Wissenswertes rund um Deutschland - Eine Sammlung

  • Reinhard Dettmann: Teterow; Kunsthaus - Verlag Boddin 2002; 36 Seiten; ISBN: 3-933274-45-1


    Teterow ist ein kleiner, unbekannter und vor allem: unbedeutender Ort im Nordosten Deutschlands. Daß er hübsch anzusehen ist, beweist dieser Bildband, zu dem Dettmann die Farbbilder beisteuerte - Texte jeglicher Art fehlen hier völlig. Wer Informationen sucht, muß zu anderer Literatur greifen.


    Der Marktplatz wird gezeigt, der Bahnhof und andere öffentliche Gebäude, Malchiner Tor, Rostoker Tor, Kirche, die örtlichen Friedhöfe - sie seien hier beispielhaft genannt.


    Unter optischen Gesichtspunkten ist die Publikation ansprechend gestaltet und gefällt. Wie schon oben gesagt: Es fehlt lediglich der sprachliche Informationsgehalt. So bleibt die Frage, ob Dettmann hier Werbung für Teterow oder für sich selbst gemacht hat.

  • Dieses Jahrbuch bietet eine Chronik des Rhein-Kreises Neuss; ist umfaßt den Zeitraum 1. Juli 2014 bis 30. Juni 2015. Anhand von Presseberichten werden hier noch einmal lokal bedeutsame Ereignisse benannt.


    Marion Kallus und Alwin Müller-Jerina listen - geordnet nach Themenbereichen wie Wirtschaft / Verkehr, Natur / Landschaft / Umwelt, Archäologie / Vor- und Frühgeschichte, Geschichte, Volkskunde, Staat / Politik / Verwaltung oder Landeskunde / Ortsgeschicht / Statistik - all´ die einschlägige Literatur auf, die im Berichtsraum auf den Markt gekommen ist.


    Diese beiden Kapitel finden sich aber erst am Ende des Buches. Ortsgeschichtliche und kulturelle Themen werden von den Autoren, die die Beiträge verfaßt haben, davor behandelt. Ein Schwerpunkttheam: die kommunalen Strukturreformen der nordrhein-westfälischen Landesregierungen zu Beginn der `70er Jahre.


    "Vor dem Hintergrund des rasanten Wirtschafts- und Bevölkerungswachstums während der sogenannten Wirtschaftswunderzeit der 1950er und 1960er Jahre erwiesen sich die vielfach noch aus dem 19. Jahrhundert stammenden kommunalen Grenzen in Nordrhein-Westfalen als nicht mehr zeitgemäß. Die Anforderungen der modernen Industriegesellschaft erforderten großräumige planerische Perspektiven. So entstand zum 1. Januar 1975 per Landesgesetz der Kreis Neuss mit seinem heutigen Zuschnitt mit acht Städten und Gemeinden.


    Am Beispiel der Städte Dormagen und Meerbusch zeigen Dr. Gert Ammermann und Dr. Peter Dohms in diesem Band, wie intensiv und zum Teil leidenschaftlich die Neugestaltung der kommunalen Zuständigkeiten die Politik und die Öffentlichkeit vor über vier Jahrzehnten beschäftigte. Im Fall von Meerbusch stand sogar die Existenz der erst 1970 gebildeten Stadt in Fragen, dessen Gebiet die damalige Landesregierung zwischenzeitlich auf die benachbarten Großstädte aufteilen wollte," berichtet die Inhaltsangabe.


    Sie ist interessanterweise nicht auf dem hinteren Buchdeckel, sondern zwischem Impressum und Kapitelübersicht enthalten. Und das aus guten optischen Gründen. Auf dem vorderen wie hinteren Buchdeckel sind nämlich Schwarzweißfotos (vorne) und ein historisches Dokument (hinten) zu sehen.


    Was inhaltliche Auswahl von Themen, Ausstattung mit Bildern, Schreibweise der Autoren, Aufmachung des Buches u. ä. unbelangt, ist es durchaus gelungen. Die Jahrbücher des Rhein-Kreises Neuss gibt es seit dem Jahre 2000. Sie bieten offensichtlich gut gemachte heimatkundliche Literatur. Unter qualitativen Gesichtspunkten kommt der Heimatliebhaber genauso auf seine Kosten wie der Heimatforscher.


    Kreisheimatbund Neuss (Hrsg.): Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2016; Klartext - Verlag Essen 2015; 279 Seiten; ISBN: 978-3-8375-1393-6

  • Annette Frimpeler-Philippen / Sonja Schürmann: Das Schloß in Düsseldorf; Droste-Verlag Düsseldorf 1999; 312 Seiten; ISBN: 3-7700-1120-1


    Jahrhundertelang bestimmte das Schloß die Rheinfront von Düsseldorf. Es war der Sitz des Landesherren und bestimmte so das Leben der Menschen. Der Schloßturm ist heute der einzig erhaltene Teil des Residenzschlosses; die Autorinnen beschreiben den Alltag am Hofe, die Menschen im Schloß, Essen und Trinken, Zeitvertreib, Kleidung, Kindererziehung, die Feste und Geldsorgen der Herzöge.


    Frimpeler-Philippen hat Neue und Alte Geschichte, Kunstgeschichte und Volkskunde studiert. Sie ist seit 1985 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtmuseum Düsseldorf.


    Schürmann hat Kunstgeschichte, Philosophie, Geschichte und Klassische Archäologie studiert. 1970 - 1996 war die Oberkonservatorin beim Rheinischen Amt für Denkmapflege.


    Ergänzt duch farbige und Schwarzweißfotographien wird hier lebendig und anschaulich örtliche Geschichte erzählt, ohne auf die Gegenwart in Form des Schiffahrtsmuseums einzugehen. Selbst ein Leser aus der Region dürfte noch diverse Informationen erhalten, die im Alltag kaum bekannt sein dürften.


    Das Buch gefällt in der vorliegenden Form.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): pocket recht Juristische Grundbegriffe; Selbstverlag Bonn 2009; 160 Seiten; ISBN: 978-3-89331-889-6


    Claudia Baumann hat in Freiburg Jura und Geschichte studiert. Ihr Referendariat absolvierte sie beim Oberlandesgericht Düsseldorf.


    Die Publikation bietet zwar auch Auszüge aus dem Grundgesetz, Bürgerlichem Gesetzbuch und Strafgesetzbuch; in seinem Hauptteil werden hier aber rechtliche Fachbegriffe erläutert. Interessanterweise werden hier auch Beamten- und andere Verwaltungsberufe - in einem eigenständigen Kapitel - aufgeführt, die in Behörden vorkommen. Der Bürokaufmann ist also genauso vertreten wie der Justizfachangestellte, um nur 2 Beispiele zu bringen.


    Diese Publikation hat Hosentaschenformat. Von daher kann inhaltlich nur eine kurze, oberflächliche Einführung für den interessierten fachlichen Laien geboten werden. Wer an tiefergehenden Informationen interessiert ist, wird zu anderer Lektüre greifen müssen.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Pocket Kultur Kunst und Gesellschaft von A - Z; Selbstverlag Bonn 2008; 160 Seiten; ISBN: 978-3-89331-889-6


    Wolfgang Schneider ist Direktor des Instituts für Kulturpolitik sowie Dekan des Fachbereichs Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation sowie Stiftungsrat der Universität Hildesheim.


    Zusammen mit der Diplom-Kulturwissenschaftlerin Doreen Götzky legt er hier ein kultur- und gesellschaftsbezogenes Wörterbuch vor, in dem alles von Agentur bis Zirkus erklärt wird, was in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist.


    Doch es bleibt nicht nur bei den Worterklärungen. Ein mindestens genauso großer Teil beinhaltet fachbezogene Aufsätze - Sinn und Zweck von Kulturpolitik sowie die Frage nach Leitkultur seien hier als Beispiele genannt. In einem kleineren Teil gibt es einige Porträgs aus dem kulturellen und gesellschaftlichen Leben.


    Diese Publikatiom im Hosentaschenformat vermittelt nicht nur Grundlagenwissen. Durch die Fachaufsätze wird quasi eine offizielle, staatliche Sicht von Kultur und Gesellschaft vermittelt - die Bundeszentrale als Herausgeberin dieser Veröffentlichung ist der dazugehörige Spiegel.


    Ein gewisser Zugang zu Begrifflichkeiten und fachlichem Arbeiten und Denken sollte schon vorhanden sein. Ansonsten sind die Ausführungen doch sehr theoretisch.

  • Ulrich von Witten: Celle; Otto Meissners Verlag Berlin 1982; 40 Seiten; ISBN: 3-87527-101-7


    Celle ist eine Stadt in der Lüneburger Heide und liegt somit im Bundesland Niedersachsen.


    Nach einer ortsgeschichtlichen, kulturellen, touristischen und wirtschaftlichen Einführung folgt der umfangreiche fotographische Teil. Er läßt viel von der Schönheit und dem Charme der Stadt erkennen, wenn beispielsweise Bilder von historischen Gebäuden gezeigt werden. So gesehen hat das Buch werbenden Charakter. Es ist leider nichts darüber angegeben, ob die örtliche Touristenwerbung bei der Entstehung des Buches irgendwie mitgewirkt hätte - möglich wäre es schon.


    Heimatliebende Menschen aus Celle werden ihre helle Freude an dem Bildband haben.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Thema im Unterricht / Extra Arbeitsmappe Politik für Einsteiger; Selbstverlag Bonn 2013; 20 Seiten; ISBN: 978-3-8389-7023-3


    Auf sehr allgemeine Art und Weise wird hier ein Einstieg in "die" Politik geboten. Welche Ebenen der Politik gibt es? Warum macht jemand Politik? Kann man das auch außerhalb von Partei und Parlament. Hier wird nicht Wissen vermittelt. Die Schüler der unteren Jahrgänge sollen es sich anhand verschiedenster Aufgabenstellungen selbst erarbeiten.


    "Die 20 farbig illustrierten Arbeitsblätter ermöglichen einen leichtenZugang zu dem großen Feld der Politik. Durch lebensnahe Beispiele und Aufgaben, die zum Diskutieren einladen, erfahren die Jugendlichen mehr über das Wesen der Politik, wie sich politische Entscheidungen auf ihren Alltag auswirken und wie sie sich selber beteiligen können. Die Arbeitsmappe soll somit einen Beitrag dazu leisten, Politikverdrossenheit und Vorurteile abzubauen," wirbt die Bundeszentrale für diese Publikation. Wenn schon kein formales, abrufbares Wissen vermittelt wird - der Ansatz, ins Gespräch zu kommen und eine Vorstellung von Politik zu vermitteln, dürfte sich mit den Arbeitsblättern bei jüngeren Nutzern schon realisierbar sein.


    Das Heft stammt aus der Feder von Robby Geyer. Er ist Jahrgang 1978, hat Politikwissenschaft, Geschichte Südasiens und Erwachsenenbildung in Heidelberg und Kaiserslautern studiert und arbeitet seit 2001 als Referent in der politischen Bildung. Es ist schon erstaunlich, daß jemand mit einem solchen beruflichen Hintergrund als Schulbuchautor herangezogen wird.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Thema im Unterricht / Extra Arbeitsmappe Zeitgeschichte für Einsteiger; Selbstverlag Bonn 2013; 36 Seiten; ISBN: 978-3-8389-7092-0


    Schlaglichtartig wird hier hauptsächlich westdeutsche Nachkriegsgeschichte vorgestellt. Potsdamer Konferenz, die Gründung der beiden deutschen Staaten, Westintegration, 17. Juni (1953), Bau der Berliner Mauer, Deutschlandpolitik und Wiedervereinigung werden inhaltlich besprochen - Gesamtdeutschland fest im Blick werden Einzelheiten wie Adenauerzeit ("Wirtschaftswunder"), Notstandgesetzgebung ("68") und vieles andere nicht erwähnt.


    Auch wenn die Schüler der Ober- und Mittelstufe immer wieder Aufgaben lösen sollen, ist doch der hohe Anteil erzählender Texte und Fotos auffallend. Im Vergleich zu anderen Heften aus dieser Reihe wird hier sehr viel Wissen vermittelt. Gleichzeitig ist - wie schon gesagt - die Themenauswahl viel zu eingeschränkt, als daß ein solches Schülerheft wirklich überzeugen würde.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Thema im Unterricht / Extra Arbeitsmappe Wirtschaft für Einsteiger; Selbstverlag Bonn 2011; 28 Seiten; ISBN: 978-3-8389-7052-3


    Bruno Zandonella ist Jahrgang 1957. Er unterrichtet die Fächer Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde und Ethik an einem Gymnasium in Stuttgart. Zuvor war er Fachreferent "Deutschland und Europa" bei der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.


    Handel, Aktien, Wirtschaftskreislauf, Werbung, Bedeutung und Wandel von Arbeit - dies sind einige der Themen, die hier angesprochen werden. Die Themenauswahl alleine zeigt, daß Schüler der Mittel- und Oberstufe angesprochen werden sollen.


    Die Publikation ist eine Mischung aus wissenvermittelnden Texten und Aufgaben. Bilder, Schaubilder und Grafiken kommen auflockernd - informativ hinzu. Als Einstieg in ein umfangreiches und unübersichtlich erscheinendes Thema ist diese Veröffentlichung sicherlich ordentlich gemacht.

  • Sebastian Sasse: Mit Profil für die Region 70 Jahre NRZ; Klartext Verlag Essen 2016; 303 Seiten; ISBN: 978-3-8375-1541-1


    Die erste Ausgabe der NRZ erschien am 13. Juli 1946. Die Bundesrepublik war zwar noch nicht gegründet; dafür war das Ruhrgebiet durch Bergbau und Stahl geprägt. Den folgenden Strukturwandel hat die NRZ genauso begleitet wie die Veränderungen in Deutschland und der Welt. Meinungsfreudig und unabhängig möchte die Zeitung ihre Leser umfassend unterrichten. Das Leben von Dietrich Oppenberg als Verlagsgründer, Jens Feddersen als Chefredakteur und vieles mehr machen die Geschichten im Hindergrund aus.


    Das Buch ist Rückblick wie liebevolles Porträt zugleich. Ergänzt durch zahlreiche Fotos erhält der Leser so eine gut gemachte Unternehmensgeschichte, die zugleich auch Produktgeschichte wie Lebensgefühl und Wirtschaftsgeschichte beinhaltet. Regelmäßige Zeitungsleser werden vieles aus eigener Anschauung wiedererkennen; von daher ist ein solches Buch auch viel mit Erinnerungen aus eigener, persönlicher Vergangenheit verbunden.

  • Arno Paffrath: Altenberg Der Dom des Bergischen Landes; Verlag Karl Robert Langewiesche Nachfolger Altenberg 1974; 80 Seiten; ISBN: 3-7845-4040-6


    Der Altenberger Dom ist ein geschichtlich, kirchlich wie touristisch interessanter Bau im Bergischen Land. Mit Unterstützung des Altenberger Dom-Vereins stellt der Autor diesen Sakralbau vor. Wie bei Führern durch Kirche, Schlösser, Burgen, Museen und andere Denkmälern so üblich, werden im Textteil Geschichte, Architektur und Ausstattung des Gotteshauses vorgestellt. Die Sachinformation steht im Vordergrund; es wird dabei aber auch auf Allgemeinverständlichkeit geachtet.


    Auffallend ist der hohe Teil an Fotographien. Dies ist insofern sehr löblich, als daß ein Bild ja bekanntlich mehr sagt als 1.000 Worte. Zum Glück ergänzen hier Bild und Wort einander. So schön die Kirchenkunst in Altenberg auch sein mag, so erklärungsbedürftig hinsichtlich Gestaltung und Aussage ist sie an vielen Stellen doch. Diese Wissensvermittlugn ist an vielen Stellen in Form von Bildunterschriften gelungen.


    Diese Veröffentlichung ist durchaus informativ und gelungen.

  • Hans Erich Kubach: Der Dom zu Speyer: Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1998; 134 Seiten; ISBN: 3-534-13731-0


    Der Dom zu Speyer gilt als eines der bedeutendsten Sakralbauten der Romantik in Deutschland. Hier wird Baugeschichte beschrieben, aber nicht als Rundgang, sondern in chronologischer Reihenfolge, so, wie die jeweiligen Elemente entstanden sind. Hinsichtlich der Ausstattung (bei der Vorgehensweise der Beschreibung) weist das Buch also ein Alleinstellungsmerkmal auf.


    Zeichnungen und Fotographien weisen denselben Stellenwert auf, sind etwa gleichviel vorhanden - eine weitere Unterscheidungsmerkmal.


    Der klassische Kirchenführer ist dies nun wirklich nicht. Als Leser erfährt man nun wirklich nichts über die Innenausstattung, über die Architektur eher indirekt etwas. Eine Leserschaft für eine solche Publikation läßt sich nur schwer ausmachen. Wer interessiert sich außerhalb des wissenschaftlichen Diskurses schon für ein solches Spezialthema?

  • Walsum war früher eine eigenständige Stadt im Landkreis Dinslaken. Ursprünglich bäuerlich geprägt, sollte die Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vieles ändern - die Zeche, das Zellstoffwerk sowie der Bau des Südhafens und der Rheinwerft seien als Beispiele genannt. Seit 1975 gehört Walsum zu Duisburg


    Der Verlag ist durch seine Bildbandreihen (wie z. B. der "Reihe Archivbilder") bekannt geworden. Dieses eigentlich ganz sinnvolle System scheint vom Verlag aufgegeben worden zu sein. Wie auch die Bildbände über Ruhrort und Meiderich zeigen, werden zunehmend eigenständige Titel herausgegeben. Auch der inhaltliche Ansatz hat sich geänder. Zu Beginnt gibt es den Bereich Vorwort / Danksagung. Hier werden nicht mehr so viele historische Sachinformationen wie früher geboten; wie wurden zu einer allgemeinen Einführung in das Buch zurückgeschraubt. Im Hauptteil ist der Anteil der Fotographien geringer, dafür der Anteil der Bildunterschriften (auch informationeller Art) größer. Die abgebildeten Fotos sind alle einheitlich schwarzweiß gehalten. Ob die Farbweite den früherer Bände entspricht, werden Experten besser beurteilen können.


    Die Entwicklung des Ortsbildes wird genauso vorgestellt wie das gesellschaftliche Leben. Interessanterweise liegt der Schwerpunkt auf der Zeit vor dem 2. Weltkrieg.


    Was ist von dem Buch zu halten? Bereiche wie Lokalpolitik fehlen völlig. Den Bildern fehlt eine chronologische Abfogle, so daß die Entwicklung Walsums eher ausschnittartig beschrieben wird.


    "1 Bild sagt mehr als 1.000 Worte" lautete früher das Motto des Verlages. Die Käufer sollten mit dem Herzen angesprochen werden. Heimatverbundenen lebenslälteren Lesern wird ein solches Buch sicherlich Freude bereiten. Ob dies auch bei anderen Lesern (z. B. Jugendlichen, Zugezogenen) gelingt, wird sich noch zeigen müssen.


    Zeitzeugenbörse Duisburg: Walsum in historischen Fotografien; Sutton Verlag Erfurt 2016; 128 Seiten; ISBN: 978-3-95400-700-4

  • Ralf Wollheim: Der Reichstag Berlin; Prestel - Verlag München 1999; 72 Seiten; ISBN: 3-7913-2250-8


    Der Reichstag ist der Sitz vieler deutscher Parlamente, vom Kaiserreich über die Weimarer Republik und Drittem "Tausendjährigem" Reich bis zum wiedervereinigten Deutschland. Nach den Entwürfen von Lord Norman Foster umgebaut, beherbergt er heute den Deutschen Bundestag.


    Das Buch stellt sowohl die Geschiche des Gebäudes wie seine heutige Nutzung vor. Zum Letztgenannten gehörten insbesondere die Architektur, die Umbauzeit sowie Innenausstattung. Die Ausführungen sind reichlich farbig bebildert.


    Dies ist ein Band aus der Prestel-Führer-Buchreihe. Sehr anschaulich und lebendig stellt er ein zentrales Gebäude der deutschen Politik vor. Tagespolitik wird hier zwar nicht geboten; dafür gibt es andere Informationsquellen. Eine gute Einrührung in zeitgenössische Architektur ist es abe allemal.

  • pro Duisburg (Hrsg.): Duisburger Jahrbuch 2015; Mercator Verlag Duisburg 2014; 173 Seiten; ISBN: 978-3-87463-544-8 ISSN 0948-6062


    Kultur, Historisches Porträt, Sport, Tourismus und Stadtgespräche heißen die Kapitel, in denen Autoren wie Olaf Reifegerste, Gerd Bracht, Ralf Winkels, Okko Herlyn, Klaus-Dieter Brüggenwerth, Jörg Mascherrek und Harald Molder Themen beschreiben, die um das Jahr 2015 von Bedeutung waren. Die TANZtage kommen also genauso vor wie Frank Peter Zimmermann, Rudolf Schock, Baerl und der Rhein-Herne-Kanal.


    Die offizielle, tagesaktuelle Kommunalpolitik fehlt hier völlig. Es gibt auch keine Chronik, in der die wichtigsten Ereignisse des Jahres (hier: 2014) noch einmal aufgelistet sind. Ein Mangel? Ja, auf jeden Fall. Das Leben einer Stadt besteht ja nicht nur aus Kultur und Gesellschaft.


    Sehr fotolastig ist das Buch. Insbesondere im Bereich Stadtgespräch geht das zu Lasen des Textes und damit der Informationvermittlung, zumal hier auch etwas störend die Werbung platziert ist. Ein Bild sagt zwar mehr als 1.000 Worte, wie der Volksmund sagt. Sprachliche Information hätte gerade hier aber der Erinnerung sicherlich auf die Sprünge geholfen.


    Was ist von dem Buch zu halten? Über weite Strecken bewegt sich das Buch auf einem guten, weil: hohem Niveau. Die oben genannten Macken sollten aber in zukünftigen Ausgaben vermieden werden.

  • Duisburger Jahrbuch 2016; Mercator Verlag Duisburg 2015; 167 Seiten; ISBN: 978-3-87463-553-0


    Kultur, Historisches, Porträt, Natur, Sport und Stadtgespräch heißen die Kapitel, in denen Autoren wie Olaf Reifegerste, Peter Klucken, Kai Magnus Sting, Prof. Dr. Okko Herlyn, Harald Molder, Jörg Mascherrek, Dr. Jan-Pieter Barbian und viele andere Artikel beisteuern. Der 300. Geburtstag des Hafens und der 700. Geburtstag der evangelischen Salvatorkirche sind genauso enthalten wie die Deutsch-Französische Gesellschaft, die neue Zentralbibliothek und das Kultur- und Stadthistorische Museum (25 Jahre am Innenhafen).


    Die Mängel seien hier zuerst genannt. Es fehlt eine Chronik für das Jahr 2015/2016. Tagesaktualität kommt also genauso wenig vor wie Politik, Jugend / Kindergärten / Schulen / Universität, das Sozial- und Gesundheitswesen oder Stadtplanung. Wirklich repräsentativ ist die Themenauswahl also nicht.


    Das Buch bewegt sich auf dem guten Niveau der Vorjahresausgaben. Im Vergleich zur Vorjahresausgabe gibt es sogar eine Verbesserung: Der Anteil der Fotografien ist deutlich zurückgegangen zugunsten des Textteils und damit des Informationsgehaltes.


    Eine breitere inhaltliche Aufstellugn wäre zwar wünschenswert, ansonsten gefällt das Buch aber.

  • Hartmut Pietsch: 150 Jahre Sozialdemokratie in Duisburg; Selbstverlag Duisburg 20141; 88 Seiten; ISBN: 978-3-00-045824-9


    Duisburg heißt eine Stadt am westlichen Rande des Ruhrgebietes. Die SPD ist hier schon so lange und so unangefochten führend, daß man getrost von einem roten Kernland sprechen kann.


    Das vorliegende und hier besprochene Heft stellt die ersten 150 Jahre vor, möchte aber auch die sozialdemokratische Kommunalpolitik der kommenden Jahre in Bereichen wie Sport, Soziales, Kultur, Gesundheit sowie Kinder und Jugend vorstellen.


    Natürlich ist dies eine Werbeschrift. Sie stellt in anschaulicher Art und Weise die örtlichen Erfolge der Partei vor. So, als ob die Stadt das Eigentum der Partei wäre, stellen die örtlichen Funktionäre auch die örtliche kommunale = sozialdemokratische Fachpolitik vor. Nur ein Beispiel: Wenn ein Carsten Tum schreibt, kann man dann auseinanderhalten, ob eine sozialdemokratische Privatperson oder der städtische Planungsdezernent das Wort ergreift? An so mancher Stelle wäre eine schärfere Trennung vonnöten gewesen.

  • Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Thema im Unterricht / Extra Logbuch Politik; Selbstverlag Bonn 2014; 60 Seiten; ISBN: 978-3-8389-7101-6


    Logbücher sind dazu da, aufzuschreiben, was täglich passiert - sie ähneln damit Tagebüchern. Sie werden beispielsweise in der Seefahrt eingesetzt.


    Dieses Logbuch ist zwar für den schulischen Sozialkunde- oder Politikunterricht vorgesehen. Wissen vermittelt es aber nicht. Der Ansatz ist genau andersherum. Die Schüler können Karikaturen zeichnen, gute Nachrichten für eine Nachrichtensendung sammeln, eine neue Nationalhymne für Deutschland schreiben, die Hausordnung der eigenen Schule erkunden und den eigenen Schulweg beschreiben, um nur einige Beispiele zu benennen.


    Anja Besand ist Professorin für Didaktik der politischen Bildung, Mark Arenhövel Professor für politische Theorie. Bei arbeiten an der Technischen Universität Dresden.


    Auf den ersten Blick mag dieses Themenheft verrückt erscheinen. Es gibt keine einheitliche Seitengestaltung. Je nach Aufgabenstellung sieht jede Seite anders aus. Die Autoren vermitteln kein Fachwissen. Aufmerksamkeit und Beobachtungsgabe (für die eigene Umwelt) sollen hier geschult werden. So werden Eigenschaften wie Sauberkeit, Gerechtigkeitsempfinden, das eigene Rollenverständnis und das soziale Miteinander eingeübt werden; die Schüler denken über sich selbst nach und reflektieren sich. Auch eine Art der Pädagogik: Aus der Praxis für die Praxis.

  • Birgit Hamers: Die Häuser Lange und Esters in Krefeld; Selbstverlag Köln 2015; 32 Seiten; ISBN: 978-3-86526-112-0


    Die Häuser Lange und Esters gehören zum örtlichen Museumsverbund "Krefelder Kunstmuseen". Von Mies van der Rohe 1927 geplant und gebaut, präsentieren sie heute zeitgenössische Kusnt.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist deren Nummer 539.


    Was Aufbau, Ausstattung und Schreibstil anbelangt, ist dieses Heft typisch für diese Schriftenreihe.


    Die Autorin, die am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der RWTH Aachen arbeitet, beschreibt zunächst allgemeine und Baugeschichte der beiden Museen. Formal nicht davon getrennt ist die Beschreibung der Architektur. Auf die Vorstellung der Innenausstattung muß dahingehend verzichtet werde, als daß sie sich ja bei jeder Ausstellung ändert. In den historischen Fotos wird noch die Ausstattung früherer Tage bildlich sichtbar.


    Die Ausführungen sind durch zahlreiche Farb- und Schwarzweißfotos ergänzt. Schreibstil und Informationsvermittlung sind eng miteinander verzahnt. Die Kunst- und Kulturgeschichte und die Kunstwissenschaft (hier auch: Architektur) stehen im Vordergrund.


    Die Ausführungen sind sehr sachlich und theoretisch-wissenschaftlich angelegt. Ein lebendiger Schreibstil sieht anders aus.


    Obwohl Kunstmuseen, werden die beiden Häuser überörtlich kaum wahrgenommen. Ist ihre architekturgeschichtliche Bedeutung zu gering? Sind die Kunstpräsentationen zu unbedeutend? Keine Ahnung. Eine Sache ist aber auf jeden Fall sicher: Wer zu dieser Publikation greift, muß sich schon deutlich für die beiden Häuser interessieren wie auch theoretischen Sachverstand mitbringen. Ansonsten wäre die Lektüre doch sehr speziell weil unverständlich.

  • Walter Schulten: Die ehemalige Prämonstratenster-Stiftskirche Knechtsteden; Neusser Druckerei und Verlag Neuss 1993; 16 Seiten; ISBN: 3-88094-661-2


    Kloster Knechtsteden liegt in Dormagen. Historisch interessant, ist die Anlage eines der zentralen und touristisch interessanten katholischen Gebäudekomplexe vor Ort.


    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gibt die Schriftenreihe der "Rheinischen Kunststätten" heraus. Dies hier ist Heft 48.


    Über den Autoren sind hier leider keine Daten angegeben.


    Lage, Geschichte, Baugeschichte, Architektur und Innenausstattung werden hier beschrieben; der Textteil wird durch Zeichnungen und Fotographien ergänzt.


    Wie aus der Schriftenreihe nicht anders gewohnt, steht die Sachinformation im Vordergrund. Dementsprechend ist der Schreibstil auch eher sachlich-neutral, fast schon kunsthistorisch-wissenschaftlich.


    Das Kloster ist zumindest lokal (unter touristischen Gesichtspunkten) interessant. Von daher ehrt es den Verein, das Kloster überhaupt vorzustellen.