Michaela Schonhöft, Kindheiten. Wie kleine Menschen in anderen Ländern groß werden

  • Wie Kinder aufwachsen, was sie brauchen um sich gut zu entwickeln, ob eine Frühförderung sinnvoll ist, ab welchem Alter eine Krippe für ein Kind gut ist, welche Schulformen und pädagogische Konzepte aus ihnen kluge und selbstbewusste, aufrechte und empathische Menschen machen – diese und tausend andere Fragen werden in wohl kaum einer Gesellschaft in den letzten beiden Jahrzehnten so ausführlich und auch kontrovers diskutiert wie in der deutschen.


    Da geht nicht selten die Orientierung verloren und die Frage, welche Folgen bestimmte Entscheidungen für die Zukunft haben, gerät ganz aus dem Blick. Gerade hat heute Die ZEIT in ihrem Bildungsteil mit einem Artikel „Liebe auf Distanz“ darauf aufmerksam gemacht, dass die frühe staatliche Betreuung von Kindern in Frankreich ihren Preis hat und Frauen sich zunehmend entfremdet von ihren Kindern fühlen. Ich sage eine ähnliche Entwicklung in einigen Jahren auch für unser Land voraus.


    Bei all dieser Verwirrung hilft manchmal ein Blick nach draußen, um dann wieder von dort anders nach innen blicken zu können. Die frühere Journalistin, Soziologin und heutige freie Autorin Michaela Schonhöft hat das während ihrer Aufenthalte in vielen Ländern dieser Welt getan und entschieden, die deutschen Debatten (siehe oben) hinter sich zulassen und von den Erfahrungen anderer zu lernen.


    Herausgekommen sind faszinierende Berichte, die zeigen , dass das Weltwissen der Kindererziehung nicht hinter deutschen Experten Schreibtischen entsteht, sondern basiert auf einer teilweise langen Erfahrung und Tradition verbunden mit einer in vielen Ländern praktizierten Erziehung, die auf die Fragen der modernen Gesellschaften Antworten gibt.


    Nach tausenden von Gesprächen mit Eltern rund um den Globus zieht Michaela Schonhöft ein für mich als Familienvater wenig überraschendes Fazit: Den Kindern und ihren Eltern geht umso besser, je weniger Erwartungen auf ihnen lasten – Liebe und Gelassenheit sind immer noch die besten Voraussetzungen für glückliche Kinder.


    Was dies für all die aktuellen Debatten bedeutet, möge jeder für sich einmal reflektieren.