktuellen Parlamentarier vor. Dies geschieht anhand eines Schwarzweißfotos, Kontaktdaten sowie Angaben zum beruflichen Werdegang, politischen und gesellschaftlichen Funktionen und Ehrenämtern sowie Aufgaben im Landtag.


    Das Ergebnis der Landtagswah vom 13. März 2016, die Mitglieder der Fraktionen und Ausschüsse - ein wenig Statistik ist hier auch vertreten. Lediglich eine idealtypische Beschreibung der Arbeitsweise des Landesparlamentes fehlt.


    Wer Informationen zur tagesaktuellen Arbeit des Landtages sucht, wird zu anderer Literatur greifen müssen.

  • Rolf Trouwborst / Ilka Kügler / Gerda Pützmacher: Die Deutsche Oper am Rhein 1964-1986 Eine Dokumentation; Hoch Verlag Düsseldorf ohne Jahresangabe; 276 Seiten; ISBN: 3-7779-0385-X


    Die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf - Duisburg wurde 1956 als Musiktheater zweier Städte gegründet - ein bis heute einmaliges Konstrukt. Grischa Barfuss leitete das Unternehmen von 1954 bis 1986, also 22 Jahre lang. Das Buch stellt diese Zeit in Wort und Bild vor.



    Das Buch ist ein reichhaltiger Fundus für Opern-Freunde. Es gibt reihhaltig historische Schwarzweißfotos zu sehen, die Glanzlichter der Aufführungen in Erinnerungen rufen.



    Besprechugen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, Düsseldorfer Nachrichten, Neuen Rhein Zeitung, Westdeutschen Zeitung und vieler anderer Publikationen lassen erahnen, wie begeistert die Aufführungen hier bei uns und im Ausland aufgenommen wurden.



    Statistische Angaben, z. B. zu den Mitarbeitern sowie die Spielpläne der damaligen Zeit sind am Ende beigefügt.



    Es ist sicherlich sehr spannend, auf die erfolgreiche Zeit von Unternehmen und Einrichtungen zurückzublicken. Der interessierte Leser kann sich die vergangenen Ereignisse noch einmal in Erinnerung rufen. So auch hier. Wann gibt es das schon, daß eine eigentlich lokale Einrichtung Auslandstourneen ins europäische Ausland und nach Nord-, Mittel- und Südamerika unternimmt?



    Ein wenig Sentimentalität kann bei der Lektüre aber auch aufkommen. Großartig und künstlerisch wertvoll muß die Zeit damals gewesen sein. Und heute? Wieviel ist davon 30 Jahre später übriggeblieben? Die Antwort werden die fleißigen Opern-Besucher natürlich am besten wissen.



    Gibt es (Fach-)Literatur, die die Gründungszeit der Operngemeinschaft beschreibt? Gibt es Literatur für die Zeit ab 1986? Interessant ist diese Frage schon. So kann nachvollzogen werden, wie es zu der Opern-Ehe gekommen ist. Und vor allem: Der Leser kann vergleichen, wie sich das Unternehmen weiterentwickelt hat. Diese Fragen müssen an dieser Stelle offen bleiben. Vielleicht wird der geneigte Leser ja an anderer Stelle fündig...

  • Bernd Stöver: Kleine Geschichte Berlins; Verlag C. H. Beck München 2012; 160 Seiten; ISBN: 978-3-406-64049-0


    Auch wenn Berlin lange Zeit die Hauptstadt Preußens und die Hauptstadt Deutschlands war, kann es doch nur auf eine relativ kurze Geschicht zurückblicken. Seine Wurzeln reichen bis in das Jahr 1237 zurück.


    Der inhaltliche Schwerpunkt der Ausführungen liegt allerdings auf der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts sowie dem 20. Jahrhundert. Die Zeit des Kaiserreichs, Weimarer Republik, Drittem Reich und Nachkriegsdeutschland werden intensiv behandelt.


    Stöver ist Jahrgang 1961. Er ist nicht nur mehrfacher Buchautor, sondern auch Professor für Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Universität Potsdam.


    Dieser berufliche Hintergrund ist dem Buch überdeutlich anzumerken - was nicht nur am inhaltlichen Schwerpunkt liegt. Die offizielle Politik wird behandelt, und zwar so anschaulich und lebendig, daß ihr auch der interessierte fachliche Laie folgen kann.


    Erwähnenswert ist auch, daß diverse Stadtkarten und (leider nur) Schwarzweißfotographien den Textteil ergänzen. Sie illustrieren Infrastruktur und Zeitgeschehen, zeigen aber leider niemanden, der für die Stadtgeschichte wichtig war.

  • Johannes Sander: Langenberg St. Lambertus und St. Laurentius; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2010; 24 Seiten; ISBN: 978-3-6866-8


    Langenberg heißt eine Stadt im Landkreis Gütersloh. Überregional wohl unbekannt, weil unbedeutend, ist dieses katholische Gotteshaus ortsgeschichtlich allerdings so bedeutsam, daß es in diesem Heft vorgestellt wird.


    Der Verlag aus Bayern gibt bekanntlich die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Darin werden Kirchen, Museen und Schlösser "im europäischen Kulturraum" vorgestellt. Der vorliegende Titel trägt die Nummer 2760.


    Sind dem Leser dieser Literaturbesprechung Kunstführer bekannt und vertraut? Ja? Dann wird er sicherlich wissen, daß - wie in diesem Falle auch - allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung gewohnheitsmäßig, informativ und sachlich vorgestellt werden. Zum Teil großformatig kommen hier Farbfotos hinzu.


    Alles gewohnheitsmäßiger Standard, oder was? So könnte der unbefangene und ortsunkundige Leser nun fragen. Auch die Überlegung, ob es Sponsoren dieser "Kleinen Kunstführer" - Ausgabe (z. B. RWE, katholische Kirche) gab, soll nicht so sehr im Vordergrund stehen. Es muß aber ein gewisses Grundinteresse bei potentiellen Käufern an solchen Schriftenreihen geben (sonst würden sie nicht existieren) - Heimatkunden, Kunstgeschichte, Kirchengeschichte, Kulturgeschichte o. ä. können hier als Beispiele für ein Kaufinteresse genannt werden. Könnten nicht ausreichend Käufer (vor Ort, regional, evtl. sogar überregional) angesprochen werden, wäre kein Verlag bereit, ein solches Langzeitprojekt wie den "Kleinen Kunstführer" zu realisieren. Gerade in einer zunehmend säkularen Welt tut es gut, daß es Hefte wie dieses gibt.

  • Lothar Altmann: Kath. Stadtpfarrkirche St. Walburga Monheim; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2011; 24 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6930-6


    Der bayerische Verlag gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus. Darin sollen Kirchen, Schlösser und "Sammlungen im europäischen Kulturraum" vorgestellt werden. Dieser Kunstführer trägt die Nummer 2793.


    Die Stadt Monheim gibt es zwar auch in unmittelbarer Nachbarschaft zur nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf. In diesem Heft wird aber eine zwar überregional unbekannt, dafür aber örtlich bedeutsame katholische Kirche aus Monheim, das im bayerischen Landkreis Donau-Ries liegt, vorgestellt.


    Wie in (vergleichbaren) Kunstführern ebenfalls üblich, werden hier sehr kompetent Geschichte, Architektur und Innenausstattung des Kirchengebäudes vorgestellt. Farbige, z. T. auch großformatige Fotos illustrieren die Beschreibungen. So gesehen liegt hier ein zwar durchschnittlicher, weil standardmäßig gemachter, dafür aber auch hübsch anzusehender Kunstführer vor. Die kunsthistorische Ausrichtung ist unübersehbar.

  • Klaus Saeger: Wülfrath Kath. Pfarrkirche St. Joseph; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2011; 28 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6925-2


    Wülfrath ist eine Stadt im nordrhein-westfälischen Landkreis Mettmann. Nach der Reformation über lange Zeit evangelisch, erwachte das katholische Leben in voller Stärke erst wieder Mitte des 19. Jahrhunderts. Einschließlich der Vorgängerbauten reicht die Geschichte von St. Joseph daher nur bis ins Jahr 1866 zurück (Weihe einer Kapelle).


    Der Verlag aus Bayern gibt bekanntlich die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus und stellt darin Kirchen, Schlösser und Museen "im europäischen Kulturraum" vor. Dieses hier vorliegende Heft trägt die Nummer 2790.


    Muß man bei einer Besprechung wirklich auf inhaltliche (allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung) und beschreibende (sachlich, faktenorientiert) Form sowie Ausstattung (Textteil, z. T. großformatige Farbfotos) hinweisen? Wer Kunstführer kennt, wird nicht unbedingt darauf hingewiesen werden müssen. Wichtig erscheint hier eher die Aussage, daß es das Heft gibt, und daß es sich lohnt, es zu lesen.

  • Zeitzeugenbörse Duisburg (Hrsg.): Duisburgre Zechen in historischen Fotographien; Sutton Verlag Erfurt 2017; 118 Seiten; ISBN: 978-3-95400-747-9


    Als die "Stadt Montan" war Duisburg in der Zeit des Wirtschaftswunderts eine der reichsten Städte Westdeutschlands. Die Gewerkschaften Deutscher Kaiser und Friedrich Thyssen, die Zechen Neumühl, Rheinpreussen, Diergardt, Mevissen, Java, Meiderich, Laar, Rönsbergshof, Walsum und Wehofen sowie die dazugehörigen Siedlungen für die Bergleute seien als Beispiele dafür genannt. Fördertürme und Zechengelände aus jenen Tagen erinnern an die glanzvolle Zeit der Stadt. Die Zeitzeugenbörse um Harald Molder hat das Bildmaterial zusammengetragen.


    Der Aufbau folgt dem bewähren Muster. Nach der Danksagung gibt es eine Einleitung ( = Vorwort), in der historische Fakten vermittelt werden.


    Dann folgt der umfangreiche Bildteil. Er zeigt historische Schwarzweißaufnahmen einschließlich des Bildmaterials. Die Fotographien und Postkarten beschreiben das Aussehen der Schachtanlagen und stellen die Arbeitswelt und das kulturelle Leben der Bergleute vor. Eine kurze Chronik am Ende des Buches bietet einen groben Überblick über die Geschichte des Bergbaus in der westlichen Ruhrgebietsstadt.


    Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte. EIn Bildband kann natürlich nur einen Überblick über das jeweilige Thema der Stadtgeschichte bieten und den Anstoß für die eigenständige Beschäftigung des interessierten Lesers sein. Das vorliegende Buch ist jedenfalls hübsch gemacht und informativ.

  • Thomas Bernhardt: Düsseldorf-Flingern in historischen Fotographien; Sutton-Verlag Erfurt 20174; 120 Seiten; ISBN: 978-3-95400-962-2


    Flingern ist ein traditionsreicher Arbeiterwohnviertel in Düsseldorf. Das Paul-Janes-Stadtion am Flinger Broich war lange Zeit die Spielstätte von Fortuna Düsseldorf. Das Heizkraftwerk mit seinen markanten Türmen und Schornsteinen gilt als weithin sichtbares Wahrzeichen.


    Bernhardt ist Autor, Grafiker wie Stadtführer gleichermaßen. Er stellt das alte Flingern in den 140 zumeist noch unveröffentlichten Fotos vor - Firmen, Geschäfte und Unternehmen, Vereinsleben und Alltag.


    Dies hier ist ein Band aus der Reihe "Sutton Archiv".


    Das Buch folgt dem bewährten Aufbau dieser Bildbandreihe. Zunächst gibt es ein Vorwort, dsa in diesem Fall relativ kurz ausfällt. Auffällig ist auch, daß es davor schon einige Fotos zu sehen gibt. Das ist normalerweise nicht üblich.


    In den folgenden Kapiteln gibt es dann die Schwarzweißfotographien nebst dazugehörigen Bildunterschriften. 1 - 2 Fotos gibt es pro Seite; die Bilder haben dabei eine unterschiedliche Größe - dies kann bis zu einem ganzseitigen Bild reichen. Es ist auffällig, daß die Originale mittels Computer so bearbeitet wurden, daß sie in dem Buch durchgängig eine gleiche Qualität haben.


    Toni Turek, der Fußball-Weltmeister von 1954, steht hier als Person zwar irgendwie im Blickpunkt. Ansonsten wird hier viel Ortsbild gezeigt. Kann man das so sagen? Erstaunlich viele Menschen gibt es hier zu sehen. Eine Entwicklung des Stadtteils hinsichtlich Gebäudesubstanz, Verkehr, Parkanlagen u. ä. im Laufe der Jahrzehnte ist so nicht nachvollziehbar. Ein wenig bedauerlich ist dies schon. Sinn und Zweck der Bildbandreihe ist es ja schließlich, einen Ort und seine Geschichte vorzustellen. Und ohne Gebäude usw. geht das nun mal nicht. Die Akzente hätten in diesem Buch ruhig anders gesetzt werden können.

  • Gerd Heusch / Helmut Möhring: Essen St. Gertrud; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2010; 20 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6882-8


    Essen ist eine Metropole im Ruhrgebiet. Sie ist vielen von uns als Kulturhauptstadt Europas (2010) und grüne Umwelthauptstadt Europas (2017) bekannt. Kirchlich interessierte Leser kennen Essen als Sitz des Ruhrbistums. Doch vor Ort gibt es nicht nur den Dom. Viele andere interessante (katholische) Kirchen kommen hinzu. St. Gertrud in der Essener Innenstadt sei als Beispiel dafür genannt.


    Der Verlag aus Bayern gibt die Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer" heraus; darin werden Kirchen, Schlösser und Sammlungen "aus dem europäischen Kulturraum" vorgestellt. Das vorliegende Heft trägt die Nummer 2769. Der Förderverein St. Gertrud hat seine Herausgabe finanziell unterstützt. Eine kritische Frage sei hier erlaubt. Warum werden eigentlich nur katholische (und nicht auch evangelische) Kirchen vorgestellt?


    Was Inhalt (allgemeine und Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung) und Ausstattung (Textteil, Farbfotos) anbelangt, folgt das Heft den gewohnten Pfaden der Schriftenreihe. St. Gertrud ist überörtlich völlig unbekannt. Das Heft wendet sich daher an eine lokal interessierte Leserschaft.

  • Dr. Irene Spille: Worms Dom St. Peter; Verlag Schnell & Steiner Regensburg 2002; 50 Seiten; ISBN: 978-3-7954-6426-4


    Worms ist literarisch bewanderten Menschen aus der Siegfried-Sage bekannt. Doch auch in unseren Tagen kann der Ort mit Sehenswürdigkeiten aufwarten, wie die vorliegende und hier besprochene Publikation zeigt.


    Es handelt sich dabei um die Nummer 2513 aus der Schriftenreihe der "Kleinen Kunstführer", die bekanntlich Kirchen, Schlösser und Museen "aus dem europäischen Kulturraum" vorstellt. Inhalt und Ausstattung entsprechen dem Niveau, das der Leser von der Schriftenreihe gewohnt ist. Es gibt z. T. ganzseitige Farbfotos, die den Textteil ergänzen und illustrieren. Allgemeine und Baugeschichte sowie Architektur und Innenausstattung sind die Themen des Kunstführers.