Gillian erwacht im Krankenhaus. Es sind immer nur kurze verschwommene Phasen, die sie wahrnimmt. Als es ihr besser geht, erinnert sie sich langsam, aber bruchstückhaft. Matthias und Gillian hatten Streit, kurz bevor sie zu einer Silvesterfeier aufgebrochen sind. Es ging um Aktfotografien, die Gillian hat machen lassen. Matthias hatte den Film gefunden und die Bilder zum entwickeln gebracht.
Bei dem Unfall war Matthias total betrunken, sie haben ein Reh gestreift. Dabei ist er ums Leben gekommen.
Gillian hat schwere Verletzungen davon getragen. Ihr Gesicht muss größtenteils rekonstruirt werden.
Als sie alle Operationen hinter sich hat, beschließt sie nicht mehr als Kulturmoderatorin vor der Kamera zu stehen und vorübergehend in Ferienhaus ihrer Eltern in die Berge zu ziehen.
Hubert ist Künstler. Er hat einmal relativ erfolgreich Aktmodelle gezeichnet. Um Modelle zu finden hat er Frauen auf der Straße angesprochen, von denen er das Fotos gemacht hat. Er lernt Gillian bei einem Fernsehinterview kennen. Insgeheim fühlen sie sich voneinander angezogen. Doch seine Freundin Astrid erwartet ein Kind. Er gibt seinen Weg als freier Künstler auf und wird Kunstprofessor an einer Hochschule. Astrid trennt sich von ihm, er hat eine Affäre mit einer Studentin.
Und dann wird er in ein Bergdorf eingeladen um selbst auszustellen.
Dort treffen sich Jill, die sich ein neues Leben aufgebaut hat und Hubert wieder. Sie beginnen eine Beziehung und Jill glaubt, dass sie jetzt ein richtiges Leben gefunden hat. Aber als Hubert plötzlich wieder in dieStadt muss, um sich um seine Ex-Freundin zu kümmern, zweifelt sie an ihrer Beziehung und an sich selbst.
Fazit:
Peter Stamm hat einen dichten gefühlvollen Roman geschrieben.
Er ist poetisch und fesselt den Leser. Mich hat vor allem die Zeit nach Gillians Unfall sehr gerührt. Sie ist gut beschrieben und man kann sie voll und ganz nachvollziehen. Sie ist viel mit sich beschäftigt und kann Michaels Tod lange einfach nicht begreifen, nicht wahrnehmen.
Hubertss Charakter ist mit dahingegen etwas rätselhaft. Aber er ist eben Künstler und deswegen wirkt er auch ein wenig, wie von einem anderen Stern. Er ist sympathisch aber eigen. Als Leser bekommt man nicht heraus, was er eigentlich wirklich will!
Ein bisschen seltsam finde ich auch die Beziehung zwischen Gillian und Matthias. Man kann sich davon kein Bild machen. Abrisse werden im Roman erzählt, aber die geschichte beginnt nach dem Unfall und die Beziehung ist sozusagen vorbei. Ich konnte keine Trauer in der Geschichte wahrnehmen.
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