Christoph Zachariae - Der Keller

  • Kurzmeinung

    Kapo
    Durschnittliche, eher zäh zu lesende Dystopie. Macht nicht wirklich Lust auf weitere Bände.
  • Kurzmeinung

    Emili
    Spannend, realistisch, interessante Charaktere. Düstere Stimmung
  • Allgemeines: (Amazon)


    Mega, ein neunzehnjähriges Mädchen, wächst in einer Enklave auf. In einem Heizungskeller unter einer verfallenen Universität. Die junge Frau hat einen Traum. Eines Tages will sie den Keller verlassen und die Welt erkunden, denn die muffige Enge lässt sie die Betonmauern hochgehen und das ewige Stillsein und Verstecken entspricht überhaupt nicht ihrem Wesen.


    Erzählt wird Megas Reise durch das ÖDLAND zu den Ursprüngen ihrer Existenz, denn Mega hat nie vergessen, dass sie nicht im Keller geboren wurde.


    Inhalt:


    Mega lebt im Keller einer alten Universität mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die sich damals nach einer nicht definierten Katastrophe in diesen zurückgezogen haben um zu überleben. Schnell erfährt man das Mega nicht im Keller geboren wurde und mit ca. 6 Jahren als Findling aufgenommen wurde. Auch mit 19 Jahren hat Mega Probleme sich mit dem Leben im Keller abzufinden und sich an die strengen Regeln zu halten, ihr größter Traum ist es einfach die Tür zu öffnen und hoch ins Ödland zu flüchten. Als Megas bester freund verschwindet und die Forscher des Kellers Mega mit fadenscheinigen ausreden abspeisen wollen, begibt Sie sich auf die suche nach ihm und kommt ihren Wunsch nach einen Ausweg aus dem Keller sehr nahe.


    Hagen ist ein Outlander, ein Ödland Veteran. Sein Körper und seine Seele sind mit Narben übersät, er selbst kann am wenigsten glauben das er noch lebt. Mit seiner Gruppe aus Rücksichtslosen und blutrünstigen Männern dringt er in eine verborgene Festung im Moor ein um diese zu übernehmen. Hinrichtungen, Folter und Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Im Moor trifft er anfangs auf eine junge Frau die er von früher zu kennen scheint, doch plötzlich ist diese verschwunden. Hagen setzt alles daran sie zu finden und schreckt vor nichts zurück.


    Meine Meinung:


    Da das Buch die Geschichte von Hagen und von Mega erzählt und der Autor immer wieder hin und her springt bleibt die Geschichte abwechslungsreich und wird nicht so schnell langweilig. In der Mitte und gegen ende des Buches ist auch für ausreichend Action gesorgt. Die Kapitel rund um Hagen waren mir teilweise ein wenig zu genau beschrieben, gerade wenn es um Folter, Hinrichtungen und Vergewaltigungen geht hätte es für mich zumindest ein paar weniger Details gebraucht. Aber mein eigentlicher Kritikpunkt ist das ich beim Lesen ständig an andere Dystopien denken musste weil vieles bekannt vor kommt und teilweise vorhersehbar bis klischeehaft wirkt, dadurch fehlte mir manchmal der antrieb weiter zu lesen. Trotzdem habe ich es als Fan der Dystopien nicht bereut dieses Buch zu lesen die Spannung und Action am Schluss entschädigt für vieles und der Cliffhanger am Schluss macht Lust auf die Fortsetzung.


    Fazit:


    Solide spannende Dystopie leider mit altbekannten und ohne neue Ideen. Jeden Dystopie Fan kann ich eine Empfehlung aussprechen. Neulinge sind mit anderen Büchern besser beraten.

  • Es gibt Perlen, welche die Muschel „Eigenverlag“ leider noch nicht verlassen haben obwohl sie sich mit Produktionen aus größeren Verlagen problemlos gegenüberstellen lassen. „Ödland“ ist so eine subjektive Perle, welche ich jetzt belesen durfte.
    Beginnen möchte ich beim ersten Band von „Ödland“ nicht mit der Geschichte an sich, sondern mit der Aufmachung des Buches, denn dies ist ja bekanntlicherweise der erste Kontakt mit dem „Feind“ auf dem Schlachtfeld der Buchhandlungsregale.
    Schon das Cover von Colin M. Winkler – woher kenne ich den Namen bloß? Rick Future! (Hörspiel) – verpackt die Stimmung der ganzen Story kurz und knapp in ein einziges Titelbild. Mega – also die Hauptprotagonistin des Buches – mit Knarre in der Hand vor einem „alles ist kaputt“. Nicht mehr und nicht weniger, denn in dem Buch geht es auch um nicht mehr und nicht weniger. Beim Blättern durch die Seiten entdeckt man immer wieder „Blutflecke“, „Abriebe“ oder „Kratzer“, welche der dystopischen Story noch ein wenig das Feeling geben, man habe das Buch eben irgendwo im Schutt gefunden.
    Soweit zur Optik…
    …jetzt ans Eingemachte.
    Was ist geschehen? Zachariae lässt sich anfangs nicht wirklich genau darüber aus, doch das zitierte Buch „Das Jahr Null“ seines fiktiven Charakters „Prof. Dr. Walden“ lässt keinen Zweifel daran, dass die Menschheit Erfolg damit hatte sich selbst den Exitus zu verpassen und evolutionstechnisch begonnen hat den Rückmarsch in Richtung Steinzeit und schlimmer anzutreten.
    In dieser Welt, in der jeder der Feind seines Nächsten ist, findet die Belegschaft des „Kellers“ das Kind, welches sie Mega nennen, vor seiner von der Außenwelt abgeschotteten Türe und nimmt das fast verhungerte und halbtote Wesen in seine Reihen auf, welche aus den Überlebenden einer Universitätsbesatzung bestehen. Auch wenn viele der Meinung sind, das Mega eines Tages zu einem Problem heranwachsen könnte, so zieht man sie auf und versucht sie in die Gemeinschaft zu integrieren.
    Zachariae verlässt sich nicht auf eine gleichmäßig ablaufende Erzählebene, sondern beginnt alles mit einer Mega, welche den Keller bereits hinter sich gelassen und in einer neuen Konklave Zuflucht gefunden hat um sich erst danach mit ihrer Vergangenheit zu befassen. Wer sie ist und wieso sich die ganze Story um das Mädchen mit dem Stern-Tattoo unter einem Auge dreht, erfährt man in Rückblenden, während die Geschichte in der „Jetztzeit“ ebenfalls kontinuierlich in immer kürzeren Einschüben in Megas Origin fortgeführt wird.
    Megas Werdegang vom Keller bis zur Konklave wird von Zachariae recht nachvollziehbar geschildert, was mich bei einem männlichen Autor doch etwas wundern machte, denn er scheint sich recht gut in die Psyche seiner Protagonistin hinein versetzen zu können. So wandert er in ihrer Gedankenwelt vom kindlichen Mädchen hin zur erwachseneren Kämpferin im Ödland hin und her und das „coming of age“ von Mega wirkt weder gestelzt oder gar fremdinterpretiert, sondern scheint von ihr selbst zu stammen. Entweder sehr gute Recherche oder einfach nur ein guter Autor – was herauszufinden wäre in den folgenden Bänden, von denen bisher noch zwei Ausgaben erschienen sind.
    Jugenddystopien hatte eine Zeit lang Hochkonjunktur, welche jedoch gottseidank wieder abgeflaut ist. Christoph Zachariaes „Outland“ stellt ein Bindeglied zwischen der dystopischen Unterhaltung für Jugendliche und der etwas ernsthafteren, nicht durch Lovestorys verwässerte, Endzeit für Erwachsene. Mega ist zwar ein sehr junger Protagonist, doch sind ihre Handlungen und der beschriebene Leidensweg von Zivilisation, Protagonist und Gesellschaft alles andere als nur für jugendliche Leser geeignet.
    Der „Keller“ stellt einen guten Einstige in eine wirklich kaputte und gut auf- und ausgebaute Postatomwelt dar, welcher Lust auf mehr macht, denn Zachariae lässt in diesem Erstling viel Luft nach vorne.
    Es wäre Mega ebenfalls zu wünschen, dass ein Biggie-Verlag auf sie aufmerksam wird und sie sich somit ein wenig mehr wird ausbreiten könnte, denn sie ist definitiv eine Perle in einer nicht für jeden zu sehende Muschel.
    Und der Blick auf die Webseite des Verlages „Lucid Dreams“ lohnt sich definitiv, denn Mega und das Ödland sind mehr als nur Text…

  • Der erste Roman der Reihe beschäftigt sich überwiegend mit der Vorbereitung der Hauptprotagonistin Mega auf die Mission. Die ist die Einzige, die der Aufgabe gewachsen ist, und tatsächlich Hilfe für die Gemeinschaft finden kann. An sich die Geschichte durchaus interessant, doch neue Ideen findet man in dieser Dystopie nicht. Es mag sein, dass ich schon zu viele davon gelesen habe, denn mir hat es nur bedingt gefallen. :wink:


    Ich möchte an dieser Stelle unbedingt von der Gewaltbeschreibungen warnen. Denn davon gibt es in dieser Reihe reichlich. Es gibt Leser, die das nicht gut vertragen können. Bei dieser Reihe wäre es aber wichtig, die Warnung auszusprechen. :!:

    Mir machte es nicht aus, denn es passte zu der Geschichte und zu den Geschehnissen, und war gut nachzuvollziehen, in der Situation, die beschrieben worden ist, aber dennoch, es war heftig.


    Ich würde zu den anderen Teilen der Reihe keine gesonderte Meinung schreiben. Fasse es hier zusammen. An der Dystopien interessierten Leser unbedingt eine Überlegung wert. :winken:

    Die Romane sind gut geschrieben und die düstere, angespannte Atmosphäre trägt dazu bei, dass die Stimmung einer dystopischen Welt, gut skizziert wird. :thumleft: Auch die Hauptdarstellerin ist interessant und authentisch. Doch leider fand ich nicht alles spannend, für mich hat die Geschichte viele unnötige Beschreibungen, sodass ich mich gelangweilt habe. Erste Teile der Reihe fand ich noch recht gut, später ließ die Spannung nach.

    Meine Bewertungen pendeln sich zwischen :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sternen.

    2024: Bücher: 74/Seiten: 32 651

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

    --------------------------------------------------

    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
    ------------------------------

    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

    ------------------------------

    Lese gerade:

    Morris, Brandon Q. - Tachyon. Der Planet